Optimale Verkabelung DVD-Player zu Beamer bei langen Kabellängen

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fratres
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Aug 2008, 21:12
Hallo,
anschließend an meinen gerade erstellten Thread möchte ich noch eine allgemeinere Frage loswerden.
Ich arbeite in einem Museum, in dem wir ständig DVD-Player mit Beamern und LCD-Displays verbinden und bei Ausstellungswechsel wieder komplett umbauen. Oft sind dabei Distanzen von 10 oder auch mal 25 Metern zu überwinden.
Dabei stelle ich mir die Frage, welche Kabelverbindung und Signalauswahl eigentlich am besten wäre.
Die meisten unseren Beamer haben DVI-D, VGA, YPbPr (z.T. zzgl. H/V und V für Computersignale), S-Video und FBAS-Eingänge, manche keinen DVI, ein kleiner auch HDMI. Die großen LCD-Screens haben wie üblich die ganze Palette, allerdings werden des öfteren auch Computer-Flachbildschirme eingesetzt, die nur DVI, VGA und S-Video-Eingänge haben.

Bei den DVD-Playern haben die meisten SCART, S-Video, FBAS und Komponente, viele auch noch VGA, einige auch HDMI.

S-Video und FBAS nehme ich natürlich nur im Notfall, ist doch richtig, oder? Ich frage mich aber, ob es besser ist, einen DVD-Player mit Komponentensignal an den Beamer anzuschließen oder doch digital. Eigentlich dachte ich ja, digital ist besser (wie schon Tocotronic meinte), also von HDMI auf DVI, wenn möglich. Bei längeren Strecken gibt es da aber manchmal Probleme mit dem Sync, so dass ich den Eindruck habe, lange Strecken lassen sich besser mit analogen Kabeln überwinden. Da kämen dann z.B. VGA-Kabel ins Spiel, da diese RGB-Kabel so sündhaft teuer sind. Wäre die Frage, ob die dann z.B. mit Adaptern versehen als Ersatz für RGB-Kabel verwendet werden könnten, wenn die DVD-Player keinen VGA-Ausgang haben.

Habt Ihr Erfahrungen damit, ist ein digitales Signal generell besser, oder ist Komponente bisweilen die bessere Lösung?
Bin z.B. sehr unzufrieden mit dem Bild von DVD-Playern mit PAL-Auflösung auf großen 52"- oder 40"-LCD-Screens, wäre es in dem Fall besser, per RGB-Kabel anzuschließen als mit HDMI, oder könnte z.B. ein Konverter wie dieser Video zu VGA-Konverter die Qualität deutlich verbessern?
Und kann ich davon ausgehen, dass z.B. VGA-Verlängerungskabel oder gender changer die Signalqualität deutlich verschlechtern?

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand eine Rückmeldung geben könnte, der ev. Erfahrungen mit langen Signalwegen und unterschiedlichen Signalformen hat. Sicherlich wären Signalverstärker eine sinnvolle Sache, aber wohl leider einfach zu teuer. Aber ich wollte schon noch einige zusätzliche lange Kabel besorgen und da dann eben das nehmen, was für diese Einsatzzwecke das geeignetste ist.
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 23. Aug 2008, 01:34
Da du ja alle möglichen Kombinationen benötigst wird es schwierig. Wenn die Kabeldicke keine Rolle spielt, kannst du mit Sat-Koaxkabel als RGB oder YPbPr ganz locker die 25m überbrücken. Einfach Chinchstecker an ein Belden 126 DB / Delta Koax 1070T o. 110 / Kathrein LCD 111 o.ä. (bei Strecken < 40 m geht auch dünneres Midi-Koax wie das Delta 0645 T) anlöten und 3 Stück davon mittels Kabelbinder oder Schrumpfschlauch(stückchen) bündeln. Sogar per FBAS (Überwachungskameras) kommt man damit ca 150m weit und Preislich liegst du für 33m RGB-Kabel dann bei ca. 50..70,-€

Genter-Changer sollten bei VGA nicht viel schaden, aber die Qualität der verwendeten Kabel ist sehr unterschiedlich, so dass man es kaum vorher sagen kann.

HDMI-Kabel sind ähnlich unterschiedlich, es gibt sie aber mit integriertem Repeater, dann gehen problemlos 25m und mehr.

Grundsätzlich sollten alle Kabel möglichst einzeln geschirmt sein und je Dicker je besser.
fratres
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Aug 2008, 19:38
Hallo KuNiRider,
ganz herzlichen Dank für die Antwort! Das ist schon mal eine sehr interessante Info mit den Koax-Kabeln. Ich hatte mal welche mit Steckern und Cinch-Adapter im Einsatz, da gab es Probleme. Aber Du meinst also, dass ich sie als Ersatz für klassische Video-Cinch-Kabel gut nehmen kann? Dann wahrscheinlich auf 75 Ohm Widerstand achten, oder?
Allerdings hast Du recht: so ganz egal ist die Kabeldicke beim Installieren nicht, vor allem so drei zusammengefriemelte Kabel sind optisch nicht gerade der Hit bzw. schlecht zu verstecken/abzukleben. Für den gleichen Preis bekäme man ja sicher auch ein langes VGA incl. SCART auf VGA-Adapter, um RGB zu übertragen. Glaubst Du, die Qualität bei einem vernünftigen VGA-Kabel wäre schlechter als bei der Koax-Lösung?

Überrascht bin ich von Deiner Aussage, dass man "je dicker, je besser" sagen kann. Hatte ich ja auch immer gedacht, aber neulich hat mir ein Kameramann erklärt, dass die wirklich professionellen Kabel eher die ganz dünnen seien und die dicken eher "billig". Er hat mir da so ein 30 Meter BNC-Kabel gezeigt, dass war nur etwa 2 mm dick, aber wohl das beste, was geht. Kann das sein? Muss dann wohl irgendeine Spezial-Abschirmung sein.

Hast Du eigentlich noch eine Meinung zur Frage analoges YPbPR bzw. RGB contra HDMI bzw. DVI?
Heute hatte ich z.B. mal einen Beamer (NEC MT1075) mit Billig-DVD-Player angeschlossen und ein paar Varianten durchprobiert. FBAS natürlich am schlechtesten, RGB durch VGA-Kabel deutlich besser, am besten eigentlich vom Bild her HDMI auf DVI, aber da gab es das Problem, dass ein großer Teil des Bildes rechts abgeschnitten war. Irgendwie hat der Beamer das Signal also nicht korrekt anpassen können.
Hast Du da irgendwelche Erfahrungen?
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 27. Aug 2008, 09:42
Die gebündelten Sat-Koaxkabel sind optisch und verlegetechnisch sicher nicht der Hit (für deine Längen tun es aber die 4mm-Koax locker), dafür aber elektrisch das Beste. Die Aussage des Kameramanns kann ich aus drei Gründen nicht nachvollziehen:
1) Bei gegebenen 75-Ohm Wellenwiderstand sinkt die Kabeldämpfung eines Koaxkabels je dicker es wird und je luftiger das Dielektrikum wird. Das gibt die Physik vor.
Dazu muss man aber auch die Auswirkungen wissen: Videosignale liegen zwischen 50 und 5000000 Hz, ein feines Bilddetail entspricht einer hohen Frequenz, Kabel dämpfen höhere Frequenzen mehr als niedrigere --> Bei langen Kabeln werden feine Details dunkler bis gar nicht dargestellt, die Grunddämpfung kann man ohne Verlust mit dem Helligkeitsregler wieder ausgleichen. Die schwächeren Details kann man durch Entzerrung mittels Verstärker teilweise ausgleichen, im TV oft 'Schärferegler' genannt.
2) Profikabel sind i. d. R. nochmals dicker als elektrisch nötig, weil ein besonders dicker Mantel verwendet wird um die höhere mechanische Belastung auszugleichen (z. B. Profi-Musiker-Mikrofonkabel), die bei dem dauerndem Auslegen und Aufwickeln entstehen.
3) Eine Profikamera nicht mit einer Leitung auskommt

Die analogen Übertragungen YPbPR oder RGB oder VGA unterscheiden sich Qualitätsmäßig nicht (YPbPR mit HD-Vollbild mal außene vor), es gibt in der Praxis aber manchmal deutliche Unterschiede, durch die kompatibilität der einzelnen Geräte.
Die digitalen Formate HDMI und DVI haben den Vorteil das man bei digitaler Bildquelle (DVD / DVB / PC) sich die Digital->Analg-Wandlung und anschließende Analog->Digital-Wandlung spart. Und wenn die Übertragung per Kabel klappt, gibt es keinerlei Verluste. Über Repeater kann man das Signal auch immer wieder verlustfrei 'hochholen', wärent es bei analogen Videoverstärkern immer minimal schlechter wird.

Für Kabel an sich schau dich mal um bei:
http://www.bedea.com/produkt/kabel/video/index.htm
Z.Bsp. die RGB-Kabel: http://www.bedea.com/pdf/video/13.pdf
(auch da sieht man, dass die dickeren Kabel weniger dämpfen)

Bei deinem Beamer-Problem habe ich keine Idee.
fratres
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 27. Aug 2008, 20:00
OK, danke für die Hinweise und den Link. Preise stehen leider keine dabei, dann werde ich wohl mal anfragen müssen.
Keine Ahnung, was der Kameramann mir da für ein Kabel gezeigt hat und warum er mir die Info mit dem dünnen Durchmesser gab. Er benutzt halt diese Spezialanfertigung, aber da die ohnehin viel zu teuer sind für uns, brauche ich mir darüber gar keine Gedanken zu machen.
Ach, wäre das schön, wenn Videosignale irgendwann mal in guter Qualität und Auflösung kabellos übertragen werden könnten, das würde mir so einiges erleichtern. Aber gesund ist das dann ja bestimmt auch nicht.
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