Kondensatorersatz in Frequenzweiche

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classic-radio
Neuling
#1 erstellt: 28. Nov 2008, 04:09
Hallo,

mein Sorgenkind ist ein Kondensator aus einer alten Heco-Box (Bausatz) mit Frequenzweiche HN-743.

Die Frequenzweiche wurde in diesem Forum bereits am 30.11.07 unter "Lautsprecher: Passive 3-Wege Frequenzweiche anpassen"(Beitrag incl. Schaltungsgrafik) besprochen.

Der defekte Kondensator ist ein Roederstein-Elko 100 MFD 63 V, glatt, mit Polarisationskennzeichnung, kein Hinweis auf bipolar.

Der C hat eine Breite von 5 cm und einen Durchmesser von 2,5 cm. In diesen Dimensionen habe ich keinen Ersatz, allenfalls einen Mundorf mit 82 MFD und 35 VAC.
Zur Verfügung habe ich allerdings kleinere 1) Frolyt 100/70 mit Polaritätskennzeichnung, Typ TGL7168 und 2) Iskra 100/100 bipolar, Typ 8F/M.
Der defekte C hat minimal 30 Jahre auf dem Buckel; das Alter der kleineren schätze ich auf Minimum 20 Jahre, vom Aussehen her allerdings einwandfrei und noch unbenutzt.


Und dazu meine zugegebenermaßen hifi-technisch nicht gerade sehr aufregenden Fragen:

1) Bis wie weit kann ich die alten 63 V (in meinem Fall 70 oder 100 V) überschreiten, ohne Zerstörungen befürchten
zu müssen?

2) Sind in dieser oder anderen Frequenzweichen bipolare Elkos erforderlich/erlaubt, auch wenn der Roe augenscheinlich keiner ist?

3) Ist ein Austausch in beiden Freuquenzweichen erforderlich, um eventuell irgendein abstraktes Spannungsgleichgewicht herzustellen?

Dank im voraus für Eure Unterstützung!
ixoye
Stammgast
#2 erstellt: 28. Nov 2008, 09:35
Hallo Du schau Dich hier mal um. Ich denke der richtige Kondi ist hier zu finden .

Unten auf der Seite Kondensatoren / Elko´s
evt. mal Anrufen .
Gruß
Carsten
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#3 erstellt: 28. Nov 2008, 10:26
Hallo ixoye,
============
> 1) Bis wie weit kann ich die alten 63 V (in meinem Fall 70 oder 100 V)
> überschreiten, ohne Zerstörungen befürchten zu müssen?

Diese Angaben betreffen die 'Spannungsfestigkeit' der Elkos. Um so größer desto besser.
Allerdings werden für Dich bereits 35VAV reichen

> 2) Sind in dieser oder anderen Frequenzweichen bipolare Elkos erforderlich/erlaubt,
> auch wenn der Roe augenscheinlich keiner ist?

- bipolar sollten diese aber schon sein.


> 3) Ist ein Austausch in beiden Freuquenzweichen erforderlich, um eventuell
> irgendein abstraktes Spannungsgleichgewicht herzustellen?

Du solltest auf jeden Fall beide Weichen gleich aufbauen. Aber nicht wegen der
'abstrakten Spannungsgleichgewichte' - sowas gibt es nicht - sondern um grundsätzlich
gleiche Bedingungen an den Lautsprechern zu haben.
HerrBolsch
Inventar
#4 erstellt: 28. Nov 2008, 10:31
Guten Morgen


1) Bis wie weit kann ich die alten 63 V (in meinem Fall 70 oder 100 V) überschreiten, ohne Zerstörungen befürchten zu müssen?


Soweit du möchtest. Die 63V gegen lediglich die Spannungsfestigkeit an, dass heißt, du darfst mit dem neuen Wert nicht darunter liegen. Darüber ist ok. Die Spannungsfestigkeit hat nichts mit der Funktion zu tun.

Was du nicht tun solltest, ist einen 100µF (Mikrofarad) Kondensator gegen einen mit 82µF tauschen. Dieser Wert ist maßgeblich für die Funktion.


2) Sind in dieser oder anderen Frequenzweichen bipolare Elkos erforderlich/erlaubt, auch wenn der Roe augenscheinlich keiner ist?


In Frequenzweichen sind nur bipolare Elkos (und andere Kondensatortypen) erlaubt. "Normale" Elkos vertragen keinen Wechselstrom und gehen kaputt. Dein Roe ist auch ein bipolarer.


3) Ist ein Austausch in beiden Freuquenzweichen erforderlich, um eventuell irgendein abstraktes Spannungsgleichgewicht herzustellen?


Geiles Wort
Da die 63V nur die Spannungsfestigkeit angibt, wäre das theoretisch nicht erforderlich. Praktisch altern Elektrolytkondensatoren aber. Die Kapazität reduziert sich mit der Zeit bis hin zum Defekt. Wenn die Dinger wirklich 30 Jahre alt sind, macht es nicht nur Sinn, diese beiden Elkos zu tauschen, sondern alle (Elkos] auf der Weiche (Folienkondensatoren und andere Typen sind da unempfindlicher).

Gruß, Hauke

Hauke: He, was willst du denn hier?
Edith: Ich wollte dir nur sagen, dass der Axel mal wieder schneller war als du!
Hauke:


[Beitrag von HerrBolsch am 28. Nov 2008, 10:33 bearbeitet]
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#5 erstellt: 28. Nov 2008, 11:42
Hallo Hauke,
============
Wir sollten froh sein dass sich überhaupt irgendwelche
Fraunen hier ins Forum trauen, also mach die Dame bitte
nicht so an, das war bestimmt nich böse von Ihr gemeint!

Stimmst Edith??
classic-radio
Neuling
#6 erstellt: 28. Nov 2008, 16:39
Hallo nochmals,

erst eimal Dank für die wirklich extrem schnellen Hilfestellungen.

Ich werde mein Glück zunächst mit den slowenischen Iskras 100/100 versuchen - weil diese per Aufdruck bipolar sind -
und hoffe auf einen rausch-/brummfreien Klang. Und noch drei Anmerkungen:

1. "Gleiche Bedingungen" faßt es sicherlich eindeutiger als "Spannungsgleichgewicht", es war jedenfalls genau das, was ich zu erfahren hoffte.

2. Die Kennzeichnung der Kondensatoren bleibt für mich ein Mysterium. es sei denn, es wäre ganz einfach und bipolar
würde nichts anderes bedeuten, als das es zwei eindeutig und unveränderlich gepolte Seiten gibt (Plastik- für + und Metallseite für - bzw. +-Reihe um den Kondensator herum oder längere Beine für + bei radialer Bauform).

3. Zum Alter: Ich habe die Boxen vor 25 Jahren gebraucht gekauft und dementsprechend würde jede "neue" oder "unbenutzte" HN-743 oder HN-744, die etwa über eBay zu ersteigern wäre, in ihrer Bestückung dennoch 30 Jahre alt sein. Also komme ich um den Komplettaustausch der Kondensatoren wohl nicht herum.
highendnarr
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 30. Nov 2008, 21:18
Guten Abend Selbstbauer,

interessiert habe ich diesen Thread gelesen, da ich ähnliche "Probleme" habe.
Habe mir einen Traum erfüllt und bin von Selbstbau-LS auf ein Paar Isophon Indigo gewchselt.

Nun zu meinen Fragen...
Da die Lautsprecher schon ca. 15 Jahre alt sind überlege ich die Frequenzweiche zu erneuern/verbessern.

Ich möchte gern die Innenverkabelung mit hochwertigen Kabel erneuern und die Frequenzweiche überarbeiten.

Momentan sind zementwiderstände Luftspulen Elkos und ein MKT verbaut.
Die Luftspulen wollte ich so lassen aber die Widerstände durch MOX ersetzen und die Elkos durch MKT/MKP.
Der eine MKT der verbaut ist (vermutl. für HT Kreis) würde ich durch einen guten Audyn CAp ersetzen.

Ist meine Überlegung korrekt / Sinnvoll?
Bitte um eure Hilfe da ich mich mit Frequenzweichen nicht so sehr auskenne.

Vielen Dank
HerrBolsch
Inventar
#8 erstellt: 30. Nov 2008, 23:09

Ist meine Überlegung korrekt?


Ja.


Ist meine Überlegung sinnvoll?


Nein.

OK, Spaß beiseite. Du kannst das machen, wenn du willst. Ob es was bringt, steht auf einem anderen Blatt. Meine persönliche Ansicht ist, dass der Aufwand den Nutzen nicht rechtfertigt, inbesondere bei der Verkabelung. Außerdem sehe ich keinen Sinn darin, ein aufeinander abgestimmtes Konzept in einzelnen Bereichen mit großem finanziellem Aufwand zu verbessern, um den mittelmäßigen Rest auszugleichen. Ich gehe davon aus, dass Hersteller die eizelnen Baugruppen qualitativ und preislich aufeinander abstimmen, um mit gegebenem Aufwand möglichst viel zu erreichen (ich erwarte an dieser Stelle lautstarken Protest!)

Letztendlich läuft "Weichentuning" aber fast immer auf Voodoo-Diskussionen hinaus, also erwarte hier keine absoluten Antworten sondern mach's, wenn du meinst, dass es sich lohnt. Schlechter oder fehlerhaft wird wie Weiche durch deinen Umbau nicht.

Grad heute hat mir wieder jemand erzählt, dass er sich ganz tolle Netzkabel gekauft hätte, die den Klang grundlegend verändert hätten, Geheimtipp, undsoweiterundsofort. Ich habe es stillschweigend hingenommen. Der Verkäufer ist Ing. und hat auch irgendwas mit dem VDE zu tun. Auf die Frage, was das besondere an seinen Kabeln sei, hat er gesagt "Nichts. Sie wurden nicht bei Vollmondschein von einer blonden Jungfrau nach einer uralten, geheimen Flechttechnik der Maya hergestellt. Sie sind einfach nur solide verarbeitet." (sinngemäß) Die Antwort hat mir gefallen.

Gruß, Hauke
Edith
Neuling
#9 erstellt: 30. Nov 2008, 23:18

Der_RiPol_-_Axel schrieb:
Hallo Hauke,
============
Wir sollten froh sein dass sich überhaupt irgendwelche
Fraunen hier ins Forum trauen, also mach die Dame bitte
nicht so an, das war bestimmt nich böse von Ihr gemeint!

Stimmst Edith??


Hallo Axel,

da hast du völlig recht!

Hauke, ich verlange ein Entschuldigung, sonst hau ich wieder ab ins andere Forum, wo sich viel mehr Frauen tummeln...

Liebste Grüße,

Edith
HerrBolsch
Inventar
#10 erstellt: 30. Nov 2008, 23:58

Liebste Grüße,

Edith




Sehr geehrte Frau Edith,

ich bitte sie hiermit förmlich und in aller Öffentlichkeit um Verzeihung für die Verunglimpfung ihres Namens.

Hochachtungsvoll, ihr Hauke

PS: Aber meine Signatur bleibt!
highendnarr
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 01. Dez 2008, 11:44
Hallo Hauke,

wollte mit meiner frage nicht in Richtung Tuning/Voodoo abschweifen.
Ich dachte vielmehr dass es vielleicht sinnvoll ist die Elkos auf grund ihres Alters zu erneuern und ggf. durch höherwertige zu ersetzen.
Habe gehört das die Elkos wohl mit den Jahren austrocknen sollen und von ihrem Wert abweichen.
Stimmt dass?

Grüsse Daniel
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