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Bemos - Eine verzerrungsarme Mosfetendstufe in class-B

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Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 03. Jun 2011, 14:59
Hallo gandl,
zur Zeit betreibe ich pro Endstufe ein Horn mit 4ohm und einen Breitbänder mit 8ohm. Beides parallel angeschlossen, der Breitbänder läuft ohne Weiche.
Auch wenn es sehr laut wird, was leider in einem Mietshaus nicht so häufig geht, klingt der Verstärker nie angestrengt. Ich habe einen Harman/Kardon, der dann zwar nicht klippt, aber schon etwas gequetscht klingt. Der Vergleich ist aber auch nicht fair, weil Bemos den größeren Trafo hat und keine Überstromsicherung.
Du kannst ihn also problemlos bei 1ohm betreiben Nur wie laut, das kann ich dir nicht sagen. Außerdem nehmen Verzerrungen zu und Dämpfungsfaktor ab. Also wirklich zu empfehlen ist ein Betrieb unter 4ohm Nennimpedanz nicht. Dafür gibt es andere Boliden.
gandl
Stammgast
#102 erstellt: 08. Jun 2011, 17:17
Vielen Dank für die Antwort.

Ich habe mal angefangen die Teile bei reichelt zusammen zu suchen.
Ich komme jedoch noch nicht ganz hin.

Hier erstmal der Warenkorb:
https://secure.reich...D=438702;PROVID=2084

Zum einen wären es sehr nett, wenn du den einmal kurz nach groben Fehlern überfliegen könntest, ausserdem konnte ich folgende Teile nicht eindeutig identifizieren, bzw. finden:

Spule:
L1 ca.1µ3, 18Windungen auf 7,5mm mit 1mm Kupferlackdraht

Elkos:
C2,5 1m, 16V, RM5
C25,26 10m, 50V RM10, Durchmesser kleiner gleich 30mm


Und diese Transistoren müssen wohl anderweitig beschafft werden:

Q3,6,9 2SC2240GR

Q4,7,10 2SA970GR

Mit freundlichen Grüßen
gandl
pragmatiker
Administrator
#103 erstellt: 08. Jun 2011, 21:00
Servus gandl,

gandl schrieb:
Zum einen wären es sehr nett, wenn du den einmal kurz nach groben Fehlern überfliegen könntest, ausserdem konnte ich folgende Teile nicht eindeutig identifizieren, bzw. finden:

Spule:
L1 ca.1µ3, 18Windungen auf 7,5mm mit 1mm Kupferlackdraht

Bei der Spule heißt es wohl kurz und bündig: Selber wickeln - die gibt es einfach so nicht zu kaufen. Und die Wickelanleitung ist in der von Dir zitierten Angabe ja mit dabei:

  • Kupferlackdraht mit 1[mm] Drahtdurchmesser.
  • Gewickelt auf einen 7.5[mm] Dorn (also z.B. auf einen 7.5[mm] Bohrer).
  • Und nun noch 18 Windungen dieses Drahtes schön gleichmäßig Windung an Windung auf diesen Dorn gewickelt

und fertig ist die Spule.

Und wenn man das Ganze nach der Luftspulen-Daumenpeilformel (nach: Kortz / Lentz, Taschenbuch für Funkamateure und Techniker, Telekosmos Verlag Stuttgart 1968, Seite 27 ff):

L = K * w² * D

berechnet, wobei gilt:

  • L = Induktivität in [nH].
  • w = Windungszahl (hier: 18).
  • D = Mittlerer Durchmesser der Wicklung (Drahtmitte-Drahtmitte), also ca. 0.85[cm].
  • l = Gesamtlänge der Spule (Drahtmitte-Drahtmitte), also 18 * 0.1[cm] Drahtdurchmesser = ca. 1.8[cm].
  • K = Eine Funktion von D/l = ca. 4.0.

dann erhält man für L eine Induktivität von ca. 1.1[µH] - paßt also von der Größenordnung her ganz gut zu den genannten ca. 1.3[µH].

Auch nach den Ausführungen des Telefunken "Laborbuches 1", Ausgabe 1962, Seite 98 ff (Näherungsformeln für Spulen und Drosseln ohne Eisenkern) ergibt sich ein ähnliches Ergebnis.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 08. Jun 2011, 22:18 bearbeitet]
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#104 erstellt: 08. Jun 2011, 23:56
Hallo gandl


Bei der Spule heißt es wohl kurz und bündig: Selber wickeln - die gibt es einfach so nicht zu kaufen. Und die Wickelanleitung ist in der von Dir zitierten Angabe ja mit dabei:


* Kupferlackdraht mit 1[mm] Drahtdurchmesser.
* Gewickelt auf einen 7.5[mm] Dorn (also z.B. auf einen 7.5[mm] Bohrer).
* Und nun noch 18 Windungen dieses Drahtes schön gleichmäßig Windung an Windung auf diesen Dorn gewickelt


und fertig ist die Spule.

Herbert sagt es Danke für die ausführliche Antwort mit dem Berechnungshintergrund.


Elkos:
C2,5 1m, 16V, RM5
C25,26 10m, 50V RM10, Durchmesser kleiner gleich 30mm

C2,5 1mF = 1000µF/16V mit RM5 gibts auch bei Reichelt.
C25,26 habe ich von Darisus


Und diese Transistoren müssen wohl anderweitig beschafft werden:

Q3,6,9 2SC2240GR

Q4,7,10 2SA970GR


Die gibts eigentlich auch bei Reichelt, zumindest habe ich sie dort schon öfter bestellt. Du musst mal nach 2SC2240 bzw. 2SA970 suchen, dann wirst du dort fündig. Das Suffix GR gibt die Stromverstärkung an, die leider online nicht angegeben wird. Im zweifelfall telefonisch erfragen, aber ich glaube, Reichelt liefert die Transistoren nur mit suffix GR.

Du willst also erstmal nur eine Endstufe Bauen. Subwoofer?
gandl
Stammgast
#105 erstellt: 09. Jun 2011, 12:39
Super, vielen Dank euch beiden.

Für alle Nachbauer wäre dann hier einmal der komplette Warenkorb für eine Platine ohne C25,26 und ohne Wickeldraht für die Spule:

klick
(ohne Gewähr)
gandl
Stammgast
#106 erstellt: 28. Jun 2011, 09:26
So, Platinen sind fertig, Teile sind geordert, bzw. schon eingetroffen.
Bald geht es ans löten, aber erst wenn es wieder kühler wird. Bei der Hitze schmeiß ich keinen Lötkolben an.


Captain-Chaos schrieb:

Du willst also erstmal nur eine Endstufe Bauen. Subwoofer?

Ne, baue zwei Endstufen auf, hab aber einfach mal den Korb für Eine zusammengestellt.
Je nach dem wie viele Endstufen man bauen will, fügt man den Korb zwei mal oder häufiger hinzu.

Gruß
gandl
Stammgast
#107 erstellt: 02. Aug 2011, 20:25
Fast alles zusammengebaut.

Statt 4 der dicken Elkos hab ich nur 2 bestellt.

Wenn ich die als Monoendstufen aufbauen will, welche Trafogröße macht Sinn?

100Watt pro Kanal?
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#108 erstellt: 03. Aug 2011, 07:26
Sehr schön


100Watt pro Kanal?

Sei nicht so geizig
Nein, es kommt natürlich darauf an, was du vor hast. 100Watt geht, keine Frage, aber die Endstufe könnte schon etwas mehr Leistung umsetzen. 120-200Watt sind nicht übertrieben.
gandl
Stammgast
#109 erstellt: 03. Aug 2011, 12:20
Das ist stattlich. Ich bin ja schon sehr gespannt wie es klingt.

Ich bin noch am grübeln was ich jetzt genau mache. Ich hab hier die Flat5 stehen und will die mit der Bemos betreiben.

Ich könnte die Boxen direkt auf aktiv umbauen und jeweils Trafo, Standby, Schutzschaltung und Modul einbauen.

Oder ich baue eine Endstufe mit einem netten 500Watt Trafo und dicken Kühlern.

Bei der ersten Variante spare ich mir das Gehäuse, muss aber Standby, Schutzschaltung und Trafo doppelt anschaffen.

Ich glaub, ich bau eine Stereoendstufe. Ist flexibler und etwas zukunftssicherer.

//Edit:
Eine Frage noch: Wie schaut es denn mit der Brückbarkeit aus?


[Beitrag von gandl am 03. Aug 2011, 12:26 bearbeitet]
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#110 erstellt: 03. Aug 2011, 19:50

Ich bin noch am grübeln was ich jetzt genau mache...

Genau vor dem Problem stehe ich auch gerade.

Den Tang Band W5-1611 habe ich auch schon verbaut, verblüffend was alles mit nur einer Membran geht.
Ich habe den W4-1337 mit zusätzlichem Bass-Horn, den Breitbänder ohne Frequenzweiche und das Horn bis ca. 100Hz. Jetzt kommt ein Hochtonhorn und eine Aktivierung hinzu.

Nun wird es kompliziert und ich weiß auch noch nicht wie ich das umsetzen will.


Eine Frage noch: Wie schaut es denn mit der Brückbarkeit aus?

Ich habs noch nicht ausprobiert, aber es sollte kein Problem sein. Dann allerdings nur bis 8ohm belasten.
Zur Zeit arbeite ich an einer reinen Subwoofer-Endstufe, die auf dem Prinzip von Bemos basiert, aber wesentlich mehr Power hat.
gandl
Stammgast
#111 erstellt: 04. Aug 2011, 00:10
[quote]Zur Zeit arbeite ich an einer reinen Subwoofer-Endstufe, die auf dem Prinzip von Bemos basiert, aber wesentlich mehr Power hat.[/quote]

*giggedi giggedi*


Find ich sau gut von dir!


[Beitrag von gandl am 04. Aug 2011, 00:12 bearbeitet]
gandl
Stammgast
#112 erstellt: 27. Aug 2011, 12:36
Ich hätte mal eine technische Frage. Du schreibst, dass der Verstärker symmetrisch aufgebaut ist.

Was heißt das?
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#113 erstellt: 27. Aug 2011, 16:56
Das lässt sich am Schaltplan erkennen. Dort erkennst Du den symmetrischen Aufbau schon allein am symmetrischen Schaltbild.
Symmetrische Konzepte haben sehr oft zwei Differenzverstärker im Eingang, wie bei Bemos auch. Einer mit N-dotierten und einer mit P-dotierten Transistoren. Somit arbeiten beide Seiten der Versorgungsspannung symmetrisch.

Ich hoffe die einfache Erklärung hilft dir erst mal weiter.

Wie weit bist du denn?
gandl
Stammgast
#114 erstellt: 27. Aug 2011, 17:31
Ich glaube schon, danke.

Ich habe mir jetzt überlegt zwei kleine Monoblöcke zu bauen.
Dazu werde ich mir morgen mal eine Liste von Teilen machen die mir noch fehlen, Gehäuse suchen und nachrechnen ob alles reinpasst und Montag bestellen.

Gruß
gandl

//Edit:
Ich dachte an diese Gehäuse:
http://www.elcal.de/...filgehaeuse-00122LSW

Dazu suche ich noch passende Kühlkörper mit maximal 10cm*16cm.


[Beitrag von gandl am 27. Aug 2011, 17:49 bearbeitet]
gandl
Stammgast
#115 erstellt: 13. Sep 2011, 22:38
Diese Kühler sollten reichen, oder?

Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#116 erstellt: 14. Sep 2011, 16:29
Hi gandl,

sehr schön, Du kommst vorran.

Der Kühlkörper ist reichlich überdimensioniert. Aber besser so als umgekehrt
gandl
Stammgast
#117 erstellt: 15. Sep 2011, 00:18
Ich warte noch auf die Gehäuse und schaue wie genau alles reinpasst und wieviel Platz übrig bleibt. Anhand dessen werden dann die Trafos ausgesucht. ^^

Ja, etwas überdimensioniert kann schon passen. Immerhin hab ich meine Idee mit den Peltierelementen wieder verworfen. Aber dafür wäre der Kühler dann passend.
WeisserRabe
Inventar
#118 erstellt: 22. Sep 2011, 15:11
Was steht da auf deiner Leertaste? "Erbaame! Die Desse komme" ?
pelowski
Hat sich gelöscht
#119 erstellt: 22. Sep 2011, 15:29

WeisserRabe schrieb:
Was steht da auf deiner Leertaste? "Erbaame! Die Desse komme" ?

Nee, da steht "Hesse".

Grüße - Manfred
WeisserRabe
Inventar
#120 erstellt: 22. Sep 2011, 23:02
ah, jetzt macht das schon mehr Sinn
Coffmon
Stammgast
#121 erstellt: 26. Sep 2011, 15:30
Hi,

seh ich das richtig, dass man mit grob 100€ (ohne Gehäuse) ne Stereoendstufe zusammenbekommt?

Gruß,

Coffmon
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#122 erstellt: 26. Sep 2011, 18:22
Hallo Coffmon,

der Vorteil bei dieser Endstufe ist, dass sie keinen allzu großen Kühlkörper braucht und trotzdem ordentlich Power hat.
Class-D wäre eine alternative, aber die HF ist schierig in den Griff zu bekommen, +/- 42 Volt mit einigen Mhz wollen schon richtig abgeschirmt werden.
Einen großen und teuren Kühlkörper kann man sich bei beiden Konzepten sparen.

Außerdem kann die Endstufe sehr platzsparend aufgebaut werden und ein Ruhestromabgleich ist auch nicht nötig.

Wenn man einen Vorverstärker hat, kann man sich auch den Opamp im Eingang sparen, den habe ich unter anderem eingebaut, um direkt einen Poti davor zu setzen (Jfet-Puffer).
Coffmon
Stammgast
#123 erstellt: 26. Sep 2011, 20:29
Klingt auf jeden Fall verlockend. Konntest du mal die Symasym im Vergleich hören? Dafür hätt ich hier nämlich noch zwei Platinen rumfliegen.

Gruß, Coffmon
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#124 erstellt: 27. Sep 2011, 07:46
Die Symasym habe ich persönlich noch nicht gehört, aber bisher habe ich nur gutes über sie gelesen
Das ist halt eine klassische Class-A/B Endstufe, eigentlich nichts besonderes vom Aufbau her, soll aber sehr gut klingen.

Wenn beide Endstufen Handwerklich ordentlich aufgebaut worden sind, werden die Unterschiede nicht allzu groß sein.
Ich war vor etlichen Jahren in Hannover im Goethestudio und habe den Mangerwandler probe gehört. Dort hatte ich die Möglichkeit meine damaligen DIY-Monoendstufen an den Lautsprechern zu hören. Die Mangerwandler haben mich in keinster Weise überzeugt. Also dachte ich, es könne eventuell an meinem Verstärker liegen und der Verkäufer hatte dann zum Vergleich eine riesige AVM-Endstufe angeschlossen. Ein Unterschied war zu hören, die AVMs waren besser, aber man musste schon genau hinhören. Am deutlichsten war der Unterschied, wenn es laut wurde. Preislich aber lagen Welten zwischen den Verstärkern
Sollte bei dir das Preisleistungsverhältnis im Vordergrund stehen sind die TDA7293 unschlagbar.
Coffmon
Stammgast
#125 erstellt: 27. Sep 2011, 08:39
Das klingt sehr vielversprechend. Mein Problem sind dabei immer die Platinen. Habe leider keine Erfahrungen mit dem ätzen und der Nachbehandlung. Hätte aber Zugriff auf sämtliche Chemikalien, wenn du also ne gute Anleitung hast, wäre ich sehr dankbar.

Gruß, Coffmon
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#126 erstellt: 27. Sep 2011, 17:47
Da gibt es viele Methoden.
Ich ätze meine Platinen mit fotopositivbeschichteten Matretial:

1.Layout mit einem Laserdrucker auf normalen Druckerpapier ausdrucken. Wenn man keinen Laserdrucker hat, kann man auch mit Tinte drucken und anschießend im Copyshop kopieren. Anschießend den Ausdruck/Kopie mit Klarlack Verdichten, dafür nehme ich 'Klarlack 70' von Kontakt Chemie(den braucht man eh zur anschießenden Versiegelung der fertig gelöteten Platine). Ca. 1 Stunde trocknen lassen und anschließend die Rückseite dünn mit Nähmaschinenöl einreiben, so dass das Papier transparent wird. Überschüssiges Öl wieder abwischen. Damit kann man schon ausreichend gut Belichten.

2.Das Belichten habe ich früher mit einer normalen 20Watt Energiesparlampe gemacht. Ca. 10cm Abstand und 45min. Belichtungsdauer. Heute nehme ich dafür einen alten Gesichtsbräuner, der das in gut 5min schafft Wichtig ist, dass das Layout sorgfältig positioniert, ganzflächig und mit dem Toner auf der Belichtungsschicht der Platine aufliegt. Ich lege nochmal eine Glasscheibe darüber, die ich seitlich beschwere, so dass das Layout wirklich plan aufliegt.

3.Entwickelt wird in der Schale mit handelsüblichen Entwickler bei ca. 22°C. Der Fotopositivlack muss sich innerhalb von ein paar Sekunden ablösen, dauert es länger, muss länger Belichtet werden. Ich streiche vorsichtig mit einem Pinsel im Entwicklungsbad über die Platine um den Prozess zu unterstützen. Wenn der belichtete Lack ab ist lasse ich die Platine zur Vorsicht nochmal etwa eine halbe Minute im Entwickler, damit auch wirklich alles ab ist. Dann wird die Platine unter kaltem Wasser sorgfältig gespült, die Lauge würde sonst die Säure schwächen.

4.Mit Eisendreichlorid lässt sich am leichtesten zu hause in einer Schale ätzen. Die Säure arbeitet auch bei Zimmertemperatur sehr gut. Die Platine in die Schale mit der Säure legen und alle 3min einem Pinsel vorsichtig über die kupferkaschierte Seite streichen. Das ist wichtig und beschleunigt den Ätzvorgang enorm, was wiederum wichtig für feine Ätzstruckturen ist. Nach ungefähr 20min. ist die Ätzung fertig. Die Platine wird nun mit Wasser und Spüli gesäubert.

5.Der Restlack auf den Leiterbahnen ist eine guter Oxidationsschutz kann solange auf der Platine verweilen, bis man anfängt zu löten. Die Platine wird jetzt gebohrt. Der Lack lässt sich anschließend mit Nitroverdünnung ablösen. Die Kupferseite der Platine wird nochmal mit Sidol o.ä. poliert und auf Hochglanz gebracht. Jetzt sollte man vermeiden auf die Kupferseite zu fassen, denn jede Oxidation erschwert das Löten. Die Platine ist jetzt fertig und kann bestückt werden.

Bei allen Arbeitsschritten ist große Sorgfalt gefragt. Man braucht getrennte Arbeitsmaterialien für den Entwickler und für die Säure(Schalen, Pinsel...). Am besten mit dünnen Handschuhen ätzen, die Säure greift die Haut zwar nur sehr leicht an, ist aber giftig. Wenn man penibelst auf Trennung achtet, werden die Chemikalien für viele Platinen reichen. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt. Apropos Umwelt, verbrauchte Chemikalien bitte an einem Resthof abgeben.
Coffmon
Stammgast
#127 erstellt: 28. Sep 2011, 08:38
Das hört sich alles doch recht aufwändig an. Ich probiere es evtl mal mit der Bügelmethode, die soll ja sehr gut funktionieren.

Keine Bange wegen der Entsorgung, bin gelernter Chemiker. Hätte es dann eh im Labor entsorgt.

Gruß, Coffmon
Coffmon
Stammgast
#128 erstellt: 29. Sep 2011, 10:47
Nochmal ne Frage. In dem Warenkorb von Gandl ist der MKS-02 2,2N nicht mehr lieferbar. Was kann ich stattdessen nehmen ?

Gruß, Coffmon
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#129 erstellt: 29. Sep 2011, 12:55
Ach herrje, und den braucht man auch noch an 4 Stellen.

Entweder den FKP-2,2N für 18ct
oder einen X7R-5 2,2N für 4ct

Der FKP ist etwas besser aber auch gleich viel teurer, der X7R sollte es auch bringen. Der MKS liegt Qualitätsmäßig ungefähr dazwischen.

Oder man macht es so, für C8, C27 den X7R und für C11, C12 den FKP, das wäre die ökonomische Lösung
Coffmon
Stammgast
#130 erstellt: 29. Sep 2011, 13:06
Die paar Cent machen mich jetzt nicht deutlich ärmer

Vielen Dank für die schnelle Info. Heute Abend wird erstmal gebügelt...

edit: Warum muss man die Transistoren eigentlich verkleben?


[Beitrag von Coffmon am 29. Sep 2011, 13:14 bearbeitet]
Coffmon
Stammgast
#131 erstellt: 30. Sep 2011, 12:33
Ist der Trafo RKT 22030 ok?
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#132 erstellt: 30. Sep 2011, 14:44
Ja, die Leistung des Trafos passt gerade noch so eben für Stereo.


Ach herrje, und den braucht man auch noch an 4 Stellen.

Sorry, ich sehe eben erst, dass der MKS-02 2n2 sowieso nur einmal pro Endstufe gebraucht wird und dass auch nur im Eingang zur Masse. Dort kann man getrost auch einen X7R oder Keramischen einsetzten.
Bei den anderen handelt es sich laut Plan schon um die FKP


Heute Abend wird erstmal gebügelt...

Die Platinen würde ich gern mal sehen. Die Methode habe ich auch ausprobiert, war aber mit dem Ergebnis total unzufrieden. Vor allem musste ich mehrere Male das Layout aufbügeln, bis ein einigermaßen brauchbares Ergebnis vorlag. Nach dem Ätzen waren die Kanten sehr unregelmäßig, so dass ich lieber wieder belichte.
Coffmon
Stammgast
#133 erstellt: 30. Sep 2011, 15:03
Also Trafo eher Richtung 300-350W nehmen. Mit dem Ergebnis der Platine bin ich auch nicht 100%ig zufrieden. Da auch die Leiterbahnen selbst teilweise recht dünn geworden sind, vor allem die dickeren Bahnen. Werde, nachdem ich alles verlötet habe wohl alle Bahnen mit Zinn nachziehen, dass ich auch sicher gehen kann, dass alles in Kontakt ist.

Gruß, Coffmon
Coffmon
Stammgast
#134 erstellt: 24. Okt 2011, 10:00
Hi,

wäre es möglich, die Eagle Datei zu bekommen?

Gruß, Coffmon
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#135 erstellt: 24. Okt 2011, 17:16

wäre es möglich, die Eagle Datei zu bekommen?


Das Layout ist mit Kicad entstanden
Coffmon
Stammgast
#136 erstellt: 08. Nov 2011, 22:25
So, erste Platine ist fast fertig bestückt. Fehlen nur ein paar Kondensatoren und die letzten Transen. Nun eine Frage bzgl. Q13,14,17,18. Warum muss man die zusammenkleben ?
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#137 erstellt: 09. Nov 2011, 01:06
Freut mich zu hören

Wie hast Du die Platinen hergestellt? Dann doch mit der Bügelmethode?


Nun eine Frage bzgl. Q13,14,17,18. Warum muss man die zusammenkleben ?

Wegen der thermischen Kompensation, an der Position stellt sich der Ruhestrom automatisch ein. Damit der auch konstant bleibt, müssen die Transistoren thermisch gekoppelt werden.
Du kannst sie auch mit einem kleinen Kabelbinder zusammen zurren oder mit Schrumpfschlauch arbeiten, Hauptsache die thermische Kopplung ist gegeben.
Coffmon
Stammgast
#138 erstellt: 09. Nov 2011, 10:21
Bügelmethode ja, aber nicht mit der üblichen. Habe mir ein paar Bögen Press 'n' Peel bestellt (allerdings in der Bucht). Damit funktioniert es deutlich besser, als mit irgendwelchem Katalogpapier. Werd für die zweite Platine mal zusehen, dass ich ne kleine Fotoshow hinbekomme.
Coffmon
Stammgast
#139 erstellt: 09. Nov 2011, 17:35
Kleine Anmerkung zu deiner Bauteileliste. Da es den MKS02-2n2 bei Reichelt ja nicht mehr gibt, hattest du mir ja den FKP-2,2N empfohlen. Den kann ich allerdings nicht mit RM 2,5 finden. C22 hat laut deiner Bauteileliste RM 7,5. Auf der Platine müsste es aber RM5 sein.

Kann es ausserdem sein, dass auf dem Bestückungsplan die Besetzung von Q13,14 und Q17,18 nicht stimmt?

Q18 wäre der BD140, laut Liste müsste das aber der 2SA1930 sein. Wenn ich allerdings anstatt Q18 auf dem Bestückungplan durch Q14 ersetzt

Gruß, Coffmon


[Beitrag von Coffmon am 09. Nov 2011, 20:50 bearbeitet]
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#140 erstellt: 10. Nov 2011, 18:21
Hallo Coffmon,

vielen Dank für die Beobachtung. Du hast recht, da hab ich wohl gepennt.
C22 hat 5mm Raster
Und auf dem Bestückungsplan habe ich die Positionen der Bauteilnummern vertauscht (in Kicad lassen sich die Nummern verschieben und ich wollte sie so positionieren, dass sie besser zu lesen sind, weils ja sehr eng geworden ist). Richte Dich von der Position her nach den Typenbezeichnung, die ist korrekt. Auf den Foto kann man auch nochmal die richtige Bestückung sehen.

Ich werde die Dateien korrigieren.
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#141 erstellt: 12. Nov 2011, 21:37
Ich habe den Bestückungsplan und die Bauteilliste soweit korrigiert und hoffe, dass nicht noch mehr Fehler drin sind.

Die Dateien habe ich auf meiner eigenen Seite aktualisiert,
sie sind auf xipix.de zu finden.
Rusty_Cooper
Ist häufiger hier
#142 erstellt: 26. Dez 2011, 16:38
Hallo Captain-Chaos,

ich bin gerade dabei, die Bemoos Endstufe zu planen (Gehäuse etc.) und die Teile zu bestellen.
Da ich noch ziemlich am Anfang meiner Bastel-Karriere stehe, möchte ich gerne sicher gehen und daher bitte ein paar Fragen geklärt haben, die vielleicht sehr grundsätzlich sind.

1. Welches Relais verwendest Du denn und wo hast Du es her?
2. Kannst Du vielleicht kurz erläutern, was wo dran gelötet wird. Also vom Netzstecker zum Knopf, Relais, Trafo. Und so weiter und so fort (Traf, Cinch, Lautsprecherkabelbuchsen). Diese Schaltpläne verwirren mich noch zu sehr und betreffen auch nur die Endstufen.

Auf den Bilder lässt sich diesbezüglich für das ungeübte Auge nur wenig erkennen.

Wäre echt super, wenn Du das bitte "kurz" beschreiben könntest.
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#143 erstellt: 26. Dez 2011, 22:23
Hallo Rusty,

wenn Du Dich genau an die von mir beschriebene Herangehensweise hältst, dann sollte der Aufbau schon klappen.



1. Welches Relais verwendest Du denn und wo hast Du es her?

Du scheinst da was zu verwechseln, denn ein Relais verwende ich gar nicht


Wäre echt super, wenn Du das bitte "kurz" beschreiben könntest.

Einfacher ist eine Skizze, aber kann ich machen.
Rusty_Cooper
Ist häufiger hier
#144 erstellt: 26. Dez 2011, 22:40
Danke Dir schon mal für die Antwort. Ich denke mit dem Aufbau der Endstufen werde ich keine Probleme haben. Aber eventl. damit, dass dann alles richtig zu verbinden. Eine Skizze wäre da echt super!

Zum Relais: neben dem Trafo ist so ein schwarzer Kasten. Ist das kein Relais? Du hast doch auch weiter vorne von einem Stromstoßrelais geschrieben.
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#145 erstellt: 26. Dez 2011, 23:46
Soweit die Skizze:
Verdrahtungs-Skizze

Achja, das Stromstoßrelais hatte ich ganz vergessen, Du hast Recht.
Das hab ich leider nicht mehr auf der Skizze unter bekommen.

Du kannst aber auch einen normalen Schalter nehmen, das ist wesentlich billiger
Wenn Du lieber das Relais nutzen willst, mache ich eine separate Skizze.
Rusty_Cooper
Ist häufiger hier
#146 erstellt: 26. Dez 2011, 23:54
Wow, super. Genau das hat mir gefehlt.
Das Relais würde ich schon gerne verwenden, da mir das lieber ist, als einen normalen Schalter zu benutzen.

Vielen Dank nochmal!!
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#147 erstellt: 27. Dez 2011, 01:06
Also wenn Du es genau so machen willst wie ich, dann ist es aber nicht VDE-gerecht.
Stromstoßrelais verdrahtung
Wie Du sehen kannst, schalte ich nur die Phase in meinem Gerät, dass heißt, wenn ich den Stecker am Verstärker anschließe, muss ich darauf achten, wo die Phase(L) ist. Das prüfe ich mit einem Phasenprüfer(Schraubendreher).
Der Nullleiter(N) geht direkt in den Trafo.

Du kennst Dich mit der Haushaltsspannung ein wenig aus, nehme ich mal an.

Wie Du sehen kannst verwende ich einen beleuchteten Taster. Dazu musst Du irgendwo im Gerät eine Spannung abgreifen. Wenn Du dazu die Endstufenspannung nehmen willst wie eingezeichnet, wird die Diode etwas nachleuten, wenn das Gerät ausgeschaltet wird.
Wenn Du das nicht willst, musst Du die Wechselspannung (30V) mit einem kleinen Gleichrichter gleich richten und den Widerstand von 10K nicht vergessen!
Bei den Widerstand weiß ich nicht mehr was ich genommen habe, aber 10k zum Testen der Helligkeit sind schon mal OK.
Den Widerstand habe ich mit Schrumpfschlauch isoliert.
Rusty_Cooper
Ist häufiger hier
#148 erstellt: 27. Dez 2011, 01:22
Super! Klasse, was Du Dir für eine Mühe für mich gibst! Danke.
Wenn Du den Stecker am Gehäuse anschließt, kann man das mit der Phase doch gar nicht verwechseln, da der Stecker sich nur in einer Position anschließen lässt. Problematisch wäre es eher in der Steckdose, oder? Insofern müsste ich rausfinden, wo dort Phase und Nulleiter anliegen.

Gibt es ein spezielles Stromstoßrelais, das dafür geeignet ist, oder ist das egal? Bei Reichelt werden, glaube ich, welche von Finder angeboten.
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#149 erstellt: 27. Dez 2011, 01:45

Super! Klasse, was Du Dir für eine Mühe für mich gibst! Danke.

Gern geschehen. Ist aber auch mein Projekt und wenn jemand freundlich fragt bin ich gern hilfsbereit, wie die meisten Halbprofis hier im Forum


Wenn Du den Stecker am Gehäuse anschließt, kann man das mit der Phase doch gar nicht verwechseln, da der Stecker sich nur in einer Position anschließen lässt. Problematisch wäre es eher in der Steckdose, oder?

Genau das meinte Ich


Gibt es ein spezielles Stromstoßrelais, das dafür geeignet ist, oder ist das egal? Bei Reichelt werden, glaube ich, welche von Finder angeboten.

Meins hatte ich von Conrad, das war das billigste dort. Viel leisten muss es ja nicht.
Rusty_Cooper
Ist häufiger hier
#150 erstellt: 27. Dez 2011, 01:59

Meins hatte ich von Conrad, das war das billigste dort. Viel leisten muss es ja nicht.


Dann kann ich bei Reichelt ja das teuerste Relais nehmen. Wenn ich alleine die Preise für die großen Elkos bei Conrad mit denen von Darisus (inkl. Versand) vergleiche, dann wird mir beinahe schlecht. Aber das ist ja nichts Neues...
Ich habe mal ein 16A / 250VAC mit einer Spulenspannung von 230VAC und 2,5 kOhm rausgesucht. 1 Schließer. 10,85€ kostet es derzeit laut Katalog.
Was mich nur etwas irritiert: auf Deiner Skizze sieht das nach Einschalter aus. Auf dem Foto von der Endstufe aber eher nach 2-Schalter. Im Datenblatt von dem Relais steht auch was von einem 1,5 uF/250V Kondensator, der mit der Spule im Relais parallel geschaltet werden müsste, bei Betrieb durch einen Leuchttaster.

Nun kann ich mich morgen ans Bestellen machen und dann endlich ans Basteln.
Ich bin ja mal sehr gespannt, wie der klingt. Konkurrent ist ein Accuphase E-205 aus den 80ern.

Nur bezüglich eines Gehäuses bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Kennst Du, oder auch jemand anderes, hierzu eine gute Bezugsquelle? Halbzeuge würde reichen. Einer hat hier schon einen interessanten Link gepostet, nur sieht mir das Gehäuse zu industriell aus. Bei Reichelt gibt es ganz schicke. Ein solches habe ich auch für meinen Umschalter benutzt. Nur sind die leider viel zu klein für einen so großen Trafo.


[Beitrag von Rusty_Cooper am 27. Dez 2011, 02:12 bearbeitet]
Captain-Chaos
Hat sich gelöscht
#151 erstellt: 27. Dez 2011, 02:16

Ich bin ja mal sehr gespannt, wie der klingt.

Wenn Du in Hannover wohnst, kannst Du gern vorbei schauen und hören

Konkurrent ist ein Accuphase E-205 aus den 80ern.

Das wird hart, der ist sehr gut. Aber wenn die Relais und die Schalter in den Signalwegen beim E-205 auch aus den 80ern sind sehe ich Bemos schon vorn

Die Alubleche habe ich über Ebay, 3mmm. Stichsäge und Bohrmaschine zum Bearbeiten.
Ein Gehäuse einigermaßen selbst zu Zimmern ist gar nicht so schwer. Wenn es allerdings professionell aussehen soll braucht man schon entsprechende Werkzeuge.
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