Regeln für den Chassisabstand

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Doppler
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Mrz 2009, 17:47
Hallo zusammen...

nachdem ich mich hier nun blind gesucht habe, versuche ich meine Frage mal in Schrift zu packen.
Sollte jemand hierfür eine bereits umfassend dokumentierte Antwort kennen, bitte einfach nen Link senden. Danke schonmal...

Erstmal die Randdaten:
Ich bin ziemlich kurz davor, den Startschuss für mein kleines 3-Weg-Projekt abzufeuern. Geplant ist ein aktives System mit Monacor-Chassis (SPH-265, MSH-115, DT-254 (u.U. evtl. den Tang Band-Keramik-HT) geschl. 35 Liter). Als Aktiv-Elektronik werden Module eingesetzt, die bereits eine sehr ähnliche Kombination betreiben (MB Quart - Teilaktiv, 2 Kanäle, TT>MT bei 220 Hz aktiv, MT>HT bei 1,7 kHz passiv getrennt; beide Kanäle gute und sehr stabile 80 RMS).
Das System soll als Abhörmonitor im Nahfeldbereich eingesetzt werden.

Die Frage:
Gibt es Faustregeln (oder sogar amtliche Formeln) für den Abstand der Chassis zueinander? In anderen Threads hab ich bereits lesen können, dass für einen Nahfeldbetrieb die Chassis enger beieinander sein sollten. Gibt es trotzdem Regeln dafür, z. B. "die Zentren der MT und HT sollen den gleichen Abstand zum Zentrum des TTs haben" (frei erfundene These!!!) oder so was ähnliches???

Habt Dank schonmal für eure Gedanken und Hinweise dazu!

Schönen Sonntag noch...

Der Doppler

PS: Wer sich mit mir über die geplante Konstellation auseinandersetzen möchte ... ich bin für jede Anregung offen!


[Beitrag von Doppler am 22. Mrz 2009, 18:34 bearbeitet]
markusred
Inventar
#2 erstellt: 22. Mrz 2009, 18:47
kann nur Gedanken beisteuern

Ich würd sagen, dass die Abstände auch im Hinblick auf die Trennfrequenzen betrachtet werden müssen. Je niedriger, desto unkritischer. Wenn der Bass vom TMT bei z.B. 200 Hz getrennt würde (mit welcher Flankensteilheit?), wäre die Anordnung und der Abstand dieser Chassis zueinander fast egal.

Beim TMT und HT würde ich die Frontplatte des HT bis zum Magneten hin auf der zum MT gewandten Seite hin kürzen und die Chassis quasi Korb an Korb montieren. Oder alternativ nur den HT in die Frontwand einlassen und den Korb des nicht eingefrästen MT ragt über die Frontplatte des HT.
Doppler
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Mrz 2009, 19:55
Hi markusred...

vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Versteh ich dich richtig, dass ich bei den vorgegebenen Trennfrequenzen von 220 Hz & 1,7 kHz (aktiv/passiv - 12dB) bei der Gestaltung der Schallwand einigermaßen sorgenfrei agieren kann!?

Grüße

Doppler
P.Krips
Inventar
#4 erstellt: 22. Mrz 2009, 20:40
Hallo Doppler,


Doppler schrieb:
Hallo zusammen...

nachdem ich mich hier nun blind gesucht habe, versuche ich meine Frage mal in Schrift zu packen.
Sollte jemand hierfür eine bereits umfassend dokumentierte Antwort kennen, bitte einfach nen Link senden. Danke schonmal...

Erstmal die Randdaten:
Ich bin ziemlich kurz davor, den Startschuss für mein kleines 3-Weg-Projekt abzufeuern. Geplant ist ein aktives System mit Monacor-Chassis (SPH-265, MSH-115, DT-254 (u.U. evtl. den Tang Band-Keramik-HT) geschl. 35 Liter)

Den DT 254 habe ich in der Avatarbox auch im Einsatz, aber etwas höher getrennt, finde den sehr gut. Habe zwar den MSH 116/4 im Einsatz, doch der ist dem MSH 115 sehr ähnlich, mit der Kombi machst du IMHO nix verkehrt.


. Als Aktiv-Elektronik werden Module eingesetzt, die bereits eine sehr ähnliche Kombination betreiben (MB Quart - Teilaktiv, 2 Kanäle, TT>MT bei 220 Hz aktiv, MT>HT bei 1,7 kHz passiv getrennt; beide Kanäle gute und sehr stabile 80 RMS).
Das System soll als Abhörmonitor im Nahfeldbereich eingesetzt werden.


Die Frage:
Gibt es Faustregeln (oder sogar amtliche Formeln) für den Abstand der Chassis zueinander? In anderen Threads hab ich bereits lesen können, dass für einen Nahfeldbetrieb die Chassis enger beieinander sein sollten. Gibt es trotzdem Regeln dafür, z. B. "die Zentren der MT und HT sollen den gleichen Abstand zum Zentrum des TTs haben" (frei erfundene These!!!) oder so was ähnliches???

Ganz so einfach ist die Antwort darauf nicht, es kommt auch auf den Schallenstehungsort der beteiligten Treiber an, die deine Abstrahlachse vertikal etwas kippen lassen, was bei Aktiv mit festen Filterflanken ein wenig Problem bei der Summierung auf Achse geben kann, aber nicht muß.
Grundsätzlich ist wie schon gesagt, ein möglichst nahes Zusammenrücken der HT/MT - Treiber sinnvoll. Ich hab das auch so wie angeregt gelöst: HT schallwandbündig versenkt und den flachen Korbrand des MT überlappen lassen. Alternativ/zusätzlich könnte man an der Frontplatte des HT noch was wegschnippeln.
Der TT-Abstand ist wie ebenfalls angesprochen nicht so kritisch, schadet aber garantiert nicht, wenn man den so nah wie möglich an den MT heranschiebt......
Noch eine Anregung: Ich habe der Kombi eine breite Schallwand verpasst (50cm), so daß der Lautsprecher ausser im Bass weitestgehend als Halbraumstrahler arbeitet und auf 30 Grad abgestimmt. Ergibt eine sehr gleichmäßige Energiekurve und eine hervorragende Rückwärtsdämpfung.

Auf jeden Fall hast du da ein sehr schönes Projekt in der Mache, was auch sicherlich, wenn gut umgesetzt, sehr fein klingen wird.

Gruß
Peter Krips
P.Krips
Inventar
#5 erstellt: 22. Mrz 2009, 20:43
Hallo,


Doppler schrieb:
Hi markusred...

vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Versteh ich dich richtig, dass ich bei den vorgegebenen Trennfrequenzen von 220 Hz & 1,7 kHz (aktiv/passiv - 12dB) bei der Gestaltung der Schallwand einigermaßen sorgenfrei agieren kann!?

Grüße

Doppler


hab das eben erst gesehen: Wenn du den DT 254 ähnlich tief trennen willst, würde ich aber über eine Flankensteilheit beim Übergang MT/HT von mindestens 24 dB nachdenken.....

Gruß
Peter Krips
Doppler
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Mrz 2009, 22:10
Hi Peter

zu allererst muss mich hier nochmal was korrigieren. Ich hab gerade nochmal nachgeschaut und festgestellt:
Trennung TT > MT bei 220 Hz, 18dB aktiv
Trennung MT > HT bei 1700 Hz, 12dB passiv

Und des weiteren sollte ich spätestens jetzt nochmal offen gestehen: Ich bin leider kein Vollprofi!!! (Deshalb vielleicht bitte ein paar "dumme" Fragen verzeihen)


P.Krips schrieb:
... Ganz so einfach ist die Antwort darauf nicht, es kommt auch auf den Schallenstehungsort der beteiligten Treiber an, die deine Abstrahlachse vertikal etwas kippen lassen, was bei Aktiv mit festen Filterflanken ein wenig Problem bei der Summierung auf Achse geben kann, aber nicht muß.


Meinst du mit dem Schallentstehungsort Luftspalt/Schwingspule, also Phasenlage der Chassis? Ich dachte schon daran, den HT zu versenken, um zumindest annähernd auf die gleiche Phase des MT zu kommen.
Und leider kann ich an den Aktiv-Modulen nicht eingreifen, oder vielleicht eher: Ich trau mich nicht.
Denn das klangliche Erscheinungsbild ist derzeit so fantastisch, das ich nur eben mit neuen Chassis eingreifen möchte.

Vielleicht nochmal als Hinweis für meine ersten Ideen: Derzeit (sprich: altes Gehäuse, alte Chassis) sind die Chassis vertikal aufeinander folgend angeordnet, wie man es von einer Box aus den 80ern kennt. TT/MT/HT (übrigens ein alter DT-109) von unten nach oben einigermaßen gleichmäßig verteilt, allerdings nicht auf einer Achse, sondern MT und HT etwas aus der Mittelachse des TT heraus. Geplant allerdings ist eine Anordnung, die einer K&H O300 gleich kommt. Schon alleine aus dem Grund, damit das Handling bei der Positionierung einfacher wird.

Deshalb auch gleich zum nächsten Hinweis:

Noch eine Anregung: Ich habe der Kombi eine breite Schallwand verpasst (50cm), so daß der Lautsprecher ausser im Bass weitestgehend als Halbraumstrahler arbeitet und auf 30 Grad abgestimmt. Ergibt eine sehr gleichmäßige Energiekurve und eine hervorragende Rückwärtsdämpfung.


Genau das wollte ich eigentlich vermeiden. Nun ist mein Raum bereits ganz gut modifiziert. Erstreflexionen sind weitesgehend sowohl an Seitenwänden und auch an der Decke eliminiert. (Teilweise Schaumstoff, teilweise Homatherm)
Geht mir bei einer breiten Schallwand nicht ein wenig Tiefenstaffelung flöten??



Auf jeden Fall hast du da ein sehr schönes Projekt in der Mache, was auch sicherlich, wenn gut umgesetzt, sehr fein klingen wird.


Danke SEHR fürs Mut machen! War mir nämlich lange Zeit nicht sicher, ob sich der Aufwand lohnen wird. Allerdings habe ich hier sehr viel auch über die Chassis erfahren können.

Peter, hast du vielleicht Detailaufnahmen deiner Box, besonders vom MT/HT-Bereich für mich!?

Vielen Dank!

Doppler

Btw.:
Mit welchem Programm für den Rechner kann man denn mal sauber Lautsprecher konstrieren bzw. erstmal grafisch umsetzen? Bisher gibts bei mir immernoch den alten Stift und Papier...
Bin dankbar für jeden Hinweis


[Beitrag von Doppler am 22. Mrz 2009, 22:14 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#7 erstellt: 22. Mrz 2009, 23:11

Doppler schrieb:
Hi Peter

zu allererst muss mich hier nochmal was korrigieren. Ich hab gerade nochmal nachgeschaut und festgestellt:
Trennung TT > MT bei 220 Hz, 18dB aktiv
Trennung MT > HT bei 1700 Hz, 12dB passiv

Wenn es bei der Trennfrequenz und passiv MT/HT geht,empfehle ich dennoch 24 dB-Trennung, der HT wird es dir danken.....


Und des weiteren sollte ich spätestens jetzt nochmal offen gestehen: Ich bin leider kein Vollprofi!!! (Deshalb vielleicht bitte ein paar "dumme" Fragen verzeihen)

Sind wir hier (fast) alle nicht, lediglich Amateure mit mehr oder weniger Erfahrung....


P.Krips schrieb:
... Ganz so einfach ist die Antwort darauf nicht, es kommt auch auf den Schallenstehungsort der beteiligten Treiber an, die deine Abstrahlachse vertikal etwas kippen lassen, was bei Aktiv mit festen Filterflanken ein wenig Problem bei der Summierung auf Achse geben kann, aber nicht muß.



Meinst du mit dem Schallentstehungsort Luftspalt/Schwingspule, also Phasenlage der Chassis? Ich dachte schon daran, den HT zu versenken, um zumindest annähernd auf die gleiche Phase des MT zu kommen.

Das meinte ich, aber durch die nötige Stufe in der Schallwand zwecks Zurücksetztung des HT handelst du dir IMHO mehr andere Probleme ein, als du durch den Versatz gewinnst.

Und leider kann ich an den Aktiv-Modulen nicht eingreifen, oder vielleicht eher: Ich trau mich nicht.
Denn das klangliche Erscheinungsbild ist derzeit so fantastisch, das ich nur eben mit neuen Chassis eingreifen möchte.


Vielleicht nochmal als Hinweis für meine ersten Ideen: Derzeit (sprich: altes Gehäuse, alte Chassis) sind die Chassis vertikal aufeinander folgend angeordnet, wie man es von einer Box aus den 80ern kennt. TT/MT/HT (übrigens ein alter DT-109) von unten nach oben einigermaßen gleichmäßig verteilt, allerdings nicht auf einer Achse, sondern MT und HT etwas aus der Mittelachse des TT heraus. Geplant allerdings ist eine Anordnung, die einer K&H O300 gleich kommt. Schon alleine aus dem Grund, damit das Handling bei der Positionierung einfacher wird.

Bei der Positionierung (TT+MT mehr oder weniger nebeneinander) musst du aber beim Übergang TT/MT aufpassen, eigentlich ist da echte Weiche 3. Ordnung nicht so optimal, da sich je nach Polung ausserhalb der Schallwandnormalen Abstrahlkeulen oder Auslöschungen einstellen werden.


Deshalb auch gleich zum nächsten Hinweis:

Noch eine Anregung: Ich habe der Kombi eine breite Schallwand verpasst (50cm), so daß der Lautsprecher ausser im Bass weitestgehend als Halbraumstrahler arbeitet und auf 30 Grad abgestimmt. Ergibt eine sehr gleichmäßige Energiekurve und eine hervorragende Rückwärtsdämpfung.


Genau das wollte ich eigentlich vermeiden. Nun ist mein Raum bereits ganz gut modifiziert. Erstreflexionen sind weitesgehend sowohl an Seitenwänden und auch an der Decke eliminiert. (Teilweise Schaumstoff, teilweise Homatherm)
Geht mir bei einer breiten Schallwand nicht ein wenig Tiefenstaffelung flöten??

Wenn die Stirnwand (also die Wand hinter der Box) auch so optimiert ist, könnte auch schmälere Schallwand gehen.
Wegen der Tiefenstaffelung habe ich bei meinen Boxen nicht den Eindruck, daß da was nicht stimmt...




Auf jeden Fall hast du da ein sehr schönes Projekt in der Mache, was auch sicherlich, wenn gut umgesetzt, sehr fein klingen wird.


Danke SEHR fürs Mut machen! War mir nämlich lange Zeit nicht sicher, ob sich der Aufwand lohnen wird. Allerdings habe ich hier sehr viel auch über die Chassis erfahren können.

Die Treiber sind allesamt gut (auch wenn das Manche wegen dem Namen Monacor nicht wahr haben wollen) und bei guter Umsetzung sicher dann auch ein guter Lautsprecher.

Gruß
Peter


Hast du Detailaufnahmen deiner Box, besonders vom MT/HT-Bereich für mich!?

Vielen Dank!

Muß ich mal nachsehen, im Notfall halt ich die Camera noch einmal dran....
P.Krips
Inventar
#8 erstellt: 23. Mrz 2009, 00:17
Hallo,
hab mal schnell das Abstrahlverhalten bei der Übernahmefrequenz TT/MT simuliert, da solltest du statt dritter Ordnung eher Linkwitz 2. Ordnung nehmen (dann die Übernahmefrequenz etwas nach oben schieben) oder Linkwitz 4.Ordnung bei der vorgesehenen Übergangsfrequenz.

Gruß
Peter Krips
Doppler
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Jun 2012, 00:05
Ich habs zu Ende gebracht!!! (Link zu einem Thread hier im HiFi-Forum)

*Jubel*

Vielen Dank auch euch für die Anregungen und umfassenden Informationen hierzu.

Grüße

Doppler
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