Metallgehäuse dämmen? / BR-Kanal mit Knick?

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Sh0rtCut
Stammgast
#1 erstellt: 23. Nov 2007, 12:35
Hallo zusammen


Ich bin seit ein paar Wochen an einem neuen Projekt dran, zusammen mit einem Schulkollegen der Metallbauer ist. Wir wollen Lautsprecher aus geschliffenem Edelstahl bauen XD.
Bis jetzt läuft alles ganz gut (ist aber ein viel grösserer Aufwand als wir dachten), nur stellt sich mir schon seit einiger Zeit die Frage, wie wir das Gehäuse am besten dämmen.

Wenn man auf das Metall draufklopft klingt es logischerweise viel lauter und hallender, als wenn man auf Holz oder MDF klopft. Muss ich deshalb auch ein anderes Dämmmaterial verwenden, als ich bislang für MDF benutz habe (Sonofil, Noppenschaumstoff)??

Ich habe mich mal etwas auf lautsprechershop.de umgeschaut und gesehen, dass es viele verschiedene Dämmmaterialien gibt.

http://www.lautsprechershop.de/hifi/index.htm?/hifi/daemmen.htm

Für mich klingt die Beschreibung von "Bitumenplatte mit Baumwollauflage", oder die von "Bitumex" nicht schlecht (4. und 5. von oben).

Was meint ihr dazu? Wie dämme ich am bessten ein Metallgehäuse? Reicht es nur die Wände mit einem der oben genannten dämmenden Material zu bekleben, oder muss der Resonanzkörper zusätzlich mit Sonofil gefüllt werden?
Achja, bevor ich's vergesse: Es wird eine BR 2-Wege Konstruktion mit etwa 20 Litern..


Vielen Dank für eure Hilfe!


Achja: Ich hätte da noch eine kleine Zusatzfrage...
Wird sich das stark auf den Klang auswirken, wenn wir einen "90° Knick" in den BR-Kanal einbauen? Der Kanal soll nämlich ebenfalls aus Metall werden (ist das überhaupt eine gute Idee?) und passt nicht in seiner vollen Länge ins Gehäuse. Ich habe das mal ungefähr mit dem Paint skizziert...




So, das wärs soweit. Bin gespannt auf eure Meinungen...


MfG Simon



EDIT:

ok, ok. etwas zu voreilig gepostet... Hab zwar die Suchfunktion benutzt, mich aber bei der Eingabe der Begriffe etwas ungeschickt angestellt. Habe jetzt nochmals etwas gesucht und bin auf das Thema richtige Thema gestossen wo sog. "Bitumen" empfohlen wird.
Ist das jetzt dem von mir genannte "Bitumex" oder der "Bitumenplatte mit Baumwollauflage" ähnlicher...?

Die Frage mit dem BR-Knick bleibt weiterhin...^^


[Beitrag von Sh0rtCut am 23. Nov 2007, 13:17 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#2 erstellt: 23. Nov 2007, 13:19
Hi,

sinnvoller wäre eine Sandwichbauweise mit MDF und dem Stahl! Der BR-Kanal: Wie sieht das in 3D aus?

Harry
Sh0rtCut
Stammgast
#3 erstellt: 23. Nov 2007, 14:51

Murray schrieb:
sinnvoller wäre eine Sandwichbauweise mit MDF und dem Stahl!
Harry


hehe, ja das hab ich in dem anderen Fred auch gelesen... Wir haben aber schon mit dem Bau angefangen möchten das jetzt so durchziehen. Ausserdem würden die Teile die wir bereits haben unbrauchbar werden, weil die ganze Konstruktion dann anders werden müsste. Wir wollten das jetzt einfach mal so probieren, ohne Rücksicht auf Verluste...

Wegen dem Mitschwingen des Gehäuses mache ich mir nicht so grosse sorgen, weil wir alles ausser die Front parabelförmig gebogen haben (naja, sieht zumindest aus wie eine Parabel... :D)
Für diejenigen, die sich das mit dieser minimalen Beschreibung nicht ganz vorstellen können, hier mal ein bild




@ Murray: Den Kanal kannst du dir so vorstellen: Unter dem TT fräsen wir noch einen horizontalen Schlitz in die Front. Grösse: 2cm * 16cm
Vom Schlitz aus geht der Kanal dann etwa 5cm ins Gehäuseinnere und wird dann (bevor er mit den Ecken an die Rückwand stösst) um 90° nach unten gebogen. (naja, nicht direkt gebogen... eher so zusammengeschweisst...^^). Der 16cm breite Kanal verläuft dann 10cm in Richtung Gehäuseunterseite. Die Öffnung des Kanals zeigt also in Richtung des Bodens und ist etwa 40cm von diesem entfernt.

Reicht das als beschreibung, oder soll ich noch probieren es mit dem Paint in 3D zu zeichnen?


MfG Simon
Jogi42
Inventar
#4 erstellt: 23. Nov 2007, 15:09
Ich würde das Gehäuse mit Bitumen bedämpfen und evtl. noch Teppich etc. drüber. Was ich aber auf jeden Fall auch noch machen würde, von Seite zu Seite Verstrebungen. Im ganzen bin ich gespannt, ob das Gehäuse zu beruhigen ist.
Granuba
Inventar
#5 erstellt: 23. Nov 2007, 15:11
Hi,

durch den BR-Kanal wirst du Dir eine Engstelle im Gehäuse einfangen, die nicht nur messtechnisch relevant ist.
Zum Gehäuse: Doppelt mit Topan (Biege-MDF) auf, ebenso die Front mit normalen MDF.

Harry
Sh0rtCut
Stammgast
#6 erstellt: 23. Nov 2007, 15:23
@jogi42: ok, das mit den verstrebungen werden wir berücksichtigen.

@murray: Wie würdest denn du den BR-Kanal konstruieren...? Weil kürzer machen geht nicht, dann wäre die Querschnittsfläche zu klein, denke ich (kann gut sein dass ich da falsch liege... :P) Auf jeden Fall würde es optisch nicht mehr so gut aussehen, wenn die Öffnungsfläche kleiner wird.
und noch wegen dem Topan: Reicht das dann als Dämmung oder müsste man zusätzlich zu diesem Biege-MDF noch Bitumen reinkleben?
Achja, und ein Problem wäre da auch noch wenn wir MDF ins spiel bringen: Das Volumen würde kleiner werden... Meiner Meinung nach ziemlich markant, denn das ganze ist recht klein. Kommt vielleicht auf dem Bild nicht so gut rüber aber die Aussenmasse sind (H*B*T): 100*22*15cm (und die 15cm sind wirklich an der tiefsten STelle...:S)


Vielen Dank schonmal für die Ratschläge


MfG Simon


EDIT: mir ist da gerade noch was in den Sinn gekommen bzgl. dem BR-Kanal. Man könnte ihn doch auch in einem bestimmten Winkel ins Gehäuse einbetten und somit den Knick vermeiden.

Mit Paint sieht das ungefähr so aus:



[Beitrag von Sh0rtCut am 23. Nov 2007, 15:31 bearbeitet]
Michith
Inventar
#7 erstellt: 23. Nov 2007, 18:32
Salü Simon

so oder so konstruierst du ein Zweikammergehäuse durch die Engstelle, hast du mal daran gedacht, das BR Rohr in den Deckel zu setzen?

Sorry wenn ich dich etwas bremse, aber du wirst dir bei der Gehäuselänge auch eine schöne stehende Welle bei etwa 3-400 Hz einfangen, die wahrscheinlich in der original Weiche nicht berücksichtigt wurde...

Gruss, Michi
anymouse
Inventar
#8 erstellt: 23. Nov 2007, 18:54

Murray schrieb:
durch den BR-Kanal wirst du Dir eine Engstelle im Gehäuse einfangen, die nicht nur messtechnisch relevant ist. ;)


Der sehr breite BR-Kanal verkleinert an dieser Stelle die Boxenquerschnittsfläche sehr stark -- die Verengung würde als interner Reflexkanal wirken, was sich stark auf die Abstimmung auswirken kann.

Neben der BR-Öffnung im Deckel oder nach dem Boden könnte man den Reflexkanal noch direkt an die Frontplatte setzen, so das er parallel dazu liegt, und eine Wand des Kanals durch die Rückseite der Schallwand gebildet wird. Verstanden?

@Michith: Ich nehme jedenfalls (erstmal) an, dass Chassis und Weiche zur Konstruktion passen. Oder bin ich das zu optimistisch?!
Spatz
Inventar
#9 erstellt: 23. Nov 2007, 19:28
Passivmembran?
Sh0rtCut
Stammgast
#10 erstellt: 23. Nov 2007, 20:26
@ Michi: Kein Problem, das mit der Bremse... Bin froh, wenn hier n'paar erfahrene Leute ihre Meinung dazu abgeben, damit aus dem Lautsprecher (oder besser gesagt aus dem Gehäuse) doch noch was wird... Wir haben einfach mal munter drauflos gearbeitet.^^
Wie kommst du auf das mit der stehenden Welle? War die Frequenzweiche optimiert für das Duetta-Gehäuse? Oder gibt es generell Probleme wenn das Gehäuse trotz so kleinem Volumen so hoch ist? (sozusagen eine Art TML weil das Gehäuse mehr einem "Kanal" gleicht...?)

Die Idee mit dem BR-Kanal im Deckel gefällt mir recht gut, wenn ich das anstehende Problem somit beseitigen kann. Noch lieber wäre mir aber die Idee von anymouse (ja, ich hab verstanden die du's meinst :D)
Weil ansich finde ich, es würde sehr elegant wirken, wenn unter dem TT der Br-Kanal sitzen würde. und nicht einfach eine Loch im Deckel wär (da würden mir ja immer Sachen reinfallen, die ich ausversehen draufstelle... ;))


@ Spatz: Auf dem Gebiet kenne ich mich überhaupt noch nicht aus :L. Wenn die Passivmembran optimal wäre, würde man dann das selbe Resutat erzielen können, wie mit einem BR-Kanal??


Danke für die rege Beteiligung! Hier wird einem echt immer geholfen


MfG Simon
Michith
Inventar
#11 erstellt: 23. Nov 2007, 21:01
Na ja, sie sind halt in dem Regalgehäuse abgestimmt worden, ich kann dir wirklich nicht sagen, wies mit dem langen Gehäuse klingen wird, probiers halt aus, jetzt wo ihr schon so weit seid.

Die Idee von anymouse ist schon die eleganteste Lösung, aber auf jeden Fall würde ich auch einige Ringverstrebungen einplanen. Ich glaube das Gehäuse wird schwer zu beruhigen sein, Metal hat ja so einen "Glockeneffekt" und schwingt sehr stark nach.

Auf jedenfall sehr interessanter Versuch, hoffe immer noch auf mehr Bilder

Gruss, Michi
Spatz
Inventar
#12 erstellt: 23. Nov 2007, 21:46
Vielleicht habe ich das überlesen, aber welche Box wird es denn?

Ein Passivmembran funktioniert genauso wie BR-Kanal. Nur funktioniert die Abstimmung hier nicht über die Maße des Kanals, sondern über das Gewicht der Membran. Das empfiehlt sich gerade bei Gehäusen, die aus irgendeinem Grund für BR-Kanäle nicht geeignet sind... benutz mal die SuFu, dann findest du auch noch einiges dazu.

Die stehende Welle sollte man mit einer geschickten Bedämpfung verringern können...
Sh0rtCut
Stammgast
#13 erstellt: 23. Nov 2007, 21:54
@michi:

jajaja, bilder kommen noch. wollte mit absicht noch nicht zu viel verraten, damit die Überraschung am schluss dafür um so grösser wird...

wenn wir fertig sind, gibts einen ausführlichen bericht, mit vielen bildern, ich versprech's dir :). die kamera hab ich nämlich jedes mal dabei.
das ganze wird sich leider noch ein wenig zeit lassen, da wir nicht jedes wochenende dazukommen und das ganze wirklich um einiges aufwendiger ist zu bearbeiten, als einfach ein paar gerade holzplatten aufeinander zu leimen...
ganz grob schätze ich mal dass es noch etwa 1 bis 2 monate dauert...

Noch ne Frage: was sind genau Ringverstrebungen...?
sind das einfach verstrebungen im innern des gehäuses? also "Parabelverstrebungen"`? ich hab mal skizziert was ich dachte, das du meinst...^^ (Skizze ist ne Aufsicht)



[Beitrag von Sh0rtCut am 23. Nov 2007, 21:55 bearbeitet]
Jogi42
Inventar
#14 erstellt: 23. Nov 2007, 22:18
Ja genau das sind Ringverstrebungen. Anstat der Löcher kannst du in der Mitte ein Diagonales Kreuz stehen lassen. Zweck ist, wenn ein "großer Bass" kommt. Der Will dein Gehäuse auseinander drücken. Drückt er auf alle Seiten, stabilisieren die sich durch das Kreuz. Genauer gesagt, wenn man zwei Gehäuseseiten bedrachtet, dann will die Linke nach links, zieht dabei die rechte mit und die Rechte will nach rechts und zieht die Linke mit. So heben sich die Kräfte wieder auf. Durch den Ring aussen, bekommt das ganze Stabilität. Würde die Verstrebungen aber aus Holz machen. In so einer Ringverstrebung lässt sich auch optimal Dämaterial anbringen, wenn welches reinkommt.
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