Das geschlossene Sub Gehäuse

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Seth76
Inventar
#1 erstellt: 12. Okt 2004, 21:14
Um es vorweg zu nehmen, dies wird vermutlich ein Äpfel mit Birnen-Vergleich. Aber na ja, es gibt bestimmt auch Einsteiger die in ähnlicher Situation sind und sich über so einen Erfahrungsbericht freuen. Es geht um meine bisherigen subjektiven Eindrücke zu einem Sub im geschlossenen Gehäuse.

Ausgangkonfiguration war bei mir ein Spectron SPC-10 Sub (350 Watt RMS laut Aufschrift) im Bandpass Gehäuse an einer Axton C408. Also ein Woofer der vermutlich in zu wenig Volumen spielt und auf Pegel getrimmt ist. Es hielt aber den Belastungen von ca. 2 Jahre an einer Weconic Endstufe, ca. 2,5 Keller-Dasein und 0,5 Jahre an der besagten Axton, gut stand. Der läuft immer noch ganz ordentlich. Ich war mit dem Druck und Pegel ganz zufrieden, er spielt aber unsauber (oder wie auch immer). Viele Lieder, besonders Prodigy hat er ganz schlecht dargestellt. Was, außer Verzerren, noch ein Grund war kann ich gar nicht genau beschreiben. Hier ist aber ja immer von langsam, fett, präzise, trocken usw. die Rede. Konnte ich aber relativ wenig mit anfangen.

Habe mir also gedacht, dass ich meine eigenen Erfahrungen sammeln muss, vor allem was das Thema „geschlossenes“ oder „Bassreflex“ Gehäuse angeht. Denn da scheinen die Meinungen ja auseinander zu gehen. Einig ist man sich aber, das mit BR ein höherer Pegel im Tiefbass Bereich erlangt werden kann, während viele Woofer im G-Häuse präziser spielen als im BR. Ausnahmen gibt es immer und in beiden Fällen.

Da es bei mir mit dem Probehören nicht so weit her ist (wenig vernünftige Fachhändler), habe ich also wenig Erfahrung. Was so geht und was nicht. Mein ACR Händler hat wenig Fertigkiste auf Lager, aber wenigstens konnte ich mal zum Vergleich zu dem Bandpass (was ja einen großen Kompromiss darstellt) den 15 Zoll von Axton im BR Probehören.
Da saß definitiv mehr Druck hinter, spielt aber nicht so, das ich mich davon mitreißen lassen konnte, abgesehen davon, das er mir viel zu groß ist, mit seinen fast 80 ltr. (oder so). BR ist aber schon was ganz anderes als ein BP.

Ich habe mich nach langen Überlegungen für einen Emphaser Impulse EI12S4 entschieden. Dieser ist zwar nicht der idealste Woofer für geschlossene Gehäuse, ich wollte es aber einfach mal versuchen. Ich muss ja schließlich auch mal hören wie ein Woofer im G-Häuse klingt.
Wenn es mir dann alles nicht in den Kram passt baue ich mir dann noch ein Bassreflex.

Gesagt, getan... habe mir nun mit einem Kollegen ein geschlossenes Gehäuse mit 22’er MDF Platten um den Emphaser gebaut. Vorher habe ich ihn schon mal ein wenig FreeAir eingespielt. In der Kiste noch mal für 30-40 Min. geschont und dann langsam herangetastet, was so geht.
Ich muss sagen, der geht echt geil ab. Obwohl es ein 12 Zöller ist, spielt er schneller als der 10’er Spectron. Von einem höheren Druck bin ich eigentlich ausgegangen, da die Membranfläche vom Emphaser ja größer ist. Allerdings hätte ich nicht gedacht (nachdem was ich hier so gelesen habe), das der höhere Druck, besonders in diesem Ausmaß, auch im geschlossenen Gehäuse vorhanden sein würde. Die Bassläufe sind nicht nur präziser (und auch endlich als solche heraus zu hören) sondern auch kräftiger. Dazu sei gesagt, das dem Woofer hierzu dann aber auch Feuer unterm Hintern gemacht werden muss. Dies habe ich vorerst dadurch gelöst, den Sub-Pegel an der HU anzuheben.

Die Geschichte mit dem Tiefbass ist mir aber ein wenig verborgen geblieben. Also nach dem was ich hier gelesen habe, frage ich „Was soll Tiefbass sein, und wo kann man das kaufen?“.
Im Ernst, natürlich weiss ich was Tiefbass sein soll, aber ich hätte gerne mal eine Art Referenzlied, oder so. Denn meine Lieder spielt der Emphaser tadellos über den gesamten Frequenzgang. Ist auch nicht in irgendeinem Fall als leise zu empfinden. Er spielt....schön. Besonders Bass-Gitarren oder Kontrabässe werden gut übertragen. Kommt mir im Vergleich zu vorher zumindest so vor. Also ich kann jetzt wenigstens hören das jemand auch unterschiedliche Noten auf dem Bass spielt, während Frank Sinatra seine Lieblingsstadt besingt, oder Roger Waters das Geld klimpern lässt.
Aber dies war ja nicht das wirkliche Ziel, sondern es ging mir ja im wesentlichen um Prodigy. Auch hier konnte ich bei den bisherigen Liedern nur Vorteile heraushören. Noch druckvoller und keine Verzerren, auch wenn die DrumMaschine wie üblich von einem „Tiefbass???“ Gewitter überzogen wird.

Was mir aber Sorgen bereitet ist meine jetzige Begeisterung fürs geschlossene Gehäuse, während ich noch kein Bassreflex dagegen verglichen habe (also mit dem gleichen Chassis).
Wenn der Wirkungsgrad steigt und der Pegel im Frequenzkeller noch weiter erhöht wird, was würde ich dann erst sagen? Besonders wo dieser Emphaser doch eher für BR ausgelegt ist. Würde ich nur noch mit offenen Mund durch die Gegend fahren, weil es so unfassbar genail wäre, und ich dadurch zusätzlich auch noch einen Druckausgleich auf meine Ohren schaffen würde (müsste)? Das kann ich noch nicht sagen.
Bis hierhin bin ich erst mal zufrieden und freue mich, zur Zeit wieder ein wenig mehr Kofferraum nutzen können (was auf jeden Fall ein Vorteil des G-Häuses ist).

Da wir zu Zweit schon 5 Stunden an meiner Kiste gesessen haben, wird es wohl noch etwas dauern bis ich mich überwinde eine neue Kiste an zu gehen, aber ich behalte die BR-Geschichte im Auge und werde dann später auch davon berichten.

Das dies Niedergeschriebene nicht für alle und alles zutrifft, sollte sich von selbst verstehen. ICH habe es aber so erlebt.
polosoundz
Inventar
#2 erstellt: 13. Okt 2004, 00:15
Sehr netter/azusführlicher Bericht, bitte mehr davon...

Zum Thema: Ich kenne den S3 im BR, hab selber mal für nen Koumpel na Doppelkiste damit gebaut, Ergenbis waren über 147db (Mikro) in nem Clio ohne Strom und an ner gammeligen D-Rex (1000 Watt digital), Gehäuse mit ner gnadenlosen Technoabstimmung... Hat schon Spaß gemacht, also ich würds an deiner Stelle auf JEDEN Fall mal antesten, denn geschl. spielt der Impulse nicht wirklich so wie er kann...

Reicht ja billige 22er Spanplatte, eben nur zum Testen...
Corolla_1991
Inventar
#3 erstellt: 13. Okt 2004, 17:37
Ich kenne auch den S3, im fertigen bandpassgehäuse. Klanglich sehr gut für einen bandpass und drucktechnisch auch.
Aber ich würde keinen Spectron mit einen Emphaser vergleichen.

Mfg
Christopher
Seth76
Inventar
#4 erstellt: 13. Okt 2004, 19:17
Also nochmal


Um es vorweg zu nehmen, dies wird vermutlich ein Äpfel mit Birnen-Vergleich




Ist schon klar
...und es geht bei mir um den S4. Leider auch nicht wirklich mit dem S3 zu vergleichen, kann man sehr schön sehen, wenn man die TSPs in BassCad eingibt.
Der S3 scheint absolut ideal für G-Häuse zu sein, wobei der S4 eher zu BR tendiert. Konnte auf die schnelle aber keinen S3 mehr bekommen, und wollte nicht länger warten.
Corolla_1991
Inventar
#5 erstellt: 13. Okt 2004, 19:32
Ups, ich glaube das war der S4 von dem ich geredet hatte
Gelscht
Gelöscht
#6 erstellt: 19. Aug 2007, 01:03
wann kommt die Fortsetzung?!

an welchen TS Parameter erkennt man welches Chassi für welches Gehäuse geeignet ist?
cwolfk
Moderator
#7 erstellt: 19. Aug 2007, 01:30
Netter Bericht

Welches Chassis in welches Gehäuse gehört, kann man tendenziell am EBP (Efficieny Bandwidth Product)ablesen, welches sich aus fs/Qes (Resonanzfrequenz durch elektrische Güte) berechnet.
Unter 50 sollte es auf jeden Fall ein GG werden, über 80 Bassreflex. Dazwischen kann man mit beidem arbeiten. Das sind aber nur gaaaanz grobe Orientierungspunkte und es gibt mehr als genug Ausnahmen.
Deepflyer
Inventar
#8 erstellt: 19. Aug 2007, 04:01
Leute der Bericht ist von 2004 , entweder gabs schon eine Fortsetzung oder es wird nie eine geben !


Gruß Deep
Gelscht
Gelöscht
#9 erstellt: 19. Aug 2007, 10:52
Und wie ist das bei Horn und Bandpass?
cwolfk
Moderator
#10 erstellt: 19. Aug 2007, 11:07
Hab gar nicht gesehen, dass der Thread schon so alt ist

Ist ein Woofer für geschlossene Gehäuse geeignet, wird er meist in einfach ventilierten Bandpässen (4th Order) funktionieren, ein Bassreflexwoofer bräuchte einen doppelt ventilierten Bandpass (6th Order).

Von Hörnern habe ich keinen Plan, sowas verbaut man im Auto eher nicht, mit Homehifi kann ich dank Unterbringung im Wohnheim nicht viel anfangen
Seth76
Inventar
#11 erstellt: 20. Aug 2007, 12:56
Wo habt ihr den Thread denn ausgegraben?

Naja, dies war die Fortsetzung...

...und hier ist der Erfahrungsbericht des Chassis allgemein. So begeistert kann man als Einsteiger sein...


[Beitrag von Seth76 am 20. Aug 2007, 12:59 bearbeitet]
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