KA-9150, IC statt Endstufentransistoren?

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LX-44
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Mrz 2006, 13:55
Hallo,

ich habe neulich mal meinen KA-9150 Verstärker aufgeschraubt um die Birnchen für die VU-Meter zu wechseln.
Da habe ich gesehen das an den Kühlrippen statt mehrer Endstufentransistoren nur ein großer IC für jeden Kanal angeschraubt war. Und das bei einem Gerät das über 20 Jahre alt ist. Weiß jemand warum bei diesem Gerät ein IC anstelle von ein paar Endstufentransistoren verbaut wurde, und welchen Vorteil das bringt.
Was ist in dem IC überhaupt alles drinn?
Fragen über Fragen....


Gruß

LX-44
doc_relax
Inventar
#2 erstellt: 05. Mrz 2006, 14:32
Hallo,
das ist eine Hybridendstufe. D.h. da steckt alles drin was bei diskret aufgebauten Endstufen auf einer ganzen Platine untergebracht war.
Man kann nur hoffen daß die weiterhin durchhalten, denn Ersatz gibts meist nicht mehr.
Gruß
doc
UBV
Stammgast
#3 erstellt: 05. Mrz 2006, 14:32
Hallo,

auch damals mußte man schon ans Sparen denken. Diese sogenannten Endstufenhybride erforderten fast keine Außenbeschaltung mehr wie bei diskret aufgebauten Endstufen. Seit Mitter der 70er werden diese Hybridendstufen eingesetzt.Geht heutzutage ein solcher IC kaputt , kann es zu Beschaffungsproblemen kommen,da diese Bauteile seit etwa 15 Jahren meist nicht mehr hergestellt werden.

MfG Bertram
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 05. Mrz 2006, 15:04
Hallo!
@UBV
das ist ein Irrtum. die Mehrzahl der Hybrydenstufen (STK) bekommt man nach wie vor Problemlos.

MFG Günther
LX-44
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Mrz 2006, 17:12
aha, jetzt bin ich schlauer.
Danke für die Antworten.
Wundert mich aber schon das die bei dem KA-9150 dann auf eine solche Billigmethode zurückgreifen, war ja damals auch kein schlechter Verstärker. Da gibt es wesentlich billigere die eine normal aufgebaute Endstufe haben.
doc_relax
Inventar
#6 erstellt: 05. Mrz 2006, 17:51
Ehrlich gesagt, mich wundert es auch. Der 9150 war ja quasi (fast?) schon ein Flagschiff der Serie.
Allerdings muß es, trotz billigerer Fertigung, nicht gleich schlechterer Klang bedeuten. Ich hatte mal einen Wega 3141 Receiver, der hatte die auch (wurde sogar als "Powerpack" beworben) und klang damit sehr gut. Wenn ich mich richtig eriennere, gab es sogar einen Grundig "FineArts" mit Hybriden.
Gruß
doc
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 05. Mrz 2006, 18:02
Hallo!
In den 80gern wurden auch Aktivboxen z.B. der Firmen Backes und Müller und Klein und Hummel mit diesen STK-Modulen aufgebaut. Es gibt keinen Grund warum eine Endstufe Qualitativ weniger hochwertig sein sollte nur weil sie mit STKs aufgebaut wurde.

MFG Günther
Bastl-Wastl
Stammgast
#8 erstellt: 05. Mrz 2006, 19:11
Soweit ich weis, sollen die heutigen Hybridendstufen den diskret ausgebauten in nichts nachstehen.

Wie ihr ja schreibt war der Verstärker damals ein Flaggschiff und hat echt gut geklungen. Das spricht doch für Hybride.

Und mal ehrlich, wenn alles in einen IC steckt hat man sicher weniger Probleme mit dem Layouten und den Störungen von außerhalb und benachbarten Bauteilen.
musicus66
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 05. Mrz 2006, 19:59

Hörbert schrieb:
Hallo!
@UBV
das ist ein Irrtum. die Mehrzahl der Hybrydenstufen (STK) bekommt man nach wie vor Problemlos.

MFG Günther

Was haben Sie denn für geheime Bezugsquellen, von denen jeder R&F-Techniker nur träumen kann?

Kenwood und Technics verwendeten auch viele custom-design Hybride; bei Defekt heißt das "game over" oder zumindest "wirtschaftlicher Totalschaden".

Wenn man sich die Datenblätter der Sanyo STK Hybride ansieht fällt auf:
-geringe Leistungsbandbreite
-geringe Stromlieferfähigkeit
-relativ hohe Verzerrungen

Für den Gerätehersteller bedeuten Hybride halt eine signifikate Kostenersparnis; nur 2 Schrauben anziehen, weniger Bauteile bestücken, weniger Lötstellen, minimale Entwicklungskosten für die Endstufe.
Für die Konsumerklasse sind die natürlich ausreichend.
Harman hat sowas auch in seinen billigsten Geräten nicht eingesetzt-aus gutem Grund .
hf500
Moderator
#10 erstellt: 05. Mrz 2006, 20:24
Moin,
auch meine Beobachtung.
Je aelter das Geraet, desto groesser die Wahrscheinlichkeit, dass es fuer den verwendeten Hybrid keinen Ersatz gibt.
Ich hatte auch schon oefter den Fall, dass es sogar fuer etwa 8 Jahre alte Kompaktstereos keine
Hybride mehr gab, auch keine Nachfolgetypen davon.
Somit Sondermuell, nur weil der Endverstaerker nicht repariert werden kann.
Wer ein Geraet mit Hybridendstufen hat und diese mit Feinsicherungen abgesichert sind
(die Dinger haben selten elektronischen Schutz), dann sollte man die Sicherungen durch den naechstschwaecheren Typ ersetzen.
Man sollte es nicht darauf ankommen lassen, Hybride wegen Ueberlastung ersetzen zu muessen, ausserdem sind sie nicht billig als
Ersatzteil.

73
Peter
Bastl-Wastl
Stammgast
#11 erstellt: 05. Mrz 2006, 20:53
Ist sicher am besten, wenn ein Hersteller einen Hybriden verwendet, den es auch beim Reichelt gibt, dann wird mit dem Ersatzteilverkauf wenigstens nicht so viel Geld gemacht
-scope-
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 05. Mrz 2006, 21:05
Hallo,


-geringe Leistungsbandbreite
-geringe Stromlieferfähigkeit
-relativ hohe Verzerrungen


Persönlich mag ich solche Hybride zwar auch nicht, aber wenn man die Zeit bedenkt, an denen diese Bausteine auf en Markt kamen, dann hatten vergleichbare diskrete Schaltungen in vielen Fällen keine besseren Spezifikationen, wenn man die begrenzte Stromlieferfähigkeit und somit die empfohlene Last von ausschliesslich 8 ohm mal aussen vor lässt.
LX-44
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 05. Mrz 2006, 22:12
Von geringer Stromlieferfähigkeit kann beim KA-9150 aber eigentlich nicht die rede sein.
Er gehört mit 2*160 Watt Sinus an 4 Ohm zwar nicht zu den Stärksten, ist aber doch nicht grad schwächlich.
Mich wundert es einfach das in einem damals doch ziemlich "großen" Verstärker eine solche Endstufe verwendet wird.
Preislich und Leistungsmäßig wurde zu der Zeit in den anderen Verstärkern von Kenwood ja auch keine Hybridendstufe verbaut. im KA-801 zum Beispiel den ich auch einmal hatte.
Ich kann mir also net vorstellen das die im KA-9150 verbaute Hybridendstufe einer normalen irgendwie unterlegen ist.
-scope-
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 05. Mrz 2006, 22:41
Hallo,

da mich das Thema interessierte, habe ich mich mal schlau gemacht.
Der "Hybrid" im 9150 ist kein eigenständiger Endstufenhybrid in der Bauart der Sanyo STK Serien etc.

Es handelt sich bei dem dort verwendeten TA-100WA um ein anscheinend von Kenwood (oder für Kenwood) hergestelltes Darlington Transistor-Array.

http://audiolabga.com/pdf/TA-100WA.PDF

Wie ich vermutet habe solte man diesem 100 Watt Modul keine Lasten zumuten, die 8 ohm deutlich unterschreiten. Zumindest nicht dauerhaft.

Das IC ist mittlerweile wohl auch nurnoch sehr schwer erhältlich.

DAs habe ich gerade auch noch entdeckt :-) :

http://www.oaktreeen...Amplifier_inside.jpg

Der Verstärker soll laut Originalspezifikationen 2x95 Watt an 8 , und 2 x 110 Watt an 4 ohm leisten.

http://www.oaktreeent.com/Kenwood_Stereo_Parts_Unit.htm

Schönes vintage Audio, aber von Stromlieferfähigkeit oder besonders erwähnenswerter Stabilität an sinkender Impedanz kann wirklich keine Rede sein....Das ist ja auch nicht weiter schlimm


[Beitrag von -scope- am 05. Mrz 2006, 22:49 bearbeitet]
LX-44
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 06. Mrz 2006, 00:05
Ah, das ist interessant.
Vielen Dank für die Informationen.
Momentan habe ich an dem Verstärker 2 Canton Ergo 102 DC und 2 JBL LX-44.
Er läuft also ständig mit einer Last unter 4 Ohm.
Da sollte ich vielleicht ein wenig aufpassen, obwohl ich sagen muss das es auch bei wirklichen hohen Lautstärken und längerem Betrieb noch keine Probleme gab.
Aber die beiden LX-44 kommen eh bald weg, da es eigentlich unsinnig ist 4 LS auf einmal zu betreiben.
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