Gehäuse mit Versteifungsmatrix dämmen

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Dark_Omen
Stammgast
#1 erstellt: 30. Sep 2010, 20:26
Hallo,

vorab zur Erklärung: Mein aktuelles Projekt wird eine mittelgroße 3-Wege Standbox (äußere Maße: 22*40*105cm). Das Gehäuse wird recht aufwendig verstrebt, ähnlich der Versteifungsmatrix von B&W. Jedes Chassis hat sein eigenes Gehäuseabteil. Zu der Dämmung und Dämpfung hätte ich ein paar Fragen. Ich kenne die Messungen zu Bitumen/Fliesen Sandwich, doch leider kommen diese nicht in Frage, da dieses zu viel Volumen beanspruchen würde.

1. Dämmung Mitteltongehäuse (Trennfrequenz 200-300Hz)

Nach den Messungen von H. Timmermanns in der Ausgabe 2/2002 (Quelle: http://www.hifi-high...-und-versteifen.html ) wurde die beste Dämmung mit einem aus Sandwich aus Hawaphon (Stahlschrotmatte) und Filz erreicht. H. Timmermanns schreibt aber auch die Dämmung im Bereich 200Hz - 300Hz schlechter wird, und man das Gehäuse deshalb zusätzlich verstreben sollte.


AUFSCHREI!!! Dämpfung + Versteifung ist kontraproduktiv! Dämpfung funktioniert nur dort wo es auch
schwingt, das verhindert aber die Versteifung. Versteifung führt dazu, dass die Resonanzfrequenz höher ist und eine höhere Güte bekommt (= stärkere Resonanzüberhöhung = "besser" raushörbar).
Die Philosophie des Bedämpfens ist:
- mache die Wände nicht zu steif (daher habe ich "nur" 16mm MDF verwendet, noch dünneres macht Probleme beim einfräsene tc.)
- die dann auftretenden Resonanzen liegen relativ tief und damit in einem Bereich, in dem man nicht so
empfindlilch ist
- durch das "dünne" Hauptmaterial reicht weniger Dämpfungsmaterial (es kommt immer auf die relative Dicke an)
- die höhere Dämpfung entschärft diese Spitzen auf ein Niveau, dass sie nicht mehr hörbar sind.

Die Philosophie des Versteifens ist:
- mache die Wand so steif, dass die auftretenden Resonanzen außerhalb des Arbeitsbereich sind (darunter
verstehe ich je nach Filtersteilheit mindestens 1 Oktave Abstand!!!) Das geht wie bereits oben gesagt nicht bis 2 kHz ;-)
Versteifungen sind gleichbedeutend mit dickerem Material, also wird auch mehr Bitumen benötig um dieselbe Resonanzunterdrückende Wirkung zu bekommen. Das spielt sich zwar auf einem ingesamt niedrigeren niveau ab, dafür in einem kritischeren Frequenzbereich.
(Quelle: Pico; http://www.hifi-foru...8456&back=&sort=&z=1 )




Dann habe ich aber den Beitrag von Pico gelesen, der das Gegenteil behauptet, mit einer nachvollziehbaren Begründung. Zudem hat Timmermanns hat auch nur vorgeschlagen die Wände zusätzlich zum Hawaphon-Sandwich zu versteifen, und es aber nicht messtechnisch geprüft. Aber so ganz weis ich trotzdem nicht was jetzt stimmt.

Deshalb meine Frage, was machen?

Hawaphon Sandwich
- mit Wandstärke auf 16mm Runterfräsen, und Versteifungsrippen entfernen (wie es Pico in dem Beitrag vorschlägt)
- mit Gehäusestärke 23mm und Verstrebungen?

Oder eine alternative Möglichkeit?

Sollte es das Hawaphon Sandwich werden wäre wohl Damping10 statt dem Filz auch möglich?




2. Dämmung Tieftongehäuse

Beim Tieftongehäuse handelt es sich um ein Bassreflexgehäuse mit Passivmembran. Im Gegensatz zum Mitteltöner liegen die Resonanzen des Gehäuse außerhalb des Übertragungsbereichs.

Wie sollte das Tieftongehäuse gedämmt werden?

- Auf die gleiche Weise wie das Mitteltongehäuse?
- H. Timmermanns verwendet in seinen Bauvorschlägen des öfteren Damping30, was ist davon zu halten?
- Oder welche besseren Alternativen gibt es?


Es sind leider recht viele Fragen geworden, aber dafür gibt es einen Baubericht mit vielen Bildern wenn die Box fertig ist.

Danke für die Antworten

Johannes
spendormania-again
Inventar
#2 erstellt: 30. Sep 2010, 22:46
Hallo Johannes,

die mit Abstand preiswerteste und zugleich effektivste Maßnahme ist die Kombination aus 12mm MDF und 10-11mm Fliese plus Versteifungen.

Im Bassbereich reicht das völlig, und im Mitteltonbereich kommt dann noch eine Lage Filz und /oder Noppenschaum drauf - fertig.

Vom Kosten/Nutzen-Aufwand her ist das optimal, das gesparte Geld fürs Hawaphon und Damping 30 investierst Du in bessere Chassis und ins Raumtuning . Denn klar, natürlich ist es wichtig, die Seitenwände und den Deckel zu dämmen. Aber eine Wissenschaft würde ich daraus nicht machen. Solide versteifen, Fliesen drauf, fertig. Und Schallwand verdoppeln. Das reicht.

Viel Spaß Ludger
Dark_Omen
Stammgast
#3 erstellt: 01. Okt 2010, 08:05
Hallo Ludger,

das Gehäuse hat, ähnlich einer Sonus Faber, runde Außenwänden. Das macht die Verarbeitung der Fliesen sehr aufwendig, so dass es mir das zusätzliche Geld für Hawaphon im Gegenzug für die einfachere Verarbeitung schon wert wäre.

Deshalb noch mal an alle die Fragen aus dem ersten Post

Danke für die Antworten

Johannes
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