Perpetuum Ebner Rex Tonabnehmer

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dadidu
Neuling
#1 erstellt: 10. Feb 2008, 15:47
Eigentlich wollte ich mir nur einem Plattenspieler für meine Schellacksammlung zulegen, und dann stand da im Antikmarkt dieses 50 Kilo schwere Teil. Das mußte ich unbedingt haben, und es war auch ein Plattenspieler eingebaut der von 33 bis 78 alles kann, und der REst scheint wohl auch noch in Ordnung zu sein.

Zur Info: das Gerät ist 1953 auf den Markt gekommen - und ist als eins der ersten schon mit den "kleinen" Radioröhren bestückt.

Allerdings ist da im Tonabnehmer keine Nadel drin, und beim Zerlegen fand ich ein Tonabnehmer von Perpetuum Ebner Typ 854

Nun die Frage: wo gibts noch Nadeln dafür? Notfalls bau ich da nen anderen mit einem moderneren System ein, der sich in einer zweiten aber defekten Musiktruhe befindet - aber eigentlich wollte ich den Originalzustand behalten.

Noch ne Frage: die Netzspannung ist ja jetzt 230 Volt - macht es Sinn das Gerät umzustellen - es sind 220 oder 245 möglich.



[Beitrag von dadidu am 10. Feb 2008, 16:14 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Feb 2008, 17:04
Moin,

schönes Gerät!
(auch wenn ich Philips nicht so recht mag)

Du solltest auf 245 Volt umschalten.

Damit schonst du die Röhren und den Trafo, sowie den Motor des Plattenspielers.

Wenn das Sytem noch Geräusche von sich gibt, wenn du den Gummiklotz reibst, kannst du eine neue Nadel besorgen.
(einfach unter Ersatznadel PE Rex googeln, es gibt die bestimmt noch)

Meist ist aber der Kristall defekt, weil das Silikonfett sich "verkrümelt" hat.

Der Kristall ist feuchtigkeitsempfindlich und wird durch das Fett geschützt.

Ein "neues" System müsste zum Arm passen, damit zumindest grob das Auflagegewicht stimmt.

Ausserdem muss die Nadel für die Platten passen.
(original verm. umschaltbar)

Mit etwas Glück findest du noch ein passendes System bei einem der Nadelhändler.

Vielleicht hilft dem einen oder anderen hier auch ein Bild vom System.



Was du unbedingt tun solltest, ist im Radio einige Kondensatoren zu erneuern.

Mindestens den Koppelkondensator vor der Endröhre und die auf der Primärseite des Netztrafos.

Auch die Sicherung sollte besser überprüft werden, weil häufig irgenwelche "passenden" eingesetzt wurden.

Gruss, Jens
dadidu
Neuling
#3 erstellt: 10. Feb 2008, 19:44
ok für die nähere Diagnose hier noch zwei Bildchen.






Laut google sind diese Tonabnehmer aber sehr verbreitet gewesen, denn einige Hersteller haben PE Plattenspieler verbaut. Folglich wird es noch Nadeln geben - vor 10 Jahren wär das noch ein problem gewesen so ohne Ebay.

Dort ist gerad ein kompletter Rex Plattenspieler zu haben.

Die Kondensatoren werd ich mir auch ncoh mal scharf angucken, danke für den Tip. Mir ist schon mal eine Grafikkarte explodiert - ebenso ein "fauler" Kondensator.

Als Ergänzung werd ich mir noch ein Tonbandgerät besorgen, das EL3511 wär absolut stilecht und paßt auch vom Baujahr.

Ciao
anon123
Inventar
#4 erstellt: 10. Feb 2008, 19:53
Hallo dadidu und willkommen im Forum,

ohne Dir jetzt -- leider -- helfen zu können: Das ist ja wirklich ein Traum von einer Musiktruhe . Die Kolleginnen und Kollegen vom Dual-Board haben übrigens eine eigene Abteilung für PE. Das ist aus meiner Sicht übrigens ein feines, freundliches und kompetentes Forum, das Dir bestimmt weiterhelfen kann.

Nicht, dass ich Dich hier vertreiben möchte ... Halt' uns auf dem Laufenden.

Beste Grüße.
SGibbi
Gesperrt
#5 erstellt: 13. Feb 2008, 03:19
Hallo,

Die Erfahrungen mit dem Dual Board sind sehr unterschiedlich, zumindest, falls man auf die HiFi Serien von PE steht.

Zu den Tonabnehmern des PE 3310 hatte ich kürzlich hier
http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-11584.html
gepostet. REX und 3310 waren in vielen Punkten identisch, das betrifft ebenso die Geschichte der Pickups. (mit Ausnahme der TOP Klasse).

Das abgebildete Pickup ist ein von ELAC als OEM oder bei PE in Lizens gefertigtes ELAC KST 8. Wie ich sehe, sind die Gummis noch in Ordnung. Die Ersatznadel heißt ELAC SNM 9 . Sie ist unter dieser Bezeichnung noch zu beschaffen bzw. nachzufertigen. Ein Angebot darf ich im "Privatforum" leider nicht unterbreiten.

Plattenspieler & Resttruhe sind vermutlich nicht original - PE und Philips waren erbitterte Marktkonkurrenten, zumindest offiziell. Du hast allerdings den bessren Plattenspieler ...

- Grüße
dadidu
Neuling
#6 erstellt: 13. Feb 2008, 10:32
Vielen Dank für den Tip! Werd heute abend mal Google bemühen.

Nach dem was ich so bisher gehört hab, hat Philipps erst mitte der 50er Jahre (wieder) eigene Plattenspieler entwickelt, und vorher (die Musiktruhe ist von 53 laut radiomuseum.org) wurde Equipment von PE dazugekauft. Das wurde übrigens auch von anderen Herstellern so gemacht.

Ich meine mich aber vage zu erinnern, daß Philipps in den 30er Jahren schon mal ein paar Gehversuche mit elektrisch arbeitenden Tonabnehmern gemacht hat, und eher Technologie zum Schneiden von Plattenrohlingen gemacht hat.

Jedenfalls ist die Uranus Truhe wohl das Teuerste und Beste gewesen, und mit ca. 50-60 Kilo auch das mit Abstand schwerste Gerät das mir überhaupt je mal untergekommen ist.
SGibbi
Gesperrt
#7 erstellt: 13. Feb 2008, 14:05
Hallo nochmal,

Sorry, daß ich Dich jetzt vielleicht frustriere, Heute ist der 13. und ich wußte doch, daß ich irgend etwas übersehen habe. Also habe ich nochmal eingeloggt & nachgesehen.

Dein Pickup ist in soweit defekt, als der Nadelhalter fehlt. Hier 2 kleine Bilder aus meiner Sammlung:

(2 Bilder von Elac Pickup)





Bei Dir fehlt der Blechbügel, welcher die Nadel hält. Man kann das aber retten. Die einfache Möglichkeit betrifft eine Platiklasche anzukleben, notfalls mit Tesafilm. Wer Uhrmacherhände hat, wird den Bügel nachfertigen, das System anbohren & mit einer 2mm Schraube befestigen. Vorsicht, es darf dabei kein Gel aus dem Pickup auslaufen, sonst hält es nicht mehr lange. Falls alle Stricke reißen, prüfe erstmal, ob der Plattenspieler ansonsten restaurierbar ist (alles Zubehör dabei, Motor & Kondensator OK, Riemen OK, Reibrad OK, Lager OK, Wechselmechanik OK, usw. usw.) wenn ja müßte ich (oder ein privaterer Sammler ) mal in der Bastelkiste nachsehen, alte Elac KST-Serie Pickups sind eigentlich keine wirkliche Rarität. Hier eine 1954er ELAC Reklame, ich hoffe, daß man es noch lesen kann (der Upload verkleinert bei mir immer, weiß auch nicht, warum):

(Bild Elac Werbung)



Ansonsten: Das jeweilige Spitzengerät bei Philips nannte sich (ab 1949 wieder) "Capella", und zwar sowohl als Tischgerät wie auch als Truhe. Die "Uranus Truhe" war aber auch schon deutlich (!) jenseits der Mittelklasse. Verfolge mal meinen Link aus meinem letzten Posting weiter oben, Du kommst zu einem umfangreichen Text zum PE 3310. Dort findest Du u.a. Tips für die Aufarbeitung des Antriebs, aber auch einen weiteren Link von einem User "Wegavision" auf ein Handels- Handbuch aus 1951. Dort kannt Du z.B die Linie der frühen Philips Nachkriegsspieler nachlesen, und auf der gleichen Website findest Du ein Service Manual zu Deinem PE REX A zum freien Download. PE galt als Telefunken nah, eine Verbindung zu Philips kann ich im Detail nicht ausschließen, sie erscheint mir jedoch sehr unwahrscheinlich. Mir ist bisher keine Philips Truhe bekannt geworden, die im Original einen PE Plattenspieler enthalten hätte.

Good Luck !
PE-karl
Neuling
#8 erstellt: 17. Jun 2011, 21:48
Hallo Zusammen,

ist nach nunmehr 3 Jahren vielleicht spät, aber eventuell wird dieser Thread ja auch noch später von anderen gelesen. Eigentlich war ich wegen eines anderen Problemchens mit dem PE Rex meines Großvaters auf Hilfe-Suche, aber wo ich diesen Thread gerade lese, möchte eine meines Erachtens notwendige Korrektur anbringen.


SGibbi schrieb:


(...) Dein Pickup ist in soweit defekt, als der Nadelhalter fehlt. (...) Bei Dir fehlt der Blechbügel, welcher die Nadel hält. (...)


Auch der gelbe Kristalltonabnehmer meines PE hat keinen Blechbügel, und er hat auch nie einen getragen. Man kann der glatten Oberfläche ansehen, daß dort auch nie ein solcher vorgesehen war, im Gegensatz zum grünen Tonabnehmer. Ich habe mittlerweile auch einen gebrauchten grünen, und dort fehlt der Blechbügel, aber es existiert eine "Plastikwarze" dort, wo der Bügel mal befestigt war.

Natürlich kann ich nicht sagen, ob alle je gebauten gelben Tonabnehmer keinen Bügel hatten, aber zumindest ist ein gewisser Teil davon ab Werk ohne Bügel ausgeliefert worden.

Ansonsten meine Hochachtung: dies ist wie das Dual-board ein engagiertes und freundliches Forum (sonst hätte ich mich hier auch nicht angemeldet). Bitte macht weiter so!

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.
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