Einschaltrelais beim Kenwood KR-6400

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Django8
Inventar
#1 erstellt: 29. Mrz 2005, 08:24
Schlechte Neuigkeiten für mich: Als ich gestern Abend meinen Kenwood KR-6400 eingeschaltet habe und mich gewundert habe, weshalb kein Ton raus kommt, musste ich feststellen, dass das Lautsprecherrelais nicht mehr "klick" macht, d.h. nicht mehr schaltet. Ich bin noch nicht dazu gekommen, das Problem genau zu analysieren, habe aber vorgesehen, den Receiver heute mal aufzuschrauben.
Ich wäre froh, wenn mir jemand ein paar Hinweise zu folgenden Fragen geben könnte: Wo kann das Problem liegen? Wie sieht so ein Relais überhaupt aus? Wie repariert man es? Könnte es ggf. lediglich ein "einfaches" Kontaktproblem sein? Kann man das Relais notfalls überbrücken? Wenn ja: Wie?
Als ich den Receiver ein paar Tage zuvor das letzte Mal eingeschaltet habe, lief er noch. Allerdings ist mir (wie ich mich jetzt erinnern kann) damals aufgefallen, dass das Relais etwas lange brauchte, bis es geschaltet hat. Vielleicht 10 Sekunden oder so. Früher ging das aber wesentlich schneller.
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 29. Mrz 2005, 09:08
Das Relais als solches wird keine Probleme verursachen und auch nicht defekt sein. Deshalb bist du gut beraten, wenn du das Relais in Ruhe lässt. Es wird einen Grund haben, warum die Schaltung dahinter das Relais nicht freigibt.
Warum das so ist, kann mehrere Gründe haben. Wenn du da nicht so fit bist, solltest du das Gerät jemand geben, der sich damit auskennt oder in eine Werkstatt bringen.
Ralfii
Inventar
#3 erstellt: 29. Mrz 2005, 09:13
Es könnte auch der Lade-elko sein für die zeitverzögerung

wird er nicht mehr genügend geladen, schaltet das relais auch nicht mehr ein.

vorher aber mal vor dem relais messen, ob gleichspannung am ausgang der enstufen anliegt.

oder jemandem geben, der sich damit auskennt wenn du kein elektroniker bist.
ukw
Inventar
#4 erstellt: 29. Mrz 2005, 09:21
Sehe ich auch so. Wahrscheinlich "Protekt" wegen DC am Ausgang...
Django8
Inventar
#5 erstellt: 29. Mrz 2005, 12:57
Das klingt ja nicht gerade erbaulich ..... Werde es mir mal ansehen. Aber bevor ich dieses Teil gegen Entgelt reparieren lasse, werde ich es wohl eher als "defekt" verkaufen und mir vom Erlös einen kleineren, dafür funktionstüchtigen Receiver-Klassiker besorgen. Ich hoffe aber nicht, dass es soweit kommen muss.


Es könnte auch der Lade-elko sein für die zeitverzögerung

Was kann ich da(gegen) machen?
xxmichel
Stammgast
#6 erstellt: 29. Mrz 2005, 14:46
hi auch,

bei "alten" bauteilen, gerade relais, kann es passieren, das die kontakte verschmort / verschmutzt / und damit nicht mehr leitfähig sind

um dem nachzugehen:

- alten kopfhörer oder lautsprecher nehmen, die nix mehr wert sind

- relaisdeckel entfernen

- kontakte ansehen, sollten nicht "schwarz" bzw verschmort sein durch funkenflug beim schalten

- relais dann manuell mehrmals betätigen

wenns läuft ; reinigen

hat mir schon sehr oft geholfen, waren die verschnutzten kontakte



gruss, michel
ukw
Inventar
#7 erstellt: 29. Mrz 2005, 14:48
Einen Elko zu tauschen (gleicher yo, gleiche Kapazität) ist für Dich keine Schwierigkeit. Du mußt nur wissen um welches Bauteil es sich handelt. Dazu bräuchtest Du den Schaltplan.
Es werden mehrere Kondensatoren sein die Du in dem alten Gerät tauschen solltest, wenn Du schonmal dabei bist.
Damit hast Du dann einen fitten KA 6400 der weitere 25 Jahre seinen Dienst tut.

Du weißt: Die Neuzeitgeräte sind schlechter.
Django8
Inventar
#8 erstellt: 30. Mrz 2005, 07:59
Danke für Eure Tipps. Ich habe das Teil gestern aufgemacht, mir die Umstände angeschaut und dann eine Brachialreparatur vorgenommen. (Bis) jetzt läuft das Gerät wieder. Ich habe Folgendes unternommen:
Ich habe das Relais identifiziert (war nicht allzu schwierig). Dieses Ding befand sich unter einer ca. 2 mal 2 Zentimeter grossen transparenten Kunststoffabdeckung. Diese (m.E. überflüssige) Abdeckung war zwar auf eine Platine gesteckt, liess sich aber beim besten Willen nicht entfernen. Daher habe ich sie einfach mit einer Zange "zerstört" (Brauchte ca. eine Stunde dafür und habe dabei versehentlich ein Kabel zerschnitten, das ich dann wieder reparieren musste). Nun hatte ich Zugang zu Relais. Dieses wird mittels eines Elektromagneten eingeschaltet. Offenbar kriegte dieser Magnet keinen Strom. Daher habe ich die vier Kontakte einfach mit Kabelbindern und Isolierband am Magnet befestigt und das Relais somit dauerhaft eingeschaltet. Nun läuft der Receiver wieder (habe es gestern zwei Stunden getestet). Kein Relais mehr, kein Klick mehr, sondern ganz direkt ohne "Umwege".
Wie gesagt: Diese Methode ist doch ziemlich brachial und ich rate niemandem, so mit einem Klassiker umzugehen – aber in diesem Falls war's das Risiko für mich wert, denn der Receiver ist in einem anständigen, aber nicht in einem Top-Zustand: So wurde im Innern schon ein bisschen nicht allzu fachmännisch rumgelötet für den Einbau von neuen Lämpchen (Hauptsache, es funktioniert). Zudem ist der Anschluss für das dritte LS-Paar abgebrochen (Brauche ich zum Glück eh' nicht) und die seitlichen Holzverkleidungen fehlen (schade). Und vor allem: Das Gerät sieht im Innern trotz Reinigung irgendwie etwas "vergammelt" aus – erstaunlich, dass es trotzdem so gut läuft. Daher und da ich auf diesen Receiver angewiesen bin, habe ich diese riskante Vorgehensweise gewählt.
sakly
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 30. Mrz 2005, 08:45
Naja, wenn er ganz normal läuft, hat vielleicht nur die Schaltung vor'm Relais einen weg oder es ist tatsächlich das Relais selbst, sprich die Spule. Mal durchgemessen?
Django8
Inventar
#10 erstellt: 30. Mrz 2005, 09:29

Mal durchgemessen?


Nein, meine diesbezüglichen Kenntnisse sind leider (noch) nicht ausreichend (was ich wirklich schade finde.... )
sakly
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 30. Mrz 2005, 09:40

Django8 schrieb:

Mal durchgemessen?


Nein, meine diesbezüglichen Kenntnisse sind leider (noch) nicht ausreichend (was ich wirklich schade finde.... )


Naja, ne Spule durchmessen wirst'e ja wohl grad noch hinkriegen, oder?
GandRalf
Inventar
#12 erstellt: 30. Mrz 2005, 10:17
Moin auch,

Sicherheitshalber würde ich trotzdem auch noch mal eine Messung auf "Gleichspannung am Ausgang machen" (bzw. die Membranen der Lautsprecher beim Einschalten ohne Signal beobachten).
Eine kleine Gleichspannung ist nicht direkt schädlich, kann aber eventuell später noch grösser werden (schleichender Defekt), und dann werden evtl. die Schwingspulen gegrillt.(Da ja keine Schutzschaltung mehr funktioniert)

Django8
Inventar
#13 erstellt: 30. Mrz 2005, 10:59
Hallo GrandRalf

Wie und was muss ich da messen (Habe ein "normales" Multimeter-Messgerät) bzw. was muss ich an den LS beobachten? Zudem: Ich dachte, der Lautsprecherausgang sei ohnehin Gleichspannung (schliesslich hat's ja Plus und Minus). Was genau meinst Du mit "eventuell schädlicher Gleichspannung"? Wäre froh, wenn Du mir da auf die Sprünge helfen könntest, denn unnötig die LS killen möchte ich wirklich nicht.
GandRalf
Inventar
#14 erstellt: 30. Mrz 2005, 11:37
Moin nochmal,


bzw. was muss ich an den LS beobachten?


Wenn der Receiver eingeschaltet wird, aber noch keine Musik läuft, müssen die Membranen in der Ruheposition sein. (Genauso, als wenn der Receiver ausgeschaltet ist.)
Sollten sie in irgendeine Richtung (rein oder raus) abgelenkt werden und dann dort stehen bleiben, ist eine Gleichspannung am LS-Ausgang vorhanden.
Mit dem Messgerät kannst du in einem Messbereich von "ein paar (Mili-)Volt" DC messen.


Zudem: Ich dachte, der Lautsprecherausgang sei ohnehin Gleichspannung (schliesslich hat's ja Plus und Minus)


Die Kennung ist dafür gedacht die LS gleichgepolt anzuschliessen , daß beide LS bei einem positiven Impuls auch beide in die gleiche Richtung ausgelekt werden.
Das Musiksignal besteht aus Schwingungen mit verschiedenen Frequenzen, ist also eine Wechselspannung (bzw. ein Gemisch von Wechselspannungen mit verschiedenen Frequenzen).


Was genau meinst Du mit "eventuell schädlicher Gleichspannung"?


Ein Draht (nichts anderes ist ja die Schwingspule des Lautsprechers) stellt dem fliessenden Strom einen gewissen Widerstand entgegen.Diese "Bremswirkung" wird in Wärme umgewandelt. Je höher die Spannung und der Widerstand, umso grösser wird auch die Verlustwärme.
Im schlimmsten Fall glüht bzw. verglüht der Draht.

Eine permanente Gleichspannung ist also schädlicher als ein oder mehrere Impuls(e) gleicher Stärke.(weil nur kurz)

Das Relais ist Teil einer Schutzschaltung. Wenn diese Schaltung schon eine kleine Gleichspannung (die nicht unbedingt zur Zerstörung des LS führt) am Ausgang "bemerkt" wird das Relais nicht mehr geschaltet und so der LS geschützt.

Ralfii
Inventar
#15 erstellt: 30. Mrz 2005, 14:11
Hallo

Sind eigentlich bei den älteren Receivern richtige schutzschaltungen verbaut, oder nur normale einschaltverzögerungen die den "plopp" unterbinden ?

Du könntest alternativ eine neue einschaltverzögerung machen, wenn das ausreicht. das sind nur ein paar bauteile...
Django8
Inventar
#16 erstellt: 30. Mrz 2005, 14:59
Nein, es sind richtige Schutzschalter, die ein Zerstören der Lautsprecher (und der Endstufen?) verhindern sollen. Es gibt ja auch Receiver ohne Relais (die sind mir ehrlich gesagt lieber). "Plopp" macht's allerdings auch bei denen nicht – genauso wenig wie beim meinem Kenwood mit "überbrücktem" Relais. Zudem: Bei einer halbwegs "anständigen" Endstufe sind beide Kanäle zusätzlich mit Sicherungen ausgestattet (Ist sogar bei meinem "kleinen" Pioneer SX-424 so).
Wenn wir schon dabei sind: Welche konkreten Receiver haben denn ein Relais und welche nicht? Bei Pioneer weiss ich, dass weder der SX-424 noch der SX-626 eins hat. Aber was ist mit dem SX-727, dem SX-828 und den Receivern der SX-x3x und SX-x50/80 Serien? Würde mich noch interessieren, ab wann (Jahrgang/Linie) bei welchen Geräten ("Grösse"/Leistung) Relais eingebaut wurden.
Tommy_Angel
Inventar
#17 erstellt: 30. Mrz 2005, 21:52
Abgesehen davon, daß die LS-Schutzschaltungen ihren Sinn haben, würde ich auf jeden Fall Deine alten Geräte über eine Steckdosenleiste betreiben, die einen Hauptschalter hat. Es erscheint mir doch ziemlich abenteuerlich, wie Du da rumlötest, Django.

Ich besitze neben 2270, 2245, 2216b einen Kenwood 6200 und 6600, alle im besten Zustand. Und traue denen trotzdem nit. Wenn ich ausgehe schalte ich generell allen Strom ab...


[Beitrag von Tommy_Angel am 30. Mrz 2005, 21:55 bearbeitet]
GandRalf
Inventar
#18 erstellt: 30. Mrz 2005, 22:45
Moin nochmal,

Django, wie sieht es mit Gleichspannung aus?
Gibt es welche oder nicht? Sonst kommt man schlecht weiter.
Django8
Inventar
#19 erstellt: 31. Mrz 2005, 07:40

Django, wie sieht es mit Gleichspannung aus?

Melde mich, sobald ich dazu gekommen bin, mir das anzusehen.


Wenn ich ausgehe schalte ich generell allen Strom ab...

Das halte ich dann aber doch für etwas übertrieben. Erstens haben diese alten Geräte noch einen "Hauptschalter", der wirklich "ausschaltet" und zweitens ist im Gerät alles noch mit etlichen Sicherungen gesichert. Also ich mache mir (bei ausgeschalteten Geräten) keine Sorgen. Oder hat jemand von Euch schon erlebt (oder davon gehört), dass ein Klassiker unter "normalen" Umständen einfach so in Flammen aufgegangen ist?


[Beitrag von Django8 am 31. Mrz 2005, 07:45 bearbeitet]
Django8
Inventar
#20 erstellt: 31. Mrz 2005, 17:29
Also, ich habe die Gleichspannung gemessen, Auf "AUX" eingestellt, daran angeschlossener CD-Player nicht eingeschaltet, d.h. es war nur das "normale" Grundrauschen des Verstärkers zu hören. Gemessen habe ich direkt am LS-Ausgang. Hier die Ergebnisse:
L: 0.01 V, R: 0.04 V (unabhängig von der Position des Lautstärkereglers)
Muss ich mir nun deswegen Sorgen machen ?
xxmichel
Stammgast
#21 erstellt: 31. Mrz 2005, 19:51
nö, die werte sind meiner meinung nach "perfekt"....


hast du die kontakte mal sauber gemacht ?



gruss, michel
Django8
Inventar
#22 erstellt: 01. Apr 2005, 10:27

nö, die werte sind meiner meinung nach "perfekt"....

Da bin ich aber beruhigt !
Tommy_Angel
Inventar
#23 erstellt: 01. Apr 2005, 21:27
ja, Django, schau in anderen Thread, genau so etwas passiert, daß es brennt...
doc_relax
Inventar
#24 erstellt: 01. Apr 2005, 21:49
Hallo Tommy,
nennst du bitte den Link? Das würde mich interessieren... übrigens, wenn du so vorsichtig bsit, müßtest du eigentlich auch den Kühlschrank abschalten, bevor du aus dem Haus gehst
Gruß
doc
Tommy_Angel
Inventar
#25 erstellt: 02. Apr 2005, 20:34
dies tue ich auch, zumindest im Urlaub mit den Kühlschränken, die ich nicht brauche

den Link weis ich nicht mehr auswendig, es war hier Anfang des jahres, da hat jemand geschrieben, wie ihm ein Vertsärker abgebrannt ist und er nur durch Zufall verhindern konnte, daß mehr passierte...
Django8
Inventar
#26 erstellt: 04. Apr 2005, 07:49
Kann mich noch schwach an diesen Thread erinnern (den Link habe ich aber auch nicht mehr). Da fing bei so 'nem Typ der Amplifier aus heiterem Himmel an zu brennen. Der Thread hat mich damals jedoch in überhaupt nicht beunruhigt.
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