Erfahrungsbericht Dual CS 506

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cannonball_add
Stammgast
#1 erstellt: 13. Mai 2008, 10:05
Liebe Gemeinde,

ich wollte euch kurz meine ersten Eindrücke mit einem "neuen" alten Dreher mitteilen, den ich mir vor ein paar Wochen in der Bucht geschossen habe: ein Dual CS 506, ausgestattet mit ULM-Tonarm und Tonabnehmer Ortofon OM 10.
Vorab: Ich bin ein absoluter Dual-Neuling, da sich bei mir immer Technics gedreht haben, und jetzt habe ich in meiner Erstanlage einen Rega P2 stehen.

Lustig war bereits die Aufstellung des guten Stücks: Wie um alles in der Welt bekommt man das Chassis schwebend? Die Transportschrauben waren fachmännisch herausgezogen, aber ich habe eine gute halbe Stunde gebraucht, bis ich den Trick raus hatte und das Teil sich schlussendlich "schwebend" verhielt - so wie es sich gehört.

Dann genaue Begutachtung des Gerätes: Der Zustand war noch besser als ich zu hoffen gewagt hatte. Keine Kratzer am Chassis oder Tonarm, fast neue Haube mit einem kleinen Sprung hinten rechts (sieht man kaum), fast neuwertiger Tonabnehmer. Auch der Unterboden war praktisch "rostfrei", das Teil ist offensichtlich fachmännisch gewartet worden. Die Halbautomatik funktioniert einwandfrei, ebenso Stroboskop und Pitch Control. Der Tonarmlift läuft wunderbar fluffig, man hört keinerlei eignartige Geräusche, der Gleichlauf ist sehr gut.
Und generell die Verarbeitung: richtig hochwertig, gar kein Vergleich zu dem Plastikschrott aus den 80ern und 90ern..

Und fix das Teil an meine Zweitanlage angeschlossen, bestehend aus Grundig V 7000 Verstärker sowie Grundig Box 860. Und da kommt jetzt das erste und bisher einzige, kleine Problem: Der Dual spielt sehr, sehr leise. Ruhige Zimmerlautsärke ist erst bei Lautstärkereglerstellung 13 Uhr erreicht. Bei meinem früheren Technics, ausgerüstet mit OMP 10, reicht bereits Stellung 11 Uhr, um anständige Lautstärken zu erzielen. Muss mal eruieren, woran das liegt, womöglich gibt's da Abhilfe. Bin auch dankbar für jeden Hinweis von eurer Seite

Zum Hörtest: Da kommt bei mir grundsätzlich "The Flat Earth" von Thomas Dolby auf den Teller, eine musikalisch wie technisch ganz herausragendes Werk der 80er Jahre. Und der Dual gibt wahrlich sein Bestes: Prima Auflösung, sanfter Hochtonbereich, gute, knackige Bässe. Die letzte Kompetenz im absoluten Tieftonbereich fehlt zwar, aber das habe ich auch nicht erwartet.

Im Direktvergleich mit dem Rega zieht der Dual schon den Kürzeren, aber trotzdem: Hut ab, was man mit relativ geringem Budget und 30 Jahrte alter Technik aus den Rillen zaubern kann. Mir macht er einen Riesenspaß und ich bin jetzt infiziert. Mal sehen, was es sonst noch so an schönen Dual-Drehern in der Bucht gibt...

Grüße aus München
Michael
Schwergewicht
Inventar
#2 erstellt: 13. Mai 2008, 10:12
Hallo

und so ein positiver Erfahrungsbericht über einen DM 300,-- Einstiegsplattenspieler. Dual war in seiner Preisklasse immer vorne.

KimH
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 13. Mai 2008, 16:36
Ich hab für meinen Vater auch einen Dual CS 601 gekauft, der ist auch klasse. Dual scheint da echt immer in jeder Preisklasse was gutes im Angebot gehabt zu haben.

Viele Grüße

Kim
Passat
Inventar
#4 erstellt: 13. Mai 2008, 18:04
Noch ein Hinweis zum 506:
Der entspricht dem 505, hat aber zusätzlich ein Leuchtstroboskop.

Die Erfahrungen mit dem 506 verwundern mich übrigens nicht.

Grüsse
Roman
Synthifreak
Stammgast
#5 erstellt: 13. Mai 2008, 21:23
Hallo!
Hier biste bestens aufgehoben....

http://www.dual-board.de/

Schonmal "Herzlich Willkommen" im Dual-Forum.
....der eine Dreher wird nicht dein letzter sein...glaub mir...
KimH
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 14. Mai 2008, 07:56
Zu deinem Lautstärkephänomen:

Hast du deinen Plattenspieler an einen Vorverstärker angeschlossen?

Wenn nicht, wird das wahrscheinlich der Grund für die niedrige Lautstärke sein.

Ansonsten: Verwendest du einen Din-Cinch-Adapter?


Viele Grüße

Kim
germi1982
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 14. Mai 2008, 08:07

KimH schrieb:
Hast du deinen Plattenspieler an einen Vorverstärker angeschlossen?




Dann wäre aber auch der Klang sehr verzerrt. Ich tippe eher drauf, dass das System weniger Spannung produziert als das was er am Technics hatte. Ergo muss er den Lautstärkeregler höher drehen.
Der Verstärker den er hat hat müsste einen Vorverstärker drin haben, den hat Grundig 1984 vorgestellt, ist also schon etwas älteren Semesters. Wenn mich nicht alles täuscht müsste der VV auch schaltbar sein zwischen MM und MC.


[Beitrag von germi1982 am 14. Mai 2008, 08:17 bearbeitet]
KimH
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Mai 2008, 08:55

germi1982 schrieb:

KimH schrieb:
Hast du deinen Plattenspieler an einen Vorverstärker angeschlossen?




Dann wäre aber auch der Klang sehr verzerrt. Ich tippe eher drauf, dass das System weniger Spannung produziert als das was er am Technics hatte. Ergo muss er den Lautstärkeregler höher drehen.
Der Verstärker den er hat hat müsste einen Vorverstärker drin haben, den hat Grundig 1984 vorgestellt, ist also schon etwas älteren Semesters. Wenn mich nicht alles täuscht müsste der VV auch schaltbar sein zwischen MM und MC.


Ok, das kann gut sein.
MC_Shimmy
Inventar
#9 erstellt: 14. Mai 2008, 09:01

Wenn mich nicht alles täuscht müsste der VV auch schaltbar sein zwischen MM und MC.

Nein, der Grundig V7000 hat nur eine MM-Phono-Vorstufe. Da ist nichts umschaltbar.

Gruß
Martin
Schwergewicht
Inventar
#10 erstellt: 14. Mai 2008, 09:16
Hallo,

die erziehlte Klangqualität ist sowieso erstaunlich, denn bei dem Grundig V 7000 handelt es sich um einen absoluten Einstiegsverstärker (NP DM 300,--, nur Phono MM), der ja nur durch den Italien/Südkoreahype statt angemessen mit ca. 10,-- Euro gehandelt, zeitweise immer 200,-- - 250,-- Euro bei Ebay gekostet hat. Der Bedarf dort ist wohl fast gedeckt, denn der V 7000 geht jetzt "nur" noch zwischen 50,-- - 120,-- Euro bei Ebay, aber immer noch ausschließlich nach Italien/Südkorea.

Aber worum es geht, die Phonosektion bei einem DM 300,-- Verstärker dürfte noch nicht einmal die "klanglichen Qualitäten" eines Dual 506 voll ausschöpfen können, die geringe Lautstärke mal ganz außen vor.



[Beitrag von Schwergewicht am 14. Mai 2008, 09:18 bearbeitet]
cannonball_add
Stammgast
#11 erstellt: 14. Mai 2008, 09:25
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure rege Beteiligung! Ich denke, dass das OM 10 tatsächlich viel leiser ist als das alte OMP 10 am Technics, deshalb das kleine Lautstärkeproblem. Stört aber, wie gesagt, nicht wirklich...

Ja, der V 7000 ist für den Dual natürlich unterdimensioniert. Aber ich kann mich nicht von ihm trennen, er hat mich nie im Stich gelassen, und als Zweitamp mit Sicherheit immer noch besser als alle 99,95 Euro-Super-Sonderschnäppchen von irgendwelchen Kaffeeröstern...

Noch eine Frage an die Dual-Kenner: Mit was soll ich denn weitermachen? Ein 741 Q wäre schön. Ist der qualitativ noch mit den 70er-Jahre-Drehern vergleichbar?

Grüße aus München
Michael
Schwergewicht
Inventar
#12 erstellt: 14. Mai 2008, 09:33
Der 741 ist als Plattenspieler selbstverständlich eine erhebliche Steigerung gegenüber z.B. dem 506 und auch mit den besten Dual der 70er schon vergleichbar. Allerdings sind es die Zargen leider nicht, die fallen einfach gegenüber den 70ern ganz erheblich ab. Für den 7000er sollte ein besserer Plattenspieler aber kein Thema sein.



[Beitrag von Schwergewicht am 14. Mai 2008, 09:37 bearbeitet]
Yorck
Gesperrt
#13 erstellt: 14. Mai 2008, 10:08
Stimmt,
Dual bot in jeder Preisklasse die besten integrierten Geräte, bei den Reibradwechslern spielte damals PE mit dem 2020 im Spitzensegment neben dem Dual 1219 noch eine große Rolle...aber mit DUAL hat man in jedem Falle immer eine sehr, sehr durchdachte Lösung und zumeist bei den Geräten aus den 70ern eine extrem solide - hervorragend ingenieuse Basis!
Narrensicher noch dazu!

Gerade die 7 und 6er Serien sind aller Ehren Wert, Könige dieser Serien in Punkto Verarbeitung sind der 701 (MK1=CS70) im Direktantriebssegement und der 601 Mk1 beim Riemenantrieb.

Mit einem solchen Gerät steigt man heute gleich im allerobersten "High End" Segment in die Welt des Phonoklanges ein.
Ein 701 und 601 braucht sich vor keinem noch so gigantischen Transrotor oder Clearaudio samt Scheu Arm zum Preis eines Autos zu verstecken, denn Masselaufwerke und Mimosenarme sind immer die einfachste Lösung.
Und der Hörer kommt nie zur Ruhe und muß immer weiter basteln und
"verbessern" =mehr Geld rauswerfen.
Es wäre heute unbezahlbar einen fast idiotensicheren mechanischen (!) Automatik-Player wie den 601 und 701 in größerer Serie oder erst recht als Manufakturgerät anzubieten. Bedenkt die 99,9% Fertigungstiefe von DUAL....alles wurde im Hause produziert! (Bis auf den Abtaster)
Hinzu kommt der ungeheure Entwicklungsaufwand....dieser würde eine Firma
Räke auf der Stelle ruinieren, ganz egal wie hoch der Preis am Ende für das Produkt ausfallen würde.

Dualgeräte der damaligen Ober- und Spitzenkalsse sind eigentlich geschenktes (!) High End von heute ohne Angeberpotential.
Wer unbedingt eine schöne Echtholzzarge haben will kann sich ja eine beim Schreiner machen lassen...dagegen spricht allenfalls der gigantische Preis heutzutage...aber das kann man ja ansparen oder schlicht die Zarge selbst bauen.

@Kimh
Hallo,
Dein Dual 601 ist übrigens ein exzellentes (!) Riemen-Gerät das kriminell unterschätzt wird, es ist kaum möglich, egal zu welchem Budget, mehr aus den Rillen zu bekommen als mit einem DUAL 601 in Top-Zustand und einem sehr guten Abtaster....da ist das werksmäßig mitgelieferte Spitzen-Ortofon M20E
(ehemaliger Neupreis des M20E Systems 1975 um 320DM--Inflationsfaktor zu heute bitte mitbedenken!)
bereits schon ziemlich oberes Ende der Phono-Abtast
Fahnenstange..selbst aktuelle sehr teure MCs von Benz und Clearaudios können nicht nennenswert mehr, kosten aber gerne mal über 1000 Euro... Gerade im Bass Bereich kommt bei den sehr guten (!) MMs der 70er ein ganz toller trockener potenter Bass, wo aktuelle vergeistigte abgemagerte Zirp-Systeme einfach nur um Luft röcheln. (Das nennt man dann heute durchsichtigen Klang )

Ein 701 DD und ein 601 BD (oder auch ein 1249, der Laufwerksmäßig fast dem 601 entspricht) haben fast die gleich guten Rumpeldaten, was SEHR für den 601 Riementriebler spricht, denn den bekommt man noch ziemlich günstig....
ein TD125 oder TD 160 mit SME 3009 und sehr gutem MC läuft dem 601 mit M20E nicht davon...im Gegenteil der 601 Arm ist dem SME 3009 überlegen.
(Lagergüte und Resonanz) Schon aus dem Grund lohnt es sich einen 601 beiseitezulegen so lange man noch für fast lau diese schönen Teile findet.

Beste Grüße

Dirk


[Beitrag von Yorck am 14. Mai 2008, 10:39 bearbeitet]
Yorck
Gesperrt
#14 erstellt: 14. Mai 2008, 10:48
Zum DUAL 506--in der günstigen Preisklasse damals sehr gut getestet!

http://dual.pytalhost.eu/506t/506t-02.jpg
(Testfazit: In seiner Preisklasse schlicht der Champion, das Lauwerk kann sogar mit viel teureren Drehern konkurrieren.)


Im Bereich der Weltelite die Plattenspieler DUAL 601 und DUAL 701:

http://dual.pytalhost.eu/701t/
(Testfazit: Besser als die besten Schallplatten )

http://dual.pytalhost.eu/601t/
(Testfazit: Oberste Qualität unter den Riemenplattenspielern )

Beste Grüße

Dirk


[Beitrag von Yorck am 14. Mai 2008, 10:59 bearbeitet]
HisVoice
Inventar
#15 erstellt: 14. Mai 2008, 11:37

Yorck schrieb:

..............
Dualgeräte der damaligen Ober- und Spitzenkalsse sind eigentlich geschenktes (!) High End von heute ohne Angeberpotential.
..............



Das sehe ich aber anders ............der ist von geschenkt immer meilenweit entfernt.......... trotz das es nur ein schnöder Dual ist
Yorck
Gesperrt
#16 erstellt: 14. Mai 2008, 14:15
Naja den Golden One würde ich auch nicht kaufen

ist eben ein Sammlerteil--wer´s braucht...

Würde da Thorens draufstehen, Du könntest sicher sein, dass
der im Nu auf 1500-2000 Ocken ginge....ratfatz---
der Name adelt.

Bisher sind Duals glücklicherweise für die tolle Gegenleistung die sie bringen
noch sehr günstig um nicht zu sagen saubillig zu haben.

Es gibt ja auch gute Dreher die übersehen werden....ein 1218 ist überaus tüchtig
und den findet man trotz der exzellenten technischen Features für 10-20 euro...

Auch ein 704 wird teils sehr günstig um 60 Euro gehandelt...die Leistungen dieser Teile sind in Ihrer Klasse immer phänomenal gut und brauchen sich hinter den Spitzengeräten jener Gattung auf dem Weltmarkt nicht zu verstecken.

Ich würde sagen das Gerät mit der besten universellen Tauglichkeit und unproblemtischen Technik bei bestmöglicher Laufruhe ist der 601.

Der 701 DD ist wegen der Elektronik ein bisschen anspruchsvoller als der 601..die Daten sind nur marginal besser.

Ein 1249 findet sich teils für einen Fuffi..auch der kann sehr sehr überzeugen, wenn er von harzigen Verkrustungen befreit wurde und der Steuerpimpel neu oder noch gut ist.

Beste Grüße

Dirk


[Beitrag von Yorck am 14. Mai 2008, 14:41 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 14. Mai 2008, 14:35

MC_Shimmy schrieb:

Wenn mich nicht alles täuscht müsste der VV auch schaltbar sein zwischen MM und MC.

Nein, der Grundig V7000 hat nur eine MM-Phono-Vorstufe. Da ist nichts umschaltbar.

Gruß
Martin



War auch der V5000 mit dem schaltbaren VV, hatte da was durcheinandergebracht

Hier fehlt der rotwerd-Smilley...


[Beitrag von germi1982 am 14. Mai 2008, 14:36 bearbeitet]
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