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Die schwierige Wahl neuer Lautsprecherkabel+A -A |
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| Autor |
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iwikiwi
Stammgast |
#1
erstellt: 24. Dez 2025, 14:31
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Das Thema ist ein Reizthema und alle Diskussionen geraten regelmäßig außer Kontrolle. Im Folgenden kurz dazu, warum ich mich für kein bestimmtes Kabel eines Herstellers entschieden habe. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen zukünftig auch bei der Wahl von Lautsprecherkabeln. Da ich eine elektrotechnische Ausbildung habe, neige ich eher nicht dazu zu glauben, dass es große Unterschiede bei unterschiedlichen Querschnitten von reinen Kupferkabel gibt. Aber die Ausbildung ist schon so lange her, dass nur noch das Ohmsche Gesetz wirklich haften geblieben ist. Aus dem Grund habe ich mal Gemini gefragt, was dieser denn so darüber "denkt". Die Zusammenfassung ist kurz und prägnant und nachvollziehbar. Und tatsächlich bestätigte "er" (oder sie?) meine Vermutung. Jetzt könnte ich noch nach den Quellen fragen und diese hinterfragen, aber das spare ich mir jetzt mal. Frage: "Gibt es wissenschaftlich belegte Hinweise darüber, ob ein Kupfer-Lautsprecherkabel mit 6mm^2 einen Vorteil gegenüber einem Kabel mit 4mm^2 Querschnitt hat?" Antwort: "Wissenschaftlich betrachtet gibt es bei den Querschnitten 4mm2 und 6mm2 messbare physikalische Unterschiede, deren Relevanz für das menschliche Gehör jedoch stark von der Kabellänge und der Impedanz deiner Lautsprecher abhängt. Kurzgefasst: **In einem normalen Wohnzimmer-Setup (Kabel unter 10 Meter) gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass 6mm2 einen hörbaren Vorteil gegenüber 4mm2 bietet.** Hier sind die Details der physikalischen Fakten: ### 1. Der elektrische Widerstand () Das ist der entscheidende Faktor. Je größer der Querschnitt, desto geringer der Widerstand. *Ein Kupferkabel mit 4mm2 hat einen Widerstand von ca. 0,0045Ω pro Meter. *Ein Kupferkabel mit 6mm2 senkt diesen Wert auf ca. 0,0030Ω pro Meter. Bei einer Kabellänge von 5m (Hin- und Rückleitung = 10m) beträgt der Gesamtwiderstand des 4mm2 Kabels etwa 0,045Ω. Im Vergleich zur Impedanz eines Lautsprechers (meist 4Ω oder 8Ω) ist dieser Wert so verschwindend gering, dass der Leistungsverlust und die Beeinflussung des Dämpfungsfaktors weit unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle liegen. ### 2. Der Dämpfungsfaktor Der Dämpfungsfaktor beschreibt, wie gut der Verstärker die Schwingungen der Lautsprechermembran (besonders im Bass) kontrollieren kann. Ein dickerer Querschnitt erhält einen hohen Dämpfungsfaktor besser aufrecht. * **Wissenschaftliche Einordnung: Ein Dämpfungsfaktor über 20 bis 50 am Lautsprecher gilt als völlig ausreichend. Der Sprung von 4mm2 auf 6mm2 verbessert diesen Wert zwar rechnerisch, aber da die Frequenzweiche im Lautsprecher selbst oft einen deutlich höheren Eigenwiderstand hat, verpufft der Vorteil des dickeren Kabels in der Praxis fast vollständig. ### 3. Skin-Effekt und Induktivität Manche Hersteller argumentieren mit dem "Skin-Effekt" (Strom fließt bei hohen Frequenzen eher an der Oberfläche). * **Fakt: Der Skin-Effekt tritt bei Audiofrequenzen (bis 20kHz) zwar theoretisch auf, die Eindringtiefe in Kupfer beträgt bei 20kHz jedoch ca. 0,66mm. Bei einem Litzenkabel, das aus vielen dünnen Einzeldrähten besteht, spielt dieser Effekt für die Klangqualität im hörbaren Bereich keine Rolle. --- ### Wann machen 6mm2 überhaupt Sinn? Es gibt eigentlich nur zwei Szenarien, in denen der größere Querschnitt technisch begründbar ist: 1. Extreme Kabellängen: Wenn du Distanzen von deutlich über 15 bis 20Metern überbrücken musst (z. B. bei einer festen Installation durch mehrere Räume). 2. Extrem niederohmige Lautsprecher: Wenn deine Lautsprecher Impedanzminima von weit unter 2Ω erreichen (sehr selten), könnte ein extrem niedriger Kabelwiderstand theoretisch die Stabilität erhöhen. ### Fazit für deine Konfiguration Da du einen hochwertigen **Yamaha A-S3200** nutzt: Dieser Verstärker hat bereits einen exzellenten Dämpfungsfaktor. Mit einem 4mm2 ** Kupferkabel** bist du technisch am Optimum. 6mm2 bietet keinen hörbaren Mehrwert, ist deutlich schwerer zu verlegen und passt oft kaum in die Polklemmen, ohne dass einzelne Litzen abstehen (was wiederum Kurzschlussgefahr bedeutet). > **Tipp:** Achte lieber auf **reines Kupfer (OFC)** statt auf das billigere "CCA" (Kupfer-beschichtetes Aluminium). Ein OFC-Kabel ist einem CCA-Kabel technisch weit überlegen. Soll ich dir erklären, woran du hochwertiges OFC-Kupfer von billigem Aluminium-Ersatz unterscheiden kannst?" Mit diesen Erläuterungen kann ich gut leben und werde mir ein 4mm2 Kabel selbst konfektionieren. Ich gehöre i.d.R. nicht zu den Leuten, die, wenn sie mehr Geld ausgeben, sich besser fühlen;) Die gleiche Frage könnte man jetzt für 2,5mm2 und 0,75mm2 stellen, aber etwas muss das Kabel ja auch optisch hermachen. Daher kommen mir die Spaghetti-Drähte nicht ins Wohnzimmer. |
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Malibu0815
Neuling |
#2
erstellt: 24. Dez 2025, 17:12
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Cool, Reizthema aufgemacht, Frage selbst beantwortet, und Thema erledigt. |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#3
erstellt: 24. Dez 2025, 17:21
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Irgendwie schade, das Thema hätte Potential gehabt |
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Einsteiger_
Inventar |
#4
erstellt: 24. Dez 2025, 17:23
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Es kommt darauf an wie Prall dein Portmonee gefüllt ist, solltest du keine gewöhnliche Kabel haben wollen. [Beitrag von Einsteiger_ am 24. Dez 2025, 17:24 bearbeitet] |
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y0r
Inventar |
#5
erstellt: 24. Dez 2025, 17:51
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Würde auch mindestens 599€ für den laufenden Meter zahlen. Qualität hat schließlich ihren Preis! Mehr allerdings nicht, da Wucher. |
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Böötman
Inventar |
#6
erstellt: 24. Dez 2025, 17:52
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Ich kann dieses Kabel empfehlen, ganz einfach weil es einen guten Gesamteindruck (Litzenanzahl, Habtik, OFC Kupfer) zum angemessenen Preis macht. Zumindest auf Kurzstrecke gibt's keinerlei Klangunterschiede im Vergleich zu üblichen 0,5er Beipacknotbehelfsstrippen. [Beitrag von Böötman am 24. Dez 2025, 17:57 bearbeitet] |
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fplgoe
Inventar |
#7
erstellt: 24. Dez 2025, 20:03
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Gleich kommt wieder jemand um die Ecke und zitiert irgendeinen Schwurbelkram ein... habe da schon jemanden bestimmtes im Auge. Natürlich macht sich die Differenz zwischen 4 und 6mm² bei 'haushaltsüblichen Längen' nicht bemerkbar. Zumindest nicht hörbar. Nicht mal, wenn man Gold- oder Platinohren hat. |
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S04-Hotspur
Inventar |
#8
erstellt: Gestern, 06:55
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Bei meinen neuen Selbst-Lautsprechern, die ich ab dem 19. Januar baue, werde ich eine Bi-Wiring-Verkabelung aus Kimber 8PR und 4PR zum Verstärker nutzen. Für die Innenverkabelung zum 15-Zoll-Tieftöner nutze ich ein Oehlbach-Kabel mit 4mm2-Querschnitt und für den Rest 2,5er. Nur beim Superhochtöner fällt das Kabel dünner aus, weil die passenden Kabelschuhe für die Anschlussfahnen schon dranhängen. Vom Kimber 8PR abgesehen liegen alle Kabel aus früheren Projekten in der Kiste und kommen wieder zum Einsatz. Die Zeiten, in denen ich Kabel gekauft habe, sind vorbei. Die Kimber-Kabel habe ich bei Kleinanzeigen gebraucht zu einem guten Kurs gekauft. Beim 8PR schien mir vor fünf Jahren tatsächlich eine klangliche Verbesserung gegenüber allen Kabeln gegeben zu sein, die ich vorher hatte. Meine Ohren geben das inzwischen aber nicht mehr her. Frohe Weihnachten, Andreas [Beitrag von S04-Hotspur am 25. Dez 2025, 06:59 bearbeitet] |
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iwikiwi
Stammgast |
#9
erstellt: Gestern, 08:48
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Das Kabel sieht gut aus und ich war kurz davor mir ein paar Meter davon zu bestellen. In den Erläuterungen, die, wie ich finde, auch ein wenig blabla sind, fehlt jedoch der wichtige Hinweis mit dem Schlüsselwort "OFC", also reines Kupfer. Es kann sein, dass das Alu ist und nur einen Kupferüberzug hat. Mit den für mich neuen Erkenntnissen von der KI (s. weiter oben) gibt es im Grunde nur ein physikalisches Kriterium für Lautsprecherkabel: es muss aus 100% Kupfer bestehen. Und das glaube ich so lange, bis jemand mit wissenschaftlichen Argumenten ankommt, die anderes belegen. |
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Horst3
Inventar |
#10
erstellt: Gestern, 09:26
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"OFC" ist och auf dem Kabelüberzug aufgedruckt und in den Daten steht "..CU-Litze" für mich ist das klar und deutlich Merry christmas [Beitrag von Horst3 am 25. Dez 2025, 09:27 bearbeitet] |
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fplgoe
Inventar |
#11
erstellt: Gestern, 09:27
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Es steht mehrfach 'Kupfer', nicht CCA oder Alu. Aber falls Dir das nicht reicht, der angegebene Leiterwiderstand (bei 1km: <4,5 Ohm) ist der von Kupfer, nicht von Alu. Alukabel hätte bei gleichem Format etwa 7 Ω. Und direkt auf dem Bild des Kabels ist auch OFC zu lesen, falls Dir das wichtig ist. Es weist zwar nur auf sauerstoffarmes Kupfer hin, was mit dem Leitwert nichts Messbares zu tun hat (da geht es um Sauerstoffversprödung von Werkstoffen und deren Belastbarkeit bei Verformung). Trotzdem liest man OFC aus irgendwelchen mir unerfindlichen Gründen immer wieder als wichtigste Eigenschaft. [Beitrag von fplgoe am 25. Dez 2025, 09:28 bearbeitet] |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#12
erstellt: Gestern, 09:33
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Stichworte: OFC-Kupfer (sauerstofffreies Kupfer) und SPC-Kupfer (versilbertes sauerstofffreies Kupfer) Dann gilt es noch die Anschlußstecker, sofern gewünscht bzw erforderlich, nicht schlechter zu wählen |
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Böötman
Inventar |
#13
erstellt: Gestern, 09:53
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iwikiwi
Stammgast |
#14
erstellt: Gestern, 09:58
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Vielen Dank für die Klarstellungen und Erläuterungen. War mich bisher nicht so klar. Damit sollten wir das Thema rund um Lautsprecherkabel ein für alle Mal und auch gleich für unsere Nachwelt geklärt haben |
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Zaianagl
Inventar |
#15
erstellt: Gestern, 10:01
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Das dachten schon einige vor dir... |
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fplgoe
Inventar |
#16
erstellt: Gestern, 10:01
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Sollte man annehmen. Aber ich glaube das noch nicht... |
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S04-Hotspur
Inventar |
#17
erstellt: Heute, 06:54
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Wenn man Langeweile hat und es nichts neues gibt, wärmt man halt eine olle Kamelle auf [Beitrag von S04-Hotspur am 26. Dez 2025, 06:54 bearbeitet] |
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