Vergleich - Kompaktboxen um 1000€

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MasterPi_84
Inventar
#1 erstellt: 08. Jun 2012, 19:00
Hallo Leute!

Der große Vergleich der fünf Kleinen im Preisbereich um 1000€:

Cabasse Minorca LE
Triangle Comete Anniversaire
ATC SCM 7
Audium Comp3
Vienna Acoustics Haydn.

Als Zuspieler kam ein Meridian G06.2 CD-Spieler zum Einsatz. Der Verstärker war ein Audiomat Arpège Référence 10.

Bei der Musikauswahl kamen diverse Genre zum Zuge. Hauptsächlich wurde Rock gehört, aber auch Vocal und das ein oder andere Akustik Stück waren vertreten.

Bei einem früheren Vergleich der Minorca mit der NuVero 4, konnte sich die Fränzösin durch ihre Direktheit und ihre Kraft vor die Deutsche stellen. Nun bekommt sie Konkurenz aus der Heimat.


Die Triangle Comete Anniversaire / Cabasse Minorca LE
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(sorry für die schlechte Bildqualität!)

Sie durfte sich als erste der Minorca Stellen, die im Vergleich als "Referenz" dient.
Die Geburtstagsedition in sehr wertigem Pianolack macht optisch wie haptisch einen hervorragenden Eindruck. Einzig die Befestigungen für die Abdeckung, die etwas über einen Centimeter hervorstehen, trüben den sauberen Gesamteindruck. Ich bin eben Magnetverwöhnt von der Cabasse.
Sie bietet ein Bi-Wiring Terminal mit vergoldeten Anschlüssen, im Lieferumfang sind Brücken enthalten.

Also los geht's mit dem Intro von 30 Seconds to Mars "Fallen". Das Schlagzeug setzt ein, jeder Treffer auf dem Trommelfell passt. Der Punch ist da. Die Gitarren setzen ein, tolle Räumlichkeit, der E-Bass kommt - hörbar tiefer als bei der Minorca. Es stellt sich sofort Gänsehaut ein - so muss sich das anhören.
Im Hochtonbereich ist die Comete ein klein wenig vorlauter als die Minorca, macht aber ebenso viele Details und klingt niemals schrill. Sehr verwand mit der großen Magellan Serie. Der Punch im Oberbass ist sauber, wie auch die Bassgitarre schnell und gut verfolgbar gespielt wird. Stimmen kommen kräftig, mit Körper. In Adele's "21" kommt die Kraft rüber, die stärke in Adele's Stimme, die sie zu etwas besonderem macht. Auch hier eine tolle räumlichkeit. Der Chor am ende von "Rolling in the Deep" kommt differenziert.
Limp Bizkit macht sehr viel Spaß. Die Comete rockt richtig vorran, mit guter Attacke. Sie behält auch mit mehreren E-Gitarren klar den Überblick, auch wenn es mal etwas lauter wird.
Bei akustischen Sachen geben sie sich nichts. Gitarre - schnell, sauber löst sich gut von der Box. Klavier - mit Vollumen, als stünde es im Raum.
Man kann sagen, die beiden Französinen sind verwandt. Sie spielen ähnlich auf, haben ähnliche Attacke und sind beide knackig im Bass. Es gibt nur kleine Unterschiede. So ist der Hochton der Minorca ein klein wenig sanfter, die Stimmen ein klein wenig artikulierter. Sie singt einen etwas direkter an. Bei der Comete geht es etwas tiefer in den Keller, ohne dabei Präzision einzubüßen.
Es fällt mir sehr schwer zu sagen, welcher der beiden Lautsprecher hier vorn liegt.


Weiter mit der ATC SCM 7
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Die kleinste Box im Feld. Optisch auch nicht unbedingt ein Highlight. Sehr Konservativ. Weniger wertig kommt die vorgesetzte Schallwand rüber.
Überraschend schon nach den ersten Takten ist der tolle punch im Bass. Eine so kompakte Box ohne BR macht einen so knackigen Bass - toll. Ansonsten ist diese Box very british. Etwas zurückgenommen im Hochton, weniger Attacke aber viele Details. Bei Stimmen mag sie vielleicht die neutralste sein, aber es klingt irgendwie dünn. Es fehlt der Körper, die Kraft. "Es geht klanglich in Richtung Nubert" wie mein Kollege sagt, der von Nubert schwer enttäuscht ist. Bei Rock kommt einfach keine Stimmung auf. Auch beim "Fallen" Intro fehlt irgendwie etwas. Gänsehaut? - Fehlanzeige. Man kann es aber nicht auf die Größe schieben. Der Bass ist knackig präzise, verliert aber obenrum etwas an Punch.
Bei ruhigen Stücken und akustischer Musik blüht die ATC aber richtig auf. Hier fehlt es an nichts.
Dennoch, mein Fall ist diese Box definitiv nicht.

Nun zur Audium Comp3
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Ein Lautsprecher aus deutschem Hause, der optisch ganz klar ein "Hingucker" ist.
Die starkt gerundeten Flanken dieses LS machen ihn zusammen mit der vorgesetzen Schallwand für den Breitbänderr zu einem echten Designerstück.
In der Bodenplatte befindet sich das ovale Bass-Chassis.
Mit diesem im Testfeld größten Chassis kommt die Comp3 mit einem ordentlichen Fundament daher. Da ich den Bass im Sockel erst nach den ersten paar Takten entdecke, bin ich wirklich erstaunt über diese Kraft aus solch einem kleinen Chassis
Bei FFDP "Far From Home" zeigt die Box gleich was sie kann. Im Intro die Gesangsstimme mit Gitarrenbegleitung, im Hintergrund sanfte Streicher, Violine und etwas später noch Contrabass. Schön differenziert und klar. Dann setzt das Schlagzeug und der E-Bass ein. Toller Punch, klarer, satter Bass, der wirklich tief geht, für eine Kompakte. Bei Adele weniger Kraft und Direktheit als die Konkurrenz aus Frankreich, aber dennoch gut. Im Hochtonbereich spritzig, mit vielen Details, ist aber etwas vorlaut. Ich könnte mit dieser Box nicht den ganzen Abend hören. Meinen Kollegen gefällt diese Box sehr gut, nicht nur optisch. Bei Limp Bizkit in lauten Passagen mit 2 E-Gitarren, viel Schlagzeug und Gesang kommt der BB aber doch etwas an seine Grenzen. Hier wird es etwas unpräzise, was mir zusammen mit dem vorlauten HT weniger gefällt. Akustische Stücke liegen dieser homogen spielenden Box sehr. Hier macht der BB einen sehr guten Job.

Last but not least die Vienna Acoustic Haydn
index
(Bild aus Google - meins ist verwackelt )
Eine sehr gut verarbeitete Box, wie die Minorca und die Triangle in schwarem Piano-Lack.
Eins wird schnell klar: Diese Box ist für Klassik- und Akustik-Stücke gebaut worden. Wahnsinnig feiner Hochton, sanfter Mittelton und etwas "weicherer" Bass. Die Detailfülle im HT ist schon zu viel des guten, das geht bei Rock nicht so richtig. Das Klangbild ist bei der Haydn sehr ausgewogen mit der Tendenz zum Sanften. Stücke wie "Ritter" und "Mind's Eyes" von Jan Hennig klingen ganz hervorragend. Man kann richtig in die Klangwelt eintauchen. Die Haydn spielt sehr entspannt.
Sobald man aber etwas einlegt, das knallt, geht der Spaß flöten. Für Rock, Pop und Elektro absolut nicht geeignet. Bei Adele kommt die Stimme klar, aber mMn zu sanft. Die Haydn behält aber auch bei großen Ansammlungen verschiedener Klänge gelassen den Überblick. Der Bass ist recht tief, aber nicht so sauber und trocken wie bei Triangle oder Cabasse. Aber auch nicht so tief wie bei der Audium.
Für die ruhigen Töne im Testfeld ganz klar vorne. Wirklich Spaß macht diese Box aber nicht. Es fehlt einfach die Attacke und der Punch.

Resumé:

Die ATC und die Vienna sind hier die "eher langweiligeren" Vertreter. Sie spielen sanft und detailreich, aber jede auf ihre Weise. Die Britin mit mehr Punch und knackigem Bass, die Österreicherin mit Detailfülle und sauberen Mitten. Fühlen sich bei ruhigen Stücken am wohlsten.
Die deutsche Audium kann hier mehr als Allrounder punkten. Mit tiefem Bass und Homogener wiedergabe - wäre nur der etwas vorlaute Hochton nicht...
Für mich klar vorne die Französinnen. Beide direkt, beide mit guter Attacke, beide mit sauberem Bass. Hier unterscheiden sie sich nur in Nuancen. Die Triangle etwas spritziger im Hochton, die Cabasse kraftvoller in den Mitten. Sie machen beide Spaß und sehen beide umwerfend aus.
m2catter
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Jun 2012, 03:45
Schoener Vergleichstest, well done.
Denke es kommt wie immer darauf an, was man am liebsten hoert, da es denSuperlautsprecher immer noch nicht gibt....
Gruss Michael
MasterPi_84
Inventar
#3 erstellt: 09. Jun 2012, 09:52
Genau, du sagst es. Musik und deren Wiedergabe ist und bleibt Geschmackssache.
Und den einen Lautsprecher, der jedem gefällt, wird es nie geben.

CarstenO
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 11. Jun 2012, 15:01
Hallo MasterPi 84,

toller Bericht!

Gruß, Carsten
MasterPi_84
Inventar
#5 erstellt: 12. Jun 2012, 07:47
Vielen Dank Carsten.
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