Zwei Lautsprecher an einem Telewatt V112 anschließen?

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zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 24. Jul 2020, 21:44
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Liebe Foren Mitglieder,

ich habe einen Telewatt V112 Mono Verstärker bei eBay ersteigert und einen Lautsprecher Celestion SL6 si an dem entsprechenden 8 Ohm Anschluss angeschlossen und es spielt. :) Besteht die Möglichkeit zwei Lautsprecher an diesem Verstärker zu betreiben? Es gibt jeweils zwei Lautsprecheranschlüsse mit 12/15 und 4/8 Ohm. Oder brauche ich dazu noch einen zweiten V112? Es ist auch mein erster Beitrag in diesem Forum. Bin in der Hifi-Technik ein Laie aber davon infiziert. Habe eine kleine Celestion Lautsprecher Sammlung von SL6 si, SL700 und eine Celestion 300. Betreibe die mit einem Luxman L410 und einem Telewatt VS71. Der Röhrenverstärker macht zur Zeit ziemlich viel Spaß. Das Teil von Dieter Kühnhold, Luxman-Forever, warten lassen und war überrascht wie gut der geht. Kein verzerren, kein kratzen, kein brumm auch bei voller Lautstärke und verdammt viel Leistung. Ein Leben wird nicht besser sein. Würde mich auf eine Antwort von Euch sehr freuen.

Lieben Gruß aus Berlin,
Jakob


[Beitrag von zweigewerke am 24. Jul 2020, 22:27 bearbeitet]
DB
Inventar
#2 erstellt: 25. Jul 2020, 09:54
Hallo,

schalte einfach die zwei Lautsprecher parallel und schließe sie dann an den Ausgang für 4 Ohm an.


MfG
DB
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 25. Jul 2020, 11:05
Hallo DB,
vielen Dank für den Ratschlag. Hätte nicht gedacht so schnell eine Antwort zu bekommen. Parallel heißt in Reihe schalten? Also die beiden Lautsprecher jeweils plus/minus Pol verbinden und einen an den Verstärker 4/8 Ohm anschließen? Ist das richtig?
Du meintest das vermutlich so. 48447C2D-49EE-4D47-8340-D6D3BFA95B81
Werde das nach der Grafik ausprobieren. Eine andere Frage an Dich. Wenn ich einen zweiten V112 hätte, dann könnte ich die jeweils für den linken und rechten Lautsprecher verwenden. Die Musikquelle müßte mit dem linken und rechten Kanal jeweils an einen der V112 Verstärker an Anschluss eins angeschlossen werden? Grafik hier:2214465D-C758-487B-A11F-709C58045127[thumb]1031214CF34AEFB-2A07-4740-885E-9DD6E9D2662D
Wozu dient der Schalter in der Mitte? Im Netz eine Bedienungsanleitung ersteigert aber noch nicht bekommen.
Vielen Dank und beste Grüße,
Jakob


[Beitrag von zweigewerke am 25. Jul 2020, 11:40 bearbeitet]
DB
Inventar
#4 erstellt: 25. Jul 2020, 11:45
Parallel schalten heißt parallel schalten. Die Zeichnung ist dahingehend richtig.

Du kannst auch zwei V112 nehmen. Eingang 1 geht, Eingang 2 geht auch.
Der Schalter schaltet die Eingangsimpedanz des Mikrofoneinganges 3 um. Da wird dann ein kleiner Übertrager zugeschaltet, damit man dynamische Mikrofone betreiben kann.
Mechwerkandi
Inventar
#5 erstellt: 25. Jul 2020, 11:46

zweigewerke (Beitrag #3) schrieb:

Parallel heißt in Reihe schalten?

Nein.
Parallel heißt parallel und in Reihe schalten heißt in Reihe schalten. In Reihe schalten sieht so aus:
Reihenschalt

zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 25. Jul 2020, 11:53
Hallo Mechwerkandi,
mal wieder was gelernt. Solche Foren können bildend sein.🙂
Besten Gruß und danke für die Mühe,
Jakob
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 25. Jul 2020, 11:55
Ich würde dann aber noch auf die Polung achten. Rot sollte allgemein für den Pluspol verwendet und daher auch daran angeschlossen werden.
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 25. Jul 2020, 12:06
Hallo DB,
besten Dank für die Antwort. Jetzt weiß ich wozu der Schalter in der Mitte ist. Bei Anschluss zwei müßte ich jeweils die DIN-Stecker für einen Kanal umlöten wenn ich zwei V112 verwenden würde. Benutze den gerade ja jetzt so: 840274EF-23B9-431E-B41F-1FF36D5FA90A
Werde gleich Lautsprecherkabel kaufen und die Lautsprecher parrallel an den V112 anschließen und euch später über das Ergebnis berichten.
Euch erstmal vielen Dank für die Hilfe und Gruß,
Jakob
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 25. Jul 2020, 12:18
Hallo Rabiata,
merci dafür.🙂 Der Pluspol müßte der weiße Punkt auf der Abbildung sein.27A47FE8-E8C1-414F-99BA-DDB36F8752DC
Dann kann nichts schief gehen!
Besten Dank und Gruß,
Jakob
Mechwerkandi
Inventar
#10 erstellt: 25. Jul 2020, 13:13

Rabia_sorda (Beitrag #7) schrieb:

Rot sollte allgemein für den Pluspol verwendet und daher auch daran angeschlossen werden.

Pluspol.
Bei Wechselstrom?
Janee, is klar.
Wenn schon Erbsenzählen, dann richtig, und den phasengleichem Anschluss beschreiben.

Was soll der Ärmste denn machen, wenn er den Netzstecker falschrum einsteckt??
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 25. Jul 2020, 13:47
Du bist echt seltsam....

An LS-Terminals sind die "Phasen" ja auch farbig (rt/sw), wie auch an den Verstärkern.
Zudem sind sie mit Plus-/Minus-Zeichen versehen.

Natürlich ist das Wechselspannung, nur wird es halt schon Jahrzehnte lang so gekennzeichnet.

Und mit Netzspannung hat das nichts am Hut!

Wer hier nun Erbsen zählt....
Mechwerkandi
Inventar
#12 erstellt: 25. Jul 2020, 13:54

Rabia_sorda (Beitrag #11) schrieb:

Du bist echt seltsam....

Unbestritten.
Das ist mein Alleinstellungsmerkmal.

Und was den Hinweis auf den Netzanschluss angeht:
Wenn du nicht überzeugen kannst, versuche zu verwirren.
Trinnitus
Stammgast
#13 erstellt: 25. Jul 2020, 14:57
Moin zusammen,

ist ne interessante Frage mit dem positiven Anschuß.

Füher als es noch keine Farben gab, waren die Kabel weiß weiß bzw. auch grau grau ,
oder schwarz weiß.
Dann waren die Kabelisolierungen teils mit Rillen versehen um die Enden zuzuordnen.
Da konnte man sich noch selbst aussuchen ob der Eine o. Andere positiv sein sollte.
Als die weißen Kabel einen schwarzen Strich bekamen, sollte dieser doch die
Plus-Leitung markieren, glaub ich.
Nun ist an Jakops Verstärker ein Anschluß mit weißem Punkt gekennzeichnet und der
Andere schwarz.
Ist da nun der Schwarze o. Weiße Anschluß der Positive?

Gruß Matthias
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 25. Jul 2020, 15:52
Hallo zusammen,
die zwei Lautsprecher parallel an den V112 angeschlossen. Leider ist dabei eine Valvo Röhre EZ81 leicht verbrannt. Starkes aufglimmen der Röhre und das war’s.😓 Teil ausgeschaltet und Netzstecker raus. Gerade eine neue Röhre bestellt. Hoffentlich ist nicht mehr an dem Telewatt kaputt gegangen. Uff ich Seppelkopf zerstöre so ein Gerät in kürzester Zeit. Das hätte doch gehen müssen. Die zwei Anschlüsse mit der Kennzeichnung 4/8 Ohm sind angeschlossen worden. Bei zwei 8 Ohm Lautsprecher halbiert sich die Ohmzahl auf 4. Lautsprecher unbeschadet. Doch zu Kühnhold bringen. Lieber gleich zu den Profis gehen.
Grüße aus Berlin,
Jakob


[Beitrag von zweigewerke am 25. Jul 2020, 16:14 bearbeitet]
Trinnitus
Stammgast
#15 erstellt: 25. Jul 2020, 16:19
Hallo Jakob,

sehr ärgerlich so was , besser wäre die Reihenschaltung und dann in 15 Ω gewesen.
Oftmals haben die Lautsprecher mit 8 Ω weniger als die 8 und parallel verdrahtet gehts dann
Richtung 3 Ω.
Aus meiner Proberaumzeit weiß ich auch noch, Röhrenverstärker nie ohne angeschlossenen
Lautsprecher betreiben.
Und wenn Du schon das Teil offen hast, dann schau Dir die Kondensatoren genau an.
Wärst nicht der Erste dem die Bude abbrennt.

Gruß Matthias


[Beitrag von Trinnitus am 25. Jul 2020, 16:32 bearbeitet]
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 25. Jul 2020, 16:42
Hallo Matthias, danke für deine Nachricht. Daran habe ich auch schon gedacht. Die Elkos und Kondensatoren sehen sehr gut aus. Aber um das wirklich beurteilen zu können muß man ein Messgerät haben. Kühnhold hat nur wenig im Telewatt VS71 gefunden. Er meinte, die Teile gehen nicht kaputt. In der Bedienungsanleitung schreiben die von 100000 Betriebsstunden auf die Kondensatoren. Hammer was die damals verbaut haben. Zur Zeit hat er noch einen VS 70 von mir zur Durchsicht.
Beste Grüße und Dank,
Jakob
Mechwerkandi
Inventar
#17 erstellt: 25. Jul 2020, 16:49

Trinnitus (Beitrag #13) schrieb:

Ist da nun der Schwarze o. Weiße Anschluß der Positive?

Per se: Weder-noch.
Das Ding hat als Röhrenverstärker einen Ausgangsübertrager (Trafo) und damit einen massefreien Lautsprecheranschluss.
Bei eisenlosen Endstufen hängt üblicherweise der eine Anschluss vom Ausgang an Geräte-Masse und ist damit meist als "Minus" gekennzeichnet. (Ausnahme: Brücken)
Bei Anschluss mehrerer Lautsprecher ist hier lediglich auf phasengleichen Anschluss zu achten.

Ich mag auch nicht recht glauben, das der Anschluss der beiden Lautsprecher für den Defekt verantwortlich ist.
Röhrenverstärker ohne Last aussteuern, das ist nicht ohne, weil es dann auf der HV Seite zu Überschlägen kommen kann, aber ansonsten ist das recht unkritisch.
Ich vermute hier eher einen Fehler im Gerät.

DB kennt sich damit aber besser aus.
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 25. Jul 2020, 17:57
Hallo Andi,
der Verstärker war unter Last als ich den angeschaltet habe bzw. es spielte eine Quelle dran. Aber alles kein Problem.
Aus der Ferne läßt sich nur spekulieren. Ich bring das Teil zu Kühnhold, als der damals seinen Meister in Fernmeldetechnik gemacht hat gab es nur Röhrengeräte. Letztendlich sind die auch nicht kompliziert aufgebaut. Ich lass dich dann wissen welches die Ursache war. Der Typ ist der Wahnsinn, wie schnell der eine Fehleranalyse macht und die Teile repariert. Eure Vermutungen, Analysen auch die Fragen von Arabiate spreche ich mit ihm durch und melde mich dann bei euch. Mag Menschen die ihr Handwerk verstehen und auch gerne dazulernen möchten.
Vielen Dank dir und ein schönes Wochenende,
Jakob
DB
Inventar
#19 erstellt: 25. Jul 2020, 21:45

zweigewerke (Beitrag #14) schrieb:
die zwei Lautsprecher parallel an den V112 angeschlossen. Leider ist dabei eine Valvo Röhre EZ81 leicht verbrannt. Starkes aufglimmen der Röhre und das war’s.

Daran wird es wohl nicht gelegen haben. Röhrenverstärker sind sehr duldsam, was Lautsprecherimpedanzen angeht.
Wurde der Verstärker denn vor dem Gebrauch ordnungsgemäß überholt? Der Fehler hört sich eher nach einem kaputten Ladekondensator an.
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 25. Jul 2020, 22:28
Hallo DB,
natürlich nicht. Das Gerät bei eBay ersteigert und zwei Tage an einem Lautsprecher angeschlossen. Spielte eigentlich ganz gut mit kaum hörbaren Verzerrungen. Tatsächlich sind Röhrenverstärker recht tolerant gegenüber Lautsprecherimpedanzen. Bei dem Telewatt VS56 liegt die zwischen +30 und -50 % laut Betriebsanleitung. Ich hoffe du kennst diese Geräte und hast einen besessen. Bei einem V112 könnte das anders sein. Es müßte im Forum einen geben der so ein Teil betrieben hat. Aber egal, ich lass das Gerät von Kühnhold überprüfen und nehme deine Anmerkungen mit auf und bespreche das mit ihm. Aber natürlich, das könnte auch eine Ursache sein. Der Typ repariert in der Woche zehn Verstärker und macht das seit fünfzig Jahren. Melde mich dann bei Dir was die Ursache war. Könnte für das Forum vielleicht auch lehrreich sein.
Vielen Dank für eure Anstrengungen, Ratschläge und Interesse an dem Gerät. Der wird wieder repariert. Ist ja auch ein Stück Hifigeschichte.🙂
Lieben Gruß,
Jakob
DB
Inventar
#21 erstellt: 26. Jul 2020, 08:36
Hallo,


zweigewerke (Beitrag #20) schrieb:
natürlich nicht. Das Gerät bei eBay ersteigert und zwei Tage an einem Lautsprecher angeschlossen.

das ist eher das Problem. Alte elektronische Geräte müssen zwingend vor ihrem Gebrauch durchgesehen und überholt werden. Dabei sind zumindest kritische Kondensatoren auszutauschen.


zweigewerke (Beitrag #20) schrieb:
Bei dem Telewatt VS56 liegt die zwischen +30 und -50 % laut Betriebsanleitung. Ich hoffe du kennst diese Geräte und hast einen besessen. Bei einem V112 könnte das anders sein.

Nein, aber ich habe einen VS-60 und eine ganze Reihe anderer röhrenbestückter Verstärker. Keiner von denen machte irgendwelche Zicken bei Fehlanpassung des Lautsprechers.


MfG
DB
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 26. Jul 2020, 12:08
Hallo DB,
dein VS60 ist fast baugleich mit dem VS56. Der 60er hat bei den Kanalausgängen der Lautsprecher 4 und 16 Ohm.
Hängen an deinem Verstärker auch 8 Ohm Lautsprecher dran? Könnte einen gut gewarteten VS56 bekommen. Der Besitzer meinte, das er das Teil auch mit 8 Ohm LS betrieben hat aber nicht unter Volllast. Werde mich erst einmal schlau mit den Lautsprecher Impedanzen machen bevor ich da was dran hänge. Muß meinen VS70 noch bei Kühnhold abholen und lass den V112 dann durchschauen. Bin gespannt welche Meinung er dazu hat.
Viele Grüße,
Jakob
DB
Inventar
#23 erstellt: 26. Jul 2020, 12:18
Das mit dem VS56 würde ich bleiben lassen. Der hat ECL82 und ECC808 drin.


[Beitrag von DB am 26. Jul 2020, 12:18 bearbeitet]
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 26. Jul 2020, 13:14
Hallo DB,
mein VS71 hat auch die seltenen ECC808 Telefunken Röhren drin. Davon sechs Stück. Sind alle von Kühnhold durchgemessen worden und haben noch gute Werte. Der VS 70 hat die ECC83. Aber auch diese Röhren als Originale von Telefunken sind verdammt teuer. In den nächsten Tage bekomme ich den Schaltplan vom V112. Bei parallel Schalten der Lautsprecher von 8 auf 4 Ohm müßte sich der Lastwiderstand verringern und der Stromfluss erhöht sich. Was wiederum zu einer höheren Wärmeentwicklung der Endstufe im Verstärker führt. Vielleicht war das auch der Grund warum die Endstufenröhre durchgebrannt ist. Aber klar, bei einem Gerät das über sechzig Jahre alt ist, kann es viele Ursachen haben. DB, verstehe das bitte aber nicht als Vorwurf. Vermutlich wird es am Gerät liegen oder mir ist ein fataler Fehler unterlaufen.
Hier der VS70, der bei Kühnhold gerade ist.
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Leider sind die Knöpfe nicht original.
Viele Grüße,
Jakob


[Beitrag von zweigewerke am 26. Jul 2020, 13:17 bearbeitet]
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 26. Jul 2020, 13:27
Der VS70 war ziemlich mit Dreck überzogen. Einen ganzen Tag geputzt wie ein Wahnsinniger. Es mußten einige Teile ausgetauscht werden. Spielte eigentlich ganz gut. Leider erzeugt das Gerät an den Ausgängen leichtes Brummen. An den Endstufen liegt es nicht, da ich über den Fernanschluss des VS70 einen Vorverstärker angeschlossen habe. Da hört man nichts. Die Röhren haben auch noch ihre Werte. Bei einem richtig gut gewarteten VS hört man kein brumm, verzerren oder kratzen der Regler. Die 35 Watt Leistung sind echte Watt. Bass, Höhen und Mitten sind richtig gut. Gefällt mir besser als mein Luxman L410.
Gruß Jakob


[Beitrag von zweigewerke am 26. Jul 2020, 13:43 bearbeitet]
DB
Inventar
#26 erstellt: 26. Jul 2020, 21:41
Hallo,


zweigewerke (Beitrag #24) schrieb:
mein VS71 hat auch die seltenen ECC808 Telefunken Röhren drin. Davon sechs Stück. Sind alle von Kühnhold durchgemessen worden und haben noch gute Werte.

und Ersatz? Der VS71 ist ja auch so ein Kandidat mit nicht mehr erhältlichen Endröhren (EL503).



zweigewerke (Beitrag #24) schrieb:
Der VS 70 hat die ECC83. Aber auch diese Röhren als Originale von Telefunken sind verdammt teuer.

Naja. Wer meint, hier nicht auf die Raute verzichten zu können, muß halt löhnen.


zweigewerke (Beitrag #24) schrieb:
Bei parallel Schalten der Lautsprecher von 8 auf 4 Ohm müßte sich der Lastwiderstand verringern und der Stromfluss erhöht sich. Was wiederum zu einer höheren Wärmeentwicklung der Endstufe im Verstärker führt.

Die höchste Wärmeentwicklung (Verlustleistung) erzeugt ein Gegentakt-B-Verstärker bei einem Aussteuerungsgrad von ca. 63%.
Davon abgesehen ist der Verstärker für den sich bei Parallelschaltung von zwei Deiner Lautsprecher ergebenden Lastwiderstand spezifiziert.


zweigewerke (Beitrag #24) schrieb:
Vielleicht war das auch der Grund warum die Endstufenröhre durchgebrannt ist.

Ich denke, es war die EZ81? Immer dran denken: erst überholen (lassen), sonst können teure Schäden (Röhren, Trafos) die Folge sein.
Es wird nicht Dein Fehler gewesen sein. So viel kann man mit den paar Strippen am Lautsprecherausgang nicht falsch machen.


zweigewerke (Beitrag #24) schrieb:
Hier der VS70, der bei Kühnhold gerade ist.

Hat das irgendeinen besonderen Grund, daß Du die (eher überpreisten) Verstärker von Saba-Telewatt (Klein & Hummel) suchst?


MfG
DB


[Beitrag von DB am 26. Jul 2020, 22:59 bearbeitet]
zweigewerke
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 27. Jul 2020, 22:02
Hallo DB,
vielen Dank für deine Bemühungen. Hier meine Antwort zu deinen Bemerkungen.

"und Ersatz? Der VS71 ist ja auch so ein Kandidat mit nicht mehr erhältlichen Endröhren (EL503)."

Ja, diese Endstufenröhren EL503 sind rar und sehr sehr gut, wurden aber nie in den VS71 eingebaut sondern in dem VS110! In meinem Telewatt VS71 sind die EL504 eingebaut und das ist auch gut so. Ruhestrom perfekt eingestellt! Falls du mal einen VS71 besitzen solltest und die Endstufenröhren ersetzen mußt, kannst du die EL504 aber auch die EL 500 nehmen. Der VS71 wurde von Werk auch mit den EL 500 bestückt. Die EL503 sind nicht mit den Ausgangsübertragern des VS71 kompatibel aber dazu später. Dat geht nicht.

"Naja. Wer meint, hier nicht auf die Raute verzichten zu können, muß halt löhnen."

Nein, beim VS70 muss man nicht löhnen. Die sechs Stück ECC83 müssen auch nicht von Telefunken sein. Da kannst du auch heute die günstigen für 10 Eure von Conrad einsetzen. Tatsächlich ist es aber so, das die Telefunken-Röhren aus der Blütezeit der Röhrentechnik kommen und Kenner wissen diese Qualität wirklich zu schätzen. Meine vom VS71 sind ca. 40/50 Jahre alt und weisen immer noch sehr gute Werte auf. Das war noch Qualität. Mist, jetzt steigen die Preise wieder. Nein nein, nehmt bitte die alten Röhren nicht!
Beim VS71 müssen leider unbedingt die ECC808 verwendet werden. Bitte nicht versuchen da zu löten. Da musst du tatsächlich löhnen. Auch keine Sockel von ECC808 auf ECC83 verwenden, das geht leider nicht! Es sind aber nur vier Stück von verbaut und die halten schon eine Ewigkeit.
Auch beim VS110 bitte nicht versuchen die Endröhren mit anderen Röhren zu ersetzen oder mit den von VS71 zu verwechseln. Das geht leider nicht. Diese Röhren sind perfekt auf die Ausgangsübertrager abgestimmt und da gehört nichts anderes rein. Es gab Leute die es versuchten, das ging aber nicht gut aus. Bitte nicht nachmachen. Die EL 503 war eine Neuentwicklung neben den gerade aufkommenden Transistoren. Die Entwickler mußten damals verrückt gewesen sein noch auf das Röhrenprinzip zu setzen. Ähnlich wie beim Thorens TD520, einer der besten Thorens nach Joel, der rauskam als die CD den Plattenspieler verdrängte. Der Verstärker hat pro Kanal 45 Watt! Leider wird das Teil verdammt heiß. Es gibt viele die sich wünschen, das diese Röhre neu aufgelegt wird. Die soll verdammt gut sein!!!

"Hat das irgendeinen besonderen Grund, daß Du die (eher überpreisten) Verstärker von Saba-Telewatt (Klein & Hummel) suchst?"

Ja, die Preise sind leider wirklich überteuert. Nicht auf den VS, sondern eher auf die Röhren. Wer einen gut erhaltenen VS71 oder den besseren VS70 besitzt wird den nicht so schnell wieder hergeben wollen. Die Geräte sind äußerst rar und in dem Zustand kaum mehr zu finden (siehe Bilder, Fotos von mir). Die haben satt power, bei Vollast fliegen dir die Scheiben aus den Fenstern. Dein VS60 ist nicht so tolle (eher mittelmäßig), der VS56 ist eindeutig der bessere aber nicht niemals mit den VS70/71 zu vergleichen. Da sind Welten dazwischen. Da würde dir die Kinnlade runterfallen. Viele kennen nur die abgerockten VS70/71 und wissen nicht wie gut die im restaurierten Zustand sind und denken besser geht es nicht (wie mäßiger Bass, ...). Wenn du einen findest, dann sind die leider stark reparaturbedürftig. Und die werden tatsächlich überteuert angeboten.
Leider ist das bei meinem VS70 der Fall. Aus Tschechien ersteigert. Stand im Schuppen 10 Jahre rum und war mit Dreck überlagert. Sind alles Tesla Röhren und haben noch ausreichend gute Werte. Versuch mal einen Luxman L410 oder einen anderen xy Transistor mit dieser Behandlung wieder zu beleben. Dieter Kühnhold versucht den VS70 wieder auf den damaligen stand zu bringen. Spielt schon richtig gut, hat aber leider noch einen leichten Brumm auf den Kanälen. Das ist dann wie bei einem Tatort. Suche eingrenzen, Messen und austauschen. Die VS70/71 waren mit die besten Verstärker in den 60er Jahren die man in Deutschland bekommen konnte. Die wurden im Rundfunk und Studioalltag eingesetzt. Auch heute sind die Werte unübertroffen. Auf die Kondensatoren des VS70/71 gab Klein und Hummel eine Lebensdauer von 100000 Betriebsstunden an. Schaut Euch die Unterseite des Verstärkers an (siehe letztes Foto). Die Bauteile sind der Hammer!
So viel Zeit werde ich mit meinem VS wohl nicht schaffen. Schwierig einen VS70 zu überleben.:) Die meisten Bauteile gehen nicht kaputt. Würde man sich von heutigen Geräten auch wünschen. Gegenüber einen Leben CS 600X Röhrenverstärker ist ein VS71 im sehr guten Zustand wirklich günstig. Wir reden hier von 800 bis 900 Euro. Das habe ich damals vor sechs Jahren einschließlich der Wartung von Kühnhold ausgegeben. Echt ein Witz. Von den Bauteilen nicht schlechter und von den Ausgangsübertragern vermutlich besser und die sind bei einem Röhrenverstärker wichtig. Frag mich wirklich ob ein CS 600X nach sechzig Jahren noch einwandfrei spielt. Die zicken nach zehn Jahren schon rum, obwohl die im gut temperierten Wohnzimmer standen. Falls Jemand einen Leben besitzt und das lesen sollte bitte nicht sauer sein. Das sind wirklich sehr schöne und gute Geräte die ich mir leider noch nicht leisten kann. Vom Aussehen auch schöner als die VS im grauen Blechkleid.
Was steht denn in deiner Hifihöle so rum? Vermutlich keine Abrissbirnen.
Natürlich gibt es neben dem Telewatt auch sehr interessante gleichwertige hochpreisige Röhrenverstärker. Welchen bevorzugst du denn? Um einen Telewatt mit einem heutigen Röhrenverstärker Handverdratet zu übertreffen musst du vermutlich richtig viel Geld in die Hand nehmen. Das wird teuer.
Allerdings würde man heute keine Rumpelfilter mehr einbauen. Das ist der Zeit geschuldet. Auch ist die Phonostufe aus heutiger Sicht nicht so toll.
Versuch mal so einen Verstärker für 900 Euro auf den Markt zu bringen.
Auf dem zweiten Bild sind noch die 500er Endröhren drin. Die bekommst du heute neu recht günstig haben aber leider nicht die Qualität der EL504 Telefunken. Die 500er haben schnell ihre Leistung verloren und mußten durch die 504er wieder ersetzt werden. Das zur Qualität.
Die Raute interessiert mich nicht, da könnte auch eine Micky Maus drauf sein.

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IMG_1833
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Das letzte Bild ist der Hammer. Was die verbaut haben. Wenn du einen richtig gut erhaltenen gut gewarteten VS70/71 mal gehört hast, dann könntest du mich mit meiner Leidenschaft für diese Geräte verstehen. Da knackt, brummt und rauscht kaum was. Auch bei voller Lautstärke ohne Musiksignal. Damit kann man richtig gut Musik hören und darum geht es ja letztendlich auch.

Viele Grüße aus Berlin,
Jakob


[Beitrag von zweigewerke am 28. Jul 2020, 03:48 bearbeitet]
DB
Inventar
#28 erstellt: 28. Jul 2020, 10:01

zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:

"und Ersatz? Der VS71 ist ja auch so ein Kandidat mit nicht mehr erhältlichen Endröhren (EL503)."
Ja, diese Endstufenröhren EL503 sind rar und sehr sehr gut, wurden aber nie in den VS71 eingebaut sondern in dem VS110!

Ach ja, stimmt. Das war der VS110.



zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:

Beim VS71 müssen leider unbedingt die ECC808 verwendet werden. Bitte nicht versuchen da zu löten. Da musst du tatsächlich löhnen.

Wenn keine Leiterplatten verbaut sind, kann man die Schaltung schon umlöten. Die ECC83 ist von den Systemen her identisch. Manche Verstärker von Dynacord sind da problematischer, weil die eben auf Platinen aufgebaut sind und auch für Sockeladapter aufgrund der Abschirmhauben und übrigen Platzverhältnisse kein Platz ist. Aber, selbst Leiterplatten lassen sich ersetzen.


zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:
Auch beim VS110 bitte nicht versuchen die Endröhren mit anderen Röhren zu ersetzen

Das wird früher oder später auf die Besitzer dieser Geräte zukommen. Hinderlich ist dabei u.a. die höhere Steilheit, so daß man hier zusätzlich noch die Vorstufe wird ändern müssen, um im Gegenkopplungskreis gleiche Verhältnisse zu erzielen. Für die 45W gehen auch EL36 oder EL500, das wäre nicht das Problem. Der für EL503 vorgesehene Raa von 2,4k sollte auch passen. Ich meine mich zu erinnern, daß wir das hier im Forum schon mal durchdekliniert hätten.


zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:
Dein VS60 ist nicht so tolle (eher mittelmäßig), der VS56 ist eindeutig der bessere

Nö. Der VS56 ist schaltungsmäßig bis auf zwei Schiebeschalter identisch, auch im Hinblick auf die winzigen Ausgangstrafos (die beim VS-55 noch winziger ausfallen).


zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:

Versuch mal einen Luxman L410 oder einen anderen xy Transistor mit dieser Behandlung wieder zu beleben.

Also Luxman sind nun nicht unbedingt die Geräte, die ich unbedingt wiederbeleben würde. Aber auch bei Halbleitergeräten gibt es dankbare Reparaturobjekte und ausgesprochen zickige Kriebel.


zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:

Was steht denn in deiner Hifihöle so rum? Vermutlich keine Abrissbirnen.
Natürlich gibt es neben dem Telewatt auch sehr interessante gleichwertige hochpreisige Röhrenverstärker. Welchen bevorzugst du denn?


Kommt drauf an. Auf jeden Fall nichts Neues.
Verstärkertechnik Böthner (LV75), Funkwerk Kölleda (V25, V75, V125, V150), Radford (SC22, STA15), Heli (VS-1), Musikelectronic Geithain (V921, V941), Goldpfeil (Sickingen, 6404), Lafayette (LA226C), C.Lorenz (ÜV300) und noch bissel anderes Zeugs.


zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:

Um einen Telewatt mit einem heutigen Röhrenverstärker Handverdratet zu übertreffen musst du vermutlich richtig viel Geld in die Hand nehmen. Das wird teuer.

Röhrengeräte waren schon früher nicht billig. Machbar wäre das schon, aber es würde so gut wie niemand kaufen.


zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:
Allerdings würde man heute keine Rumpelfilter mehr einbauen. Das ist der Zeit geschuldet. Auch ist die Phonostufe aus heutiger Sicht nicht so toll.

Naja. Man hat bei den Geräten alle Eingangssignale durch die hinsichtlich Verstärkung und Entzerrung umschaltbar gestaltete Phonostufe geführt. Ein Sonder(irr)weg, der m.W. in anderen Ländern keine Verbreitung fand, da wirklich unzweckmäßig.


zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:
Das letzte Bild ist der Hammer. Was die verbaut haben.

Ist doch ganz übersichtlich. So sehen alte Röhrenkisten für Heimzwecke fast immer aus. Hier das Innenleben meines Lafayette. Da drin muß zum Unterschied aber nicht nur schnöde NF verarbeitet werden, man hat es dort mit einem sehr empfindlichen Empfangsteil zu tun. Die Kiste hat mich auch geraume Zeit beschäftigt.
Schöner geht sowas natürlich auch: V150.


zweigewerke (Beitrag #27) schrieb:
Wenn du einen richtig gut erhaltenen gut gewarteten VS70/71 mal gehört hast, dann könntest du mich mit meiner Leidenschaft für diese Geräte verstehen. Da knackt, brummt und rauscht kaum was. Auch bei voller Lautstärke ohne Musiksignal.

So sollte das eigentlich bei jedem Verstärker sein, egal welchen Herstellers.


MfG
DB
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