Digitalendstufe vs. Analogendstufe für 1000W Sub

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flowo
Stammgast
#1 erstellt: 06. Dez 2007, 23:48
Hallo Leute!

Ich wollte hier kurz meine Meinung zum Thema Digital vs. Analogendstufe kund tun.


Zu den Probanden:

Getestet wurden zwei Endstufen mit 1000WRMS an 2 Ohm. Den Digitalen Part übernimmt die Hifonics Brutus BX1500 MK2 mit 1500WRMS an 1 Ohm. Als Analogendstufe geht die Steg K2.02 mit 1100W an 2 Ohm Brücke ins Rennen.


1. Vergleich: Innenaufbau und Terminals


Hifonics Brutus BX1500MK2:


http://www.teslacoils.at/ebay/Hifonics.jpg

Der Brutus hat einen sehr wertigen Innenaufbau, welcher auf sehr viel Leistungsreserven schließen lässt.

Das Netzteil ist vollsymmetrisch aufgebaut und verfügt primär als auch sekundär über 2500µF Puffer pro Seite. Meiner Meinung auch dringend notwendig, weil das Netzteil ja von der Class-D Endstufe ziemlich belastet wird. Dem Netzteil stehen 12 TO220 Transistoren (bzw FETs) zur Verfügung, beachtlich außerdem die 2x10mm² Leitung die die beiden 80A Sicherungshalter mit der Platine verbindet.

Die Digitalendstufe besteht aus 12Stk. To220 FETs und einem LC-Filter, der das PWM-Rechtecksignal in ein sinusförmiges Signal umformt.

Die Terminals sind großzügig dimensioniert.

Steg K2.02:

http://www.teslacoils.at/ebay/Steg.jpg

Das Innenleben vom Steg schaut auf den ersten Blick sehr schlicht aus, jedoch ist Netzteil als auch die Endstufe ähnlich leistungsstark wie die der Hifonics Stufe. Das Netzteil verfügt über 8 To220 Transistoren und zwei unterschiedliche Ferrit-Trafos (Warum das so ist hab ich noch nicht nachgesehen). Außerdem stehen primär und sekundär ausreichend Kapazität zur Verfügung.

Die Endstufe besteht aus je 3 TO220 FETs (oder Transistoren) für +/- also insgesamt 12 FETs, die im Brückenbetrieb das Signal erzeugen. Grund für den "dezent" wirkenden Aufbau ist vorallem die Tatsache, dass Steg alle nur möglichen Bauteile als SMD ausgeführt hat, was sehr viel platz spart.

Die Terminals sind im Vergleich zum Hifonics etwas kleiner, bieten jedoch Platz für 25mm² Kabel am GND und 12V Anschluss. Zu bemängeln habe ich lediglich, dass für den Remote-Anschluss keine Klemme sondern ein Stecker (gleicher wie am -Pol der gängigen Autolautsprecher) vorgesehen ist, weshalb man extra auf die Remote-Ader eine Buchse Crimpen muss (halb so schlimm, weil man beim Einbau sowieso eine Crimpzange zur Hand haben sollte).

Sehr gut gefallen hat mir beim Steg das ausgeklügelte Kühlsystem, bei dem pro Seite ein Lüfter bei Bedarf für zusätzliche Wärmeabfuhr sorgt.

Genug gelabert, kommen wir jetzt zu meinen Erfahrungen mit den zwei Stufen:

2. Klang und Leistungsvergleich


Getestet wurden die zwei Verstärker an einem Ground Zero Uranium 30cm Subwoofer im 20/40L Bandpassgehäuse mit zwei 10cm Ports.

http://www.teslacoils.at/images/aboutme/carhifi/img08.jpg

http://www.teslacoils.at/images/aboutme/carhifi/img24.jpg

http://www.teslacoils.at/ebay/SUB.JPG

Im direkten Klangvergleich schneidet die Digitalendstufe vom Hifonics deutlich schlechter ab, also die analoge Stufe vom Steg.
Der Steg kling bei kleinen als auch bei hohen Pegeln sehr präzise und potent. Dabei legt er eine Präzision an den Tag, dass man das Gefühl hat regelrecht aus dem Sitz geboxt zu werden (beim Hifonics wird man eher aus dem Sitz geschüttelt wenn Ihr wisst was ich meine).

Den spürbar höheren Pegel erreicht der Subwoofer auch mit der Steg Stufe.

Den klanglich ausgewogeneren Frequenzgang hat auch der Steg. Beim Hifonics kommen manche Frequenzen sehr aufdringlich rüber und neigen zum Dröhnen, tiefste Frequenzen werden etwas gedämpft wiedergegeben. Der Steg spiel sehr linear und bringt selbst tiefe Frequenzen im Frequenzkeller noch glaubwürdig rüber (was ich vorerst mit diesem Sub nicht für möglich gehalten habe).

Im Großen und Ganzen wirkt der Hifonics sehr angestrengt, den Pegel zu halten und das Klangbild ist etwas schlaff und dröhnig. Zuerst habe ich dem Bandpass die Schuld dafür zugesprochen, aber da ich mir nach einiger Zeit die Steg zugelegt habe wurde ich eines Besseren belehrt.

Die Stromaufnahme der Steg Stufe liegt speziell bei harten Bass-Kicks über der Hifonics und kann auch schon mal die Spannung etwas einbrechen lassen (Mit starker Starterbatt und 2F Puffer).
Grund dafür ist aber nicht nur, dass die Steg die Kicks präziser auf den Woofer schaltet, sondern auch die Tatsache dass die A/B Entstufe im Vergleich zur Hifonics Class-D mehr Leistung verbrät, also einen kleineren Wirkungsgrad vorweist. Ich wage natürlich nicht, den Unterschied in % auszudrücken, da ich nicht weiß wie schön die Class-D der Hifonics-Stufe schaltet.

Logischerweise ist die Temperaturentwicklung am Steg Gehäuse größer als die am Hifonics-Monoblock. Grund dafür ist die Art der Verstärkung. Bei der A/B Stufe vom Steg geht an der Endstufe mehr Leistung verloren, als bei der Digitalstufe von Hifonics. Trotzdem wird der Steg auch bei längeren Maximalpegeln nur warm und keineswegs heiß, was er wohl dem gut durchdachten Kühlsystem verdankt. Der Hifonics bleibt bei max. lauwarm, bei moderaten Pegeln ist keine Erwärmung spürbar (bei 2 Ohm Last).


Abschließend noch ein Größenvergleich:

http://www.teslacoils.at/ebay/Vergleich.jpg

(Sorry 10Mpixel)



Ich hoffe, dass der Vergleich für manche von euch hilfreich oder zumindest interessant war und dass ich nicht alles umsonst getippt habe. Wer Tippfehler findet darf sie behalten. Und Bitte!!!!! korrigiert mich, falls ich in irgendeinem Punkt falsch liegen sollte



Viele Leute (mich eingeschlossen) greifen beim Bassverstärkerkauf eher zu Digitalen-Monoblock Endstufen, da diese viel Leistung bei wenig Platzbedarf und kleinem Preis bieten.
Da aber die Signalqualität unter der Wandlung bei Digitalverstärkern leiden kann (wie in diesem Beispiel deutlich zu hören war)können Class A/B Verstärker durchaus einen gravierenden Klangunterschied gegenüber Class-D Stufen darstellen.


Auch wenn der Steg etwas mehr kostet als der Hifonics, liegt der UVP immerhin bei beiden Stufen bei 500€


Die ganze Geschichte gibts übrigens unter:

http://www.hifi-foru...m_id=70&thread=14074


[Beitrag von flowo am 06. Dez 2007, 23:50 bearbeitet]
sisqo80
Inventar
#2 erstellt: 07. Dez 2007, 00:02
Wie kann man denn eine gute analoge Amp mit einer schlechten digitalen vergleichen???

Das ergebnis hät ich dir auch so sagen können!

Dazu noch an einem Bandpass von GZ am Hörtest die klanglich eh nicht berauschend sind!


sehr fragwürdiger Test!
Böötman
Inventar
#3 erstellt: 07. Dez 2007, 00:15
Aber besser als nichts und immerhin in der gleichen Preisklasse, davon brauchen wir hier viel mehr!!!
flowo
Stammgast
#4 erstellt: 07. Dez 2007, 00:28
Ich hab ja auch nur meine alte Endstufe durch eine neue "bessere" Endstufe ersetzt, klar ist die neu deutlich besser sonst wäre ich ja blöd dafür Geld auszugeben.

Den Vergleich hab ich unter anderem gemacht, weil ich für beide Enstufen exakt das gleiche beszahlt habe. Aber Kritik ist natürlich erwünscht sonst würd ichs ja nicht posten


Kann die Steg K2.02 nur weiterempfehlen, bin mit der Enstufe (und auch mit dem Preis/Leistungsverhältnis) sehr zufrieden.

Vom Kauf einer Hifonics Brutus würde ich abraten. War ein ziemlicher Fehlkauf.


[Beitrag von flowo am 07. Dez 2007, 00:46 bearbeitet]
audia6c4
Stammgast
#5 erstellt: 07. Dez 2007, 13:03

sisqo80 schrieb:
Dazu noch an einem Bandpass von GZ am Hörtest die klanglich eh nicht berauschend sind!


Hast du den selbst gebauten BP vom Threadersteller schon gehört, dass du sagen kannst, er klingt nicht berauschend??!

Ich schließ mich Böötman an:

Aber besser als nichts und immerhin in der gleichen Preisklasse, davon brauchen wir hier viel mehr!!!


Lg Thomas
Gelscht
Gelöscht
#6 erstellt: 07. Dez 2007, 13:29
Also ich finde es GUT das sich jemand die Mühe macht seine Erfahrung zu posten.
Es wäre vielleicht mit einer anderen Digitalen Endstufe was änger gewesen.(z.B. JL-Audio 1000/1 oder so)

Ich finde es aber nett das er so viel geschrieben hat!!!!!
Das sollten mehr von uns tun!!!!!

Gruss Gummi
Deepflyer
Inventar
#7 erstellt: 07. Dez 2007, 13:45
Wenn sich ein User die Mühe macht einen Erfahrungsbericht zu schreiben, sehe ich das immer als sehr positiv an. Klar wird so ein Erfahrungsbericht nie 100%ige Aussagekraft haben, den er spiegelt eben die eigenene Erfahrungen wieder. Von mir auf jedenfall ein Lob ! Natürlich gibt es auch Digitale Endstufen die Top sind was Klang und Kontrolle angeht, aber dürfen jetzt nur noch Erfahrungsberichte geschrieben werden von Leuten die alles bereitstellen können zum Testen ?! Hier hat der Threadersteller zwei Endstufen der gleichen Preisklassen getestet die er zur verfügung hatte, was gibt es daran auszusetzen?


Gruß Deep


[Beitrag von Deepflyer am 08. Dez 2007, 02:02 bearbeitet]
hg_thiel
Inventar
#8 erstellt: 07. Dez 2007, 18:01
Diese Erfahrung soll doch in erster Linie an Leute weitergegeben werden, die meinen das solche digitalen Endstufen wie die oben erwähnten, Leistungsmäßig die Knaller sind und das es doch da garkeine Unterschiede geben kann.

Jeder der halbwegs was von dem Thema digital VS analog versteht, dem ist klar, das die Steg deutlich besser abschneidet.

Jedemfalls werde ich jetzt jedem der mit diesen digitalen Wattschleudern ankommt, den Link zu diesem Thread schicken
spl_Freak
Stammgast
#9 erstellt: 07. Dez 2007, 18:07
würd mal so sagen das jeder der sich ne Weile mit Carhifi beschäftigt sich denken kann das die Steg der Hifonics klanglich haushoch überlegen ist. Trotzdem ist es schön das sich jemand hier die Zeit nimmt sowas zu testen, wie schon oben erwähnt-davon bitte mehr
Soul-Jah
Stammgast
#10 erstellt: 08. Dez 2007, 00:58
Von mir auch ein sehr großes lob!
Auch wenn vll einige sagen hier werden äpfel mit autos
bzw äpfel mit birnen verglichen..
Letzen endes sind es doch beides endstufen mit dem etwa selben preis leistungsverhältnis.
Das jetzt am BP verglichen wurde ist doch okay
ich finds Super

lg hendrik
Polosex_en
Inventar
#11 erstellt: 08. Dez 2007, 12:25
Das spiegelt eigentlich auch meine Erfahrungen wieder, bei mir war es der Umstieg von Steg Qm 310.2 auf ne Ext2000. Obwohl die Steg nur etwas mehr als die Hälfte der Leistung hat, zieht sie im Tiefbass Bereich die Ext2000 sowas von ab.

Ne Analoge klingt oft lauter, weil gerade der Tiefbassbereich mehr Betonung hat und die Stufe voluminöser klingt. Digitale neigen halt oft dazu kraftlos und dünn untenrum zu klingen.

Aber auch wenn eine Analoge mit halb so viel Leistung wie eine Digitale lauter klingen kann (wie in meinem Beispiel), sieht man auf dem Termlab dann aber trotzdem einen deutlichen Unterschied zugunsten der Digitalen.
comander1802
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 28. Sep 2010, 11:44
Suche noch weitere solcher Beiträge die den Unterschied zwischen Digital und Analog in der Praxis zeigen
Suche:
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