Kabel-Signalverteilung bidirektional

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theconspiracy
Neuling
#1 erstellt: 01. Jan 2016, 23:06
Verteilung

Liebe Leute,
ich bitte um Eure Hilfe. Ich habe an einer Wand-Dose einen Verteiler hängen, an diesem Verteiler hängt
1. ein Marmitek-Gerät, das IP-Signale auf das Koax-Kabel aufschaltet (IP-over-Coax, ähnlich wie Powerline für‘s Stromkabel).
2. das Koax-Kabel, welches das Signal (TV und Marmitek) in den Zielraum weiterleitet (folgend „Zielkabel“).
3. ein anderer Tuner (für meine Zwecke unwichtig).

Das Marmitek-Gerät speist sein IP-over-Coax-Signal in das Koax-Kabel ein. Über den Verteiler kommt das Signal also an das Koax-Kabel, mit dem es dann in den Zielraum geleitet wird (folgend „Zielkabel“).

Das Problem ist, dass der Verteiler das IP-over-Coax-Signal sehr stark dämpft. Wenn ich das Zielkabel direkt an das Marmitek-Gerät hänge, habe ich volle Signalstärke (aber kein TV-Signal mehr im Zielraum). Wenn Marmitek und Zielkabel beide am Verteiler hängen, habe ich zwar im Zielraum bestes TV-Signal, aber nur schwache Signalstärke des IP-over-Coax-Signals. >> Es liegt definitiv am Verteiler!!

>> Gibt es bidirektionale Verteiler, die das Signal in aufsteigender Richtung ungehindert durchlassen? (Ich nehme an, dass im Verteiler eine Sperre eingebaut ist, die das Signal so stark dämpft)

>> Könnte ich stattdessen so ein T-Stück (http://www.amazon.de/Sat-Adapter-T-St%C3%BCck-Verteiler-F-Stecker-F-Kupplung-Silber/dp/B005FM5GUC/) an den 3fach-Verteiler hängen und da das Marmitek-Gerät und das Zielkabel dran >> Lässt dieses T-Stück die Signale in beide Richtungen durch?
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2016, 15:14

theconspiracy (Beitrag #1) schrieb:
Das Marmitek-Gerät speist sein IP-over-Coax-Signal in das Koax-Kabel ein. [...]

Dabei arbeitet es offenbar anders als die bei uns in Deutschland verbreiteteren Geräte, die Up- und Downstream im sog. RK-Frequenzbereich ≤ 65 MHz abwickeln, der im öffentlichen Kabelinternet nur dem Rückkanal dient.

In den Daten zu diesem Gerät sind zwei Frequenzbereiche aufgeführt: E-Band (475...625 MHz) und D-Band (1125...1525 MHz). Falls man die genutzten Frequenzen nicht konfigurieren könnte, wäre das Produkt prinzipiell ungeeignet. Denn die Belegung des E-Bandes kollidiert mit Kabel-TV. Beschränkt man sich auf das D-Band, welches ohne zusätzliche Aufschaltung von Sat-ZF frei ist, ließe sich für die Verschaltung eine Sat-Terrestrik-Weiche wie z.B. SEW 123 F verwenden: Einspeisung vom Verteiler auf den Anschluss "Terr." der Weiche, IP-Knoten an den Anschluss "SAT" und das sog. "Zielkabel" an "IN OUT".


[Beitrag von raceroad am 02. Jan 2016, 21:51 bearbeitet]
theconspiracy
Neuling
#3 erstellt: 05. Jan 2016, 03:55
Super, danke!

Ja, die anderen IP-over-Coax-Geräte, die ich gefunden habe, arbeiten im Bereich des Rückkanals. Deshalb steht dort auch immer, dass die TV-Infrastruktur im Haus "rückkanalfähig" sein muss - unser Haus ist mehr als 300 Jahre alt und auch die TV-Kabel sind steinalt (ok, keine 300 Jahre ). Mit den Marmitek-Geräten hat auch bei unseren Uraltkabeln alles perfekt geklappt!

Wie gesagt, wenn ich den Axing-Verteiler weglasse, habe ich beste Verbindung zwischen den Marmitek-Geräten, es liegt also definitiv an diesem. Ich habe das empfohlene Teil mal bestellt und bin gespannt, ob hier die beiden Enden wirklich ungestört kommunizieren dürfen... Die Pfeile am Teil sehen jedenfalls vielversprechend aus!
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 05. Jan 2016, 18:21

theconspiracy (Beitrag #3) schrieb:
Ja, die anderen IP-over-Coax-Geräte, die ich gefunden habe, arbeiten im Bereich des Rückkanals. Deshalb steht dort auch immer, dass die TV-Infrastruktur im Haus "rückkanalfähig" sein muss - unser Haus ist mehr als 300 Jahre alt und auch die TV-Kabel sind steinalt (ok, keine 300 Jahre ).

Was stellst Du Dir denn unter der Hürde "rückkanalfähig" vor? Ein Freibrief sind die anderen Frequenzen jedenfalls nicht. Absolut betrachtet ist die Dämpfung eines (dehnbarer Begriff) "Altkabels" für die von den Marmitek-Geräten verwendeten Frequenzen deutlich höher. Wenn ich als Altkabel in dünnes (ca. 0,7 mm Innenleiter) Koax mit noch festem Dielektrikum annehme, wären das in einem Vergleich "alt/neu" grob für 100 MHz 10/6 db/100 m, aber für 1000 MHz 34/19 db/100m. Vor einem Schirmungsproblem, das nicht nur dazu führen kann, dass die LAN-Verbindung über das Koax nicht funktioniert (> Hoher Modempegel kann dann dazu führen, dass Dein Netz stärker als erlaubt nach außen abstrahlt!) ist man in keinem Frequenzbereich sicher, wenn die Kabel (oder Verteilkomponenten) unzureichend geschirmt sind.


Wie gesagt, wenn ich den Axing-Verteiler weglasse, habe ich beste Verbindung zwischen den Marmitek-Geräten, es liegt also definitiv an diesem.

Es liegt aber nicht in dem Sinn an dem Verteiler von Axing, dass der nichts taugt. In den Installationsbeipielen der Marmitek-BDA werden die CoaxLAN-Modems immer an verschiedenen Ausgängen und damit auf derselben Seite eines Verteilers angeschlossen. Für Rundfunk-Anwendungen soll die Dämpfung zwischen den Verteilerausgängen aber möglichst hoch sein. Das passt nicht wirklich zusammen, zumal in Sternstrukturen, wie sie Marmitek zeigt, für Kabel-TV bevorzugt Mehrfachabzweiger statt Verteiler verwendet werden, bei denen die Dämpfung zwischen den Ausgängen wieder erwünscht nochmals größer ist.

Ich kenne mich jetzt nicht besonders gut mit CoaxLAN aus, aber vor Marmitek habe ich immer nur Applikationen gesehen, in denen nicht von Verteilerausgang zu Verteilerausgang kommuniziert wird. Dasselbe Grundproblem wie mit dem Verteiler hat man auch in Baumstrukturen mit mehreren in Reihe geschalteten Dosen. Hier ist es ähnlich wie beim Verteiler wieder so, dass die Dämpfung zwischen den Dosen hoch sein soll (…. und wegen der Richtkoppler auch ist.). Daher sieht das in anderen Applikationen so aus, dass ein Datenaustausch zwischen zwei Dosen an einer Stammleitung nicht auf direktem Weg geschieht, sondern ein Router auf der Gegenseite den Traffic wieder zurückleitet.


Ich habe das empfohlene Teil mal bestellt und bin gespannt, ob hier die beiden Enden wirklich ungestört kommunizieren dürfen…

Das können sie dann, wenn nur das D-Band verwendet wird.


[Beitrag von raceroad am 05. Jan 2016, 21:13 bearbeitet]
theconspiracy
Neuling
#5 erstellt: 30. Apr 2016, 11:23
Vielen Dank für Deine Hilfe! Ich habe es nun ausprobiert und es funktioniert BESTENS!! Die Marmitek-Geräte haben zwar keine Konfigurationsmöglichkeit zur Band-Wahl, erledigen das aber scheinbar automatisch.
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