Leinwandtuch mit höherem Gainwert

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HumphreyB.
Gesperrt
#1 erstellt: 08. Jun 2011, 15:13
Hallo Hifi-Forum,

ich habe mich in den vergangenen Tagen durch alle aufgefundenen Berichte zu dem Thema gearbeitet. Demnach komme ich auf den gemeinsamen Nenner:

Alle diejenigen die auf ein normales Wohnzimmer angewiesen sind, sollten auf ein Leinwandtuch mit höherem Gain zugreiffen. Man hat deutlich weniger diffuses Streulicht im Raum, was einem dann wiederum auch nicht zurück auf das Bild fallen kann.

Demnach müsste das Bild auch mit einem etwas lichtschwächeren Gerät wie z.B. dem Sanyo Z4000 deutlich heller und plastischer erscheinen. Auch sollte das Schwarz demzufolge etwas tiefer ausfallen können.

Als Nachteil habe ich nur gefunden, das nur der in der genauen Bildmitte sitzende alle Vorteile nutzen kann. Alle die an den Seiten sitzen, bekommen ein schlechteres Bild auf grund des hotspots.

Kann man das so unterschreiben, und wieviel Gainwert sollte dann so ein Tuch besitzen? Ich kann bei mir nur den vorderen Drittelbereich des Raumes ganz schwarz machen, der grössere Teil ist standardmäßig. Die Fenster natürlich mit Rolläden abdunkeln, aber das ist wohl selbstverständlich.

Manche nutzen ja graue Tücher, wenn sie entsprechend helle Beamer haben. Aber wie sieht es dann mit dem Streulicht aus, wenn das Gerät so viel Licht auf das Tuch wirft? Man hat zwar ein tieferes Schwarz, aber werden helle Bildteile nicht unzumutbar mit aufgehellt?
Fritz*
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Jun 2011, 18:01
hallo Humphrey,

Ja, das kann man soweit unterschreiben. Nur dein lezter Absatz ist etwas unklar.

Graue Tücher oder Folien, rezudieren (absorbieren) das Streuhlicht, egal aus welcher Richtung es kommt.

Den Absorbtionsgrad (zB. 20% bei Gain 0,8) muss man mit 20% mehr Licht ausgleichen. Dann stimmt am ende auch der Weispegel (Helligkeit) wieder.

Streulicht kommt von Tageslicht und insbesonders von hellen Decken, Boden und Wänden "unmittelbar" an der Leinwand.

So weit ich das bei dir sehen kann, könntest du eine Standard Gain 1,0 Leinwand nehmen.


Grüße,
Fritz
HumphreyB.
Gesperrt
#3 erstellt: 08. Jun 2011, 21:10
Tageslicht kommt bei mir eher nicht ins Spiel, da ich ja die Rolläden herablasse beim Filme schauen. Dabei ist es im Raum dermaßen hell, trotz relativ bescheidener Beamerhelligkeit, das ich problemlos eine Zeitung lesen könnte. Im vorderen Bereich ist ja nun alles tiefschwarz, da kann nicht soviel Restlicht in den Raum kommen. Es muß sich also nach Adam Riese um Streulicht vom Leinwandtuch handeln.

Daher war meine Überlegung, nachdem ein graues Tuch ja wegen dem Beamer eher ausscheidet, eine mit hohem Gain von 2 oder 2,5 zu nehmen. Dann würde das Licht zuerst in meine Richtung scheinen, und nicht so komplett diffus in den Raum wie bei Gain 1. Da ich stets allein schaue und ganz genau in der Mitte vom Tuch hocke, sollte das wegen hotspot kein Problem machen können.

Meine Frage zu den grauen Tüchern: Wenn ich mir nun eine graue kaufe, die ja Streulicht um 20% senken soll, was habe ich dann davon unterm Strich, wenn ich wieder 20% mehr an Licht dazugebe? Das gleicht sich doch am Ende aus oder? So als wolle man eigentlich bremsen, aber beschleunigt gleichzeitig.

Ich könnte mir vorstellen, das man mit einer grauen nur dann was reissen kann, wenn die Lichtmenge gleich bleibt. Dann hat man ein besseres Schwarz, aber wohl auch falsche Farben.
Fritz*
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 08. Jun 2011, 22:38
okay Humphrey.

zuerst die grauen Fakten:
Weise Leinwände mit Standard Gain 1,0 = 100% Reflexion
Die 1,0 steht also für 100% Reflektion.

graue Low Gain Leinwände reflektieren weniger Licht, je nach Faktor.
0,8 Gain = 80% Reflexion = 20% Absorbtion
0,5 Gain = 50% Reflexion = 50% Absorbtion

Alles klar soweit?

Eine 0,5 Gain Leinwand kann 50% Licht absorbieren, sowohl vom Licht vom Beamer als auch Streulicht.
Das heist Streulicht wird um 50% reduziert und das Bild vom Beamer ist um 50% dunkler.
Wenn nun der Beamer die 50% Verlust durch höhere Leistung auf 100% ausgleichen kann ist das Beamerbild wieder zu 100% hell aber das Streulicht zu 50% ausgeschaltet.
Bei dieser Konstellation stimmen auch alle Farben. Sie sind sogar besser als vorher bei weiser Leinwand.


High Gain:
Dazu musst nicht nur du in der Mitte sitzen, sondern der Beamer sollte ebenfalls mittig auf die Leinwand beamen.
D.h. Bodenaufstellung oder Deckenmontage funktioniert nicht.

Dazu wird eine High Gain Leinwand auch das Restlicht vom Beamer verstärken. D.h. ein schwarzes Bild wird heller (eher grau) erscheinen.

Um deine Situation zu entscheiden, mache doch einfach mal einen Test:
Besorge Folie, Karton oder Papier in der RAL Farbe lichtgrau
Dann beame im hohen Lampenmodus auf die graue Fläche.
Danach beame im Eco Lampenmodus auf die Weise Fläche:

Grüße,
Fritz
HumphreyB.
Gesperrt
#5 erstellt: 08. Jun 2011, 23:13
Das kapiere ich noch nich nicht so ganz.

Warum darf der Beamer nicht auch ausserhalb der Leinwandmitte aufgestellt werden? Mit dem lens shift kann ich doch das Bild, oder den Lichtkegel, genau mittig ausrichten, sodaß auch die Leinwand genau so voll wird, als stellte ich das Gerät eben mittig vor das Tuch. Warum geht das dann trotzdem nicht?

Und gerade die ultrateuren Stewartsupertücher werden in hohen Gainwerten für das Kino als besonders passend angepriesen. Das sich da das Schwarz dann verschlechtern soll...Angeblich wirft ein hochgainiges Tuch doch das Licht nur direkter gerichtet nach vorn ab, und eben nicht so wirr wie bei Gain 1,0. Warum wird dann das Schwarz schlechter? Es müsste doch fast eher besser werden, denn die Wände und Decke/Boden bekommen doch nicht mehr so viel Licht ab.

Wenn ein graues Tuch 50% Licht und damit auch Streulicht absorbiert, warum tut es das dann nicht auch gleichmäßig bei 100% Lichtleistung? Ich meine das Tuch verhält sich doch in ihren Eigenschaften immer gleich. Bei 0,5 Gain wären das bei 200 % Lichtleistung 100% Reflexion und 100% Absorbtion. Je mehr Licht ich reingebe, umso mehr wird auch reflektiert als auch absorbiert.

Ich frage da nochmal genau nach, denn mein Leinwandhersteller hat mir von dem Grautuch abgeraten. Er meint, das die Farben zu künstlich und unnatürlich seien, und das der Gewinn an Schwarz durch den Verlust an Licht mehr als ausgeglichen werden würde. Graue Tücher würden ausschließlich in sehr hellen Räumen in Verbindung mit superhellen Beamern verwendet werden. Eben da, wo der Schwarzwert und die Farben keine so ganz grosse Rolle spielen würden.

Ich kann das leider nicht großartig ausprobieren. Man würde zwar Proben zusenden, aber die sind bei dem Hersteller nur DinA4 groß. Und das Leinwandtuch wird auf Bestellung und Maß gefertigt. Rückgabe is also nicht. Bei gut 350,-€ hab ich da nur einen Versuch...
Fritz*
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Jun 2011, 23:25

HumphreyB. schrieb:

Warum darf der Beamer nicht auch ausserhalb der Leinwandmitte aufgestellt werden?


High Gain reflektiert sehr eng gebündelt. Einfallswinkel = Reflektionswinkel. Alles klar?

hol dir zum Test eine weise Papiertischdecke. die gibts billig auf Rolle beim Schreibwarenhandel oder Obi.
Jetzt schneidest du davon zwei Stücke ab und hängst sie als Streifen an die Wand. Ein Streifen bleibt weis. Den anderen streichst du mit RAL Farbe "lichtgrau" Dann kannst du testen wie vorher beschrieben.


Dein Leinwandhersteller geht vermutlich von einem dunklen Beamer aus, welcher die Absorbtion nicht ausgleichen kann.
Dann stimmt natürlich seine Empfehlung.

edit:
machen wir´s doch mal konkret.
Welchen Beamer hast du?
welche Bildgröße ist geplant?
Rahmenleinwand oder Rolleinwand?

Fritz


[Beitrag von Fritz* am 09. Jun 2011, 00:23 bearbeitet]
HumphreyB.
Gesperrt
#7 erstellt: 09. Jun 2011, 09:29
Hallo Fritz,

danke für Deine Mühe bislang.

Du sprichst von Einfallswinkel. Sorry aber ich packs noch nicht: Wenn das Licht per shift genau zentral aufs Tuch fällt, dann ist doch der Einfallswinkel nicht anders als wenn das Ding mittig davor geparkt wird. Dafür ist ja der shift da. Wie kann das also negativ sein?

Ich habe den Sanyo 4000, meine Rahmenleinwand hat das Mass 2,70m im 21:9-Format. Der Raum ist ein normaler Wohnraum im vorderen Dritel mit schwarzem Samt und ausziehbaren schwarzen Vorhängen ausgekleidet.
n5pdimi
Inventar
#8 erstellt: 09. Jun 2011, 09:49
Wie soll denn das gehen? Lens-Shift schiebt doch den Strahl nicht in die Mitte der Leinwand, oder siehst Du, wie der Lichtkegel irgendwo im Raum genau mittig materialisiert und grade auf die LW strahlt?
Wer hat Dir denn den Floh mit der High-Gain LW überhaupt ins Ohr gesetzt? Das macht man, wenn man mit der Helligkeit absolut nicht hinkommt. Eine verbesserung der Qualität oder gar des Schwarwertes hat das nie zur Folge.
Im Heimkino nimmt man einen neutralen Gain, oder, wenn es das Gerät im Bezug auf die Lichtstärke zulässt, ggf. eine Low-Gain zur Kontraststeigerung, siehe Ausführungen von Fritz.
Bei Deinen Gegebenheiten würde ich Dir zu einem neutralen Tuch raten.
Fritz*
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 09. Jun 2011, 10:08
Moin Humphrey,

hier zwei kleine Skizzen, wie High Gain reflektiert.

Humphrey Reflex


Jetzt zu deiner konkreten Situation::
Der Z4000 ist ein ordentlicher Beamer aber nicht sehr lichtstark. Er wird mit 270cm 1:9, Gain 1,0 schon Mühe haben.
Low Gain Leinwand fällt also schon mal aus.

High Gain wäre schon eine Verbesserung der Leuchtkraft:
Aber Gain 2,00 2,5 ist schon die äusserste Grenze für eine flache Leinwand. Der Hotspot wird mit Sicherheit eintreten, bzw das Bild nicht gleichmäßig ausgeleuchtet.
Das kann man nur vermeiden, wenn man eine gebogene Leinwand (curved screen) einsetzt.

bis Gain 1,5 wäre bei dir ein sinnvoller Wert.
Oder ein lichtstarker Beamer, 1200 AL bis 1400 AL in Kombination mit Gain 0,7 bis 0,8.

Die beste, aber auch die teuerste Leinwand wäre eine Hoch-Kontrast Variante. Diese kann Gain 1,5 bringen und gleichzeitig den Kontrast und Schwarzwert deutlich verbessern.

hier ein Vergleich:
große Leinwand 0,9, kleine Staivleiwand Hoch Kontrast.
TDN 05



Fritz
HumphreyB.
Gesperrt
#10 erstellt: 09. Jun 2011, 10:19
Uff, das wird dann wohl eher nix...

Bzw. ich muß meinen Hersteller fragen, ob die so ein Hochkontrasttuch auf Lager haben.

Zum shift: Ich hatte mir das so gedacht, das der Lichtstrahl doch irgendwie letztlich mittig auftreffen muß, sonst ist doch das Bild verschoben bzw. nicht vollständig. Der Lichtstrahl fällt natürlich sehr schräg auf das Tuch, und wenn die Formel mit dem Einfallswinkel stimmt, dann müsste ich mich praktisch direkt hinter den Beamer setzen, dann wäre ich wieder auf der gleichen Achse.

Das geht natürlich nicht. Aber wer kann dann überhaupt so ein hochgainiges Tuch einsetzen? Ich meine so direkt hinter dem Beamer kann man doch gar nicht hocken, da schaut man ja direkt hinten dagegen.

Lichtstarke Geräte, die mit einem grauen Tuch zusammen gehen, haben ja im bezahlbaren Bereich oft ein schlechtes Schwarz. Gleicht so ein Tuch das völlig aus, sodas das Schwarz wenigstens so wäre wie beim Sanyo?
Fritz*
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 09. Jun 2011, 10:39


nein du musst nicht direkt hinter dem Beamer hocken

Bei mir ist die Projektionsachse hinter mir ca. 50 cm über Kopfhöhe eingerichtet und ich kann alle Tuchsorten ausleuchten.

Ja, das Hochkontrast Tuch bringt tiefes schwarz und gleichzeitig hohes weis, bzw. Helligkeit.
so wie auf dem screenshot:


fritz
Nick11
Inventar
#12 erstellt: 09. Jun 2011, 17:48

HumphreyB. schrieb:
Lichtstarke Geräte, die mit einem grauen Tuch zusammen gehen, haben ja im bezahlbaren Bereich oft ein schlechtes Schwarz. Gleicht so ein Tuch das völlig aus, sodas das Schwarz wenigstens so wäre wie beim Sanyo?

Klar, alles wird dunkler, also auch das Schwarz. Der eigentliche Vorteil ist aber wie von Fritz geschrieben, dass helle Decken / Wände so teilweise "ausgeschaltet" werden. Du selbst hast ja geschrieben, dass trotz Rollos runter der Raum hell erleuchtet wird - für mich ein Hinweis auf viel Streulicht im Raum, wie es für eine Wohnumgebung leider typisch ist.
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