Braun LS 80 - Weiche restaurieren?

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dschaen81
Stammgast
#1 erstellt: 03. Mrz 2009, 22:25
Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich ein paar Braun LS 80 gekauft.
Da die Lautsprecher ja schon über 20 Jahre auf dem Buckel haben, stellt sich mir die Frage, wie alterungsbeständig die Bauteile der Weichen sind. Empfiehlt es sich da etwas zu tauschen oder muss man sich darüber erst Gedanken machen, wenn sie anfangen, komisch zu klingen?

Hat jemand Erfahrungswerte was die Braun-Weichen angeht?
Ich möchte die Lautsprecher nicht unnötig öffnen, da die Chassis m.W. mit einer Dichtmasse in die Schallwand eingelassen sind.

Vielen Dank und Grüße
Jan
WinfriedB
Inventar
#2 erstellt: 04. Mrz 2009, 12:51
1. Never change a running system.
2. Die einzigen Bauteile auf Freq.weichen, die evtl. altern, sind Elkos. Man sollte aber davon ausgehen, daß Braun einigermaßen gute Qualität verbaut hat.
3. Wenn du unbedingt was tauschen willst, dann die Elkos, und zwar bei Werten bis ca. 10uF gleich gegen Folienkondensatoren (möglichst mit 100V Betr.spannung), die sind heute in den Werten durchaus erschwinglich.
torbi
Inventar
#3 erstellt: 04. Mrz 2009, 15:19
Hallo Jan,

wenn sie noch gut klingen, würde ich an den schönen Teilen auch nicht herumfuchteln. Braun hat sich seinerzeit damit gebrüstet, nur das beste vom Besten zu verbauen (glaubt man dem Katalog)

Tolle Lautsprecher übrigens, habe die ebenfalls und bin sehr angetan - auch wenn sie im ersten Augenblick etwas zurückhaltend klingen, vor allem die Mittenwiedergabe ist für meine Ohren hervorragend. Habe sie vor einiger Zeit gegen den die so gelobte Canton GLE 70 gehhört - kein Vergleich, ich fand die Braun viel klarer und angenehmer.

Lg, Torbi
dschaen81
Stammgast
#4 erstellt: 04. Mrz 2009, 22:44
Danke Winfried,

genau das wollte ich hören. Mir geht es wirklich nicht darum, partout etwas zu tauschen. Ich wollte nur über eventuelle Schwachstellen bescheid wissen.


Torbi,

ich finde auch, dass die LS 80 ganz hervorragend klingen.
Angenehm unspektakulär im besten Sinne würde ich sagen.
Ich habe Sie im direkten A/B-Vergleich gegen meine Monitor Audio RS1 antreten lassen.

Die MA ist brillianter in der Hochtonwiedergabe und hat eine insgesamt direktere, anspringendere Charakterstik, ohne jedoch übertrieben scharf zu klingen oder zu nerven. Das gefällt vielen Hörern auf Anhieb.

Die Braun hat einen eher zurückhaltenderen Charakter, der sehr entspanntes Hören ermöglicht. Sie ist im Hochton bedeckter, ohne aber Informationen zu unterschlagen.
Bei der Wiedergabe der Mitten und was die Ortbarkeit angeht, habe ich sie als der MA überlegen empfunden.

Leider ist bei einem meiner Exemplare die Folie schon an einer Stelle abgegangen. Da werde ich wohl mal eine neue Oberfläche drauf machen müssen. So schäbig tun sie mir richtig leid - das haben die Brauns nicht verdient.

Viele Grüße
Jan
Schwergewicht
Inventar
#5 erstellt: 05. Mrz 2009, 10:38

torbi schrieb:
......Habe sie vor einiger Zeit gegen den die so gelobte Canton GLE 70 gehhört - kein Vergleich, ich fand die Braun viel klarer und angenehmer.

Lg, Torbi


Die Braun LS 80 sind gegenüber den Canton GLE 70 wesentlich neutraler (nicht/kaum-gesoundet), klingen darum in neutraler Stellung der Klangregler nicht so "spektakulär". Dies mag man, oder man mag es eben nicht. Irgendwelche "Schwachstellen" hatten meine LS 80 auch nicht.

Gelscht
Gelöscht
#6 erstellt: 05. Mrz 2009, 17:30
Hi!

Ich habe selbst vor kurzem 2 aktive Lautsprecher wieder huten Zustand versetzt.

Dabei war es in meinem Fall so, das diese LS auch durch ihre geringe Größe überzeugen. Sind sind allerdings schon 25 Jahre alt.

Um Platz zu sparen hatte man an der Frequenzweiche (es wurden verhältnismäßig hohe Kapazitäten benötigt 10µF und 63µF) bipolare Elkos verbaut. Aufgrund ihrer Größe ließ sich darauf schließen, das diese auch noch rauh waren. Schlechter geht es nicht mehr. Immerhin waren sie noch von Philips.

Naja, letzlich war also zu wenig Platz vorhanden, um sie direkt gegen Folien zu tauschen, denn diese benötigen bei diesen hohen Kapazitäten sehr viel mehr Platz. Und da es aktive sind, ist da noch viel andere Elektronik.

Letzlich habe ich dann für den 10µF eine radiale Folie benutzt (passte schön ins Raster) und für den größeren Elko einen Glatten von Intertechnik.

Ich muss sagen, neben den anderen Erneuerungen die eingebaut habe, klingen die LS jetzt wie am ersten Tag! Eine ganz erhebliche Verbesserung!

Solltest du also auch Elkos verbaut haben und diese sind schon 20 Jahre alt, so tausche sie. Und am besten gegen Folien!

Du wirst staunen!

Wenn du die LS nicht mal eben so öffnen kannst, versuche andere Beiträge zu finden, ob jemand weiß, welche Typen verbaut sind.

Diese Dichtmasse wirst du dann später halt entfernen müssen und einmal neu machen. Die wird man schon bekommen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es noch eine bessere Alternative, als diese Dichtmasse?

Gehen die denn nicht noch anders auf?
yawara
Stammgast
#7 erstellt: 05. Mrz 2009, 18:52
....ich kenne jetzt Deine Braun LS nicht speziell, aber vom Effekt ist eine Erneuerung der Hochtöner ( Zentrieren und verdicktes Ferrofluid austauschen, falls bei der Type verbaut)einfacher und wirkungsvoller. Die kann man einfach abschrauben und einschicken! Das hat bei meinen Braun LS immer sehr viel gebracht und ich überlege ob ich bei Mittteltönerne das gleiche machen lasse. Kann mir kaum vorstellen daß die HT nach 20 Jahren noch so klingen wie am erstene Tag!
dschaen81
Stammgast
#8 erstellt: 08. Mrz 2009, 16:03
Hallo,

erstmal danke Euch allen für die vielen Beiträge und Anregungen.

Vorerst werde ich wohl noch nichts an den Lautsprechern machen, da es klanglich noch keine Veranlassung dazu gibt. Dennoch ist es aber gut zu wissen, wo man ggf. ansetzen kann.

Das Gehäuse der LS 80 kann man leider nicht öffen, sondern man muss die Chassis herausschrauben, um an die Weiche zu kommen.

Ob in den Hochtönern Ferrofluid drin ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Da müsste ich erstmal nachforschen.
Ich habe schon davon gehört, dass man Hochtöner überholen lassen kann. Im Zusammenhang mit alten Dual Lautsprechern ist verdicktes Ferrofluid schon des öfteren erwähnt worden.

Hat denn jemand Tips, an welche Firmen man sich für das Neuzentrieren und Austauschen des Ferrofluids wenden kann?
Was wird das wohl ungefähr kosten?

Viele Grüße
Jan
yawara
Stammgast
#9 erstellt: 13. Mrz 2009, 01:16
dschaen81
Stammgast
#10 erstellt: 14. Mrz 2009, 17:32
Hallo Janko,

danke für den Link.
Da könnte ich sogar persönlich hinfahren, da es bei mir in der Nähe ist.

Gruß
Jan
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