Bei unbekannten LS den HT auswechseln

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Meine_Wenigkeit
Stammgast
#1 erstellt: 21. Aug 2007, 16:04
Hallo,


ich höre gerade mit alten Selbstbauboxen meines Vaters Musik und irgendwie fehlt mir im Hochtonbereicht etwas, teilweise finde ich sogar, dass der Lautsprecher dumpf klingt. Ich habe mir überlegt, dass es ja was bringen könnte den Hochtöner auszuwechseln.


Zum Lautsprecher (3-Wege): Es ist ein Bauvorschlag aus Berndt Starks Lautsprecher Handbuch und ca. von 1984 (von da ist zumindest der dazugehörige Luxman). Das Gehäuse ist ein einfaches Viereck (von außen zumindest) und hat einen ovalen Tieftöner.



Erfahrungsberichte von anderen Leuten die diesen Lautsprecher gebaut haben, wären mir sehr recht, da diese Leute wohl am besten wissen dürften wie man den LS verbessern könnte und ob ein neuer Hochtöner den gewünschten Effekt bringen könnte!

mfg
Gregor
donhighend
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Aug 2007, 16:31
Hallo,

das klingt sehr nach einer Entwicklung mit einem KEF B139 Tieftöner. Das ist nicht das schlechteste. Um aber genauer auf Deine Frage eingehen zu können, ist es notwendig, zu wissen, welche Chassis ansonsten in den Boxen verbaut sind. Vielleicht hast Du ja auch das angesprochene Buch zur Hand, wo Du die Informationen entnehmen kannst. Andernfalls hilft nur Chassis rausschrauben und nachsehen, ob die Typenbezeichnung draufsteht.

Poste doch mal ein Foto deiner Schätzchen. Oftmals lässt dich daran erkennen, um welche Chassis es sich halndelt. Möglichst Detailfotos von den einzelnen Chassis.

Gruß

Alex


[Beitrag von donhighend am 21. Aug 2007, 16:32 bearbeitet]
anymouse
Inventar
#3 erstellt: 21. Aug 2007, 16:34

donhighend schrieb:
Möglichst Detailfotos von den einzelnen Chassis.
... auch von hinten, und wenn da etwas draufsteht, das auch mal hier hereinstellen.
Meine_Wenigkeit
Stammgast
#4 erstellt: 21. Aug 2007, 17:20









So, die Dilder von innen reiche ich gleich nach.

Ich habe 2 Probleme:

1. Die Hochtonwiedergabe gefällt mir nicht
und
2. habe ich Störgeräusche bei bestimmten Tönen im Hochton leichtes "Knacksen" und im Mittel-Hochton (ich weiß nicht welches Chassis schuld ist) bei bestimmten Stimmen ein leichtes "Flattern" bis "Rauschen".
donhighend
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 21. Aug 2007, 17:44
Ok, brauchst nichts weiter zu posten. Das ist eine komplette KEF Bestückung. B139 im Bassbereich, B110 áls MItteltöner und oben eine T27. Allesamt qualitativ gut. Leider ist die Hochtonkalotte eingedrückt. Die ist verantwortlich für die fehlenden Höhen, sofern dier HT nicht völlig "tot" ist. Wenn der zweite auch so aussieht, hilft nur austauschen. Das Problem ist, dass es diese Hochtöner nur noch gebraucht gibt. Wegen der durchaus brauchbaren Qualität der Einzelchassis und des gesamten Konzeptes, würde ich den HT nicht einfach durch ein anderes Chassis ersetzen. Eine komplette Neuabstimmung der Weiche wäre vonnöten. Schau Dich doch mal in der e-bucht um, ob 2 gebrauchte T27 angeboten werden. Imho lohnt sich eine Reparatur allemal. Ein wenig unprofessioneller wäre es, die eingedrückten Kalotten wieder auszubeulen. Sofern diese abnehmbar ist, geht das leicht, indem Du eben dieses tust und dann vorsichtig von hinten "ausbeulst". Aber Vorsicht, die wenigsten HT aus dieser Epoche sind zwangszentriert. Das heisst, es ist eine schöne Fummelei, die Schwingspule wieder so in den Luftspalt des Magneten einzuführen, dass es nicht kratzt. Viraussetzung für eine solche Aktion ist natürlich, dass die Schwingspule keine Beschädigungen aufweist und der HT, bis auf die Beule, keine weiteren Schäden aufweist. Sollte sich die Kalotte nicht abnehmen/schreuben lassen, kannst du versuchen, sie durch vorsichtiges drücken an den "Knickenden" die Kalotte wieder "rauszudrücken". Die Knicke werden jedoch sichtbar und evtl. auch leicht hörbar bleiben. Sollte all das nicht funktionieren, nimm eine kleine, möglichst dünne nadel, stich vorsichtig in die Kalotte, und versuch, sie herauszuziehen. All diese Massnahmen werden aber neue Hochtöner nciht ersetzen. Ebenso sieht es so aus, als wäre die Staubschutzkalotte des MT eingedrückt. Dies macht sich klanglich nicht so gravierend, wenn überhaupt, bemerkbar. Hier greift, sofern es Dich stört, der Nadeltrick, oder eine Ersatzkalotte aus dem Zubehörmarkt.

Viel Spass

Alex
Meine_Wenigkeit
Stammgast
#6 erstellt: 21. Aug 2007, 18:06
Na das beruhigt mich jetzt irgendwie...das was du hingeschrieben hast sollte ich schon hinbekommen.
Aber du hast mir ein leicht schlechtes Gewissen gemacht, die eingedrückten Kalotten stammen von meinen ersten Gehversuchen...

Naja vielen Dank ich werde sehen was sich machen lässt und poste das Ergebnis dann (im Laufe der Woche).

mfg
Gregor
SRAM
Inventar
#7 erstellt: 21. Aug 2007, 20:05
Wobei man selbst nach Reparatur von einer Box mit "englischer" Abstimmung nicht unbedingt brilliante Höhen erwarten sollte.

Gruß SRAM
ICG
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Aug 2007, 21:17
Das Zerlegen von den Hochtönern ist vermutlich nicht ganz ohne (wie schon donhighend) gesagt hat. Bevor Du die zerlegst, probier noch etwas anderes aus: Nimm einen großen Strohhalm und platzier das Ende in der Mitte der Kalotte, dann versuch mit Saugen die Kalotte wieder herauszu'ziehen'. Dieser 'Staubsaugereffekt' kann durchaus funktionieren und ist empfehlenswert und möglicherweise besser als ein Zerlegen.

Du kannst vorher ja die HT mal ausbauen und prüf die mit einem Multimeter, wenn sie Durchgang haben, lohnt sich die Reparaturaktion, wenn nein dann kannst Du die HT ja ungehemmt auseinandernehmen um etwas über Lautsprecher zu lernen.
Michith
Inventar
#9 erstellt: 21. Aug 2007, 22:20
Salü

Glückwusch, da hast du wirklich 2 Perlen ergattert.

Genial finde ich, dass du die Kalotten selber eingedrückt hast, das technische Interesse war also schon früh vorhanden

Hab die T27 früher selber öfter verbaut aber zerlegen kann man die eigentlich nicht. Die Membran ist direkt grossflächig auf den Metalkorb aufgeklebt. Eine andere Möglichkeit wäre auch die "Streichholz- Methode" Einfach ein wenig doppelseitiges Klebband um den Kopf eines Streichholzes wickeln, dann mit sanftem Druck ansetzen und vorsichtig wieder in Form ziehen. Zum Schluss das Ganze mit leichten Drehungen wieder entfernen. Funzt bei Plastik-Kalotten ganz gut.

Wenn dir die Höhen wirklich zu wenig sind, bestünde ja auch die Möglichkeit noch einen Super-HT, meinetwegen ab 15kHz dazu zu schalten, wird bei Klinger so gemacht, wenn ich mich recht erinnere.

Auch ich wünsch dir viel Spass mit den wirklich feinen Speakern.

Gruss, Michi
Meine_Wenigkeit
Stammgast
#10 erstellt: 22. Aug 2007, 20:09
Also, der Streichholztrick war letzte Möglichkeit und hat schließlich auch hingehauen! Vielen Dank für eure Hilfe, die Sache mit den neuen Hochtönern hat sich erledigt fürs erste...

Die Superhochtöner wären natürlich no eine tolle Sache, aber dann müsste ich erst recht an der Weiche rumschrauben und das lasse ich dann mal lieber.

Also der Klangeindruck hat sich imho nicht so verändert, dass die vorhandenen Höhen lauter sind, sondern der Frequenzbereicht hat sich nach oben erweitert (was im Grunde ja auch logisch ist). Auf jeden gefällt mir der neue Klang und ich höre wieder ohne bzw. mit sehr geringer Höhenanhebung.

Im Bassbereich waren die Geräte ja schon immer recht gut, die Drumschläge wären spürbar, der Tiefgang auch gut, anbei eine recht einfach gehaltene Frequenzgangmessung:




Achja eines noch, ich liebäugle immer mal wieder den guten NuBox 481, nach eurem Feedback gehe ich jedoch erstmal davon aus, dass dies ein Schuss in den Ofen wäre... oder?


mfg
Gregor
donhighend
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 22. Aug 2007, 21:25
Auf DIESER Website findest Du recht ausführliche Informationen zu den frühen KEF Bausätzen. Such mal nach dem Modell "Concerto", welches in der Bestückung Deinen Boxen entsprechen könnte. Genau kann ich das nicht sagen, da es die KEF Chassis in verschiedenen Ausführungen gab. Wie groß die Unterschiede der einzelnen Abwandlungen sind, weiss ich leider auch nicht. Es ist sogar ein Weichenplan vorhanden. Schau doch mal, ob er vielleicht mit der Weiche Deiner Boxen übereinstimmt. Wenn Du Bauteile zur Verfügung hast, kannst Du die Weiche ja evtl einmal nachbauen. Vielleicht entspricht sie in der Abstimmung eher Deinem Hörgeschmack.

Liebe Grüße


[Beitrag von donhighend am 22. Aug 2007, 21:27 bearbeitet]
detegg
Inventar
#12 erstellt: 23. Aug 2007, 01:00

Meine_Wenigkeit schrieb:
Achja eines noch, ich liebäugle immer mal wieder ...

Hallo Gregor,
erstmal Glückwunsch zur gelungenen Reparatur!

SRAM hat es schon angedeutet, es gibt so etwas wie eine "englische" Abstimmung. Bitte vergleiche die KEF Kombi nicht direkt mit heutigen 3-wege Kombi´s. Die KEF Chassis waren über fast 2 Jahrzehnte sehr angesagte LS und haben den DIY-Markt entscheidend mitbestimmt. Der B139 gilt auch heute noch als ein sehr gelungenes Konstrukt, der B110 ebenfalls. Die T27-Kalotte hat einen Höchsttonabfall in der Größenordnung -6dB@13kHz bei ca. 90dB Kennschalldruck bei tieferen Frequenzen - für heutige HT sehr ungewöhnlich, hier wird eher konstruktiv ein Anstieg vorgesehen.

Der B139 ist mit 87dB eher leise, aber sehr tiefgehend und verzerrungsarm bis ca. 300...400Hz. Hier schließt sich der hervorragende B110 an. Die T27 wird in der Lautstärke gezügelt ab ca. 3kHz angekoppelt. In der Weichenschaltung wird dem Höchsttonabfall etwas entgegen gewirkt.

Die KEF´s spielen klassisches, akustisches, jazziges Material absolut ermüdungsfrei mit sehr gutem H/V-Abstrahlverhalten. Alles kommt ohne Effekthascherei ´rüber.
Nicht wirklich geeignet sind diese Chassis für knalligen Pop, fetzigen Rock und "elektronische" BPM - hier darf der TT ruhig etwas höher (und lauter) beginnen, die Höhen brillianter klingen und da wäre ein "moderner" LS a´la Nubert wahrscheinlich geeigneter.

Wenn ich Dir einen Tip geben darf - behalte die KEF auf jeden Fall! Sie fressen kein Brot, Du wirst Dich ihrer Qualitäten noch erinnern.

Gruß
Detlef

PS: ... ein Superhochtöner ist hier absolute "Verschlimmbesserung"


[Beitrag von detegg am 23. Aug 2007, 01:02 bearbeitet]
Meine_Wenigkeit
Stammgast
#13 erstellt: 23. Aug 2007, 14:38
Hallo

Also das mit der Rock-Musik stimmt imho nicht da muss ich die KEFs in Schutz nehmen.
Die Basedrums knallen spürbar aber nicht übertrieben und ohne sich in den Vordergrund zustellen gegen das Zwerchfell, die Akustik-Gitarre zupft auch spürbar und die Stimmwiedergabe ist klasse. Mir gefällt es so sehr gut. Nur der Hochtonbereich wurde teilweise dumpf und unschön "knacksend" und "rauschend" wiedergegeben. Das ist jetzt alles weg. Die Höhen "umspielen" das "obere Ende" der Musik meist sanft, teilweise kommen sie auch in den Vordergrund (wahrscheinlich aufgrund des höheren Kennschalldrucks) was mich jedoch kaum stört.

Für Pop, Hip-Hop und ähnliches sind sie weniger geeignet, da muss ich dir recht geben. Brauch ich aber auch nicht sowas...


mfg
Gregor

P.S. Mein Vater heißt auch Detlev, aber mit "v"!
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