Baffle Step und Wirkungsgrad

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el`Ol
Inventar
#1 erstellt: 13. Nov 2007, 07:31
Hallo alle zusammen!

Wenn ich Lautsprecher mit üblichen 20cm Schallwandbreite bauen will, liegt der Baffle Step etwa bei 500Hz, was für ein drei-Wege-System ganz günstig ist. Wenn aber nach Lehrbuch 6dB Kompensation nötig sind, weshalb wimmelt es dann nicht von kommerziellen Lautsprechern mit Supravoxen bzw. von Lautsprechern mit 84dB Wirkungsgrad? Bekomme ich vielleicht durch Raumeinflüsse eine mächtige Aufdickung ganz unten, schließlich hört keiner auf der grünen Wiese. Und wenn das so ist, sind dann vielleicht breite Lautsprecher ohne Kompensation besser? Ich wüsste schon eine abgefahrene (auch abgefahren teure) 91dB/97dB Kombi, aber sollte ich wirklich irgendwann verrückt genug sein, sie zu testen, dann wüsste ich gerne vorher über die Erfolgsaussichten bescheid.

Gruß,
Oliver
2eyes
Inventar
#2 erstellt: 13. Nov 2007, 11:24
Hallo O.,
in der realen Welt macht der Bafflestep meist nur rund 3 dB aus. Boden und Wand tun das ihrige, um dem Bass auf die Beine zu helfen. Das Loch im Frequenzgang, das eine schmale Schallwand reißt, sehe ich eher bei 250 Hz als eine Oktave tiefer. Eine breite Schallwand kann da hilfreich sein.
el`Ol
Inventar
#3 erstellt: 13. Nov 2007, 12:27
Was ich auch nicht verstehe, wie kommen die 6dB überhaupt zustande? Beim Zylinderstahler gilt: doppelter Abstand - halbe Energie pro Fläche - 3dB, beim Kugelstraher gilt: doppelter Abstand - 1/4 Energie pro Fläche - 6dB. Wieso dann 6dB beim Übergang vom Vollraumstrahler zum Halbraumstrahler, und nicht 3dB?
DDaddict
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 13. Nov 2007, 15:53
el`Ol
Inventar
#5 erstellt: 14. Nov 2007, 20:16
Habe gerade mit Edge gespielt und gesehen, dass der -3dB-Punkt etwa bei 300Hz liegt. Bevor ich mit Basta weitermache: Mit welcher Art von Weiche habe ich die besten Chancen, ohne zusätzliches Bafflestep-Korrekturnetzwerk auszukommen?
MBU
Inventar
#6 erstellt: 14. Nov 2007, 21:53
Hallo el'Ol,

ich korrigiere bei meinen "Hutschachteln" meistens auch nur 3 dB des Bafflesteps, da die übrigen 3 dB locker durch wandnahe Aufstellung ausgeglichen werden. Eine spezielle Schaltung zur Korrektur des Bafflesteps braucht es meist nicht. Je nach Trennfrequenz wird der Pegel "oben" schon durch den Tiefpass um die notwendigen 3 dB heruntergezogen.

Mir stellen sich in diesem Zusammenhang ganz andere Fragen:

- Verfügst Du über adäquate Messtechnik?
- Hast Du Erfahrung in der Weichenkonstruktion?

Falls Du eine der Fragen verneinen mußt, dann solltest Du Dir evtl. bei der Weichenkonstruktion helfen lassen. Da "wirst Du geholfen":

http://www.hifi-foru..._id=104&thread=10094
DDaddict
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 14. Nov 2007, 23:36
Beste Chancen hast du bei einem 3 Wegerich wenn dein Tieftöner 3 dB lauter ist und ziemlich genau bis 250 oder 300Hz laufen lässt. 250Hz sind eine realistische Trennfrequenz auch für grosse Woofer. Einfach mit 6dB rausnehmen und an den etwas leiseren Mitteltöner ankoppeln.

Ciaoo
el`Ol
Inventar
#8 erstellt: 15. Nov 2007, 07:07

Uibel schrieb:
Hallo el'Ol,

- Verfügst Du über adäquate Messtechnik?
- Hast Du Erfahrung in der Weichenkonstruktion?



Hallo Uibel!

Sofern irgend möglich, würde ich gerne mit 6dB-Weichen arbeiten, was die Weichenkonstruktion darauf reduziert, die optimalen Trennfrequenzen zu ermitteln. Liegt die Cutoff-Frequenz für den Tiefpass auf der -3dB-Frequenz des Bafflestep oder höher? Und ist die Cutoff-Frequenz für den Hochpass die selbe? Zunächst ist das Projekt nur als Basta-Spielerei gedacht, aber sollte es ernst werden, muss ich mir natürlich Messequipment kaufen. Die Weiche würde ich vorher aktiv testen.


Oliver
el`Ol
Inventar
#9 erstellt: 15. Nov 2007, 18:19
Wenn ich mir die Room-Gain-Kurve aus der Basta-Dokumentation ansehe, dann bin ich wirklich versucht, die Chassis an den Rand einer 60cm-Kiste zu setzen und die ganze Bafflestep-Korrektur sein zu lassen.
Das 97dB-Chassis gibt´s Gott sei Dank auch in 32 Ohm.
Radiologe
Inventar
#10 erstellt: 15. Nov 2007, 18:46
Hallo,
habe die Tage auch mal wieder Weichen für 2Wege Regalboxen erarbeitet.Habe auch versucht den Bafflestep über die normale Filterfunktion zu korregieren.Leider klappte das nicht so prikelnd wie erwünscht(habe mir ganze nächte damit um die Ohren geschlagen) und habe somit ein kleines einfaches Korrekturglied (Spule+ parallelen Widerstand) vorgeschaltet.Damit waren die Ergebnisse endlich zufriedenstellend.
Da ich es aber auch schon öfter ohne zusätzliches Korrekturglied hinbekommen habe,ist es natürlich nicht auszuschließen das es bei der ein oder anderen Gesamtkonstruktion trotzdem klappt.Das hängt dann a von der Schallwandbreite ab,und b wohl auch vom verwendeten Chassis.

Übrigens hatte ich mit 6dB Filtern die Messtechnisch besseren Ergebnisse,geklungen hats in dem Falle aber gerade ausser Achse überhaupt nicht.Nun sinds für jeden Zweig 12dB Filter geworden + die Bafflestepkorrektur.

Gruß Markus
el`Ol
Inventar
#11 erstellt: 18. Nov 2007, 18:30
Ich habe mal mit Visaton Boxsim gespielt und meine: Cutoff-Frequenz für den Tiefpass auf die -3dB-Frequenz des Bafflestep, resultierender -3dB-Punkt von Filter + Bafflestep eine Oktave höher, das ist dann wohl auch der beste Cutoff für den Hochpass. Alles natürlich für den Fall vollständiger Bafflestep-Kompensation. Kann man das so machen, mit unterschiedlichen Cutoff-Frequenzen?
T´schuldigung, dass ich mit primitivsten Basics nerve, ihr könnt mir auch ein gutes Buch empfehlen.
el`Ol
Inventar
#12 erstellt: 19. Nov 2007, 18:26
Habe mal ein bißchen weitersimuliert mit zwei B200 (simulierter Frequenzgang) und eine 6 bzw. 12dB Weiche gebaut. Im Fall der 6dB-Weiche ist der -3dB-Punkt des hochgepassten B200 auch um eine Oktave hochgerutscht, also doch gleiche Cutoff-Frequenz, mit "effektivem" Cutoff durch den Bafflestep eine Oktave höher. Bei der 12dB-Weiche musste ich aber mit dem Tiefpass runter- und mit dem Hochpass hochrutschen, so dass sich hier wirklich unterschiedliche Cutoff-Frequenzen ergaben. Kann ich das verallgemeinern, oder hängt das mit meinem speziellen Fall zusammen?
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