Röhren Endstufe mit EL 34

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highfreek
Inventar
#1 erstellt: 28. Okt 2013, 22:59
Hallo,
habe eine alte PA Röhren Endstufe mitgebracht.

röhre 2 el 34 + ef 86 002

Ist meine erste Röhrenendstufe deshalb Fragen :

(bis jetzt haben alle Geräte die ich aus dem Lager (Dachboden) geholt habe funktioniert).

Trotzdem frage ich mich jetzt, soll ich das Ding einfach so einschalten oder kann/soll man vorher Sicherheithalber etwas überprüfen?

Sind die 2 Trafos Übertrager und Netzteiltrafo zugleich?

Beim Anschluß von LSP muß ich wohl nur die Ohm Zahl beachten?

Mist, den Anschlüßen nach ist es doch eine mono Endstufe

Sonst was Beachtenswertes ?

gruß


[Beitrag von highfreek am 28. Okt 2013, 23:12 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#2 erstellt: 29. Okt 2013, 14:18
Es handelt sich um einen Netztrafo und einen Ausgangsübertrager.

So alte Röhrengeräte, die wahrscheinlich jahrelang nicht in Betrieb waren, sollte man auf keinen Fall ohne weiteres wieder einschalten. Ein Verstärker mit EL34 arbeitet intern mit Spannungen von über 600 Volt. Bei dem angenommenen Baujahr enthält er Teer- bzw. Papierkondensatoren, die im Lauf der Zeit Feuchtigkeit aufgenommen haben und erhebliche Leckströme aufweisen. Auch die Elkos sind entweder ausgetrocknet oder haben die Polarisierung verloren. Da sind Knalleffekte beim unbedarften Einschalten fast schon garantiert.

Es gibt im Grunde zwei Möglichkeiten:

- die Radikalkur: alle Kondensatoren und Elkos raus und neue rein. Danach kann das Gerät, wenn es trocken gestanden hat, vorsichtig in Betrieb genommen werden.

- behutsames Hochfahren an einem Stelltransformator über mehrere Stunden, unter Messung der Stromaufnahme sowie der Anodenspannung und ständiger Beobachtung auf Gerüche, Rauchentwicklung oder verdächtige Geräusche. Dabei können die alten Elkos sich im günstigsten Fall wieder formieren. Ich würde sie trotzdem wechseln. Die Papier- und Teerkondensatoren sollten unbedingt erneuert werden, auch wenn es nicht gleich knallt oder stinkt. Notfalls geht statt Stelltrafo auch eine in Reihe geschaltete normale Glühbirne. Die wird am Anfang hell und, wenn alles soweit OK ist, nach einiger Zeit schwächer leuchten.

Das mit der Lautsprecherimpedanz ist richtig. Bitte beachten, ob der Verstärker, wenn er aus einer Beschallungsanlage kommt, niederohmige oder etwa nur 100 V-Ausgänge hat.

Umfassende Tipps zum Umgang mit alten Röhrengeräten gibt es wie immer im Dampfradioforum.

Ralf

P.S.: Speziell zum Thema Kondensatoren gibt es im Dampfradioforum einen sehr ausführlichen Thread mit Bildern.


[Beitrag von fotoralf am 29. Okt 2013, 14:38 bearbeitet]
highfreek
Inventar
#3 erstellt: 30. Okt 2013, 07:58
Danke für die Antwort.

Ohm mäßig kann man 4,8 und 16 Ohm LSP anschließen.
Einen 100 Volt anschluß für LSP hat er auch noch.
Der eingebaute Kontroll LSP hat 100 Volt, nebst eigenen Übertrager Trafo

Wie viel Leistung ist eigentlich aus zwei EL 34 Rauszuholen?

30 Watt, oder doch mehr, wohl nicht gerade viel für PA !?

Verstärkt da eine Röhre die positive und der andere die Negative Halbwelle, so ähnlich wie bei Transistor amp´s?

Sorry, bin eher Laie was die eigentliche Technik angeht.

gruß


[Beitrag von highfreek am 30. Okt 2013, 08:01 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#4 erstellt: 30. Okt 2013, 13:04
Gute 40 Watt im Gegentakt bei einer Anodenspannung von 375 Volt. Die RöTaTa gibt noch 100 Watt bei 800 V im Gitterbasisbetrieb an, was mir aber ziemlich heftig vorkommt. Da wäre mir in den Aussteuerungsspitzen die Gefahr von Überschlägen zu hoch.

In meiner Jugend gab es im örtlichen Jugendheim einen Partykeller, der z.B. für Klassenfeten zur Verfügung gestellt wurde. Dort gab es einen solchen Verstärker, der in der Endstufe mit 600 Volt lief und natürlich ständig bis zum Anschlag aufgedreht wurde. Die kamen mit dem Nachbestellen neuer Ausgangsübertrager kaum nach...

Mit 30 Watt kann man auch in einer Beschallungsanlage eine Menge Lärm machen, wenn man nicht zuviel davon im Tiefbass verbrät.

Ralf
highfreek
Inventar
#5 erstellt: 30. Okt 2013, 18:35
Danke Ralf,
der Amp ist seit ca 8 Jahren eingelagert

Die kondensatoren haben noch kapazität. Ich werde das Gerät mal an meherern Glühbirnchen anschalten.

wünsch mir Glück
gruß


[Beitrag von highfreek am 30. Okt 2013, 18:36 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#6 erstellt: 30. Okt 2013, 21:15
Halt!!!

Nicht an Glühbirnen, sondern netzseitig in Reihe mit einer Glühbirne. 40 oder 60 Watt. Diese Glühbirne begrenzt den Strom, falls im Verstärker ein Kurzschuss vorliegt, und sorgt für ein weicheres Einschalten.


Sorry, bin eher Laie was die eigentliche Technik angeht.


Dann such Dir im eigenen Interesse jemand in der Nähe, der Ahnung hat und Dir hilft. Mit den Spannungen in Röhrengeräten ist nicht zu spaßen.

Ralf
highfreek
Inventar
#7 erstellt: 02. Nov 2013, 14:55
so das Gerät funktioniert.

Die 4 großen kondensatoren haben alle noch ausreichend Kapazität

Um zu testen habe ich eine neue Kaltgeräte Buchse mit 4 Ah extrasicherung eingebaut und eine 220 Volt/35 Watt Birne in die Phase geklemmt. So eingeschaltet und 2-3 min dran gelassen. Danach Birne raus, eingeschaltet und Musik gehört,

klappt einwandfrei.


gruß
fotoralf
Inventar
#8 erstellt: 02. Nov 2013, 15:47
Diese Art der "Prüfung" sagt zum Zustand der Siebelkos herzlich wenig aus, außer dass sie Dir nicht sofort um die Ohren geflogen sind.

Ich rate trotzdem dringend dazu, die Kondensatoren anhand der Beschreibungen 'schlechter' Typen im Dampfradioforum zu erneuern. Nix ist ärgerlicher, als wegen eines durchgeschlagenen Pfennigsbauteils einen teuren Ausgangsübertrager zu himmeln.

Ralf
DB
Inventar
#9 erstellt: 02. Nov 2013, 18:23
Hallo,


fotoralf (Beitrag #4) schrieb:
Gute 40 Watt im Gegentakt bei einer Anodenspannung von 375 Volt. Die RöTaTa gibt noch 100 Watt bei 800 V im Gitterbasisbetrieb an, was mir aber ziemlich heftig vorkommt.


die 100W sind im Gegentakt B-Betrieb zu erzielen, ohne daß die Röhren dabei überlastet werden.
Datenblatt EL34 Für den Schutz der Ausgangstrafos sind Schutzfunkenstrecken bzw. gasgefüllte Überspannungsableiter sehr zu empfehlen (aber eher selten anzutreffen).
Gitterbasis braucht man dafür nicht, es ist ja kein HF-Teil, obwohl die Röhren selbst auch das könnten.

Zum konkreten Gerät: anhand der Größe des Ausgangstrafos würde ich von 25-50W ausgehen.


MfG
DB
highfreek
Inventar
#10 erstellt: 03. Nov 2013, 11:06
Danke, für deine Ausführungen DB
25 - 50 Watt sind doch mal gute Angaben.

Die Mono Endstufe wird eh nicht bei mir bleiben, um solche Dinge soll/muß sich der Käufer kümmern.
Für mich war wichtig zu Wissen ob sie noch läuft.
Bei einer stereo Endstufe hätt ich mir das bleiben bzw erneuern der Kondensatoren u. ähnliches noch überlegt.

Zum Klang des Gerätes ist zu sagen das der Bass nicht Fett dafür aber schön trocken tönt
Die Mitten waren irgendwie anders, gewöhnungsbedürftig.

Die Endstufe ist gestern ca 2 Std Problemlos gelaufen. Da sie zuvor in den Händen eines Radio Fs technikers war, gehe ich eh davon aus das er sie im Fremdauftrag repariert hat und das Teil nicht abgeholt wurde. (Scheint generell ein Problem des Gewerbes gewesen zu sein ) Somit hat sie noch vor ca 8 Jahren alle wichtigen Messwerte erbracht.
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