Lautsprechereinbau in "Massiv-Holz-Klotz"

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cmkrz
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 28. Nov 2008, 09:59

Grüß Euch,

ich habe eine Piano-Craft 810 von Yamaha.
Nun möchte ich einen neuen "Phono-Stand" bauen.
Ich habe zwei Vollholz-Klötze. Maß 40cmx40cm und 60cm hoch.
Darauf ein Brett - fertig. Wird alles in allem recht massiv. Soll auch so sein.
Jetzt habe ich mir überlegt, in die Vollholzquader die Boxen der Anlage einzulassen. D.h. in die Vollholzquader exact die Maße der Boxen auszusägen (natürlich durchgängig für die Kabelzufuhr). Ich hoffe, dies einigermaßen verständlich erklärt zu haben.

Nun die entscheidende Frage: Verändere ich dadurch hörbar den Klang der Boxen? Immerhin baue ich ja im Prinzip eine Box um die Box? Muß ich eventuell mit Brummen usw. rechnen?
Können sich unter Umständen die Boxen nicht mehr richtig "entfalten"????

Wäre super, wenn mir ein Profi hier Ratschläge geben könnte, bevor ich mit dem Bau beginne.

Vielen Dank

Michael

anymouse
Inventar

#2 erstellt: 29. Nov 2008, 01:35

Die eigentlichen Lautsprecher-Gehäuse bleiben aber unverändert? Dann könnte das Hauptproblem von Massivholz-Gehäusen, nämlich Arbeiten des Holzes und damit Verziehen und Reißen der Bretter, nicht so entscheidend sein. (ich würde an Deiner Stelle einen Abstand zwischen innerer Klotzwand und Originalgehäuse lassen und diesen etwa mit Mossgummi etc. füllen, damit nicht der Klotz das Gehäuse zerdrückt. Welche Holzsorte ist das übrigens?

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Ich kenne die Maße der PianoCraft-Boxen nicht. Kannst Du sei einmal posten? Ich vermute aber, dass sie deutlich kleiner als die 40x60cm Frontplatte der Holzklötze sind.

Dass könnte in der Tat ein kleines Problem geben, Stichwort "baffle step".

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Etwas Theorie:

Für fast jeden Lautsprecher gibt es einen Frequenzbereich, wo die Schallwellenlänge ungefähr gleich der Entfernung Membran-Schallwandrand ist. Da passiert natürlich etwas: für tiefere Frequenzen ist die Schallwand (engl.: baffle) uninteressant und die Box strahlt eher gleichmäßig in den gesamten Raum, also auch nach hinten, ab. Höhere Frequenzen werden dagegen eher nur in den vorderen Raum abgestraht, wo damit natürlich die Lautstärke etwas höher ist. Das ganze nennt man "baffle step" und wurde nur ganz grob und ungenau beschrieben. Allerdings gibt es dort keine scharfe Stufe, sondern eher einen fließenden Übergang mit mehr oder weniger starken Schwankungen.

Diesen baffle step muss ein Entwickler in die Box-Abstimmung einfließen lassen.

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Jetzt zu Dir:

Mit dem breiten Rand des Klotzes um die Box vergrößerst Du die Schallwand, und damit liegt dieser Baffle step tiefer. Daher gibt es einen Bereich, wo der Pegel durch den baffle step bereits angehoben ist, aber noch der künstliche Ausgleich wirkt, der ja für die kleinere Schallwand des Ursprungsgehäuses bestimmt wurde.

Wenn das nur ein, zwei Zentimeter Unterschied sind, dürfte das ungefähr in die Größenordnung der Abweichungen fallen, welche durch Raumeinflüsse und Chassisqualität verursacht werden. Gleiches gilt, wenn nur ein kleiner Winkelbereich betroffen ist, der auch noch sehr weit entfernt vom Chassis liegt; dies ist etwas für den Umbau Regal- zu Stand-LS bzw. voluminöse Ständer relevant.

Bei 100% Vergrößerung (Originalgröße mal als 20cm genommen, also ungefährer Abstand Membran-Kante 10cm, jetzt aber 20cm), dürfte das ganze aber schon sehr deutlich ausfallen.

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Abhilfe wäre:

Sehr breite Fasen (Abschrägungen) anbringen, die fast bis zum Rand des Originalgehäuses reichen

Die Lautsprecher obendrauf setzen, vielleicht noch zu einem kleinen Teil eingelassen.