Identifizierung einer HECO Box

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Rindsworscht
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Nov 2014, 02:22
Hallo Heco Kenner, ich habe ein Boxenpaar geschenkt bekommen. Typenschild (das kleine an der Front) ist eindeutig HECO, aber nicht das rote sondern ein graues Aluminium Schild. Der Aufkleber auf der Rückseite fehlt leider. Die Box hat die Abmessungen 600x320x250 mm. Die Ecken sind nicht abgerundet. Die FArbe war wohl mal Schleiflack weiß. Die Box sieht aus wie eine P5302, ist aber ein 4-Wege System. Bass ca. 210mm, ein dynamischer Mitteltöner, eine große, eine kleine Kalotte. Ich schau mal ob ich hier die Bilder eingestellt bekomme. Die Sicke des Membran Mitteltöners (oder Mitteltieftöner??) ist stark angegriffen. Kann man das reparieren/lohnt sich das? Bitte um Entschuldigung, wenn das jemand für banale Fragen hält, aber erstens hab ich nicht viel Ahnung, zweitens hab ich gestern hier, im HiFi Wiki und bei Wegavision gesucht. Bisher erfolglos. Vielen Dank für eure Hinweise!!
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Schwergewicht
Inventar
#2 erstellt: 19. Nov 2014, 14:37
Hallo,

es handelt sich mit ziemlicher Sicherheit um 2 Heco Professional 5000 aus 1970.

Die Sicken könnte man austauschen. Es ist die Frage, ob man es möchte. Zuerst sollte man die Boxen vielleicht anschließen und testen, ob die Chassis noch alle funktionieren.

Eine Empfehlung behalten und die Sicken der "Tiefmitteltöner" reparieren (lassen), oder vielleicht z.B. bei Ebay verkaufen, möchte ich nicht geben, man ist da als "Klassiker-Anhänger" etwas vorbelastet .

Die Tiefmitteltöner funktionieren übrigens sicherlich auch noch einige Zeit in dem jetzigen Zustand, bis sie "zerbröseln".



[Beitrag von Schwergewicht am 19. Nov 2014, 14:38 bearbeitet]
Detsi_Bell
Stammgast
#3 erstellt: 19. Nov 2014, 14:38
Hallo!

Wenn Du den Bass über den Schallwandausschnit bestimmt hast, dann hat der Korb bestimmt mehr als 210mm, vermutlich 245mm. In dem Fall ist das dann wohl eine P5000-Box.

Den 130er kannst Du recht gut mit einer neuen Sicke ausstatten (oder ausstatten lassen), dieser Typ war damals sehr verbreitet, es gibt viele Anbieter.

Ich würde es machen, diese Heco-Box ist gewissermaßen ein Kulturgut, aus der frühen Zeit des deutschen HiFi, ca.1970, als die Sachen alle noch sehr viel Geld kosten durften. So etwas als Geschenk zu bekommen verpflichtet quasi automatisch zum Erhalt.

Best: Detsi

Hoppla, zu lange gebraucht, aber doppelt hält besser....


[Beitrag von Detsi_Bell am 19. Nov 2014, 14:39 bearbeitet]
Rindsworscht
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 19. Nov 2014, 15:24
Hallo Schwergewicht, schon Mal lieben Dank für die Info!!
Du hast natürlich Recht, ich sollte sie erstmal anschließen und beobachten was passiert.
Die Sicken sehen im warsten Sinne des Wortes verpilzt aus. Wenn man sie berührt bleibt eine Delle...
Na mal sehen. Ich muß mir erstmal die original DIN Stecker besorgen. Ich möchte die Box nicht öffnen um ein Terminal einzubauen. Die Rückwand ist versiegelt mit einem roten Kunststoff, in welchem ein "R" zu sehen ist.
Ob das der "rechte" Lautsprecher sein soll? Hab Dank für die Info, ich werde euch auf dem Laufenden halten.
Rindsworscht
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 19. Nov 2014, 15:30
Hallo Detsi_Bell ,
ja du hast Recht, wahrscheinlich ein 245 Bass. Mir war nicht bewußt, daß 1970 schon Kalotten ´verbaut wurden. Andererseits wurden doch später dann Chassis grundsätzlich von Aussen auf die Schallwand montiert. Wegen dem Abstrahlwinkel und so. Immerhin ist die Schallwand fast 30mm dick. Ich hole am WE die zweite Box und passende Stecker dazu. Dann kann ich euch weiter berichten. Ich habe noch einen alten DENON Receiver rumstehen, der sollte die antreiben. Grüße und Dankeschön!
Rindsworscht
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 03. Dez 2014, 20:24
Hallo Hifi Gemeinde,
inzwischen habe ich beide Boxen im Keller stehen. Leider ist die 2te nicht mehr versiegelt. Ich habe beide angeschlossen und die Chassis einzeln abgehört. Es funktionieren tatsächlich noch alle Treiber. Die dynamischen Mitteltöner sehen aber beide schlecht aus. Auffällig ist der insgesamt schlechte Klang, der sich auch mit Klangregelung und regelbarer Loudness des DENON nicht verbessern lässt. Die Hochtonkalotte plärrt ganz schön laut über alles andere hinweg. Der Bass ist schwammig, wummrig.... Ich habe den stillen Verdacht, daß da auch Frequenzweichen- Bauteile das zeitliche gesegnet haben.... Jetzt bin ich mir unsicher, ob ich die Renovierung angehen soll. Hat da jemand Erfahrungen damit???
kadioram
Inventar
#7 erstellt: 04. Dez 2014, 12:38

Rindsworscht (Beitrag #6) schrieb:
Jetzt bin ich mir unsicher, ob ich die Renovierung angehen soll. Hat da jemand Erfahrungen damit??? :?



@ Rindsworscht:

Kommst du rein zufällig aus Franken (s. Nickname)?

Ich kann dir "a weng" Schützenhilfe geben (kost auch nix) , wenn du aus meiner Umgebung (Bamberg) kommst.

Kannst mir in dem Fall ein PM schicken.

Grüße
Rindsworscht
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 04. Dez 2014, 14:50
Hallo Kadioram,
das ist sehr freundlich. Ich bin nicht im schönen Frankenland zu Hause sondern in Frankfurt am Main. Da isst man auch gerne "Rindsworscht". Trotzdem vielen Dank für das Angebot!! Meine Überlegung geht dahin, daß ich vermute, daß die Kondensatoren der Frequenzweichen in diesem Alter auch nicht mehr richtig funktionieren. Man erlebt das ja heute bei wesentlich jüngeren Netzteilen 10-20 Jahre, daß die Elkos den Geist aufgeben...
Ja ich weiß auch die kann man tauschen. Es ist dann wie gesagt, eher eine Frage vom Gesamtaufwand: 2x Bässe und 2 Mitteltöner neu einspannen, Frequenzweichen reparieren und so wie sie aussehen müßte auch das Gehäuse zum Lackierer...
kadioram
Inventar
#9 erstellt: 04. Dez 2014, 21:36
Hi,

wieso die TT neu? Die haben doch Gummisicken.

Andererseit:


Rindsworscht (Beitrag #6) schrieb:
Ich habe beide angeschlossen und die Chassis einzeln abgehört. Es funktionieren tatsächlich noch alle Treiber. Auffällig ist der insgesamt schlechte Klang ... Die Hochtonkalotte plärrt ganz schön laut über alles andere hinweg. Der Bass ist schwammig, wummrig....


Die Bassteller selbst kann man aber bewegen, d.h. sie haben Hub? Nicht dass sie festgebacken sind.
Und die Hochtöner solltest du unbedingt durchmessen (s.u.).


Alternativ zum Lackieren geben kannst du entweder auch selbst lackieren (Rolle) oder deine Lautsprrecher auch folieren.

Deine LS scheinen aber in der "Schleiflack weiß" Optik gehalten zu sein, die Oberfläche kriegst du auh mit Schleifen wieder hin, zummindest wenn der Grad der Verkratzung nicht zu hoch ist.

Bei der Weiche die Kondensatoren tauschen ist nicht wild, und wenn du nicht unbedingt handselektierte Mundorfs verwendest auch noch sehr günstig.

Technisch die Boxen auf Vordermann bringen rechne ich also ca. 1-2 Std. (je nach Geschick) für die neuen Sicken der TMTs und nochmal eine halbe Std. für die Weichenneubestückung. Kosten für die Teile insg. liegen bei etwa 25-35 Euro.

Natürlich brauchst du auch z.B. ein Multimeter (am einfachsten digital), damit du die einzelnen Chassis mal durchmessen kannst.


Für kalte Wintertage eine herrliche Beschäftigung

Grüße


EDIT:
hab nochmal genau hingesehen und erst jetzt fiel es mir auf :
Die Hochtöner scheinen mir nicht die Originalen zu sein. Kein Wunder also, wenn die so plärren, denn dann hat jemand einfach irgendwelche reingewurschtelt.


[Beitrag von kadioram am 04. Dez 2014, 21:39 bearbeitet]
Rindsworscht
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 05. Dez 2014, 15:55
Hi kadioram, danke für die schnelle Antwort! Also zu deinen Gedanken zur Box:
Ja die Schwingspulen aller dynamischen Lautsprecher sind frei und leicht beweglich.
Ja natürlich sind die Bässe in Gummisicken aufgehängt. Ich dachte bei Gummiteilen die über 40 Jahre alt sind kann man darauf warten , daß sie reissen. Etwas ähnliches habe ich hier im Forum noch an anderer Stelle gelesen. Das Durchmessen ist natürlich der richtige Ansatz. Multimeter und Lötkolben sind vorhanden. Die ein oder andere Elektronikbastelei hab ich auch schon hingekriegt. Dann sollte das Elko tauschen an der Weiche auch funktionieren. Vollkommen hilflos bin ich beim Thema Aufhängung der Mitteltieftöner. Ich weiß weder wie man das macht, noch kenne ich jemanden der das kann. Ich persönlich bin zwar einigermaßen handwerklich geschickt, habe aber gar keine Erfahrung in dieser Hinsicht.
Das mit dem Schleifen der Gehäuse ist eine gute Idee, bin ich noch garnicht drauf gekommen. Das werd ich probieren - weil müßten sie lackiert werden, muß ohnehin vorher geschiffen werden.

Ach ja, die Hochtonkalotten.. Hast ev. ein Bild der Originalen? Bin etwas verunsichert, da ja die eine Box noch versiegelt ist (oder so aussieht).
shabbel
Inventar
#11 erstellt: 05. Dez 2014, 17:44
Für den richtigen Klang sollten zumindest die beiden Elkos im Signalweg vor Hoch- und Mitteltöner gewechselt werden. Und darauf achten, daß die Sicke des Tieftöners noch gummiartig weich ist. Der Mitteltöner ist ein Problem, weil er bald auseinander fällt. Detsi Bell weiß sicher, wo Du günstig Sicken einkaufst. Einbau ist für einen Laien machbar.
Rindsworscht
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 05. Dez 2014, 19:40
Hallo shabbel,
ok das mit der Frequenzweiche hab ich verstanden. Bei den Bässen hab ich das Gefühl, daß das Sickenmaterial zu weich ist. Man sieht noch keine Risse, aber wenn man mit der Fingerkuppe eine kleine Delle ins Material drückt, dauert es ne Weile bis die Delle wieder herauskommt.... Ich glaube das entspricht so nicht dem Sinne des Erfinders. Oder die HECO Chassis waren damals wirklich soooo weich aufgehängt.
Danke für den Hinweis auf Detsi Bell. Werde mich an Ihn wenden. Ich staune, daß dies für einen Laien machbar ist. Ich dachte, wenn die Membran nicht präzise zentriert ist, schlägt bei nächster Gelegenheit die Schwingspule an und dann kann man ein Kreuz drüber machen. Aber vielleicht gibts ja Tricks oder eine Vorrichtung zum zentrieren und verkleben. Jedenfalls vielen Dank an alle für euer Interesse und die Hilfestellung!! Ich werde heute Abend mal bei ner tasse Glühwein mal eine Box öffnen und die Weiche in Augenschein nehmen bzw. die Chassis durchmessen. Schönen Nikoklaus! (oder wie der heißt)
kadioram
Inventar
#13 erstellt: 05. Dez 2014, 19:58

Rindsworscht (Beitrag #10) schrieb:


Ach ja, die Hochtonkalotten.. Hast ev. ein Bild der Originalen? Bin etwas verunsichert, da ja die eine Box noch versiegelt ist (oder so aussieht). ;)


Ich lege jetzt meine Hand zwar nicht dafür ins Feuer, dass es die falschen sind. Aber die Umstände, nämlich dass bei allen Chassis die Schraublöcher auf der Schallwand zu sehen sind und die "vermeintlichen" Löcher beim Hochtöner nicht mit der "Frontplatte" der HTs übereinstimmen, plus der Umstand, dass die Öffnung der Schallwand für die HTs zu groß erscheint , verglichen mit den MTs, und dass die Membran der HTs aus einem Material scheint, das damals eher sehr selten gebräuchlich war, bringt mich zu dieser Annahme.

Letztendlich bringt nur ein Blick von Innen des Rätsels Lösung.

Aber die Gehäuse öffnen musst du so oder so, ich nehme an, dass sie von hinten verschraubt sind, unter der "Versiegelung" ist übrigens noch eine Schraube.
Stell dich darauf ein, dass der hintere Gehäusedeckel zusätzlich verklebt ist. Einfach so abbekommen wirst du ihn nicht, aber es gibt da ein paar Tricks, hier meiner (erprobt an anderen Hecos):

besorg dir erst mal einen großen Schraubhaken. Der sollte fest in die Bohrlöcher des Deckels geschraubt werden können.
Dann brauchst du einen Fön, mit dem du gleichmäßig an den verschraubten Rändern das Gehäuse gut aufwärmst, das dauert eine Weile.
Dann mit sanfter Gewalt mit dem Haken am Deckel ziehen, mal links, mal rechts, oben, unten.
Dabei immer wieder mit dem Fön wieder-aufwärmen.
Dauert zwar eine Weile, aber so sollte der Deckel ohne Schäden rauskommen.

Bloß nicht versuchen, mit dem Schraubenzieher o.ä. den Deckel rauszustemmen, damit ruinierst du dir die Kanten!!!!



Die Sicken der TT musst du nicht erneuern, die Gummisicken bei den Hecos, die ich kenne, waren bestens in Form.

Und neue Sicken für die MTs ist wirklich keine Zauberei, bau sie jedenfalls schonmal aus und reinige sie soweit, wie es erforderlich für einen Sickentausch ist. Das spart Geld (=Arbeitszeit), selbst wenn du sie machen lässt.

Wenn du es doch selbst machen willst, folgendes machen:

genau ausmessen und bei den div. Händlern in den Tabellen nachsehen, welche am besten in Frage kommt.
Je passgenauer die Sicke ist, umso einfacher geht die Arbeit von der Hand (nämlich fast von selbst).
Bei diesen Sicken ist es ja auch noch ganz einfach, da sie von vorne verklebt sind.

Grüße
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