Kompaktboxen - neu & OVP für 24,95 EUR im Paar - Bleibt da noch Musik übrig?

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CarstenO
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 01. Jun 2017, 20:10
Guten Tag zusammen,

Ihr kennt sie sicherlich auch, die "Warnungen" vor irgendwelchen Kaufentscheidungen: Autos von Fiat, 2,5-Zoll-USB-Festplatten von Trekstor oder eben wie vor Jahren die Warnung seitens der "AUDIO" vor Boxen von Dragon Audio, NIC und Co:

"Leider müssen wir vor der Firma Dragon Audio warnen! Deren Box ... war aus HiFi-Gesichtspunkten (Natürlichkeit des Klangbildes etc.) mit die schlechteste jemals bei AUDIO getestete Box." (Malte Ruhnke, wmp-Forum, 05.03.2008)

Wie bei Fiat mündete meine Neugier in Besitz.

Heute hätte ich gerne einen Karton mit einem Paar Dragon Audio Dream 20 S aus der Packstation abgeholt. So sollte der Transport erfolgen. Der Versand per DHL an eine Packstation wurde auch explizit angeboten, dennoch erfolgte der Versand per GLS mit der Packstationadresse. Das führte dazu, dass ich mich selbst mit GLS in Verbindung setzen und meine Arbeitszeit dem Takt des GLS-Shops unterordnen musste. Dafür einen Punktabzug für den eBay-Anbieter. Auch, wenn die Lieferung vor, statt wie angekündigt nach Pfingsten angekommen ist. Meine Auswahl für die Versandart möchte ich schon umgesetzt sehen. Leider reagierte der Anbieter nicht auf meine Mail, die er erhielt, bevor die Ware vom Paketdienst entgegen genommen wurde.

Zum Produkt selbst. Vor mir steht also nun ein Paar Dragon Audio Dream 20 S Schwarz für 24,95 EUR inklusive Versandkosten in Originalverpackung. Neuware, versteht sich. Es handelt sich um 2-Wege-Bassreflex-Regalboxen mit einer 25 mm Hochtonkalotte und einem 135 mm Tieftöner. Auf der Rückseite befindet sich ein Anschlussterminal mit Schraubanschlüssen (nicht bananentauglich), sowie ein Bassreflxröhrchen. Die Farbangabe "Schwarz" bezieht sich auf die Membranfärbung des Tiefmitteltöners. Alternativ ist "Gelb" möglich.

01 02 03 04 05 06 07 08

Offensichtliche Einschränkung, die auch auf den Bildern zu erkennen ist, ist das dünne Gehäusematerial.

Unabhängig vom Kaufpreis, zu dem ich Bestückung und Terminal ohne Gehäuse nicht mal auf dem Grabbeltisch des Elektronikhändlers bekäme, machen diese Boxen haptisch einen überraschend (erschreckend?) guten Eindruck. Vor elf Jahren habe ich mich mal mit Standboxen für 39,95 EUR beschäftigt:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-100-734.html

Auch hier hätte das Ergebnis bezogen auf den Preis sehr viel schlechter ausfallen müssen. Ich möchte nun herausfinden, was Regalboxen zu einem Preis unterhalb von einem Selbstbauprojekt in Spanplatte "natur" können. Natürlich war mir klar, dass der Widerruf dieses Kaufes nur rund 15,00 EUR günstiger als die Entsorgung des Artikels wäre. Da ich aber vor einigen Jahren wegen der Beschallungsboxen der gleichen Marke schon einmal Kontakt zum Anbieter hatte, habe ich gar nicht so ein schlechtes Gefühl.

Ein erster Funktionstest (Boxen funktionieren) und ich werde die Boxen zerlegen, um hinein zu gucken. Ich rechne damit, das einfachste Material an Chassis zu finden, was verfügbar ist, ebenso damit, dass maximal vor dem Hochtöner ein ELKO ist, jedoch keine Spule vor dem Tieftöner. Die Verkabelung dürfte in enger Konkurrenz zu Eisenbahnlitze stehen.

Vom ersten Eindruck her liegen die Boxen auf dem Niveau von den Beipackboxen einer Kompaktanlage. Allerdings hatte ich beim Abhören der einzelnen Chassis das ungute Gefühl, der Hochtöner ist gar nicht gefiltert.

Weitere Etappen sind die Hörprobe und eine Messung. Vielleicht auch eine Modifikation ...

Viele Grüße,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 02. Jun 2017, 07:51 bearbeitet]
Maxxenergy
Stammgast
#2 erstellt: 02. Jun 2017, 08:28
was hast du gegen Autos von Fiat? Ich benötige keinen Audi A6 um von A nach B zukommen . Ich fahre seit zig Jahren Fiat und benötige keine Schw..verlängerung.

Ebenso funtionieren USB-Festplatten von Trekstor einwandfrei, machen das was sie sollen.

Ansonsten finde ich den Thread spannend


[Beitrag von Maxxenergy am 02. Jun 2017, 08:29 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Jun 2017, 08:42

Maxxenergy (Beitrag #2) schrieb:
was hast du gegen Autos von Fiat? Ich benötige keinen Audi A6 um von A nach B zukommen . Ich fahre seit zig Jahren Fiat und benötige keine Schw..verlängerung.


Nein, ich habe nichts gegen Fiat. Hatte zwei Fiats, einer tadellos, einer dem Vorurteil entsprechend.


Maxxenergy (Beitrag #2) schrieb:
Ansonsten finde ich den Thread spannend


Bleib dabei, ich weiß auch noch nicht, ob die Boxen Schrott oder ein "Geheimtipp" sind oder einfach nur dem Preis entsprechen.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Jun 2017, 21:45

CarstenO (Beitrag #1) schrieb:
Ich rechne damit, das einfachste Material an Chassis zu finden, was verfügbar ist, ebenso damit, dass maximal vor dem Hochtöner ein ELKO ist, jedoch keine Spule vor dem Tieftöner. Die Verkabelung dürfte in enger Konkurrenz zu Eisenbahnlitze stehen. ... Allerdings hatte ich beim Abhören der einzelnen Chassis das ungute Gefühl, der Hochtöner ist gar nicht gefiltert.


Guten Abend,

zu letztem Gedanken kann ich Entwarnung geben. Der Hochtöner ist mit einem 3,3 µF ELKO gefiltert. Das entspräche bei einem 8-Ohm-Hochtöner rund 6 kHz Trennfrequenz, bei einem 4-Ohm-Hochtöner, den ich hier vermute, nur 3 kHz. Für Letzteres spräche der doch recht hohe Mitteltonanteil, der aus der Kalotte tönt und dass sich in diesem Bereich gehörmäßig eine Betonung zeigt.

HT

Der Hochtöner entspricht meinen Erwartungen und ist in dieser Machart auch in Autolautsprechern bis 130 € enthalten. Der Tiefmitteltöner liegt etwas über meinen Erwartungen. Hier hatte ich mit den sechs Befestigungslöchern mehr Mogelei erwartet.

TT

Tiefmitteltöner in dieser Anmutung finden sich auch in weitaus teureren Boxen. Einzeln betrieben hört er sich so an, als ließe er sich mit einem resonanzarmen Rolloff ohne Spule an den Hochtöner anbinden.

Der Innenraum lässt gerade in Anbetracht der dünnen Gehäusewände Dämmmaterial vermissen.

Terminal

Am Terminal sind beide Chassis parallel angeschlossen.

Die Glanz-lackierte Frontplatte ist dicker als das restliche Gehäuse. Hier habe ich eine Materialstärke von 16 mm gemessen. Bis 19 mm sind im Rahmen des Üblichen.

Frontplatte

Die Innenverkabelung ist relativ dünn.

Meine ersten Höreindrücke während des Einspielens (<3 h) waren positiv, und zwar nicht nur für 24,95 €. In den Tiefmitten sorgen die recht dünnen Gehäusewände für einen leicht dicklichen Sound. Das tun die teureren Kenwood LS-K 711 aber genauso. In den Oberbässen finde ich keine Betonung vor und die Tiefbässe klinken sich mit einem sanften Pegelabfall aus. Die Höhen finde ich noch etwas grieselig, was aber direkt nach dem Auspacken stärker ausgeprägt war. Außer in den Lagen, wo sich Tiefmitteltöner und Hochtöner deutlich überlappen, gelingt die räumliche Abbildung ganz gut.

Tendenziell finde ich die Dragon Audio Dream 20 S ausgewogen timbriert.

Während des Hörens fielen mir immer wieder Lagen etwa eines Tenorsaxofons auf, wo das Klangbild leicht nach rechts sprang. Ich vermute, dass die Toleranzen zwischen den verwendeten Hochtonchassis entsprechend dem Preis sind. Im Zuge des Einspielens beim Wiederholen der hierzu kritischen Passagen schien sich diese Eigenschaft zu verringern.

Ich möchte einen Ausblick auf das Fazit wagen: Ja, es bleibt noch Musik übrig.

Viele Grüße,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 03. Jun 2017, 21:52 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#5 erstellt: 03. Jun 2017, 22:21
Danke für den tollen Bericht.

Und ich wette, das die Dragon ergeblich besser klingen als z.B. ein amazon echo oder jbl fllip. Und die werden in Massen gekauft und gehört.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 04. Jun 2017, 06:01
Hallo gapigen,

den Vergleich finde ich schwierig, weil es verschiedene Produktgruppen sind. Ich würde die Dragon Audio Dream 20 S auch meinem Cambridge Minx 100 vorziehen.

Hallo zusammen,

das Problem der Dragon Audio-Boxen dürfte ihr schlechtes Image bleiben. Hier ein paar Threads, die das ganz gut widerspiegeln:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-30-18623.html
http://www.hifi-forum.de/viewthread-30-24501.html
http://www.hifi-forum.de/viewthread-30-23704.html
http://www.hifi-forum.de/viewthread-30-19042.html

Im wmp-Forum der "Audio" hatte der (damalige?) Vertrieb zu seinem Image Stellung bezogen:

"Da sich die Qualität der DragonAudio Produkte seit Anfang 2007 bis heute [Anm.: 15.08.2008] sehr verbessert hat. In Verarbeitung und Technik. Alle Kinderkrankheiten wie zu dünne Kabel gehören der Vergangenheit an. Wir haben verschiedene Modelle für den Einstieg (Normalhörer) sowie fortgeschrittenere Musikliebhaber. Deshalb kann man nicht alle Modelle über einen Kamm scheren. ... Nicht alles was schlecht gemacht wird ist auch schlecht."

Derzeit werden bei eBay noch zwei weitere Produkte der Marke Dragon Audio angeboten, die bis 40,00 € Kaufpreis unter der Neuware wenige Alternative haben:

Dragon Audio Dream 34 S für 19,95 €
Dragon Audio Dream 1 S für 39,95 €

Alternativen:

Auna Linie-300-SF-BK für 39,95 €
Dynavox TG-1000B für 39,95 €
Skytronic SHFB55B für 42,95 €

Klar, in diesem Preisbereich gäbe es Gebrauchtboxen zu kaufen, die klanglich besser sind. Einige Beispiele beendeter Auktionen:

Yamaha NX-E 400, 34,50 €
Arcus AS 3, 24,16 €
NAD 8225, 20,00 € ohne Frontabdeckung
Canton LE 130, 35,00 €
Magnat Vector 11, 22,72 €

Rückgabe nach Widerrufsrecht oder die Garantie für die einwandfreie Funktion gibt es dabei nicht.

Viele Grüße und frohe Pfingsten,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 04. Jun 2017, 06:04 bearbeitet]
ATC
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Jun 2017, 09:25
Hallo,

zu den 20s kann ich nichts beitragen,
vor Jahren haben ein Bekannter und ich, er ist der bastelfreudige Typ ,
auch Lautsprecher dieser Preis und "Qualitätsklasse" gekauft und duchgeorgelt

Er hat sich diesbezüglich eine Auna zugelegt, kann mich an das Modell nicht mehr erinnern.
Ich habe zu den Basteleien eine Dragon Audio Dream 32 beigesteuert.

Was wir optisch/haptisch bekamen war... dem Preis entsprechend, billigste Chassis, dünne Gehäuse, Klopftest zum Niderknien,

der Hörtest , beziehe mich jetzt mal auf die DA 32, war erst mal besser als erwartet, aber keines falls gut.

Man bemerkte eigentlich sofort die fehlende Auflösung, und wenn es etwas lauter wurde wurde der Bassbereich schnell unpräzise.
(Ähnlich war es auch bei der Auna)

Zwecks "Hörtest" nutzten wir dazu auch eine Test CD, mit welcher das wirklich jeder nachvollziehen konnte.

Mein Kumpel hat natürlich die Bastelwut gepackt und hat Innenverdrahtung, FW, Dämmung usw. "überarbeitet",
es wurde in geringem Maße besser, leider nur gering. Die Chassis ließen wohl nicht mehr zu.

Carsten, vllt erbarmt sich "tonfeile" ja deiner Teile, der kann so etwas sicher besser als mein Kumpel,
CarstenO
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 04. Jun 2017, 10:13

ATC (Beitrag #7) schrieb:
Carsten, vllt erbarmt sich "tonfeile" ja deiner Teile, der kann so etwas sicher besser als mein Kumpel, :angel


Hallo ATC,

dazu dürfte meine eigene Experimentierfreude ausreichend sein.


ATC (Beitrag #7) schrieb:
Ich habe zu den Basteleien eine Dragon Audio Dream 32 beigesteuert.

Was wir optisch/haptisch bekamen war... dem Preis entsprechend, billigste Chassis, dünne Gehäuse, Klopftest zum Niderknien,

der Hörtest , beziehe mich jetzt mal auf die DA 32, war erst mal besser als erwartet, aber keines falls gut.

Man bemerkte eigentlich sofort die fehlende Auflösung, und wenn es etwas lauter wurde wurde der Bassbereich schnell unpräzise.
(Ähnlich war es auch bei der Auna)


Danke für Deine Erfahrungen zur Dragon Audio Dream 32.

Hallo zusammen,

ich habe zwei Messungen vorgenommen. Diese fanden in meinem Hörraum statt, sind also maximal Amateurliga.

Die erste Messung am Hörplatz bezieht die einzige wirkliche Schwäche meines Hörraums mit ein, wo die Rigipswände zwischen 60 und 70 Hz einwirken:

Messung Hörplatz

Der Pegel zwischen 2 und 5 kHz steht nicht im Verhältnis dazu, wie ich diesen Bereich gehörmäßig wahrnehme. Vielmehr nehme ich das, was im Amplitudengang zurückhaltend aussieht als betont wahr. Insgesamt scheinen die Pegel von Hoch- und Tiefmitteltöner ganz gut zusammen zu passen.

Im Abstand von 30 cm auf der Achse zwischen beiden Chassis zeigt sich der Bereich des Tiefmitteltöners sehr ausgewogen:

Messung 30 cm

Drastischer fällt das Problem zwischen 2 und 5 kHz auf, gleichzeitig ergibt sich daraus der Handlungsbedarf, wenn das nicht so bleiben soll:

- Spule in Reihe zum Tieftöner, um ihn stärker zu höheren Tönen abfallen zu lassen
- ggf. ELKO vor dem Hochtöner in seiner Kapazität verringern, testweise 2,2 µF, weil er punktuell so wirkt, als sei sein Einsatzbereich nicht weit genug von seiner Eigenresonanz entfernt
- ggf. Hochtöner umpolen

Gehörmäßig würde ich mehr Dämmmaterial einsetzen.

Die Hörprobe ist auch weiter fortgeschritten. Viel kann ich diesen Boxen nicht vorwerfen. Stimmen kommen mir zu kehlig 'rüber. Darauf dürften aber die beschriebenen Maßnahmen wirken. (Nein, dieser Thread soll nicht in den Selbstbaubereich verschoben werden und auch nicht einen solchen Schwerpunkt bekommen.)

Mein Fazit ohne an den Boxen irgendetwas zu verändern:

Kaufen! Im Ernst, ich kenne teurere Boxen, die so schlecht sind, wie diese hier vom Preis her sein müssten. Es gab zu keiner Zeit Abschnitte, in denen ich den Kopf wegen resonanzig schräger Töne weggedreht habe. Die Boxen klingen weitestgehend ausgewogen und wer sich wegen des "DA"-Emblems schämt, kann es nahezu rückstandslos von der Bespannung entfernen.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag noch!

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 04. Jun 2017, 10:20 bearbeitet]
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Jun 2017, 11:33
Dass man mit wenig Budget gut Musik hören kann, ist ja kein Geheimnis mehr. Wir alle sind aber denke ich auch etwas versaut, von den Horror Preisen, was viele Hersteller für ihre Lautsprecher verlangen.
Und dabei machen wir einen entscheidenen Fehler: Wir nehmen günstige Boxen oft gar nicht ernst und fragen uns, wenn, nur, ob die überhaupt klingen können - statt uns umgekehrt mal zu fragen, ob die teuren Boxen nicht einfach nur überzogen im Preis sind.

Zugegeben, ich hätte mich erst gar nicht an sowas wie Dragon Audio und co heran getraut. Mutig, dass du ihnen überhaupt eine Chance gabst.

Was habe ich das letzte Jahr zb für einen Zirkus um Lautsprecher für eine Zweit Anlage gemacht und was habe ich da für Geld versenkt bzgl Lautsprecher und so richtig Zufrieden war ich dennoch mit keiner, was vermutlich auch immer an einer falschen Erwartungshaltung lag.

Na ja, nur kurz, da es dein Thread ist Carsten und ich ihn nicht für meinen Kram mißbrauchen will.

Mittlerweile hängen an dieser Zweitanlage echt günstige, fast schon billige Boxen. Die Heco Music Colors 100, welche ich für 99 Euro im Paar neu bekommen hab.
Nicht mal bei der UVP für 199 Euro das Stück, hätte ich es für möglich gehalten, was da für ein guter Klang raus kommen würde, wie schön die klingen. Wäre es nicht reiner Zufall nur gewesen, wären die niemals bei mir im Kopf gelandet.

Aber, was soll ich sagen. Ich bin zufrieden und Ende vom Lied. Sie passen in allen Belangen zu dieser Zweitanlage und auch zu dem Raum und klingen verdammt gut.
Wer hätte das gedacht.

Natürlich kann man die jetzt nicht mit sowas wie Dragon Audio vergleichen, aber dennoch trifft es den Kern des Ganzen. Man wagte, traute sich bzw gab richtig günstigen Boxen eine Chance, obwohl man sie im Unterbewusstsein eigentlich gar nicht richtig ernst nahm.


[Beitrag von MasterKenobi am 06. Jun 2017, 11:58 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 06. Jun 2017, 14:25
Hallo MasterKenobi,

ich möchte hier nicht vom Speziellen (Dragon Audio Dream 20 S) auf das Generelle (alle billigen Boxen) schließen. Dafür hatte ich einfach schon zu viel Schrott hier stehen, vor dem (auch) gewarnt werden müsste.


MasterKenobi (Beitrag #9) schrieb:
Wir alle sind aber denke ich auch etwas versaut, von den Horror Preisen, was viele Hersteller für ihre Lautsprecher verlangen.


Mein Erfahrungsbericht soll keinen falschen Eindruck erwecken: Die Dragon Audio Dream 20 S ist der schlechteste Lautsprecher in meinem Bestand. Bereits zwischen den DA und den im Paar vier Mal so teuren (oder 75 € teureren) Highland Audio Aingel 3201 liegt eine Welt.


MasterKenobi (Beitrag #9) schrieb:
sowas wie ... und co heran getraut. Mutig, dass du ihnen überhaupt eine Chance gabst.


Das sind die üblichen Formulierungen für Vorurteile. Und noch einmal meinerseits ganz deutlich: Die Dragon Audio Dream 20 S sind kein Fehlkauf, aber auch keine guten Boxen.


MasterKenobi (Beitrag #9) schrieb:
Man wagte, traute sich bzw gab richtig günstigen Boxen eine Chance, obwohl man sie im Unterbewusstsein eigentlich gar nicht richtig ernst nahm.


"Man" soll wahrscheinlich ich sein und nein, es fand weder etwas in meinem Unterbewusstsein statt, noch sah ich mich bei 24,95 € einem Wagnis ausgesetzt. In der Tat traute ich mich aber bis zu 9,99 € für den Rückversand im Widerrufsfall zu versenken. Unter "richtig günstigen Boxen" verstehe ich etwas anderes.


MasterKenobi (Beitrag #9) schrieb:
Na ja, nur kurz, da es dein Thread ist Carsten und ich ihn nicht für meinen Kram mißbrauchen will.


Danke, es soll um Erfahrungen mit der Dragon Audio Dream 20 S gehen.

Hallo zusammen,

die Boxen haben jetzt gut 40 Stunden Betriebszeit hinter sich. Auffälligste Schwäche ist der Hochtonbereich, was ich vor allem auf die Qualität des Hochtöners zurück führen möchte. Hier fällt mir die eingeschränkte Paargleichheit gehörmäßig und die recht harte, aber nicht detaillierte Wiedergabe auf. Im Bereich darunter finde ich die Boxen brauchbar. Nein, besser: Der Tiefmitteltöner macht einen für das Geld (also, zwei Tiefmitteltöner für 24,95 €) richtig guten Job. Das sind m.E. preisgünstige Chassis. Ihr merkt also, dass ich inzwischen mit diesen Boxen im "Analysemodus" bin und auch schon an ihnen gebastelt habe.

In Kürze könnt Ihr von mir bei Bedarf per PM Hinweise bekommen, wie Ihr die Boxen für rund 10,00 € Materialeinsatz modifizieren könnt.

Hier die erste Veränderung durch die Verkleinerung des Kondensators vor dem Hochtöner und Erhöhung des Dämmmaterialeinsatzes innerhalb des Gehäuses:

1 µF vor Hochtöner Dämmmat 30 cm li re Vergleich

Die beiden Linien zeigen die Messergebnisse beider Boxen am gleichen Stellplatz im Vergleich. Während die Abweichungen im Tief-/Mitteltonbereich im Rahmen des Üblichen liegen, sind die Unterschiede im Hochtonbereich, wo sehr viel "Information" zur Ortbarkeit übertragen wird, erheblich. Die Senke zwischen 2 und 5 kHz ist der Pegelabfall des Tief-/Mitteltöners, keine Auslöschung wegen des parallel im gleichen Bereich laufenden Hochtöners.

Bei vergleichbaren Messergebnissen von britischen Boxen aus chinesischer Fertigung mit kalifornischem Geld

grafik
Grafik von hifitest.de

fiele dies lt. Fachmagazin (nicht HiFi-Test) gehörmäßig nicht auf: "In der Hörpraxis klingt die ... zwar obenheraus fein abgerundet, Pegeleinbrüche sind aber nicht feststellbar."

Viele Grüße,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 06. Jun 2017, 14:51 bearbeitet]
Nick11
Inventar
#11 erstellt: 10. Jun 2017, 09:07
Interessant! Danke.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 10. Jun 2017, 22:20
ATC
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 10. Jun 2017, 22:31
Interessant das HIFI Test(er) taub sind ?
CarstenO
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 11. Jun 2017, 06:22
Da bin ich mir manchmal auch nicht so sicher. Zumal sich das hier gezeigte Beispiel im gehörsensiblen Bereich abspielt. Aber, um Missverständnissen vorzubeugen, der Kommentar ist nicht von der HiFi Test.


[Beitrag von CarstenO am 11. Jun 2017, 07:52 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 15. Jun 2017, 13:35
Hallo zusammen,

weitere Umbaumaßnahmen haben den Lautsprecher nicht so stark verbessert, dass ich mir die Zeit unbedingt nehmen würde. Ich würde die Hochtöner etwas entspannen, indem ich den Kondensator mit 3,3 µF gegen einen mit 2,2 µF austausche. Dadurch reduziert sich ein leicht greller Unterton und die Ortbarkeit verbessert sich leicht. Tonal wird´s aber geringfügig "verschnupfter", wenn etwa ein Nachrichtensprecher spricht.

Auf jeden Fall würde ich Dämmmaterial ergänzen.

Tja, ein Ausflug an den unteren Rand der Preisskala mit einer gemischten Erkenntnis:

1. Es ist kein Fehlkauf.
2. Mit einem Paar Gebrauchtboxen kann ich bei richtiger Auswahl bis 40,00 EUR sehr viel besser Musik hören.

Ich danke Euch für Euer Interesse!

Viele Grüße,

Carsten

p.s.: Auch die mir bekannten britischen Boxen aus chinesischer Fertigung mit kalifornischem Geld gefallen mir klanglich besser als die Dragon Audio Dream 20 S.


[Beitrag von CarstenO am 15. Jun 2017, 13:36 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#16 erstellt: 20. Okt 2017, 09:42
interessanter Bericht und danke für die mühevolle Austestung

Wenn wir schon beim Thema sind, dann kann ich auch eine Empfehlung abgeben, falls jemand günstige Kompaktlautsprecher sucht und wo vergleichbares Material in einer weitaus höheren Preisliga spielt.

Universum

Habe die gleiche Erfahrung gemacht, wie der User in diesem Beitrag.

Hier noch meine Erfahrung im Detail

Universum:

Frequenzgang

Zum Thema Dragonaudio werde ich mich später noch äussern.


[Beitrag von CHICKENMILK am 20. Okt 2017, 09:43 bearbeitet]
Urbautz
Neuling
#17 erstellt: 02. Nov 2017, 14:52
Mein Tipp im unteren Preisbereich ist Edifier. Schlecht verarbeitete Gehäuse treffen ein ziemlich gutes Innenleben.

Wer also in der Preisklasse von "Logitech", Trust und consorten was für den PC sucht -> Edifier.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 02. Nov 2017, 15:43
Hallo Urbautz,

herzlich willkommen im HiFi-Forum!

Dieser Thread ist ein Erfahrungsbericht zu den nur 24,95 EUR 'teuren' Dragon Audio-Boxen.

Vielleicht magst Du ja zu Deinen Erfahrungen mit einem konkreten "Edifier"-Modell einen eigenen Erfahrungsbericht schreiben?!

Viele Grüße,

Carsten
gapigen
Inventar
#19 erstellt: 14. Nov 2017, 20:38
Carsten, hast Du die Lautsprecher aus Neugierde, zum testen und zerlegen gekauft oder planst Du mit denen auch ernsthaft Musik zu hören?

P.S. Ich will hiermit nicht die Lautsprecher negativ reden sondern bin einfach interessiert an der Motivation dazu.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 14. Nov 2017, 21:25

gapigen (Beitrag #19) schrieb:
Carsten, hast Du die Lautsprecher aus Neugierde, zum testen und zerlegen gekauft


Ja.


gapigen (Beitrag #19) schrieb:
planst Du mit denen auch ernsthaft Musik zu hören?


Nein, dafür reichen diese Boxen nicht. Die Tieftöner habe ich einzeln verkauft und den Rest entsorgt.
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