Tieftonweiche verbessern (mehr Bass) - möglich?

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goemichel
Stammgast
#1 erstellt: 03. Jan 2008, 00:51
Hallo zusammen,

ich habe hier etwas ältere Lautsprecher, die im Tiefton-Zweig (unbekannte Treiber, zwei Stück parallel, Impedanz je 7Ohm) folgende Weiche eingebaut haben:



Die Werte der Spulen kenne ich nicht (Messungen nicht möglich).
Der Wert des Elko ist 470µF (rauh).
Der Widerstand besteht aus vier parllel geschalteten 12Ohm/5W.

So wie ich das bisher verstanden habe, bildet L1 den Tiefpass (soll 250Hz sein); C und L2 sollten ein Hochpassfilter sein, der die TTs "vor ultratieffrequenten Störungen schützt".

Den Sinn der Widerstände hab ich noch nicht ganz erfassen können (Dämpfung?).

Vom Klang her ist (für meine Ohren) dieser Filter aus C und L2 zu hoch angesetzt. Ich hätte gern, dass die LS etwas tiefer gehen.

Kann mir dabei jemand behilflich sein?
Ich habe leider keinerlei Mess-Equipment, es müsste daher alles theoretisch bewerkstelligt werden.

Gruß, goemichel


[Beitrag von goemichel am 03. Jan 2008, 00:51 bearbeitet]
digitalfrost
Stammgast
#2 erstellt: 03. Jan 2008, 02:08
Ich würde gerne was dazu sagen bin mir aber nicht ganz sicher ob das alles so korrekt ist, lasse mich also gerne von erfahreneren Mitgliedern korrigieren.

Den Zusammenhang zwischen L1 und C+L2 hat goemichel IMHO korrekt erklärt. Um jetzt mehr Bass zu bekommen gibts doch im Prinzip mehrere Möglichkeiten: Eine primitive wäre die Spule L1 gegen ein gleiches Modell mit mehr Widerstand zu tauschen bzw Rs in den Signalweg zu legen. Dadurch würde der Antrieb geschwächt die Einbaugüte würde steigen. Um fc würde der LS immernoch bevorzugt schwingen und daher gäbs in Relation zum Rest mehr Bass. Das wär allerdings nicht grade elegant - soweit korrekt?

Um die Wirkung von C+L2 abzuschwächen könnte man jetzt den C vergrößern, so dass er später einsetzt, also z.B. 560µF. Und gleichzeitig könnte man dein Einfluss der Spule L2 verringern, indem man nach und nach einen der Rs rausnimmt, also den Widerstand erhöht. Da muss man Ende nur auf die Belastbarkeit achten (und evtl. eben 4 größere Widerstände a 5W parallell schalten). Das würde ich zuerst mal probieren weil es sofort geht und nichts kostet.
Soweit korrekt?

Irgendwie erinnert mich das ganze allerdings auch an die GHP Technik. Ich frage mich ob die Kombination C+L2 hier nicht eine ähnliche Funktion erfüllt wie bei einer normalen GHP Box, nur dass es sich hier vllt. um ein Bassreflex Gehäuse handelt? Das könnte funktionieren oder? Mal gespannt was ihr dazu zu sagen habt
goemichel
Stammgast
#3 erstellt: 03. Jan 2008, 02:29

digitalfrost schrieb:

Um die Wirkung von C+L2 abzuschwächen könnte man jetzt den C vergrößern, so dass er später einsetzt, also z.B. 560µF.


Da hätte ich auch mal angesetzt. Ich hab hier noch einen 800er rumliegen - ob das zuviel wäre?


Und gleichzeitig könnte man dein Einfluss der Spule L2 verringern, indem man nach und nach einen der Rs rausnimmt, also den Widerstand erhöht.


Aha. Könnte ich auch mal probieren.


...nur dass es sich hier vllt. um ein Bassreflex Gehäuse handelt?


Richtig - die TTs sitzen in einem Bassreflex-Gehäuse. Hier mal Fotos. Es ist eine I.Q Ted 400.

http://www.goemichel.de/ergebnis/ergebnis2.jpg
http://www.goemichel.de/ergebnis/ergebnis6.jpg

Gruß, goemichel
doctormase
Inventar
#4 erstellt: 03. Jan 2008, 03:20
hallo goemichel!

sehr spanisch. ich gehe einfach mal davon aus, dass es sich um eine geschlossene box handelt.
-parallelzweig weglassen
-reihenkapazität erhöhen (ruhig in 100er schritten)
wenns dann subjektiv an bass mangelt, hattest du vorher einen überschwinger im bassbereich. wenns gut funktioniert: voila.
dass man eine bassreflexbox vom bass befreit, halte ich für sehr abwegig.
ich denke, wir haben es hier mit einer unorthodoxen art der "tieftonbearbeitung" zu tun. wobei mich hier der aufwand extrem stutzen lässt.
fotos?

beste grüsse!
dr.m

edit:da war ich zu langsam. also doch die abwegige version.
es wird sich hier um die anpassung des frequenzgangs an das eigentlich zu kleine gehäuse handeln. ohne den hochpass wird es eine überhöhung im bassbereich geben. und einen überschwinger im tiefbass. ein abschwächen der wirkung des hochpasses (wie von digitalfrost beschrieben) kann hier eine leichte verbesserung bewirken. adäquates mittel wäre eigentlich das verschliessen des gehäuses und eine neuabstimmung der gesamten weiche....


[Beitrag von doctormase am 03. Jan 2008, 03:28 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2008, 09:22
Morgen,

imO besteht hier ohne Messmöglichkeit keine Verbesserungschance. Die Weiche interagiert im Frequenzbereich der Bassabstimmung extrem mit dem hier besonders wechselhaften Impedanzverlauf.

Das würde wie Dr.M schon schrieb, auf eine komplette Neuabstimmung herauslaufen.

Vielleicht gibt es ja in deiner Nähe einen Entwicklungshelfer.
schau mal hier.

Gruß
Rainer
goemichel
Stammgast
#6 erstellt: 03. Jan 2008, 12:31
Moin moin,

danke für die (ernüchternden) Antworten.

Ich werds also zunächst mal mit dem Hochpass versuchen.
Sollte dabei nix vernünftiges rauskommen, muss ich doch mal neue Boxen anschaffen, die für mein Hör-bedürfnis besser klingen...

Gruß, goemichel
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