SABA RS 960 Receiver - Welcher Hersteller?

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AnthonyP
Inventar
#1 erstellt: 26. Dez 2011, 17:14
Hallo zusammen und frohes Fest!

Hab mich über die Tage an einen alten Receiver von meinen Eltern erinnert, den wir 1983 neu gekauft haben.

Hab ein wenig im Netz gestöbert und rausgefunden, dass er damals ca. 1.000 DM gekostet haben soll und ich kann mich daran erinnern, dass er damals ein paar Test gewonnen hatte. Deshalb haben wir ihn auch gekauft. Was mir neu war, ist, dass das Innenleben aus Japan kommt.

Saba RS 960

Daher habe ich ihn mir geschnappt, um ihn zu säubern und wieder flott zu machen.

Mir fielen direkt ein paar Besonderheiten auf:
- Zwei dicke Schutzrelais von Omron, die ich aus meiner Luxman M-02 kenne
- Toshiba Leistungstransistoren
- dicke Elno Siebelkos und
- Alps Potis für die Klangregelung

Hier ein paar Bilder vom Innenleben:

P1040323
Schutzrelais Saba RS 960

Nach dem Tausch der Powerleuchte, Reinigung der Schutzrelais, Nachlöten der Transistoren und ein wenig Pflege der Potis spielt er mit seinen 2 x 55 Watt wieder richtig toll.

Ich bin wirklich erstaunt wie gut der klingt.

Mich beschäftigt nun die Frage, wer ist der Hersteller des Receivers im SABA Gewand? Weiß das zufällig jemand?

Viele Grüße
Jo
Blechdackel
Inventar
#2 erstellt: 26. Dez 2011, 18:21
Dann wurde sicher auch schon diese Diskussion entdeckt:

http://saba.magnetof...2ce9a586774ec96e982f

Selbst habe ich einen Plattenspieler auf dem Flohmarkt aus dieser Serie für 2 € mitgenommen.
Ich habe auch noch nicht klären können, war es CEC, JVC oder Sanyo. Da hilft vielleicht eine Fotografie des Tonarms und des Geräteinnerns.
Bei einem Receiver wird das schon schwieriger.

Als Gesamtserie ist die Sigma Series das letzte gute Hifi-Angebot von Saba gewesen.

Heiko
AnthonyP
Inventar
#3 erstellt: 26. Dez 2011, 19:56
Hallo Heiko,

genau dieser Artikel hat mein Interesse geweckt
Leider geht hier nicht draus hervor, wer in Japan das Innenleben produziert hat.

Vielleicht sogar Toshiba, da die Transistoren eine recht eigenwillige Form haben. So habe ich die noch nicht gesehen.

Aber vielleicht findet sich ja noch jemand, der es weiß?!

LG
hf500
Moderator
#4 erstellt: 26. Dez 2011, 22:05
Moin,
wenn es ein 9260 waere, dann haette er sogar 4 Elkos in den beiden Endverstaerkernetzteilen ;-)
Und einen besseren Empfaenger und... und...

Soll heissen, dieser "Saba" stammt schon aus der Thomson-Regie bei Saba (und Telefunken, sowie Nordmende). Thomson hat deren Produktprogramm massiv umgekrempelt.

Der Hersteller kann ein beliebiger OEM-Hersteller sein, der Geraete nach Auftrag fertigt. Nach den Zulieferern kann man nicht gehen, die lieferten Standardbauteile.
ALPS-Poti bedeutet hier nichts, nur, dass sie von eben diesem Hersteller kommen. Man fand sie ab etwa 1980 in immer mehr Geraeten, auch bei Sabas, die hier gefertigt wurden oder Grundig. Preh und Ruwido konnten/wollten wohl nicht mehr :-/

Pass auf die Endtransistoren auf, die Bauform ist so ziemlich ausgestorben.

73
Peter
AnthonyP
Inventar
#5 erstellt: 26. Dez 2011, 22:32
Hallo Peter,

danke für deine Infos. D.h. also, hier steckt kein bestimmter anderer Hersteller dahinter, sondern nur ein Werk in Japan, der für diverse Hersteller also OEM produziert hat.
Schade, wäre ja spannend gewesen, wenn da eine andere Marke hinter gesteckt hätte.

Zum Glück lief das Gerät bisher ohne Probleme udn wurde auch nie großartig belastet. So ein "Familienerbstück" hat ja immer einen ganz besodneren Reiz

Werde ihn pfleglich behandeln, auch wenn es nichts ganz so Besonderes ist. Aber er klingt wirklich gut.

Gruß
Jo
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 27. Dez 2011, 12:39
Hallo AnthonyP,

ich denke, das Gerät sieht wirklich auch vom Design her moderner und "japanischer" aus, als man es vorher noch von den deutschen Marken her kannte.

Gratulation, auch zu dem offensichtlich guten Erhaltungszustand.

Ich kann mich entsinnen, mal von einer ähnlichen Partnerschaft zur Fremdkonstruktion - wie Du sie vermutet hast - gehört zu haben, nämlich bei Harman Kardon, die für Uher und Palladium Geräte entwickelt haben. Üblich ist so etwas auch heute noch, z.B. im Lautsprecherumfeld und wohl bei der "BrownWare". Sowas wird natürlich nicht an die große Glocke gehängt. Damals nicht und heute nicht.
Aber andererseits kann es schon sein, wie hf500 schreibt, dass einfach aufgrund der fortschrittlichen Bauteile aus Japan und aufgrund der Konstruktion der Eindruck entsteht, es hätte hier eine solche Partnerschaft mit Saba gegeben.

Es wäre mal ein interessantes Stück Industriegeschichte, solche Entwicklungspartnerschaften gründlicher untersuchen zu lassen, wäre z.B. eine nette Diplomarbeit.

Die Sevice-Unterlagen sehen übrigens sehr "europäisch (deutsch?) aus.

Mir ist außerdem aufgefallen, dass in der Endstufe die heute selbstverständlichen Eingangsdifferenzverstärker eingesetzt werden. Bei deutschen Herstellern findet man Anfang '80er häufig noch die Ein-Transistor-Lösung in der Rückführung des negativen Feedback. Ein symmetrischer Push-Pull bei den Leistungstransistoren ist hingegen bis dahin schon üblich gewesen, war also zu erwarten.

Also schon modernes Schaltungsdesign für die Zeit. Kann mir durchaus vorstellen, dass das ordentlich klingt.


- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 27. Dez 2011, 12:45 bearbeitet]
Blechdackel
Inventar
#7 erstellt: 27. Dez 2011, 13:16
Interessant ist immer auch die Frage, wie hoch ist der Eigenentwicklungsanteil des Auftraggebers.

Oder wie lief das zwischen Deutschland/USA/Niederlande/Frankreich etc. und Japan/Südkorea/Taiwan etc. ab.

Gaben die Ingenieure von Saba, Telefunken oder Thomson sowas wie ein Lastenheft, fertige Konstruktionsunterlagen an den OEM in Fernost ab oder waren das nur noch Eckdaten/Vorgaben?

Bei Telefunken kann ich mir vorstellen, das der Eigenentwicklungsanteil von Generation zu Generation immer mehr zurück ging.

Bei der 200er Serie(habe ich selbst) noch viel Anteil an Eigenentwicklung und dabei Kooperation mit Fernost-OEM der das ganze dann in die Produktion umsetzte, bei der Entwicklung wurde dann bewusst mit Fernost-Technik gearbeitet.
Logisch da der OEM natürlich das Material vor Ort einkauft und nicht in Deutschland/Europa. Gleichzeitig war die 300er Serie auch noch montagetechnisch Made in Germany, deshalb sehen dort die Bauteile dann europäischer aus, bei gleicher Entwicklungsmannschaft(aber ohne fernöstliche Beteiligung).
Später dann bei den 870er, 880er, 990er Serien dann nur noch "Vorgaben" an die eigentlichen Produzenten, die auch die Entwicklung übernahmen.

Bei Saba kann dieser Übergang etwas deutlicher verlaufen sein. Da sofortige Aufgabe der eigenen Hifi-Fertigung in Friedrichshafen, nach Übernahme von Thomson.
Also der zwischen MI 212/MI 215, MT 201/MD 292 und der Sigma Series.
Auch wenn das Thomson-Labor in Villingen sicher auch noch irgendwie beteiligt war.

@ antony P.

Was für Komponenten und Boxen sind an dem RS 960 angeschlossen?

Heiko


[Beitrag von Blechdackel am 27. Dez 2011, 13:18 bearbeitet]
AnthonyP
Inventar
#8 erstellt: 27. Dez 2011, 22:58

Blechdackel schrieb:


Was für Komponenten und Boxen sind an dem RS 960 angeschlossen?

Heiko


Hallo Heiko,

als das Gerät bei meinen Eltern stand (mittlerweile hat hier Neueres Einzug gehalten) waren dauerhaft Visaton-Boxen und ein Dual CS 626 angeschlossen. Beides auch mittlerweile in meiner Sammlung und ein wenig überholt - der Zahn der Zeit
Meine Eltern waren lange Zeit (über 20 Jahre)glücklich damit.
Momentan habe ich eine KEF 303 und einen modernen CD.Player dran. Hab ihn halt erst vergangene Woche reaktiviert. Aber der Klang auch mit Tuner ist echt fein. Hat sicher auch mit den gereinigten Kontakten zu tun.

LG

@poetry2me: wirst ihn sicher mal sehen und hören
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