Emphaser EI12S4 Impulse

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Seth76
Inventar
#1 erstellt: 25. Jan 2005, 00:16
Möchte hier nun endlich einen kleinen Bericht zum Emphaser Impulse S4 (EI12S4) abgeben.
Dieses Chassis scheint hier ja ganz allgemein vielleicht anerkannt, aber als kaum empfehlenswert zu gelten, auch wenn die Emphaser SUB’s hier einen relativ guten Ruf genießen.
Ich möchte dazu ein wenig ins Detail gehen.

Nun erst mal die nackten Fakten:

Durchmesser: 28,3 cm (12“)
Frequenzbereich: 20-150 Hz
Kontinuierliche Nennbelastbarkeit: 250 W (was allgemein als RMS Watt bezeichnet zu werden scheint)
Maximale Nennbelastbarkeit: 350 W
Widerstand: 4 Ohm
Wirkungsgrad: 88,7 dB/1 W/1 m
Fs: 33,8 Hz
Re: 3,7 Ohm
Qes: 0,42
Qms: 5,1
Qts: 0,39
Vas: 58,5 ltr
Mms: 147,5 g
Xmax: 9,5 mm
Sd : 526,8 qcm
Vd : 1000,1 ccm
Le: 2,5 mH

(....aus der Werbung: kräftige Strotium Ferrit Doppelmagnete, Expanded PP Membranen, breite Santoprene Sicken, Aluminium-Druckgusskörbe, Polkernbohrung, hintere Pohlplatte ist hinterschnitten, gute Schraubterminals)
Auch wenn mir nicht alles was sagt, waren mir die Terminals, Druckgusskorb und Pohlkernbohrung auf jeden Fall wichtig, was in der Preisklasse nicht die Regel ist. Mich schreckte das Layout ein wenig ab, aber das ist ja Geschmackssache, ich finde es gibt sehr viel schönere. Aber das Aussehen kann man ja nicht hören.)

Netto-Gehäusevolumen (Hersteller Empfehlung):
Geschlossen: 35 ltr.
Bassreflex: 60 ltr. (Port-Länge 22 cm / -Durchmesser 10 cm)
Bandpass: Reflexteil 28 ltr. / geschlossener Teil 24 ltr. (Port-Länge 13 cm / -Durchmesser 10 cm)

Der errechnete EBP Wert liegt bei 80,5 womit sich das Chassis am besten für Bassreflex eignet, aber an der Grenze hin zum Geschlossenen liegt.
Laut BassCad gibts folgende Bewertungen der TPP's:
Bassreflex: gut, Geschlossen: bedingt, Bandpass: möglich, FreeAir: bedingt (bei kleineren Kofferräumen)

Diese Daten alleine lassen erste Nachteile vermuten. Denn neben dem relativ geringen max. Hub, benötigt die beste Gehäuseart das größte Volumen und es zeichnet sich ab, das zwar alles möglich ist, das Chassis aber nicht für ein bestimmtes Gehäuse „sehr gut“/“perfekt“ geeignet ist.
Da mir nun ein kleines am Besten in den Kram gepasst hätte und ich die Unterschiede zwischen Bassreflex und Geschlossen mal hören wollte habe ich beide Kistenvarianten gebaut.
Die Ergebnisse sind hier zu finden:

<Das geschlossene Sub Gehäuse>
http://www.hifi-foru...rum_id=102&thread=29

<Das Bassreflex Sub Gehäuse>
http://www.hifi-foru...rum_id=102&thread=37

Hieraus geht hervor, dass sich der Impulse doch für geschlossene Gehäuse gut eignet. Besonders nachdem ich einen weiteren Test durchführte und den Sub anderes herum auf das geschlossene Gehäuse anschraubte, so dass quasi zusätzliches Volumen entstand (nämlich das fehlende Chassis IN der Box).

Also so:


Ein weiterer Vorteil dieser Anbringungsart ist der Gummiring den Emphaser an der Außenseite des Lautsprechers angebracht hat. Vermutlich ist dies auch für Emphaser von Vorteile, weil sie dies Chassis für Bandpass-Gehäuse verwendet, wo sie auch, mit dem Korb nach außen sichtbar, angebracht werden. Jedenfalls wurde der Bass im G-Häuse auf diese Weise noch ein wenig kräftiger, da sich die Güte ja auch ein wenig erhöht hat.
Ich spreche auf jeden Fall eine Empfehlung für das geschlossene Gehäuse aus, wenn die Endstufe eine entsprechende Power mitbringt. Da weichen die BassCad-Empfehlungen wohl ein wenig von der Praxis ab. Mit kleineren Endstufen ist BR aber besser und klingt auch nicht so angestrengt. Dies riet mir auch mein Händler, der mir auch noch mitteilte, dass er den Impulse einige Tage zuvor bei einem seiner Kunden FreeAir in einem BMW gehört hätte. Er meinte, er war echt überrascht wie gut das Abging, obwohl er auch kein Fan von FreeAir ist. Scheint also auch eine Praxisnahe Anwendungsmöglichkeit für dieses Chassis zu sein.

Hier eine kleine Gegenüberstellung, wenn man die Resonanzen des Kofferraums mal außer acht läßt und die Parameter sprechen läßt (rot = BR, gelb = G):




Also dort wo meine Trennfrequenz liegt (80Hz) fällt das G-Häuse schon vom Pegel her ab, während BR noch ein wenig zulegt. Allerdings kann man auch schön erkennen, das beim BR-Gehäuse ein Subsonic-Filter Sinn machen würde.
(Insgeheim halte ich diese Kurven aber für absolut praxisfremd, ist vielleicht etwas für Home-Hifi-Boxen, aber ).

In meinem Fall bot sich aber nur das Bassreflex Gehäuse an, weil ich keine neue Endstufe mit mehr Leistung kaufen wollte (läuft an einer Axton C408, die war da gerade erst neu, leider ohne Subsonic-Filter, aber ich übertreib es ja nicht).
Man muss hier auch auf nichts verzichten, mal abgesehen vom Platz. Wenn es auch weitläufig verbreitet zu sein scheint, würde ich auf keinen Fall sagen dass der Bass an seiner Impulsivität verloren hat. Hier macht er seinem Namen alle Ehre.
Nach meinem Testbericht des BR-Gehäuse wurde die Kiste noch eine wenig verbessert, wozu auch das Befüllen mit Noppen-Schaumstoff gehörte. Somit spielte dieser noch besser. Weiterhin gab es eine Änderung der LZK, was noch auf das G-Häuse eingestellt war und auch meine EQ Einstellungen habe ich verbessert.
Alles in allem gibt es nun nichts mehr zu bemängeln. Ich würde die G-Häuse Variante immer noch als ein wenig präziser und neutraler bezeichnen, was aber fast zu vernachlässigen ist.
Nur im Tiefbass Bereich hat das G-Häuse die Nase vorn. Tatsächlich spielt er diese nicht so laut ab, aber sie sind im Gegensatz zum BR-Gehäuse wenigstens da. Denn mein BR-Gehäuse ist auf ca. 38Hz abgestimmt. Also kommt es bei einigen Liedern vor, dass er nur noch lautlos atmet, wo er beim G-Häuse dann noch leise weiter spielt (mit großem HUB!).

Hieraus ergibt sich für mich auch die Erkenntnis, das es keine bestimmte Gehäuseart für bestimmte Musikrichtungen gibt. Habe hier hin wieder gelesen „geschlossene Gehäuse“ wären hierfür oder dafür besser/schlechter. Ich würde eher sagen, es gibt nur Chassis die Aufgrund Ihrer TSP’s für bestimmte Musik etwas besser geeignet sind, und das es für dieses gewählte Chassis dann eine am besten geeignete Kiste gibt. Welche, ist eine Geschmacksfrage. Je nachdem WIE man am liebsten Musik hört, aber nicht WELCHE.

Ich habe auch unterschiedliche Positionen und Aufstellvarianten der Kiste im Kofferraum ausprobiert. Für jedes Auto gelten vermutlich andere Regeln, aber in meinem Fall spielt er am besten, wenn der Speaker möglichst weit von der nächsten „Wand“ weg entgegen spielte.
Er ist also auf der rechten Seite aufgestellt, mit der Membran Richtung linker Kofferraumseite. Der Nachteil der anderen Positionen war, dass er bei einigen Frequenzen überhöht, und auch mit mehr Druck spielte, allerdings auch dröhnig. Andere Frequenzen wurden etwas mehr verschluckt.
In der derzeitigen Position klingt der Bass sehr ausgewogen und nicht aufdringlich.

Womit ich noch mal auf die EQ-Einstellungen zurückkommen möchte. Manchmal habe ich hier auch schon gelesen, -ich habe bei mir alles auf Flat stehen, sonst klingt das alles so unnatürlich- (oder etwas in der Art). Einsteigern kann ich aber nur den Tipp geben, nutzt alle Möglichkeiten die euch zur Verfügung stehen! Denn für viele hunderte von EURonen kann man eine perfekt eingebaut Anlage evtl. dazu bewegen super neutral und natürlich zu spielen, aber wie es bei den meisten Einsteigern (auch bei mir) der Fall sein dürfte, müssen vermutlich alle Lautsprecher an einigen Frequenz-Stellen einen „Tritt in den Arsch“ bekommen (oder eben nicht) um wenigstens Ansatzweise natürlich und schön zu spielen.
Aufgrund meiner EQ-Einstellung konnte ich vor allem den Mittelton sehr viel besser herausarbeiten, denn die Opel-Werks-Speaker sind nicht gerade die aller Feinsten. Wenn man sich dann schon mit so einer „Hardware“ herumschlagen muss, sollte man seine Möglichkeiten auch nutzen.

Aber zurück zum SUB. Oft lese ich das einige Chassis, besonders die 15“er, träge sein sollen, was durch ein geschlossenes Gehäuse besser werden soll. Beim Impulse4 konnte ich, wie schon gesagt nichts dergleichen feststellen. Er ist immer noch sehr schnell im BR. Besonders DoubleBass Passagen wie bei <Metallica’s> „One“ oder <Dream Theatre> Liedern meistert er sagenhaft. Probehalber habe ich mir auch mal „Turn it up“ von <The Prophet> genauer angehört bei hoher Lautstärke. Bei mir findet sich kein Track welches schnellere Beats liefert (zumindest dem Liedende entgegen). Der Impulse arbeitet auch hier einwandfrei. Gabba allgemein wird sehr sauber gespielt und meiner Meinung kann der Impulse auch fett spielen. Bei einigen HipHop Liedern geht’s richtig ab, auch wenn ich im BR Gehäuse bei <Jay-Z’s> „99 Problems“ etwas vermisst habe im Gegensatz zum G-Häuse. Aber man wird richtig durchgerüttelt, was natürlich auch auf die geringen Abmessungen meines Astra’s zurück zu führen ist. Wie der Impulse in Kombies harmoniert kann ich nicht sagen.
Beim “New York, New York” von <Sinatra> sind die Kontrabassläufe noch schön nachzuvollziehen, aber auch hier war das G-Häuse etwas präziser, weil es im BR ein wenig langgezogen wirkt. Dafür sind Slapps auf Kontrabässe bei Liedern von <Krewmen> ein Genuß, genauso wie die Abbildung der Tonlagenwechsel bei Ska (The Planet Smashers).
Rock (Dire Straits, Pink Floyd) und Eletronic (Depeche Mode) Bässe sind absolut unproblematisch und klingen genial.
Probleme hatte ich anfangs bei „Urban Hymne“ von <Blank&Jones> (THX @ MD81 :-), was nach dem Noppenschaumstoffeinbau und der neuen EQ-Einstellung keines mehr dar stellte. Im Gegenteil, der Track ist in meine Favorites gelandet, denn gerade hieran konnte ich ermitteln was die EQ-Einstellung gebracht hat.
Auch die für mich bisher (also die Zeit vor dem EI12S4) als kritische Wiedergabe zu bezeichnenden Lieder von <Fat-Boy-Slim> laufen nun wunderbar. Nicht perfekt, aber es ist für mich nicht mehr notwendig das Gedröhne weg zu skippen, sondern es gebietet sich für mich eher der Anreiz den Volumen-Regler an die Verzerrgrenze zu stellen

Nun noch zur, für mich, wichtigsten Band: <The Prodigy>
Auch hier gibt’s für beide Gehäusearten Punkte zu vergeben. Während das G-Häuse alle Lieder schön wieder gab (aber absolut zufrieden war ich letzten Endes doch noch nicht), macht das BR wesentlich mehr Spaß. Teilweise wird es bei wenigen Tracks doch ein wenig dröhnig, was aber durch die Dynamik und kraftvolle Wiedergabe bei anderen mehr als wieder wett gemacht wird.
Im Gegensatz zu meinem vorherigen Spectron Bandpass Subwoofer kann man eigentlich nicht von Vergleich sprechen. Es ist wie eine andere Musik. Besonders wenn man sich z.B. „Firestarter“ reinzieht. Das zwischen den fetten Buuummmmsss noch eine melodische Bassfolge existiert war mir bis zum Impulse4 verborgen geblieben. Auch war „Music Reach (1/2/3/4)“ nur ein einziges Gebrubbel mit dem Bandpass, wovon nur noch eine, als fast Excelente zu bezeichnende Wiedergabe, übrig geblieben ist...und das im Bassreflex Gehäuse.

Komischer Weise haben mich einige Pop-Lieder vor ein Rätsel gestellt. Ich weiss nicht ob das am Radio Empfang liegt oder an der Musikrichtig, aber hier gibt’s tatsächlich Defizite zu verzeichnen, zumindest im BR. Das G-Häuse war nicht lange genug im Auto (3-4 Wochen) um auf diesen Pop-Radio-Chart-Krams getestet zu werden.
Es ist zwar nur bei einigen Liedern der Fall das der Bass etwas unsauber rüber kommt, ärgerlich finde ich es aber schon. Andererseits höre den Krams auch nicht, womit es für mich O.K. ist, aber in einem Erfahrungsbericht sollte so etwas schon erwähnt werden.

Fazit: Wie ich finde, eigentlich ein AllRounder. Für den Preis, mit dieser Ausstattung sehr empfehlenswert.

So könnte das Ganze dann aussehen:



[Beitrag von Seth76 am 25. Jan 2005, 00:20 bearbeitet]
M.G
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 03. Jan 2009, 22:56
Da muss ich dir recht geben hatte ihn allerdings erst in einem geschlossenem Gehäuse habe ihn dann in ein BR gebaut und der gefällt mir so besser als im Geschlossenem
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