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Kugel contra Box - die Messungen

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AC-SB
Stammgast
#1 erstellt: 02. Sep 2009, 07:54
moin zusammen,

wie im Thread Was wir machen ist doch Unsinn versprochen, hab' ich mir jezt mal die Nacht um die Ohren geschlagen und eine Messreihe veranstaltet, die das Auftreten von stehenden Wellen in verschiedenen Gehäuseformen dokumentieren soll. Und wenn wir schon mal dabei sind, schauen wir uns noch das Abstrahl- und Klirrverhalten an

Auch wenn der Vergleich sicher nicht perfekt ist (irgendwo muss der Aufwand auch seine Grenzen haben), denke ich, dass er eine gewisse Aussagekraft hat.

Rahmenbedingungen:

Chassis: Seas L18 RNX/P 8Ohm, 18er Alu-TMT, eingespielt und von diversen Messungen schon leicht mitgenommen, aber noch OK,

Gehäuse 1: MDF-Kugel 20 Liter, AD 43 cm, ID +/- 34 cm, innen nicht geometrisch Rund sondern stufig, da aus MDF-Ringen aufgebaut und innen nicht gedrechselt.

Gehäuse 2: Kindersarg, aussen b 20, h 35, t 24cm, innen b 16, h 31, t 20 cm. Kanten sind NICHT gefast, der Treiber befindet sich horizontal mittig im Gehäuse und vom oberen Rand ebensoweit entfernt wie von den Seitenrändern - nicht unbedingt ideal also, da sich die Kanteneffekte recht gut um eine Frequenz gruppieren. Eingefräst ist er auch nicht- eigentlich ein Unding ;). Ein 20 Liter Gehäuse hätte noch mehr Sinn gemacht, aber nach den notwendigen Anpassungen an den vorhandenen Gehäusen hatte ich echt keine Lust mehr, da noch was zu zimmern. Für den vermeintlich interessanten Bereich > 500 Hz hat das aber auch wenig Bedeutung.

Beide Gehäuse sind völlig leer!! Keine Wolle, Filz o.ä., da es hier ja um den Vergleich der Innenraumgeometrien geht und ewaige Fehler nicht gedämpft werden sollen.

Messungen:

Impedanz: Messungen mit 1,0 V

Klirr: Messungen mit 2,0 V, 0° Nahfeld, 0-15-30-45-60° 100 cm horizontal. Vertikal wäre nur bei der Box interessant gewesen, habe ich vergessen

FGang: MLS-Messung @ 24Bit, 96 KHz, 579 FFT-Punkte, um die ersten Reflexionen rauszuhalten.
Die Differenzen im Grundtonbereich (beim Winkelvergleich) kommen von der Entfernungsänderung durch Drehen der Boxen. Habe ich nicht korrigiert, da die Kurven so tendenziell leichter auseinanderzuhalten sind. Eine Legende zu den Winkeln erübrigt sich wohl

Zerfallspektrum: wie F-Gang. Die Beschriftung der Diagramme ist da nicht korrekt - weiss der Geier warum HBX 6.0 da den offenbar nächstgrößeren voreingestellten Wert ausgibt.

Mein Messsystem ist komplett kalibriert bis auf den Pegel. Alle Angaben ausser Impedanz sind also relativ zu sehen, ich habe da keine 115 db in der Spitze "durchgeblasen"

Los gehts mit den Impedanzen, Reihenfolge freeair - Kugel - Box:



Die Kugel macht eine kleine Störung bei 620 Hz, was mich etwas verwundert: Beim Innendurchmesser 34 cm hätte ich etwas bei 1000 Hz oder 2000 Hz erwartet = Wellenlänge rund 34 bzw. 17 cm.
Die Box bringt 2 kleine Zacken @ 550 und 810 Hz dazu. Das entspricht von den Wellenlängen schon eher den Innenmaßen.


Weiter gehts mit den Verzerrungen im Nahfeld, erst Kugel, dann Box:



Mist - vergessen, die Skalierung der Klirr-%e anzugleichen - müsst Ihr selber machen
Sieht mir danach aus, als käme die Kugel hier etws besser weg.

Also ab zu den Frequenzgängen:



Bei z.B. 4 KHz scheint die Kugel etwas besser zu liegen als die Box. Angesichts der scharfen Kanten kontra wohlige Rundung hätte ich da aber etwas mehr erwartet.



Achtung!!! 2db zwischen 2 Linien, anstelle der sonst 5!!
Wo ist mein Baffle-Step Angesichts der schmalen Schallwand und der theoretisch zu kleinen Kugel hatte ich hier weit Schlimmeres befürchtet.

In der Linearität nehmen sich beide nicht viel, nur an etwas anderen Stellen. Auch kein Grund sich nicht die Kugel zu geben.

Und der CSD-Vergleich darf auch nicht fehlen:



hier kommt die Kugel anfangs zögerlicher, am Ende aber schneller zur Ruhe. Ob und in wieweit das klanglich besser oder schlechter ist Oder ob's schlicht am unterschiedlichen Volumen liegt? He, Es soll ja auch noch Raum für Diskussionen geben

Summa Summarum sehe ich eigentlich minimale Vorteile bei der Kugel, jedenfalls ausser dem weit höheren Bastelaufwand keine Nachteile.
Allerdings haben mich die doch nicht sooo dramatischen Unterschiede überrascht.

Interessant wäre jetzt natürlich auch nochmal die ganze Sache mit Dämpfung, aber hey - ich muss auch mal Brötchen verdienen - vielleicht, wenn ich mal in Rente gehe oder in den Knast einfahre

Noch interessanter wird's eventuell, wenn Hochtöner ins Spiel kommen, da die ja im HT-Bereich wieder ein gaaaanz anderes Bündelungsverhalten aufweisen. Auch hier gilt obiges: Knast oder Rente

Und besonders spannend könnte es mit einem guten Coax werden. Damit warten wir aber nicht so lange - da werd' ich wohl dieses Jahr ohnehin noch ran müssen


Mehr mutmasse ich jetzt nicht und überlasse die Ergebnisse Eurer eifrigen "Auseinandernahme" - Isch aben fertig

Beste Grüße

Michael

Edith ruft noch: Mist - extra Bilder von den Gehäusen/Messaufbau gemacht, und nun ist kein USB-Kabel zur Hand. Warum haben die eigentlich alle Stecker, die sich auf 0,0x mm unterscheiden müssen Werden also nachgeliefert


[Beitrag von AC-SB am 02. Sep 2009, 10:21 bearbeitet]
AC-SB
Stammgast
#2 erstellt: 02. Sep 2009, 08:08
und gleich der erste Nachtrag:

Wenn's um Gehäuseresos geht, ist wohl ein Vergleich im Nahfeld "schärfer", daher noch der CSD-Vergleich @25 mm und dafür größerem Fenster - die Raumreflexionen haben da kaum noch eine Chance



[Beitrag von AC-SB am 02. Sep 2009, 08:09 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Sep 2009, 08:28
Gut gemacht.

Ich sehe auch keinen schlagenden Beweiß für die Kugel.
Hohlraumresos bekommt man unabhängig von der Form mit geeignetem Absorptionsmaterial problemlos weg, zumindest so weit, das man sie nicht mehr hört.

Interessanter wäre jetzt die Messung der (Nicht)-Kantenbeugung mit dem HT.
hreith
Inventar
#4 erstellt: 02. Sep 2009, 08:36
Hi AC-SB,

sehr schöne Arbeit

Um die Effekte der Außenkanten zu sehen, müsste man wohl einen Treiber benutzen, der im Bereich um 2-5kHz möglichst ausgewogen Pegel liefert und selbst wenig richtet. Also z.B einen normalen Hochtöner.
Dein L18 richtet in dem Bereich wohl so stark, dass er die Kantenreflexionen gar nicht voll anregt und so auch nicht so stark auf die Kante reagiert.
AC-SB
Stammgast
#5 erstellt: 02. Sep 2009, 10:00
moin,

danke für die Blumen und ja, Ihr habt Recht. Die Messungen mit HT werden kommen, allerdings brauche ich da erst noch ein bestimmtest Teil und die Hohlraum-Resos, die ja um 1000 Hz erwartet wurden, hatten erst mal Priorität.

Insbesondere die Kugel mal kurz auf einen HT umzubauen, der dann möglichst noch ohne plane Frontplatte daherkommt, war mir dann in Anbetracht der Dinge, die da bald kommen, doch zu viel Arbeit.

@ Hubert: Der Hersteller der Kugeln könnte noch von den letzten beiden HiFi-Music-Worlds bekannt sein: Heisst fast wie die beliebtesten Kalendertage, kenne aber seine alter ego hier im Forum nicht

Beste Grüße

Michael


[Beitrag von AC-SB am 02. Sep 2009, 10:01 bearbeitet]
ESELman
Stammgast
#6 erstellt: 02. Sep 2009, 13:38
Hi,

mess doch mal mit besserer Auflösung und nicht 96kHz!

DerESELman
AC-SB
Stammgast
#7 erstellt: 02. Sep 2009, 13:43
sorry, meine sonst recht brauchbare Soundkarte lässt 192 nicht sinnvoll zu. Die kann ich zwar einstellen, bringen aber keine Besseren Ergebnisse, und wenn, dann durch interne Interpolation - und sowas wollen wir doch nicht
Sämtliche Messungen sind auch übrigens Nicht geglättet, auch kein /3 Oktav oder ähnliches. Vielleicht liegt der zackige Eindruck auch daran, aber ich wollte keine Informationen opfern.

Beste Grüße

Michael
nailhead
Stammgast
#8 erstellt: 02. Sep 2009, 14:32
Ich denke er meinte die FFT-Länge

Hut ab vor der Messreihe

lg Andy
Christoph_Gebhard
Inventar
#9 erstellt: 02. Sep 2009, 14:43
Hi Michael,

danke für die Messungen. Die Ergebnisse decken sich mit meinen Erfahrungen.

Die Stehwelle bei 620Hz ergibt schon Sinn. Die erste Stehwelle muss ja nur mit der halben Wellenlänge in die Kugel passen, es gibt ja Hin- und Rückweg.
Vom Treiber zu (fast) jeder Wand der Kugel (zumindest in der hinteren Hälfte) und zurück sind im Schnitt so geschätzte 55-60cm, was in etwa der Wellenlänge deiner Frequenz entspricht.

Zu Kantendiffraktion und Baffle Step: Wenn ich das richtig verstehe, treten sie zwar bei unterschiedlichen Frequenzen auf, sind aber untrennbar miteinander verknüpft.
Eine Kugel stellt da natürlich ein Extremfall dar. Trotzdem lassen sich dadurch vielleicht einige Effekte erklären.

Gruß, Christoph
Spatz
Inventar
#10 erstellt: 02. Sep 2009, 15:21
Der extremste Fall ist wohl der Unterschied zwischen dreieckiger (sehr unterschiedlich lange Wege zwischen Chassis und Kante) und kreisrunder Schallwand (alle Wege zwischen Chassis und Kanten gleich lang). Eine Kugel ist ja auch nur eine kreisrunde Schallwand mit sehr großzügigen Phasen...

Was mich noch interessieren würde: Wie ist die reale Größe der virtuellen Schallwand, die bei der Kugel gebildet wird. Das Chassis wird bei 100 cm Durchmesser mit Sicherheit keine 100 cm durchmessende ( ) Schallwand sehen, sondern nur 60 cm oder so...
moby_dick
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Sep 2009, 15:45
Das ist die Frage aller Fragen! Irgendwas zwischen Null und unendlich wird es sein.

Null: Huch sagt der Schall, hier ist ja keine Wand.
Unendlich: Fein ....hier kreise ich endlos.

Hilft nicht weiter, also muss man messen.
AC-SB
Stammgast
#12 erstellt: 02. Sep 2009, 19:59

nailhead schrieb:
Ich denke er meinte die FFT-Länge

Hut ab vor der Messreihe

lg Andy


Hi Andy,

danke, jetzt hab' ich's kapiert

@ Eselman:


Es gab ja 2 Zielsetzungen zum Messen:

1. Ausprägung der Stehwellen im Gehäuse, da es hierzu ja verschiedene Therorien gab:

Hier habe ich versucht, im Nahfeld an das Problem ranzugehen und konnte damit auch länger fenstern - siehe die CSDs im 2. Post und die Klirrvergleiche im 1.Post. Ich denke die Aufläsung ist ausreichend, da man ja die Resos wunderbar erkennen kann.

2. Kanteneffekte:

Ich denke, um die sinnvoll zu erfassen, ist eine Nahfeldmessung unbrauchbar, also ist die Messentfernung 1 Meter. Direktschall und der "Kantenschmutz" brauchen ja eine Weile, um sich entsprechend zu addieren. Hier habe ich so gefenstert, und damit die Anzahl der Messwerte natürlich auch dementsprechend begrenzt, dass die ersten Raumrefexionen eben gerade draußen bleiben. Mehr Auflösung würde da leider das Ergebnis stark verwässern.
Eventuell gingen 50 cm Messabstand auch noch, würde aber an Auflösung auch nicht wesentlich mehr bringen.

@ Cristoph:

Hätte ich zwar so nicht vermutet, aber die Messungen und die Mathematik geben Dir da eindeutig Recht.

Möglicherweise spielen auch hier die Stufen im Innenraum eine Rolle, die perfekte Kugel ist das ja nicht. (Fotos folgen noch) Der Aufwand, bei einer MDF-Kugel sine glatte Innenseite zu erreichen, wäre aber handwerklich enorm gewesen, bei klanglich fraglicher Verbesserung.
Erkenntnisziel meinerseits war ja auch, herauszufinden, ob die Therorie der extremen Stehwellen aufgrund überall gleicher Abstände in der Kugel zutrifft. Da aber dieser Effekt auch nicht stärker ausgeprägt ist als in der Box, und per Dämpfung problemlos zu eliminieren sein sollte, sehe ich da die Kugel nicht als sonderlich problematisch - und genau das wollten wir ja wissen - nicht, dass da ein Stehwellen-Generator entsteht

Beste Grüße Michael


[Beitrag von AC-SB am 02. Sep 2009, 20:39 bearbeitet]
New_one
Stammgast
#13 erstellt: 02. Sep 2009, 20:11
Beugungseffekte bzw. Interferenz an den Kanten entsteht am wenigsten bei Eggoiden Formen.
AC-SB
Stammgast
#14 erstellt: 02. Sep 2009, 20:36
Kann ich mir gut vorstellen, ist aber meines Wissens noch nicht messtechnisch belegt, (Vergleich mit identischem Chassis), dewegen werde ich mich hüten, dazu ein absolutes Statement abzugeben.

Wenn der Bau einer Kugel gegenüber einer Box schon komplex ist, dann ist ein Ei aber echt die Hölle

Beste Grüße

Michael
hreith
Inventar
#15 erstellt: 02. Sep 2009, 20:47
schauen wir und mal das an:

rund um den Hochtöner ist das schon fast ein Ei.
Auf Achse (grün) und unter Winkel läuft der HT dann so:

Der Bereich um den HT hat einen Durchmesser von ca 13cm und das dürfte für die kleine Senke auf Achse um 5kHz verantwortlich sein.
Um das weg zu bekommen müsste wohl entweder der Radius um den HT deutlich größer werden oder der HT eine Führung bekommen.
AC-SB
Stammgast
#16 erstellt: 02. Sep 2009, 21:12
....oder aber ein HT ohne Frontplatte mit dadurch hamonischerem Übergang zum Gehäuse.

Durch die herkömmlichen Korbrand-Formen ist bei kleineren Kugelradien eine Knickstelle fast unvermeidlich. Nur eben näher am Schallentstehungsort und damit höherfrequenter. Aber was will man machen ;).

Dafür ist aber der FGang gar nicht übel, war da etwa der Reith'sche DSP am Werk?

Einen HT mit Führung in so einer Umgebung hatte ich schon mal im Test (Number One mit Kurzhorn): Mindert die Probleme schon deutlich, da er im Bereich des Übergangs schon relativ blind ist, wirkt sich aber natürlich auch wieder auf das Rundstrahl-Verhalten aus und erzeugt oft neue (kleine) Probleme eben durch die Schallführung.
In der Summe hat mir da eine Kalotte mit sehr flachem, sanft runden Abschluss besser gefallen, aber das kann auch wieder von HT zu HT unterschiedlich sein.
Ohnehin kaum zu glauben, was bei HT der vordere Abschluss für Unterschiede macht. Selbst minimale Änderungen ergeben da schon signifikante Veränderungen.

Aber: Die Nautilus habe ich schon immer gemocht und bewundert.
Wer sowas nachbaut, hat auf jeden Fall meine Bewunderung!!

Beste Grüße

Michael


[Beitrag von AC-SB am 02. Sep 2009, 21:21 bearbeitet]
New_one
Stammgast
#17 erstellt: 02. Sep 2009, 22:04

Kann ich mir gut vorstellen, ist aber meines Wissens noch nicht messtechnisch belegt, (Vergleich mit identischem Chassis), dewegen werde ich mich hüten, dazu ein absolutes Statement abzugeben.


Das kann man sehr gut simulieren.
AC-SB
Stammgast
#18 erstellt: 02. Sep 2009, 22:15
Das kann ich erst sicher sagen, wenn ich so eine Simu mal mit einer Mesung verglichen habe. Oft erlebt man da ja sein blaues Wunder.

Wenn die ganze Simuliererei (in der Entwicklung durchaus wichtig und hilfreich) hinreichend wäre, jesses...was könnte man da Zeit sparen.

Nicht wenige Grundsatz-Diskussionen hier und anderswo basieren auf Simulationen - und ziehen sich teils ohne echte Erkenntnisse über Jahre hin

Beste Grüße

Michael
New_one
Stammgast
#19 erstellt: 02. Sep 2009, 22:24
Ich meine nicht eine Simulation mit Boxsim oder AJ-Horn. Es gibt ja auch noch andere Software.
AC-SB
Stammgast
#20 erstellt: 02. Sep 2009, 22:24
So,und jetzt noch die versprochenen Bilder von der langen Messnacht:

Innenleben der Kugel:



Die Kugeln wurden eigentlich für ein anderes Chassis mit anderen Abmessungen gebaut. Zum Glück passte der Seas exakt in die (hintere) Fräsung für den geplanten Passiv-Radiator (auch Seas) und sparte so eine Menge Arbeit
Manchmal haben Standard-Körbe eben auch ihr Gutes










Messamp in der aktuellen Ausbaustufe: Ein/Aus, Umschaltung ak/el, Ausgangsspannung, Lautstärke, Mic-Verstärkung + dazugehörige Anzeigen.
Poti Panasonic LP, Mik-Amp + Mic IBF kalibriert, Endstufe Thel AS40.


Beste Grüße

Michael


[Beitrag von AC-SB am 02. Sep 2009, 22:29 bearbeitet]
AC-SB
Stammgast
#21 erstellt: 02. Sep 2009, 22:31

New_one schrieb:
Ich meine nicht eine Simulation mit Boxsim oder AJ-Horn. Es gibt ja auch noch andere Software.


Klar, beide lassen mich ja nicht mal eine entsprechend exotische Front eingeben

Dass da andere Software-Kaliber dazu in der Lage sind, ist natürlich gut möglich.
Da ich aber weder in der Lage bin, solche Software-Monster sinnvoll zu bedienen, noch begreife wie sie arbeiten, was für eine Glaubhaftigkeit der Ergebnisse ja halbwegs hilfreich ist, muss ich wohl beim messen bleiben

Beste Grüße

Michael


[Beitrag von AC-SB am 02. Sep 2009, 22:39 bearbeitet]
_MARVELOUDIO_
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 02. Sep 2009, 22:55
FUCK - vergesst es , immer euer Gesülze , MT und HT sind viiiieeelll zu weit auseinander . Miserable Ohrtbarkeit!

Schon klar was da beim Entwerfen abging - design killed function ....

Reality Check : In reflektiv relevanter Umgebung d. h. eher kleine bis mittlere Räume oft mit Boxenabstand zur Seitenwand von unter 1m .

Test-Track : Ana Caram - Viola For De Moda , CD Rio After Dark

Eher gehauchte Frauenstimme ohne die übliche Überzeichnung der Höhen , gute Boxen schaffen eine stabile Mittenortung ohne nennenswerte Zerfaserung auch übers Spektrum .

Eine gute Box hat vor allem eine überdurchscnittliche Ohrtbarkeit aufzuweisen , wenn nicht ab in die Tonne damit egal ob NAUTILUSCHE oder nücht

SO müsst ihr BOCHSEN testen/vergleichen , und sagt nicht dass es keine Mukke gäbe wo man der BOCHS auf den Soundzahn fühlen kann!

Übrigens ist besagter Track extrem kritisch bzgl der Frequenzbalance der Box , ein halbes dB mehr oder weniger über ne Oktave lässt die Instrumente schnell merkwürdig klingen!

Jedenfalsch sind Statements wie :

"Einen HT mit Führung in so einer Umgebung hatte ich schon mal im Test (Number One mit Kurzhorn): Mindert die Probleme schon deutlich, da er im Bereich des Übergangs schon relativ blind ist, wirkt sich aber natürlich auch wieder auf das Rundstrahl-Verhalten aus und erzeugt oft neue (kleine) Probleme eben durch die Schallführung.
In der Summe hat mir da eine Kalotte mit sehr flachem, sanft runden Abschluss besser gefallen, aber das kann auch wieder von HT zu HT unterschiedlich sein.
Ohnehin kaum zu glauben, was bei HT der vordere Abschluss für Unterschiede macht. Selbst minimale Änderungen ergeben da schon signifikante Veränderungen."

praktisch nicht verwertbar , wie klingt was mit WELCHEM Track an welcher Stelle verdammt noch mahl! Bringt es doch mahl auf den Punkt anstelle breit zu streuen ,

Euer diffuse rumgeeiere treibt mich nochmahl in den Wahnzinn!

Sorry abbba ich löt mich mahl ab jetzt und bin am Weakend wieder auffe Matte .

good nite



PS: diese NAUTILUSCHE sieht potthäzzlich aus! Und einfach schlecht proportioniert .... wirklich gut sah nur eine frühe Version aus die mal in Hellblau metallic in der STEREO vor vielen vielen Jahren abgebildet war , leider nur ein recht kleines Bildchen , muss mal in meinen Designordner gucken da müsste das Bild noch drin sein ....
hreith
Inventar
#23 erstellt: 02. Sep 2009, 22:56
Hi Michael,

das müsste die ganze Box gewesen sein. Am Hochtöner habe ich nicht gebogen weil der Mann eine passive Trennung zwischen Mittel- und Hochtöner haben wollte. Nur der Bass war aktiv (mit dsp).
Der HT läuft aber auch ohne Weiche in dem Aufbau sehr linear mit der kleinen Kerbe um die 5kHz auf Achse.
hreith
Inventar
#24 erstellt: 02. Sep 2009, 23:04
Hi _MARVELOUDIO_,

das Böxlein ist nicht das meine und es ist auch wieder weg.
Es hatte auf dem Bild auch noch keine Lackierung, wird mal creme-farbig mit einem Lederbezug am Fuß.

Was hübsch und was hässlich ist liegt immer im Auge des Betrachters.


[Beitrag von hreith am 04. Sep 2009, 15:48 bearbeitet]
AC-SB
Stammgast
#25 erstellt: 03. Sep 2009, 10:06

_MARVELOUDIO_ schrieb:
FUCK - vergesst es , immer euer Gesülze ,.....

...Eine gute Box hat vor allem eine überdurchscnittliche Ohrtbarkeit aufzuweisen , wenn nicht ab in die Tonne damit egal ob NAUTILUSCHE oder nücht :D


Und wie willst Du das ohne "theroretische" Vorarbeit/Grundlagenforschung erreichen?
Millionenmal das gleiche Stück hören und zwischendurch immer mal wieder eine Kleinigkeit ändern? Sorry, aber mein Kurzzeitgedächtnis reicht nun mal nicht für eine solche Vorgehensweise, muss wohl leider mit messen anfangen - die Öhrchen kommen dann in einem späteren Stadium, um das es aber hier noch gar nicht ging


_MARVELOUDIO_ schrieb:
SO müsst ihr BOCHSEN testen/vergleichen , und sagt nicht dass es keine Mukke gäbe wo man der BOCHS auf den Soundzahn fühlen kann!


Hier gings doch dar nicht um einen Boxenvergleich/Test sondern um Grundlagen


_MARVELOUDIO_ schrieb:

Jedenfalsch sind Statements wie :

"Einen HT mit Führung in so einer Umgebung hatte ich schon mal im Test (Number One mit Kurzhorn): Mindert die Probleme schon deutlich, da er im Bereich des Übergangs schon relativ blind ist, wirkt sich aber natürlich auch wieder auf das Rundstrahl-Verhalten aus und erzeugt oft neue (kleine) Probleme eben durch die Schallführung.
In der Summe hat mir da eine Kalotte mit sehr flachem, sanft runden Abschluss besser gefallen, aber das kann auch wieder von HT zu HT unterschiedlich sein.
Ohnehin kaum zu glauben, was bei HT der vordere Abschluss für Unterschiede macht. Selbst minimale Änderungen ergeben da schon signifikante Veränderungen."

praktisch nicht verwertbar , wie klingt was mit WELCHEM Track an welcher Stelle verdammt noch mahl! Bringt es doch mahl auf den Punkt anstelle breit zu streuen ,

Euer diffuse rumgeeiere treibt mich nochmahl in den Wahnzinn!

....


siehe oben

Nette Prosa, aber Thema verfehlt

Setzten!! Sechs!!!
HiFi-Selbstbau
Inventar
#26 erstellt: 03. Sep 2009, 13:08
Hi AC_SB,

die Messreihe finde ich auch SEHR interessant, der Wert der "Erkenntnisse" ist jedoch stark durch die ungünstigen Rahmenbedingungen (quick and dirty, Wohnraum) limitiert:

Aus diesem Vergleich:
http://s6.directupload.net/file/d/1905/kn6h7zgt_jpg.htm
sehe ich GANZ EINDEUTIG, dass das untere Bild ("Kiste") den gleichmäßigeren Verlauf hat. Dies deckt sich NICHT mit Deiner Schlussfolgerung:

Bei z.B. 4 KHz scheint die Kugel etwas besser zu liegen als die Box. Angesichts der scharfen Kanten kontra wohlige Rundung hätte ich da aber etwas mehr erwartet.

Zumal der Einsatzbereich des 17er sicher UNTER 4 kHz liegen dürfte und aufgrund der gänzlich anderen Rundstrahleigenschaften von z.B. Kalottenhochtöner sicher nicht auf deren Verhalten in dem Gehäuse bei 4 kHz geschlossen werden kann.

Beim nachfolgenden Vergleich mit 2 dB-Skalierung sieht es kmoplett anders aus:
http://s12b.directupload.net/file/d/1905/vd2vmguc_jpg.htm
Da könnte ich Deine Einschätzung teilen. Aber die Gretchenfrage ist: Was ist nun richtig?

Frage:
# sind das dieselben Messungen, nur anders ausgewertet (579 statt 420 Abtastwerte)
# wie erklärst Du die deutlich unterschiedlichen Pegel (beim 2. Bild Parallelverschiebung um 2 dB bis in den 10 kHz-Bereich)? Das fällt auch schon bei der Klirrmessung auf.

Die Frequenzauflösung von 210 Hz (oberes Doppelbild) bzw. 152 Hz (unteres Einzelbild) bei den Schalldruckmessungen in 1m Abstand wird der zu untersuchenden Problematik (Frequenzgangeinfluss durch interne Reflexionen und/oder Kantenreflexionen) nicht gerecht. Laut diesem Artikel kann man den Ergebnissen erst ab der 2-fachen Frequenzauflösung trauen und findet selbst ab dort nicht sofort alle Feinheiten wieder (eben nur EINE Information über einen Frequenzbereich, der der Frequenzauflösung entspricht ohne IRGENDEINE Detailinformation innerhalb dieses Bereichs):
Messen ohne RAR

Unsere Erfahrungen mit Kugel als LS-Gehäuse (10BGS119 in 25 cm Kugel) waren so schockierend dass wir vergessen haben sie abzuspeichern . . .

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 03. Sep 2009, 13:11 bearbeitet]
AC-SB
Stammgast
#27 erstellt: 03. Sep 2009, 14:46
Hi Pico,

danke für die aufmunternden Worte

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:
Primäres Ziel war es herauszufinden, ob so eine Kugel INNEN nun als Stehwellengenerator arbeitet oder eben das Gegenteil davon.
Hierzu gab es in einem anderen Thread die wildesten und widersprüchlichsten Ansichten. Ich denke, da sind die Ergebnisse ganz brauchbar.

Es ging nicht darum, prinzipiell die Kugelform auf Einflüsse auf das Abstrahlverhalten unter allen möglichen Bedingungen und mit allen möglichen Treibern zu überprüfen, dazu fehlen mir schlicht Zeit und Möglichkeiten.
Dass meine Messreihen sicher nicht ultimativ, perfekt und vollständig sind, hatte ich ja eingangs auch schon beschrieben. Dennoch denke ich, dass man einige Erkenntnisse daraus gewinnen kann.

Ich denke und hoffe, ich habe die Messmethoden hinreichend beschrieben. Dass bei einer gefensterten Nahfeldmessung, einer MLS-Messung @1 m und einer Klirrgangmessung im Nahfeld mit Sinus-Signalen andere Frequenzschriebe herauskommen wundert doch sicher niemanden

Zum ersten Bild: Meine Schlussfolgerung bezog sich auf den Pegelabfall unter Winkel, nicht auf die Linearität insgesamt, da diese auch sicher noch von einer notwendigen Bedämpfung des Gehäuses abhängt.

Kein Schluss auf Kalottenhochtöner möglich? Stimmt, hatte ich ja auch geschrieben

Bild 2 zu Bild 1:

Es sind die selben Messungen, anders gefenstert.
Die 420 Punkte ergeben im Zerfallspektrum die gleiche z-Achse wie bei einem Druck-Magazin, woran ich mich gerne orientiere. rleichtert die Vergleichbarkeit.
Die 579 Punkte gehen bis eben gerade kurz vor die erste Raumreflexion.

Warum auch immer diese Kurven differieren: Mein Fazit war, dass die Unterschiede, gemessen an den sehr unterschiedlichen Gehäusen, geringer sind als von mir erwartet. Zumindest war die Kugel nicht so schockierend, dass ich vergessen habe, die Messung abzuspeichern
Die unterschiedlichen Pegel rühren wohl daher, dass der Messabstand in beiden Fällen wohl nicht genau 25 mm entsprach - Asche über mein Haupt. Aber macht das in der Aussage einen Unterschied?

Unzureichende Auflösung bei den 100 cm-Messungen in bezug auf die internen Reflexionen unzureichend? Stimmt, dafür gab's ja auch die Nahfeld-Messungen

Beste Grüße


Michael


[Beitrag von AC-SB am 03. Sep 2009, 14:57 bearbeitet]
ax3
Inventar
#28 erstellt: 03. Sep 2009, 15:30
M.E. der interessanteste "Kugel-Lautsprecher"
http://www.cabasse.com/de/produktreihe/artis/la-sphere
AC-SB
Stammgast
#29 erstellt: 03. Sep 2009, 15:37
stimmt, die haben was

Die IO fungiert bei mir als PC-Lautsprecher - eigentlich etwas unterfordert, aber eben auch kein Coax-Konzept, wie ich es mir vorstelle und wie seinerzeit mal von Stereoplay getestet wurde: "Der aufwändigste Coaxiallautsprecher, den man für Geld und gute Worte kaufen kann" . Und die La Sphere würde ich gerne mal live erleben
Vom Papier her gefällt mir die neue Riga ziemlich gut, war aber in München noch nicht vorführbar. Würde zu gerne wissen, wie Cabasse da die Sicke versteckt hat, aber dazu wollte er sich nicht auslassen.

Mr. Cabasse ist auch ein netter Kerl, konnte mich in München recht ausgiebig mit Ihm unterhalten.

.....und weil die Kugel prinzipiell so eine unbrauchbare Form ist, hat B&W auch so wenig Erfolg damit. OK OK, Erfolg ist nicht unbedingt ein Zeichen von Qualität

Beste Grüße

Michael


[Beitrag von AC-SB am 03. Sep 2009, 15:39 bearbeitet]
hreith
Inventar
#30 erstellt: 03. Sep 2009, 16:04
Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann ging es
- mal im die Verhältnisse im Innern der Kreatur
- mal um die Reflexionen am Aüßeren der Kugel.

Für die Resonanzen im Inneren wird ein Problem im Bereich um die 600Hz erwartet und dazu ist ein Mitteltöner gut als Anregung geeignet.
Für die Verhältnisse Außen wird eher ein Problem im kHz-Bereich erwartet und da ist ein Hochtöner besser zur Anregung geeignet.

Der Bereich um die 600Hz kann mit ausreichender FFT-Länge bei 48kHz wohl besser untersucht werden als bei 96kHz. Ist das Mikro sehr nahe an der Membran, dann dürfte der Hörraum auch keinen großen Einfluß mehr haben so dass man die FFT-Länge hoch einstellen kann.

Auch bei den Kanteneffekten im Bereich von einigen kHz wäre 48kHz mehr als ausreichend. Und weil das Böxlein deutlich kleiner ist als der Abstand zum Fußboden und zurück würde ich auch da nicht unbedingt ein Problem beim Messen im Hörraum sehen.
AC-SB
Stammgast
#31 erstellt: 03. Sep 2009, 17:21
Hallo Hubert,

danke für die Tips!

Ich habe jetzt nochmal eine 96K mit einer 48K-Messung verglichen. Wenn ich beide auf die gleiche Zeit fenstere (7,5 ms, die ich brauche, um Raumreflexionen auszuschließen, habe ich am Ende doch wieder die gleiche Auflösung.
Ich meine gelesen zu haben, dass der HBX-Entwickler versuchen wird, in der nächsten Version mehr Einstell-Parameter zu ermöglichen - vielleicht geht dann noch was.

Beste Grüße

Michael
AC-SB
Stammgast
#32 erstellt: 03. Sep 2009, 19:08
Auf allgemeinen Wunsch eines Einzelnen :

Diesmal wirklich ein Quick and dirty-Vergleich:

Treiber: Number One DT25-N (mit kurzem Hornvorsatz)
mit dem Hornende jeweils bündig eingebaut in eine

- Styroporkugel D 30 cm
- MDF-Platte 25*25 cm mittig

Messabstand jeweils wieder 1 Meter, 0-15-30-45-60°, 96 KHz 24dB. Ich denke, die Hohlrauresonanzen können wir uns hier ausnahmsweise schenken



Bevor ich mich weiterer Komentare enthalte: Ja, ich weiss, hier wäre ein HT ohne Horn besser geswesen, weil der i.d.R. breiter streut, aber sowas hatte ich gerade nicht rumzuliegen.
Wem's deswegen nun nicht gut genug ist: Bitte freundlichst ignorieren

Beste Grüße


Michael

edith sagt: Ich weiss, ich sollte vielleicht lieber die Klappe halten, aber auch her finde ich das Ergebnis der Kugel nicht so schlecht, dass ich das Speichern vergessen hätte


[Beitrag von AC-SB am 03. Sep 2009, 19:14 bearbeitet]
HiFi-Selbstbau
Inventar
#33 erstellt: 04. Sep 2009, 08:31
Hi AC-SB,

meine Kritk bezog sich ausschließlich auf das Rundstrahlverhalten, weil Kugelboxen in diesem Bereich häufig sehr positive Eigenschaften zugesprochen werden.

Viele Leute beziehen sich da auf eine Veröffentlichung von H.F. Olson aus 1950 (s. http://www.aes.org/a...ker-enclosures.pdf). Was viele nicht erkennen: die verwendeten Lautsprecher sind EXTREM klein gegenüber der Gehäusegröße. NUR DANN funktioniert das wie beschrieben:


The upper frequency limit for this investigation will be placed at 4000 cps. The reason for selecting this limit is that the enclosures which will be used are relatively large. For example, the
linear dimensions are eight to ten wavelengths
at 4000 cps. It will be stipulated that the radiation from the cone of the loudspeaker mechanism at this frequency
shall be down not more than 1.0 db for a = 90 deg. as compared to a= 0 deg.


Also: es wird eine SEHR gut rundumstrahlende (= kleine) Quelle verwendet und ein SEHR großes Gehäuse (Abmessungen 70 - 85 cm) verwendet.

Ich würde also positive Eigenschaften z.B. von Kalottenhochtönern in 30 cm durchmessenden Kugeln erwarten - aber wer macht sowas? 10cm Breitbänder/Mitteltöner in 25 cm Kugeln führen jedenfalls NICHT zu so schönen Kurven im Mitteltonbereich - wie wir erschrocken verstellen mussten. So viel zur Übertragbarkeit von Ergebnissen

Dass allein eine unterschiedlicher Fensterung von Daten (567 gegen 420 Abtastwerte) DERSELBEN MESSUNG einen so anderen Frequenzgang erzeugt entzieht den Schlussfolgerungen weitgehend die Grundlage.

Gruß Pico
hreith
Inventar
#34 erstellt: 04. Sep 2009, 10:01
Hi Pico,

von der Abstrahlung her kenne ich Vereinfachungen der Verhältnisse, indem man
- entweder auf einer unendlichen Schallwand
- oder am Ende einer langen Röhre
rechnet.
Eine reale Box liegt dann irgendwo dazwischen.
Aus verständlichen Gründen ist die angestrebte Größe der Kiste meist irgendwo begrenzt und in diesem Rahmen kann man dann
- etwas eckiges
- etwas rundes
- etwas mit gebrochenen Kanten
...
aufbauen.
Es gibt einiges an Messungen zum Effekt (oder Nichteffekt) von gebrochenen Kanten und in der Regel gehen die Ergebnisse dahin, dass eine Kantenbrechung vorteilhaft ist sofern die Brechung ausreichend groß ist.
Nun, bei einer rundlichen Form wird dies in ein scheinbares Maximum getrieben.
Es ist mir ohne Beweise nicht einsichtig, warum eine rundliche Form einer eckigen unterlegen sein sollte.

Mag ja sein, dass man an Michael's Messungen dies und jenes verbessern könnte - aber es sind wenigstens welche und das ist mehr, als manch andere beiträgt.
AC-SB
Stammgast
#35 erstellt: 04. Sep 2009, 11:50
Ach herrjeee, was habe ich da nur angestellt?

Es geht hier doch nicht darum, einen Glaubenskrieg Box contra Kugel anzuschieben oder feststehende Meinungen zu zementieren oder auseinanderzunehmen Oder ist hier irgendwo de Monopol-Vertreter für Kugeln oder Boxen unterwegs?

Und die ganzen Therorien sind sicher auch ganz nett, aber auf die habe ich mich nicht bezogen, weil ich sie als nicht-Physiker und nicht-Mathematiker ohnehin nicht kapiere.
Ausserdem müssten wir dann auch noch anfangen, auf den Einfluss der Einbau-Schnittstelle Treiber/Kugel einzugehen, der könnte ja auch noch Einfluss haben? (Pfiu - eine Kante ) So ein Treiber ist ja in der Regel auch keine perfekte Kugel-Kalotte, der sich wiederum perfekt an die Umgebung anpasst.

Zitat Pico: "meine Kritk bezog sich ausschließlich auf das Rundstrahlverhalten, weil Kugelboxen in diesem Bereich häufig sehr positive Eigenschaften zugesprochen werden."

Naja - nicht ganz. Am Ende Deines ersten Posts hast Du Dich auch über die Frequenzauflösung zur "Erforschung" der Innenresos bei der 1-Meter-Messung beschwert, nur waren ja diese Messungen für den Zweck gar nicht gedacht

Wie auch immer: Wer Boxen bauen will, soll Boxen bauen. Wer Kugeln bauen will, soll sehen, wo er sie herbekommt
Wer beides (wie Hubert richtig schreibt) verknüpft und Boxen mit runden Kanten baut, hat wahrscheinlich den besten Kompromiss aus Abstrahl-Verhalten und Baubarkeit.




Michael
ax3
Inventar
#36 erstellt: 04. Sep 2009, 12:01

AC-SB schrieb:
Ach herrjeee, was habe ich da nur angestellt?


ESELman
Stammgast
#37 erstellt: 04. Sep 2009, 12:22
Hi,

nein, keine Erhöhung der Abtastrate, denn das senkt ja das Auflösungsvermögen, sondern eine Absenkung! Da sich die entscheidenden Effekte unter 3kHz befinden, kann die Abtastrate 10kHz oder weniger betragen.
Da es um die Erfassung relativ schmalbandiger Spitzen und Einbrüche geht fallen die sonst bei hochgetakteter Messung durchaus mal völlig raus und werden gar nicht erkannt.

DerESELman
AC-SB
Stammgast
#38 erstellt: 04. Sep 2009, 12:29
Hi Eselmann,

jepp, mittlerweile hab ich's kapiert

Aber entweder raff ich's nicht oder zumindest bei meiner Mess-Soft liegts an den Einstell-Möglichkeiten:

Auch wenn ich die Abtastrate werweiss wohin runterziehe, und dann aber notgedrungen das Fenster wieder auf meine 7,5 ms runterziehe - ich erhalte immer wieder die gleiche Auflösung, nur dass eben die Darstellung der höheren Frequenzen wegfällt.

Wenn ich bei gleicher Messwerte-Anzahl die Auflösung verringere, verlängert sich nun wieder das Zeitfenster und die Raumreflektionen spucken wieder rein.

Dazu kommt, dass bei vielen Abtastraten ungleich 96 oder 48 KHz die MLS-Kalibrierung nicht mehr passt - der Effekt wurde mir auch vom Hobbybox-Entwickler bestätigt. Dann misst man tatsächlich nur noch Umrechnungs-Fehler.

Beste Grüße

Michael
hreith
Inventar
#39 erstellt: 04. Sep 2009, 12:34
Hi Michael,

als Atheist und Kriegsdienstverweigerer habe ich es nicht so mit Glaubenskriegen.
Deine Arbeit hier finde ich gut und nützlich, den Beitrag von Pico eher als etwas grenzwertig. Eine Kugel schlecht zu reden und als Begründung auf ungespeicherte Messungen zu verweisen ist nun alles andere als wissenschaftlich.

Deine ruck-zuck-Mesung mit dem Hochtöner deckt sich mit meinem Grundverständnis für die Sache. Bei einer eckigen Schallwand müssen die Kantenreflexionen einen richtungsabhängigen Einfluß im Pegelverlauf mit entsprechenden Überhöhungen und Tälern erzeuen. Man kann das so oder so ähnlich auch seit Jahren in den Messungen von k+t, hh, ...... sehen und es gibt für mich keinen Grund, an der Aussagekraft dieser Mesung zu zweifeln.
Entsprechendes gilt für deine Kugel. Da sie homogen ist gibt es keinen Grund für größere Welligkeiten im Verlauf.
Natürlich kann man einen Messaufbau immer verbessern. Deiner scheint aber asreichend zu sein um das Prinzip zu zeigen.

Hi ESELmann,

bei den Messungen wurde wohl ein relativ kleines Zeitfenster benutzt. Ob innerhalb dieses Zeitfensters nun min 11, 22, 44, 48 oder 96kHz abgetastet wird ist unerheblich. Das bestimmt lediglich das obere Ende der Skala, nicht die Frequenzabstände innerhalb. Um die von dir gewünschte Auflösung zu verbessern, müsse ein längeres Zeitfenster eingestellt werden. Dann jedoch befürchtet der Michael wohl Raumeinflüsse.
AC-SB
Stammgast
#40 erstellt: 04. Sep 2009, 12:52

hreith schrieb:

Um die von dir gewünschte Auflösung zu verbessern, müsse ein längeres Zeitfenster eingestellt werden. Dann jedoch befürchtet der Michael wohl Raumeinflüsse.


Hallo Hubert,

Danke, genau das ist der Punkt.
Aufgrund deer Geometrie meines Raumes und der dazugehörigen Positionierung von Box und Mikro (um eine möglichst lange Laufzeit der ersten reflektierten Front zu erreichen), kommen sogar 3 Reflektionen nahezu gleichzeitig nach ca. 7,7 ms an (Boden, Decke und eine Wand) und spucken da gehörig in die Suppe. Hätte ich das ignoriert, wäre ich vermutlich gleich gesteinigt worden

Beste Grüße

Michael
HiFi-Selbstbau
Inventar
#41 erstellt: 04. Sep 2009, 13:45
Hi,

sorry wenn ich wem auf die Füsse getreten habe. Die Untersuchung an sich finde ich SEHR interessant, leider sind die präsentierten Messergenisse (Schalldruckmessungen in 1m Abstand) aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nicht so gut wie ich sie mir gewünscht hätte. Dadurch fällt(zumindest mir) das Ziehen von Schlüssen schwer. Leider haben nur wenige Leute einen vollständig absorbierenden Raum (inkl. Boden) - wir übrigens auch nicht. Es geht aber auch mit Raumrückwirkung, vor allem wenn man Differenzen betrachtet. Denn der Raumeinfluss bleibt ja bei identischem Messaufbau gleich . . .

@hreith:

Es ist mir ohne Beweise nicht einsichtig, warum eine rundliche Form einer eckigen unterlegen sein sollte.

Es ging hier nicht um "rundliche Formen" sondern um eine Kugel. Das Problem bei "zu kleinen" Kugeln ist, dass es eine plane "Frontplatte" geben muss - die zwangsweise rund ist und an der es zwangsweise Kantenreflexionen gibt. Da man die Frontplatte üblicherweise minimal klein halten möchte sitzt das Chasis also genau in der Mitte. Dass das nicht gut ist beweist z.B. Edge. Dazu kommen nch andere Effekte. Merke: Symmetrie ist in der Akustik grundsätzlich ungünstig, das sich auftretende Phänomena nicht wegmitteln können sondern aufaddieren (Ausnahme: symmetrische Platzierung der Lautsprecher im Hörraum, da sich beim Hören nix wegmittelt).

Tja, echt dumm, dass wir die Messung nicht wiederfinden. Aber das Chassis (10BGS119) und die Kugel haben wir noch . . .

Gruß Pico
stereoplay
Inventar
#42 erstellt: 04. Sep 2009, 13:48
Hi,

da das Zeitfenster 7,7ms beträgt, kannst du bei der Transformation in den Frequenzbereich keine höhere Frequenzauflösung als f=1/7,7ms erreichen.

Bei einem Hamming-Fenster geht man von einer Frequenz-Auflösung von f=1,5/7,7ms aus.

Gruß
Frank
veloplex
Stammgast
#43 erstellt: 04. Sep 2009, 14:33

HiFi-Selbstbau schrieb:

Es ging hier nicht um "rundliche Formen" sondern um eine Kugel. Das Problem bei "zu kleinen" Kugeln ist, dass es eine plane "Frontplatte" geben muss - die zwangsweise rund ist und an der es zwangsweise Kantenreflexionen gibt.



Ich meine auf 3 Bildern des Themenerstellers etwas gesehen zu haben, das dieses Problem beheben könnte. Sehe ich das richtig?


[Beitrag von veloplex am 04. Sep 2009, 14:34 bearbeitet]
AC-SB
Stammgast
#44 erstellt: 04. Sep 2009, 14:38

veloplex schrieb:
Ich meine auf 3 Bildern des Themenerstellers etwas gesehen zu haben, das dieses Problem beheben könnte. Sehe ich das richtig?



Psssssst, nicht alles verraten

Ob dieses Detail sich aber nun in einer Box mit oder ohne verrundeten Kanten, einer Kugel, einem Ei oder in wer weiss was besser auswirkt, muss erst noch herausgefunden werden.

Beste Grüße

Michael
hreith
Inventar
#45 erstellt: 04. Sep 2009, 14:43
Hi Pico,

das von dir angesprochene Problem im Übergang von der HT-Frontplatte auf die Kugel ist ein sehr guter Punkt. Im Beitrag #15 hatte ich das auch schon angedeutet und man kann den Effekt dann auch messen. Ist zwar nicht ganz eine Kugel, aber näherungsweise lassen wir das mal durchgehen.
Hätte der HT eine deutlich kleinere Frontplatte oder würde man ihm eine passend zur Kugel geformte drehen, dann wären die Effekte sicher deutlich geringer.

Wird der HT auf eine flache Platte gesetzt, aber nicht sauber versenkt, dann erhält man ähnliche Probleme und auch da reagieren HT mit runder Frontplatte natürlich extrem.

Mit deinem "10BGS119" wirst du das aber auch nicht so sauber hinbekomne, wie man sich das wünschen würde. Eventuell kann man einen von diesen kleinen HT mit innenliegender Magnet-Tablette benutzen und in eine Styropor-Kugel drücken?
AC-SB
Stammgast
#46 erstellt: 04. Sep 2009, 15:01

hreith schrieb:
Eventuell kann man einen von diesen kleinen HT mit innenliegender Magnet-Tablette benutzen und in eine Styropor-Kugel drücken?


Hi Hubert,

Sorry, mein Fehler : Ich hatte ganz vergessen, dass ich beim DT25N den "Kragen" schon vor geraumer Zeit abgedreht hatte und somit genau das getan habe, was Du vorschlägst.
Übrig geblieben ist nur der Hornverlauf bis zu der Stelle, wo er in die Waagerechte übergeht.

Hier das unbearbeitete Original:


Der gesamte AD des HT betägt also nur noch rund 47 mm und wurde bündig in die Styroporkugel bzw. Platte eingelassen.
Nochmal sorry - das hätte ich wirklich erwähnen müssen, hatte aber einfach nicht mehr an die schon länger zurückliegende Modifikation gedacht

Beste Grüße

Michael


[Beitrag von AC-SB am 04. Sep 2009, 15:11 bearbeitet]
AC-SB
Stammgast
#47 erstellt: 05. Sep 2009, 13:01
..und so hat dann der modifizierte DT25N in der Kugel ausgesehen:

hreith
Inventar
#48 erstellt: 05. Sep 2009, 13:35
Hi Michael,
was soll man dazu sagen. Es ist doch immer wieder das gleiche. Kaum macht man etwas richtig, schon funktioniert's auch richtig
AC-SB
Stammgast
#49 erstellt: 05. Sep 2009, 13:39
Hi Hubert,

ich weiss zwar nicht genau, was Du damit sagen willst, aber ich werte es mal als Aufmmunterung

Michael
hreith
Inventar
#50 erstellt: 05. Sep 2009, 14:21
Hi Michael,

ich meinte damit das von Pico angesprochende Problem im Übergang einer großen, flachen, runden HT-Frontplatte auf eine kleine Kugel welches ja so auch bei dem von mir vermessenen Nautilus-Clone auftritt.
Dadurch, dass deine HT-Frontplatte sehr klein und die Kugel ausreichend groß ist, funktioniert es prächtig.
AC-SB
Stammgast
#51 erstellt: 05. Sep 2009, 14:35
najaaa - prächtig hätte ich es nun nicht genannt - anders halt.
Der globale Verlauf gefällt mir schon besser, weil die Stufe 6-7 KHz wegfällt, dafür gibts aber mehr und schmalbandigere Welligkeiten (insbesondere auf Achse) von 2,5-5 KHz.
Die Welligkeit der "Box" ist großflächiger und weichentechnisch wohl nicht so einfach in den Griff zu bekommen. OK, würde man jetzt glätten, dann hätte die Kugel wohl den glatteren Verlauf.

Insgesamt hätte ich mir von der Kugel einen deutlicheren Vorteil erhofft, zumal es ja in der Praxis schon nicht ganz einfach ist, nur für den HT eine 30er Kugel zu "reservieren".
So gesehen bin ich nun noch etwas unschlüssig, welche verwertbaren Schlüsse man für die Praxis ziehen kann.

Fakt ist, dass es hier auch nur wieder um eine Konstellation Treiber-Durchmesser, Frontplaten-Durchmesser, Kugel-Durchmesser und Abstrahlverhalten des Treibers handelt. Inwieweit man da globale Rückschlüsse ziehen kann, vermag ist nicht zu beurteilen. Höchstens den, das eine Kugel nun nicht unbedingt und in jedem Fall die große Katastrophe sein muss - auch nicht, wenn die Relation Treiber zu Kugel nicht dem theoretischen Ideal entspricht.


Beste Grüße

Michael


[Beitrag von AC-SB am 05. Sep 2009, 14:37 bearbeitet]
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