Kompaktboxen Visonik Evolution 3

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CarstenO
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 28. Feb 2010, 16:38
Hallo zusammen,

irgendwie hat mich die Marke "Visonik" als Kind schon gereizt: David und die preisgünstigen Regalboxen in der Vorführung diverser Elektrodiscounter. Zumindest mit den "preisgünstigen Regalboxen" haben die hier vorgestellen Kompaktboxen nichts gemeinsam:

Visonik Evolution 3



Es handelt sich hierbei um eine 2-Wege-Kompaktbox (was sonst, wenn ich über Boxen berichte?) in Bassreflexausführung mit Bi-Wiring-Terminal.



Der Anblick der Boxen mit abgenommener Frontbespannung hat ´was Niedliches: der mit 3 cm Durchmesser recht großen Gewebe-Hochtonkalotte steht ein 13 cm großer Tiefmitteltöner aus Pappe gegenüber. Um das akustische Zentrum möglichst klein zu halten, sind die beiden Chassis "ineinander" montiert:



Der Hochtöner ist in die Schallwand versenkt eingebaut, während der Tieföner auf der Schallwand montiert ist. Das kenne ich von meiner Dynaudio Focus 140. Und zu allem Überfluss sitzen die Chassis unüblich mit Tieftöner oben und Hochtöner unten auf der Schallwand.

Der Qualitätseindruck dieser mit ursprünglich 500,00 EUR bespreisten Boxen ist sehr, sehr gut: sauber verarbeitetes Ahornfurnier, sauber gefräste Aussparungen für den Hochtöner.

Der Klang

Mein Höreindruck ist durch die Verwendung folgender Komponenten zustande gekommen:

Netzwerkplayer Terratec Noxon2Audio (iomega-Netzwerkfestplatte)
Digital-/Analogwandler Beresford TC-7510
NF-Kabel Kimber Timbre
Stereovollverstärker Cambridge Audio Azur 540 A V2
LS-Kabel Oehlbach Rattle Snake mit Dali Bananensteckern

Die verwendeten Musikbeispiele stammen überwiegend aus dem Jazzbereich und liegen im .wav-Format vor.

Diese Boxen sind nicht auf "Wunderbass aus kleinem Gehäuse" gezüchtet. Hier hört man bei freier Aufstellung einen kleinen Lautsprecher. Punkt. Steht er mit 8 bis 10 cm Abstand zur Wand klingt er erheblich "größer", jedoch nicht träge oder dröhnig. In meinem Test steht er frei (1 m zu jeder Wand) aufgestellt.

Die für kleine Boxen typischen Eigenschaften der Ortbarkeit und Darstellung der Raumgröße gelingen der Visonik Evolution 3 ganz prima. Der Raum wird anders als bei der etwa gleich großen Mordaunt Short Avant 902i deutlich tiefer abgebildet. Nach vorne tretende Einzelereignisse wirken nicht so scharf kontrastiert wie bei der (halb so teuren) Avant 902i, aber dafür natürlicher, ohne Hang zur Schärfe. Die Avant 902i zeigt sich manchmal (verstärkerabhängig!) einen Hauch zu hart. Überhaupt halte ich es für ein kleines Kunststück, einen relativ hell abgestimmten Lautsprecher so frei und bei Stimmen ungepresst klingen zu lassen. Das Klangbild baut sich prima von den Boxen gelöst zwischen ihnen auf und folgt mit Leichtigkeit der Musik. Diese Leichtigkeit muss es sein, die mich vergessen lässt, dass die Boxen relativ "bassfrei" spielen.

Die Evolution 3 von Visonik wäre für mich ein Beispiel dafür, dass die Zeiten dunkel abgestimmter Regalos, die ich in die Kategorie "audiophil" einstufen würde, vorbei sind.

Was den Visonik Evolution 3 schadet, ist eine hell abgestimmte Elektronik. Die 710er-Kombi von Denon scheidet m.E. genauso aus, wie CD-S/A-S 700 von Yamaha. Auch der NAD C 315 und der C 515 scheiden aus. Damit komme ich zum hier verwendeten Cambridge Audio-Verstärker. Ebenso wie bei der Mordaunt Short Avant 902i passt dieser wie die Faust auf´s Auge. Er ist leicht voluminös/zurückhaltend abgestimmt hält die tonale Balance. Ein Marantz PM 35 Mk II oder auch der Creek 5350 SE (obwohl detailreicher) kippen die Balance etwas ins "Helle". Das würde ich so nur machen, wenn die Boxen wandnah stehen.

Aus der Welt der aktuellen Einsteiger-Elektronik stünden bei mir Marantz CD 6003/PM 6003 oder Atoll CD 50/IN 50 ganz vorn platziert, wenn es um die passenden Spielpartner für die Visonik Evolution 3 geht.

Fest steht: Die Visonik Evolution 3 erhält eine Aufenthaltsgenehmigung auf Dauer. Der Cambridge Audio Azur 540 A V2 auch und verschwindet damit aus dem "Biete"-Bereich.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 17. Apr 2010, 13:51
Guten Tag,

ich hatte gerade einen Messaufbau stehen und zeige Euch noch die Frequenzgangmessung am Hörplatz:



Der leicht helle Klangcharakter lässt sich auch am Diagramm andeutungsweise erkennen.

Gruß, Carsten
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