MAS CP1 Class-A Vorverstärker Kennt den jemand?

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gamerpaddy
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Aug 2020, 14:08
Hallo, mir kam auf dem Flohmarkt ein MAS CP1 entgegen, anscheinend ein Class-A vorverstärker aus Australien, findet sich leider nix darüber im netz.
MAS steht wohl für metaxas audio systems?
Kennt den jemand von euch? Kann mir wer darüber was erzählen?

Nach kurzer begutachtung und vorsichtiger inbetriebnahme mittels stelltrafo lief auch, knackte sporadisch aber. ein kompletter elkotausch wird wohl anstehen. An der elektronik selbst lässt sich nichts machen, alles abgestimmte ist in modulen vergossen.
MAS CP1 Class-A Preamp


[Beitrag von gamerpaddy am 07. Aug 2020, 14:10 bearbeitet]
misfits
Inventar
#2 erstellt: 08. Aug 2020, 11:19
Wo ist denn ein Flohmarkt?Bei uns undenkbar Aber die Firma kenn ich auch nicht sieht aber recht interessant aus das Ganze
burkm
Inventar
#3 erstellt: 08. Aug 2020, 11:29
Na, wenn die Elektronik in Form von "Modulen" meistenteils vergossen ist, kann man da nur sehr wenig "reparieren/austauschen", weil nicht zugänglich, was bei einem älteren Class-A Verstärker wohl des Öfteren erforderlich sein dürfte. Da würde ich meine Finger von lassen
Anro1
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 08. Aug 2020, 12:32
@gamerpaddy

denke es könnte eine frühe, eventuell eine Vorserien-Version einer Metaxas Charisma oder einer Opulence sein?
Vergossene Module hat Metaxas m.W. gerne wegen Temperatur Drift & Thermischer Kopplung in Phono Preamp
und Einggangstufen verbaut. Da ist bei einem Defekt in der Tat nicht viel zu machen, wobei was soll da schon
bei sachgemaßem Betrieb kaputtgehen.

Lange Rede, Gratulation zu dem Flohmarktfund, echt ein super Schätzchen.
Hoffe Du kannst die Knackser im Laufe des Betriebes noch wegbekommen.
Tolles Teilchen.
Grüsse und viel Erfolg, Spass und Freude damit.


[Beitrag von Anro1 am 08. Aug 2020, 12:32 bearbeitet]
gamerpaddy
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Aug 2020, 17:21
Der Flohmarkt ist eine goldgrube, nicht vergleichbar mit den üblichen flohmärkten wo familie xy ihren haushalts-müll entsorgt, kisten voller kinderkleidung, schlager LP's und orientalischer kunst. ist eher vergleichbar mit Sperrmüll in der betuchten siedlung.


Ich habe mal bilder vom inneren angefertigt.
https://i.imgur.com/X2LO8zM.jpg
https://i.imgur.com/TnWyTDC.jpg
https://i.imgur.com/9477wDc.jpg
https://i.imgur.com/SyRBZ3K.jpg
https://i.imgur.com/JPbfInI.jpg
https://i.imgur.com/4Zv0Yw6.jpg

alte elkos raus, die guten Japaner rein.


Die Metaxas Charisma und Opulence, sowie Ikarus haben soweit ich sehe keine vergossenen Module.
Ich habe Metaxas schon angeschrieben ob die mir was darüber erzählen können.


[Beitrag von gamerpaddy am 08. Aug 2020, 17:22 bearbeitet]
DB
Inventar
#6 erstellt: 08. Aug 2020, 18:19
Hallo,

bist Du sicher, daß das eine Firma hergestellt hat? Das Innenleben sieht eher nach Bastler aus.


MfG
DB
gamerpaddy
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Aug 2020, 18:35
Dachte ich auch auf den ersten blick, glaube ich aber nicht.

Ich habe eine referenz von diesem CP-1 zu Metaxas gefunden, in deren "Wie alles begann" Story
http://www.metaxas.com/HIFI_2015.pdf seite 7


The most immediate of these was to begin producing, his first product, the CP-1 preamplifier in commercial quantities. Whilst studying in Heidelberg, West Germany having transferred from the University of Melbourne, Kostas showed several of his prototype amplifiers to an important German HiFi Dealer. He was sufficiently impressed with what he heard to give him a little capital in the form of deposits to reserve the finished products.


So wie es aussieht, hat der Herr. Kostas Metaxas in den 1987 das teil in seiner Garage in kleinen mengen zusammengeschraubt, ohne zugang zu Platinenfertigung und Fräsmaschinen, um schlussendlich investoren zu finden, daraus entstand dann Metaxas & Sins.

Heidelberg ist gleich um die ecke, was auch erklärt wieso das nicht der erste ist den ich dort fand. bzw. ein Kollege fand dort einen Charisma II.
max130
Inventar
#8 erstellt: 08. Aug 2020, 19:07
Servus
Ist die Wärmeleitpaste noch weich?
Die würde ich auch tauschen.

Glückwunsch zu dem Fang

VG
Stefan


[Beitrag von max130 am 08. Aug 2020, 19:12 bearbeitet]
Anro1
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 09. Aug 2020, 12:16

Heidelberg ist gleich um die ecke, was auch erklärt wieso das nicht der erste ist den ich dort fand. bzw. ein Kollege fand dort einen Charisma II.

Jetzt schau ich aber gleich mal beim nächsten Flohmarkt in Heidelberg vorbei
Mechwerkandi
Inventar
#10 erstellt: 09. Aug 2020, 12:23

gamerpaddy (Beitrag #7) schrieb:
, daraus entstand dann Metaxas & Sins.

Bin ich der einzige, das das spontan mit Alkohol assoziiert?
*wegrenn*
gamerpaddy
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 09. Aug 2020, 22:10
Metaxa ist ein griechischer Weinbrand, da liegst du nicht ganz daneben

Ich fand in einer liste den original Preis, in der ausgabe von "DAS OHR" Heft nr 4, Seite 42. Dort war er für 4500DM gelistet. (In euro mit inflation eingerechnet ca. 4150€)

Ich fand auch den Herrn Metaxas auf facebook, er scheint noch ziemlich aktiv dort und auf Youtube zu sein mit seinen aktuellen Designer Geräten.
Hab ihn mal angeschrieben ob er mir darüber was erzählen kann. Werde es dann hier Zitieren wenn er antwortet.
DB
Inventar
#12 erstellt: 09. Aug 2020, 22:25

gamerpaddy (Beitrag #11) schrieb:

Ich fand in einer liste den original Preis, in der ausgabe von "DAS OHR" Heft nr 4, Seite 42. Dort war er für 4500DM gelistet. (In euro mit inflation eingerechnet ca. 4150€)

gamerpaddy
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 12. Aug 2020, 02:59
IMG_20200812_010040IMG_20200812_010122

Wieder was entdeckt, auf der unterseite. Wer wohl M.A.J ist. EDIT. steht wohl für M.A.S.. Macht sinn.

Eine antwort vom Erfinder hab ich noch nicht erhalten, aber den Elkotausch abgeschlossen.
Die Tantal's waren alle gut, hab die drinn gelassen. Die elkos dagegen vorsorglich alle getauscht.

Anfangs hatte ich noch komische schwankungen auf dem Rechten kanal mit hohem pegel, ich weiß nicht wieso, aber ich weiß woher. aus einer der vergossenen module. (sind wohl diskret aufgebaute class-a opamps)
Die Lötstellen habe ich alle nachgebessert und Spannungen überwacht, alles gut.
Nachdem er warm gelaufen ist, kamen seitdem auch keine mehr. ich muss das teil mal vorsichtig an eine endstufe anklemmen und hören was sache ist.
Vielleicht brauch das teil eine last am ausgang um zu funktionieren.


[Beitrag von gamerpaddy am 12. Aug 2020, 11:35 bearbeitet]
net-explorer
Inventar
#14 erstellt: 12. Aug 2020, 19:45
Ein richtig interessanter Fund, echt spannend!

Bin gespannt, wie weiter geht.
gamerpaddy
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 17. Aug 2020, 19:55
Falls jemand nebenbeim im Englischen DIY Hifi forum mitliest, hat derjenige vielleicht schon mein Beitrag erkannt.

Es hieß anfangs, schmeiß weg, das teil ist schrott.
Nix da.
Es hieß auch, bau andere verstärkermodule ein.. Nein, das macht aus dem Vorverstärker nur eine umschaltbox... Der Klang geht verloren.
Darum, reparieren oder 1:1 nachbauen!


Ich habe eine antwort vom Erfinder erhalten, er meinte es seit 40 Jahre her und er kann mir nicht weiterhelfen.

Der kaputte kanal sah auf dem Oszi garnicht gut aus. So viel signal würde bei einer entsprechend starken endstufe Lautsprecher und Endstufe schaden. Und ggf. die Nachbarn aufscheuchen.
https://i.imgur.com/3aUhrQh.jpg

Das Modul läuft stabil, sobald es aufgeheizt ist.
https://i.imgur.com/GjTbMBU.jpeg

Nachdem ich auf die blöde idee kam, eine Temperaturschaltung zu bauen, die den Ausgang erst schaltet wenn das teil Warmgelaufen ist, fing ich auch schon an das defekte Modul (eines der Ausgangsvertärker) aufzuhämmern.

Bei 250..300°C wurde das Harz brüchig und man konnte es wegkratzen. Nach ein zwei Stunden war das modul dann auch freigelegt.

https://i.imgur.com/KACaBZg.jpg
https://i.imgur.com/jJ9iuQQ.jpeg

Ein MAS K20 Modul
https://i.imgur.com/1uGfgdd.jpeg
https://i.imgur.com/hRc9tnb.jpg

Das rausfinden der schaltung dauerte auch wieder einige Stunden
https://i.imgur.com/YEenn52.jpeg

Aber zuguterletzt, funktionierte diese auch in der Simulation
https://i.imgur.com/UsYCOUi.png

als referenz, das funktionierende Modul
https://i.imgur.com/PaE8rBP.png


Wie ein Mitglied jener Community die mir dabei half erwähnte, dass es wohl einen grund gab die schaltung in Harz zu gießen, meinte er diese ist mit der des Mark Levinson JC2 Ausgangsverstärkers identisch.
4 JFET's 4 BJT's.


Als nächstes werden die Platinen gefräst und die Bauteile bestellt.

Statt der entweder sehr überteuerten oder höchstwahrscheinlich gefälschtet Transistoren, die es dafür kaum noch gibt, nehme ich etwas andere die in der Simulation einwandfrei funktionierten.

Wenn er wieder läuft, melde ich mich !
DB
Inventar
#16 erstellt: 17. Aug 2020, 20:02
Kürze das Ganze doch mit paar OPVs ab.
Dornröschen_
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 17. Aug 2020, 21:06
Haha.. da hab ich drauf gewartet
DB
Inventar
#18 erstellt: 18. Aug 2020, 09:12
Naja. Vermutlich tun es ein paar B072, B082 oder so.
Im Netzteil wäre auf elektrische Sicherheit mehr Augenmerk zu legen. Die "Zugentlastung" geht gar nicht, die Art, wie der PE angeschlossen ist, auch nicht.
Keksstein
Inventar
#19 erstellt: 19. Aug 2020, 19:10

Der Klang geht verloren.


Aber nur wenn man daran glaubt.

Ist ja nicht viel drin, ich hätte auch einen OPV genommen. Wobei die +-24V Probleme machen, das ist zu viel für die meisten Chips.

Wenn man nicht von ML kopieren möchte, Marantz HDAM hat sich bewährt.
Anro1
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 19. Aug 2020, 19:28
Gamerpaddy
große Bewunderung für Deinen Wissensdurst und den Aufwand den Du zur Restaurierung der MAS Vorstufe treibst.

Denke der Costas wie auch der John Curl weißen wie man es macht.

Die JC-1 / JC2, wie auch die JC BlowTorch oder die MAS Opulence sind legendär gute Vorverstärker.
Denke dies Premaps gehören zum Besten was jemals gebaut wurde.

Wünsche viel Erfolg beim beschaffen der JFets und BJT´s das ist meiner Erfharung nach ein ziemliches Problem.
Grüsse
gamerpaddy
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 20. Aug 2020, 13:46
Die originalen JFETs sind unobtanium.. und die wenigen die welche haben verlangen um 8€/stk, ohne matching. Ich tausche die gegen J112 und J175 aus, die gibts günstig und ich kann viele bestellen um 4 gleiche paare rauszufischen.
die schaltung wird entsprechend angepasst für den gleichen bias strom und verstärkung.

opamps kommen mir da nicht rein!
und ja er hat ein klang, der deutlich sich abhebt als wenn man die wiedergabequelle direkt an den Verstärker anklemmt (gleiche ausgangslautstärke).

Die platinen sind auch schon fertig, wobei der erste versuch schon schief ging. die jfets waren nicht gut genug gematcht und der bias strom zu hoch.

https://i.imgur.com/BgOFJSJ.jpg
https://i.imgur.com/7gtRRm7.jpeg
Keksstein
Inventar
#22 erstellt: 20. Aug 2020, 13:49

Die platinen sind auch schon fertig, wobei der erste versuch schon schief ging.


Das geht wirklich in Richtung Restauration, den Aufwand hätte ich mir wahrscheinlich nicht gemacht. Deine Herangehensweise gefällt mir!

Bin gespannt wie es dann fertig aussieht.
gamerpaddy
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 29. Aug 2020, 04:19
IMG_20200828_223112IMG_20200828_223447IMG_20200829_025727IMG_20200829_034409IMG_20200823_195906

Aus 44 JFETS fanden sich 4 paare mit weniger als 0.1mA unterschied, nicht perfekt aber brauchbar.
Aber ich bin dennoch einem elenden fehler nachgejagt, da im layout zwei pins eines transistors vertauscht waren.
Nachdem das behoben war, lief alles wie es sollte.

Klang auch im ersten versuch gut, später mal etwas lauter reinhören.

Jetzt kann das teil seinen verdienten Staubfängerplatz im Regal einnehmen.
net-explorer
Inventar
#24 erstellt: 29. Aug 2020, 07:53

gamerpaddy (Beitrag #23) schrieb:
...

Klang auch im ersten versuch gut, später mal etwas lauter reinhören.

Jetzt kann das teil seinen verdienten Staubfängerplatz im Regal einnehmen.


Jetzt verstärkt die Box wieder wie beabsichtigt vor!

Wie sieht es bei typischem Wiedergabebetrieb aus? Alles zufriedenstellend?

Das Gerät wird doch hoffentlich jetzt zweckgemäß genutzt, oder soll der als Sammlerstück ins Archiv?
gamerpaddy
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 29. Aug 2020, 17:16
Ja, klingt wie es soll. keine auffälligkeiten. kein rauschen, kratzen, klirren. Ohren tun auch bei höheren lautstärken nicht weh.

Der Lautstärkepoti lässt bei niedriger stellung den rechten kanal nicht durch, erst ab ca. raumlautstärke und die verstärkung an einer NAD 2200PE endstufe ist so viel, dass ich nicht über 1/4 muss um laut zu hören. ggf. eine dämpfung danach einbauen falls man mal ausversehen and den Knopf kommt.

Dafür einen käufer finden wird unmöglich da es ja nicht mehr original ist.
Daher denke ich, ich werde ihn behalten und stattdessen meine alte vorstufe weggeben, für die gibt es wenigstens noch einen bekannten straßenpreis.
net-explorer
Inventar
#26 erstellt: 29. Aug 2020, 20:15
Sehr schön gemacht, und der Aufwand wird gewürdigt, sonst wäre es ja relativ sinnfrei.

Viel Spaß wünsche ich dir!

kugel-balu
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 04. Okt 2020, 17:59
Sehe den Beitrag erst jetzt -- sehr schön rekonstruiert, saubere Arbeit !! So fangen viele Geschichten an: Man beginnt mit einer bewährten Schaltung, variiert, entwickelt weiter ... alle späteren Verstärker von Kostas Metaxas sind dann übrigens rein bipolar ausgeführt, und mit deutlich mehr Aufwand beim Netzteil.

Aus historischen Gründen wäre es jetzt noch interessant, mal einen Gesamtschaltplan des CP1 zu sehen. Ginge das ? Beim Poti könnte man ja auch nochmal einen Tausch vornehmen. Und der insgesamt eher hohen (zu hohen ?) Verstärkung könnte man mit einer schaltbaren Abschwächung beikommen, wie auch bei späteren Exemplaren von MAS Vorstufen eingesetzt.

Nach einer Pause gibt es jetzt auch wieder welche zu kaufen, leider prohibitiv teuer. Und eine neue Bandmaschine -- also komplett neu entwickelt. Interessante Skulpturen sind das, auf der Webseite der Firma anzusehen ... es lohnt einen Besuch.
max130
Inventar
#28 erstellt: 04. Okt 2020, 21:23
Sehr interessantes Design.
In der Schweizer Uhrenindustrie gibt es auch immer wieder mal so einen Stil, aber halt für Uhren.

Skulpturen sind das richtige Wort.

Danke für den Hinweis.

VG
Stefan

Edit: wem ist der blaue Laborbüschelstecker am Plattenspieler aufgefallen? DAS ist HighEnd


[Beitrag von max130 am 04. Okt 2020, 21:33 bearbeitet]
kugel-balu
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 05. Okt 2020, 12:18
Wenn ich den Mute-Schalter richtig deute, hat der schon die Funktion laut-leise drin, sprich: eine Stellung sollte so etwas wie -20 dB realisieren. Evtl. 2 Widerstaende ändern ...

Wie ist es mit den anderen Modulen ? Waren die noch in Ordnung ? Kostas hat m.W. den Schaltplan von diesem Gerät nicht mehr, daher wäre eine komplette Rekonstruktion vielleicht aus historischen Gründen von Interesse ...

Besten Gruss,

Michael


[Beitrag von kugel-balu am 05. Okt 2020, 21:54 bearbeitet]
gamerpaddy
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 05. Okt 2020, 20:46
Der hat einen high/low gain schalter mit der beschriftung welcher in der Low stellung die korrekte Lautstärke für meine Endstufe/Lautsprecher kombination ausgibt.

Der 0dB -20dB schalter neber dem Balance regler schwächt das signal nochmal stärker ab.
Und ja, ist ein einfacher Spannungsteiler mit widerständen. 0dB = direkter durchgang.

Die anderen Module sind nur für die Phono stufe.
Sollte mal eines davon sterben, mach ich es auf und rekonstruiere es.
Aber so lang diese funktionieren wird daran nichts gebohrt und gefräst.

Die module sind 90% das Gerät, der rest sind nur Umschalter, Potis / Widerstände die das eingangssignal abschwächen.
Das netzteil ist auch nichts besonderes.
Zwei trafos mit 0V-24V-48V abgriffen, einer pro kanal, die nach dem gleichrichten und den Elkos durch 7824 und 7924 regler in +-24V umgewandelt werden welche dann die Module speisen.

Der Lautstärkepoti kratzt nicht, nur ein kanal fällt weg wenn man ihn zu weit runter dreht. Den tausch ich wenn es Zeit ist ihn zu tauschen.


Ich habe, da ich noch teile von der Restauration hatte, mir selbst einen Vorverstärker gebaut.
Gleiches prinzip, zwei getrennte Netzteile für die Ausgangsvertärker, aber ein extra netzteil für die Phono stufe und eines für den rest.

Die Ausgangsverstärker sind die Metaxas module, der umschalter und das Netzteil habe ich selbst entwickelt.
Die Phono stufe basiert auf dem design von Rod Elliot von sound-au.com ,Platine und layout von mir.
Die gehäuseteile habe ich in CAD gezeichnet und selbst gefräst. Der Lautstärkepoti ist ein blauer Alps.

IMG_20200922_142235IMG_20200922_153230IMG_20200926_185740IMG_20200926_191333
kugel-balu
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 05. Okt 2020, 21:53
Ah, danke -- sehr schön. Dann ist hier noch die sehr einfache Variante des Netzteils drin, daran hat Kostas in der Folge sehr viel verbessert. Alle späteren Vorstufen haben teilweise oder komplett diskret aufgebaute Netzteile, die sehr schnell regeln, und auch bei 100 kHz (oder mehr) noch niederohmig sind.

Im Phonomodul der CP1 ist dann aber sehr wahrscheinlich eine andere Schaltung drin, ggf. mit einer Gegenkopplung, die gleich die RIAA Entzerrung produziert. Leider hat der Meister den Schaltplan nicht mehr, ist sicher mal bei einem seiner vielen Umzüge verloren gegangen ...

Die Phonokarte von Rod Elliott kenne ich auch, habe ich schon einige Male verbaut, wenn eine kleine, aber gute Schaltung nachzurüsten war. Einziger (kleiner) Nachteil: die nachfolgende Stufe darf keinen zu kleinen Eingangswiderstand haben, 10 kOhm ist schon knapp.

Schöne Arbeit, dann noch viel Vergnügen und gute Musikstunden mit den beiden Versionen,

Michael
Uwe_1965
Inventar
#32 erstellt: 06. Okt 2020, 20:57
Erstmal Glückwunsch, sehr schöne Arbeit, habe leider den Thread erst jetzt entdeckt.

Und die Endstufe funktioniert auch?

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 06. Okt 2020, 20:59 bearbeitet]
gamerpaddy
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 06. Okt 2020, 22:50
@Uwe_1965
Endstufe?
Ich betreibe das teil an zwei NAD 2200PE in Monoblock konfiguration welche ich beide repariert & überholt hatte.


@kugel-balu
Das diskret aufgebaute Netzteil würde ich gern mal sehen. Da kann man bestimmt einiges für zukünftige bauten daraus lernen. Ob das jetzt wirklich sinn macht ist eine andere frage.

Die Phono stufe im Metaxas könnte ähnlich dieser sein, welche er auf seiner DIY seite veröffentlicht hatte. Nur die spannungen stimmen nicht so ganz. Dort findet man auch das Netzteil, sofern es das erwähnte ist.
http://www.metaxas.com/pages/technology/diy.html

Ich musste bei der Phonokarte den ausgang um 50% abschwächen da diese zu laut spielte.


[Beitrag von gamerpaddy am 06. Okt 2020, 22:52 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#34 erstellt: 07. Okt 2020, 07:42
Oh man, wer lesen kann hat ganz klar Vorteile. Sorry das was ich meinte ist das Netzteil (PowerSupply). Ist mir beim schnell lesen total durch die Lappen gegangen.

Uwe
kugel-balu
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 07. Okt 2020, 11:45
Ja, das ist denkbar, dass die Darstellung auf den Seiten in etwa aus der Zeit stammen.

Zu den Netzteilen: Bei Charisma und der Phonokarte vom Ikarus wird eine symm. Spannung im Prinzip wie folgt erzeugt: Erst die positive Spannung mittels Z-Diode und NE5534, der auf einen kaskadierten Transistor wirkt, und mit LM318 wird die negative Spannung abgeleitet. Also wirklich symmetrisch, und schon recht schnell. Bei der Phonokarte sind wieder 2N2219A und 2N2905A eingesetzt, in der Charisma dann etwas kräftigere Längstransistoren. Die Regelung ist immer intern, zugeführt wird eine DC-Spannung. Die kommt bei der Charisma von einem kleinen Ringkerntrafo mit Gleichrichtung (Einzeldioden) und einer Siebung mit zweimal 4700 uF pro Spannung und 15 Ohm dazwischen (also ein einfaches Pi-Filter).

Bei Marquis und Opulence wird auch externe DC zugeführt, aber intern werkelt eine rein diskret aufgebaute und nochmals schnellere Stabilisierungsschaltung. Extern wieder Trafo etc. bei der Marquis, diesmal aber kanalgetrennt, und richtig "abgefahren" bei der Opulence: Da gibt es ein MIPS (mains isolated power supply) das ein Sinussignal erzeugt (Wien-Schaltung) und verstärkt (mit einem Kanal einer Iraklis), dann über Trafo weiter wie sonst. Funktioniert im Prinzip gut, und hat auch Vorteile, ist aber leider vom Wirkungsgrad her schlecht, und auch thermisch nicht sonderlich stabil -- sprich: das MIPS raucht gelegentlich mal ab ...

Die Grundschaltung der Vorstufen ist im Wesentlichen immer gleich, der Aufwand steigt bei der Spannungsversorgung. Das ist auch durchaus sinnvoll. Meine eigenen Erfahrungen mit den Schaltungen in vielen Geräten ist in der Tat die, dass eine Verbesserung der Spannungsversorgung oft deutliche Vorteile bringt, und dann meist mehr als alle (!) Massnahmen durch Kabel etc. Vielleicht auch nicht wirklich erstaunlich, denn wenn die Schaltung schon "Schmutz" produziert oder aufsammelt, was sollen dann Kabel daran ändern koennen ??? Und in der heutigen Zeit, mit den vielen neuen Quellen fuer Störungen aller Art, kann das schon kritisch werden. Früher musste niemand auf EMV Bestimmungen achten, und so mancher klassische Verstaerker erfüllt die auch nicht.

Besten Gruss,

Michael


[Beitrag von kugel-balu am 07. Okt 2020, 18:49 bearbeitet]
kugel-balu
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 08. Okt 2020, 14:23
Noch ein Nachtrag: Das Phono-Modul ist vermutlich auf MC Systeme ausgelegt, was den notwendigen Spannungsteiler erfordert.

Michael
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