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Offene Schallwand mit Ciare CH250 und 2x Emminence Alpha 15A

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Soundy73
Inventar
#151 erstellt: 20. Feb 2011, 19:50
Schönen sonntach, Till!
Am einfachsten einen Bildschirm-Ausdruck zum jpg umwandeln.

<alt> + <druck> speichert das aktive Fenster in der "Zwischenablage", dann in eine (z.B. Wurz-Datei) einfügen, entweder mit rechter Maustaste, einfügen, oder <strg>+ <v>. Dann: Grafik speichern unter (alles mit der rechten Maustaste und Du hast ein jpg.

Du kannst aber auch mittels Irfan-View Dateiformate konvertieren, weiß aber nicht ob das die Kirchner-Formate frisst, noch nicht ausprobiert, sorry.
Habe bisher immer Bildschirmschüsse gespeichert.
hesinde2006
Stammgast
#152 erstellt: 20. Feb 2011, 20:32
Mir fehlen die Worte. Tripledaumen hoch
focal_93
Inventar
#153 erstellt: 20. Feb 2011, 20:55
Hallo Till,

Respekt, Respekt!

Wenn Du schon beim Messen bist, bitte mal die ersten Höreindrücke schildern!

Zum ATB: Da gibt es einen Button ( oben links ) der heißt "clipboard". Damtit legst Du die Messdatei in einen Zwischenspeicher.

Ich öffne dann immer das Programm Paint, das sollte auf jedem Windows basierten Rechner bereits darauf sein.

Dort: Datei neu; Einfügen; Speichern unter; >>> Hier kann man dann das Dateiformat wählen>>> jpeg. anklicken, speichern und fertig.

Damit ist die Datei wie ein Foto abgespeichert und kann von abload und co. ganz normal hochgeladen werden.

BTW: Wann darf ich hören kommen


Ahoi

Uwe


[Beitrag von focal_93 am 20. Feb 2011, 21:41 bearbeitet]
doeter
Inventar
#154 erstellt: 20. Feb 2011, 21:53
Nabend

Wie man sieht sind die einfachen Lösungen die besten. Sogar die Wärmeabfuhr kommt hier nicht zu kurz und es
sieht nicht übertrieben aus.
Auf die ersten Höreindrücke bin ich auch gespannt, aber bei soviel Liebe beim Bau kann das nur genial werden

Gruß

der doeter
THWO
Stammgast
#155 erstellt: 21. Feb 2011, 03:27
.
Erst einmal vielen Dank für die netten Worte.
Habe es mit der Dateiumwandlung über Paint versucht, vielen Dank, Uwe. Ging ganz leicht. Dann wollen wir mal:

Zuerst habe ich einmal herausfinden wollen, was die Breitbänder in ihrer Schallwand so anstellen, wenn sie völlig unbeschaltet laufen. Bekanntlich gelten die Ciatres als nicht ganz unkompliziert, sie benötigen einige Korrekturen. So hatte ich in einer bisher verwendeten einfachen Schallwand auch einige Bauteile dazwischengeschaltet, um ein paar krasse Überhöhungen auszugleichen.

Das erste nachfolgende Bild zeigt die beiden Breitbänder ohne jede Beschaltung, gemessen genau auf Achse, d.h. in Höhe 102 cm (Mittelpunkt) und in 100 cm Abstand. So hoffte ich, Raumeinflüsse noch weitgehend fernzuhalten.

Ich gebe zu, daß ich vom Ergebnis überrascht war. Blau ist links, rot ist rechts. Der Schrieb ist um 1/6 Oktave geglättet.



Kaum eine Spur von den früheren massiven Peaks, innerhalb einer gewissen Bandbreite erscheint mir der F-Gang relativ OK zu sein. Unterhalb 300 Hz allmählicher, weiter darunter deutlicher Abfall, nehme an, der Baffle Step.

In einer früheen einfachen, scharfeckigen Schallwand hatte mir jemand einmal eine Mesung angestellt, die ich aber leider nicht mehr habe. Aus der Erinnerung heraus fiel dort der F-Gang unterhalb von etwa 280 Hz deutlich steilflankiger ab. Ist das flachere Bild hier evtl. Auswirkung der Wölbung?

Interessant auch das Tieftonverhalten der Ciare. Unter 80 Hz müßte eigentlich alles ziemlich nach "Süden" zeigen - hier keine Spur. Zwar um satte 10 dB unterhalb der sonstigen Wiedergabe tut sich hier noch Erstaunliches.

Anschließend kamen die großen Tieftöner dran. Doch wie sollte ich die denn aussagefähig messen? In Höhe 102 bei Abstand 100 dacht ich mir, daß ich so steil nach oben doch keine gescheiten Schriebe bekommen könnte. Das Mic aber ganz nach unten legen wollte ich auch nicht, um nicht zu starke Bodenreflektionen mit einzufangen. Also vielleicht genau in die Mitte zwischen den beiden TT´s halten? Das wären 45 cm. Und welchen Abstand?

Ich habe mich - wegen der Bodenreflektionen - auf eine etwas höhere Einrichtung bei 60 cm entschieden, auch wenn ich damit den oberen TT leicht "bevorzuge". Des weiteren wollte ich nicht auf 1m Abstand gehen, gerade aufgrund der Bodenreflektionen. Hier entschied ich mich auch für 60 cm, in der Hoffnung, daß das bereits genut "einfangen" würde, für die Reflektionen aber vielleicht zu steil wäre.

Angetrieben wurden die TT´s über die Sub-Module (je ein Hypex DS 2.0 pro Seite), aber unter Überbrückung der Aktivweiche, d.h. nur der Lautstärkesteller funktioniert, die TT´s laufen aber im F-Gang nach oben hin völlig offen aus. Rot ist links, blau ist rechts:



Daß die Kameraden so früh abfallen, hatte ich nicht erwartet.

Eine anschließende Messung habe ich anscheinend nicht richtig gespeichert oder versemmelt, nämlich die Messung der Tieftöner links und rechts mit Begrenzung durch die Aktivweiche auf Trennfrequenz 120 Hz.

Spannender war sicher die Frage, wie sich die Brüder am Sitzplatz geben würden.

Zunächst habe ich erneut die Breitbänder alleine gemessen, ohne jede Korrektur, Höhe eingestellt auf 100 cm, einmal links (rot) und einmal rechts (blau):



Zwischen 400 und 3K Hz laufen sie um 5 dB höher als in der Region oberhalb von 3 KHz; ab 9 KHz fallen sie dann deutlich ab. Ist das zu beanstanden / zu korrigieren (und wie? Bin leider kein Weichenkönig)? Sollte ich noch einen Superhochtöner zusätzlich ins Spiel bringen? Welcher empfiehlt sich (Neo 3)?

Anschließend die Messung der Tieftöner, hier aber aufgrund der Entfernung ebenfalls auf Höhe 100 cm gemessen. Zunächst ohne Begrenzung, nach oben hin offen (rot = rechts):



Das Gleiche mit Aktivweiche, abgeriegelt auf max.Wert 120 Hz, aber O H N E zusätzliche Entzerrung. Rot ist rechts:




Die tiefen Kerben bis zum Minimum bei 60 Hz und der anschließend steile Anstieg irritieren mich ein wenig. Sind das Raumauslöschungen oder sogar Phasendrehungen? Der Raum ist schwierig, da sich hinter der Sitzgruppe (ca. 1m entfernt) eine große Glasfront wie ein Erker befindet, in die die Abstrahlung hineinläuft.

Nun aber das am meisten interessierende Gesamtbild, der F-Gang der gesamten Schallwand. Gemessen am Sitzplatz, Mic 100 cm hoch, die Breitbänder gänzlich unbeschaltet und nach unten hin durchlaufend, die Tieftöner lediglich ab 120 Hz abgeriegelt, auch hier ohne Entzerrung im unteren Bereich. Links ist grün, rechts ist blau:



Witzig die gegenläufigen, sich evtl. kompensierenden Kurven bei 600 und 2,8 KHz. Ab 3 KHz insgesamt niedrigeres Niveau, ab 8 KHz deutlicher Abfall. Der scharfe Einschnitt zwischen 100 und 60 Hz erscheint gemildert, sodaß ich das obige Einzelmeßergebnis bei Höhe 60 und Entfernung 60 auf die Platzierung des Mikrofons zurückführe; war anscheinend doch nicht so sinnvoll.

Überraschend, wie viel sich auch ohne jede Leistungserhöhung unterhalb von 50 Hz noch tut, wenngleich mit heftigen Ausschlägen (Raum? Rückwärtige Glasfront?).

Mit der Entzerrung habe ich heute noch nicht so viel herumgespielt. Vielleicht kann ich die Senke um 40 Hz noch etwas anheben. Hatte aber bei ersten kleinen Experimenten noch nicht so den Eindruck, daß sich das Erhebliches ändern würde. Kann ja mal noch an der Phase herumspielen...

Erster Klangeindruck: Stimmen kommen sauber und klar, Musik recht losgelöst, zwischen und hinter den Schallwänden stehend. Angesichts des Preises der Schallwandler eine ordentliche Sache. Was mir noch etwas fehlt, ist die Feinauflösung im Hochtonbereich (was Wunder), vielleicht benötige ich tatsächlich noch einen Super-Hochtöner ab 8 KHz oder der Mitteltonbuckel stört? Angesichts der Größe spielt der Baß zumindest in der hier gemessenen Einstellung überraschend bescheiden, aber nicht farblos oder unterbelichtet; soll heißen trotz der großen Flächen nicht ungebührlich vordergründig, sondern ausgewogen eingegliedert. Etwas mehr Substanz oder Wucht könnte er vielleicht doch noch noch haben, vielleicht liebt das Ohr ja doch ein wenig mehr Pegel im Frequenzkeller. Hier kann ich ja noch an den Reglern spielen. Und daß es trockenere, schnellere Töner gibt - nun wer mag das verdenken angesichts eines so niedrigen Preises?

Für ein erstes Probehören also schon ein ziemlich ausgewogenes Bild. Für mich vor allem erstaunlich, so weit ohne jedes passives Filterelement gekommen zu sein. Einfluß der Wölbung??

Aber jetzt seid Ihr dran. Wie bewertet Ihr die Schriebe, wo seht Ihr Handlungsbedarf und was schlagt Ihr an Maßnahmen vor? Bin wie gesagt nicht gut bewandert in der eigenen Entwicklung von Frequenzweichen oder F-Gang-Glättungen. Falls von Bedeutung: Der Ciare trägt einen zusätzlichen Kompensationsmagneten auf dem Rücken.


Gute Nacht,
Till
doeter
Inventar
#156 erstellt: 21. Feb 2011, 10:44
Moin Till

So schlimm siehts ja nun einmal nicht aus. Was mich noch interessieren würde wäre zu wissen,
ob Du die Messung am Hörplatz gerichtet, oder diffus gemessen hast. Für mich hat zum Korrigieren
am Hörplatz, dem ich die meiste Gewichtung beimesse, eine Diffusmessung immer bessere Resultate
zwecks Korrektur geliefert. Hier macht es auch einen Unterschied, ob das Mic zur Decke, oder zum
Boden zeigt. Gemittelt kann man aber recht gut abstimmen. Den Super Hochtöner kann man ja im
Hinterkopf behalten, aber als erstes würde ich versuchen den Bereich zwischen 600-2000 Hz großflächig
abzusenken, das könnte schon eine Menge bringen.
Aber hier sollten wie gesagt die Experten Ihre Meinung kundtun, da bin ich leider noch weit von entfernt.
Ich bin gespannt wa die Anderen sagen, ansonsten Daumen hoch.

Gruß

der doeter
THWO
Stammgast
#157 erstellt: 21. Feb 2011, 11:48
.
Hallo Doeter,

habe am Sitzplatz die Lautsprecher links und rechts separat gemessen, daher auch pro Bild zwei Frequenzschriebe. Das Mike hatte ich jeweils auf die eine und dann die andere Schallwand ausgerichtet, bei jeder Messung (am Sitzplatz) aber dabei beide Lautsprecher mitlaufen lassen.

Daher wird, auch wenn das Mike mal nach links und mal nach rechts gerichtet war, bei jeder Messung auch der jeweils andere Lautsprecher "mitgewirkt" haben. Das halte ich für zulässig, weil ja auch jedes Ohr beide Schallwände zu hören bekommt.

Eine Ausrichtung des Mikes gerade in die Mitte ließ mich zögern. Ich nehme an, daß es sich eher um ein Richtmikrofon handelt denn um ein den ganzen Raum gleichmäßig breit Erfassendes, sodaß ich mir über die hier eingeschlagene Vorgehensweise mehr versprach. Insbesondere, was evtl. Abweichungen (Seitenwände, Möbelreflektionen o.ä.)betrifft.

Aber genau zu diesem Thema Messen und des Weiteren Frequenzweiche / -Korektur freue ich mich auf Eure (möglichst viele) Antworten, denn hier kann ich noch viel lernen.


Till
THWO
Stammgast
#158 erstellt: 21. Feb 2011, 11:51
.
P.S.: Das Mike hat in der angegebenen Höhe immer waagerecht auf den jeweiligen Lautsprecher gezeigt, d.h. nicht zum Boden oder zur Decke, und auch rechtwinklig zur Mitte der Frontwand, also nicht im Winkel. Die Fronten sind gem. Augenschein genau auf den Sitzplatz ausgerichtet.


Till
doeter
Inventar
#159 erstellt: 21. Feb 2011, 13:17
Huhu

Ich will jetzt garnicht groß zitieren, aber wenn Du ein paar Minuten über hast schlage ich eine Diffusmessung,
90° Mic nach oben am Hörplatz vor, da so der Raum besser mit in die Messung einfließt. Deine Ohren sitzen
ja auch mehr seitlich, oder sollte ich bei Vollmond besser nicht in Deine Nähe kommen?!
Wie gesagt, die Endabstimmung ist am Hörplatz relevant, da hilft Dir eine gerade Linie auf einer Nahfeld-
/Richtmessung nicht so viel

Gruß

der doeter
Soundy73
Inventar
#160 erstellt: 21. Feb 2011, 13:58
Hallo Till!

Ich würde mich erstmal des Buckels um 700Hz annehmen:

Sperrkreis Omnes

Hab´ ich mal so mit den Strassacker-Tools hingerechnet:
http://www.lautsprechershop.de/index_tools_de.htm Immer wieder mächtig lieben Dank dafür!

Da kann man schon mal schön sehen, wo´s angreift
THWO
Stammgast
#161 erstellt: 21. Feb 2011, 15:23
.
Hallo Jürgen,
thanks for info. Allerdings hat der Ciare nominal 4 Ohm bzw. Re = 3,4 Ohm (lt. Hobby HiFi 5/2004).

Habe mal, Deinem Link folgend, erneut simuliert. Dementsprechend ergeben sich für L = 1,28 mH, R= 3,1 Ohm und C=40,4 (rechnerisch)uF.

Für einen weiteren Peak bei ca. 1800 Hz dann L= 0,5 mH, R= 3,1 Ohm und C= 15,7 uF.

Sehe ich das richtig: Beide Korrekturglieder ausschließlich für die rechte Schallwand (blaue Linie), für die linke gar nichts?

Klare Schlußfolgerung, wenn dem so wäre: Lautsprecher müßten bei jeder Änderung in der Aufstellung (anderer Raum, andere Möbellierung) erneut gemessen und die Frequenzweichen neu angepaßt werden. Denn hier scheinen es ja Möbellierung und Raumeinflüsse (rechts nähere Seitenwand, auch rückwärtig nur teilweise freie Abstrahlung, Sofanähe etc.) zu sein, die diese deutlichen Unterschiede liefern.

Oder bin ich jetzt zu "grundsätzlich"?
Und inwieweit macht das Sinn, wenn die Schallwände dann doch nicht dauerhaft dort stehen werden? OK, das ist vielleicht eine Killerfrage...

Mit den Senken um 40 und knapp über 60 Hz gilt es auch noch zu spielen... Werde hierzu mal noch mit der Entzerrung experimentieren müssen.

Till
Soundy73
Inventar
#162 erstellt: 21. Feb 2011, 16:05
Sorry Till, hatte den Omnes 8 (8 Ohm) bedacht.

Denn Sperrkreis würde ich bei beiden einsetzen. Wenn, dann nach Möglichkeit symmetrisch, zusätzlich empfehle ich immer auf Normwerte zu gehen Das hatte ich selbst mit der empfohlenen Spule auch schon vertorft.

Bei 1,8 kHz sehe ich noch nicht das Betätigungsfeld, da sich beide Diagramme sauber auszugleichen scheinen.

Die Messung mit dem Diffusfeld bringt vielleicht wirklich bessere Erkenntnisse, unbedingt probieren! Das Kirchner-Messmikro senkrecht stellen, in Ohrenhöhe, wäre glaube ich ein guter Tipp.

Zu "grundsätzlich": Mit kleinen Schlägen fällt man auch große Bäume (Benjamin Franklin)
ede90
Stammgast
#163 erstellt: 21. Feb 2011, 18:13
Ich melde mich hier als Mitleser auch mal zu Wort.
Erstmal: Wirklich sehr saubere Arbeit, super Dokumentation und Umsetzung!

Weil du ggf. noch über einen Superhochtöner nachdenkst: Vielleicht hilft dir mein Beitrag über passive Hochtonentzerrung weiter: klick

Ansonsten noch frohes Basteln und Messen!

MfG
ede
THWO
Stammgast
#164 erstellt: 21. Feb 2011, 20:09
.
Hallo Soundy,
also das Mike in Ohrhöhe nach oben (=senkrecht) zur Decke richten? Interessanter Ansatz... muß ich mal ausprobieren.

Bringt es auch etwas Aussagefähiges, das Mike am Hörplatz geradeaus, d.h. zwischen die beiden Lautsprecher zu richten?


Hallo Ede,
tolle Idee. Habe bereits geschlossene GHP-Subs gebaut und gute Erfahrungen damit gemacht.

Allerdings räume ich ein, daß ich Deiner Beschreibung in Deinem neuen Thread mangels Fachwissens beim Weichenbau (noch) nicht vollends folgen und das vor allem für dieses Modell hier auch nicht selber umsetzen kann. Auch kann ich die Zahlen in Deiner Darstellung leider nicht lesen. Würdest Du mir bei einem solchen Korrekturglied zur Höchsttonanhebung evtl. behilflich sein?


Gruß,
Till


[Beitrag von THWO am 21. Feb 2011, 20:11 bearbeitet]
ede90
Stammgast
#165 erstellt: 21. Feb 2011, 20:20
Ich kann dir selbstverständlich helfen, du müsstest mir nur die aus Arta bzw. Limp exportierten Amplituden- und Impedanzfrequenzgänge mailen, dann mach ichs für dich

Die Werte werden übrigends lesbar, wenn man erst auf das Bild klickt um es anzuzeigen und anschließend nochmal rechts auf "Vollbild anzeigen" klickt.

MfG ede
THWO
Stammgast
#166 erstellt: 21. Feb 2011, 20:35
.
Ich fühle mich durch Dich geehrt, indem Du mich maßlos überschätzt, lieber Ede, denn ich besitze überhaupt kein Lautsprecher- und Frequenzweichensimu-Programm...

... sorry...


Till
Soundy73
Inventar
#167 erstellt: 21. Feb 2011, 21:18
N´ Abend, Till!

Bezüglich der Mikrofonstellung in Ohrhöhe senkrecht, habe ich aufgrund Diffusschall die bisher besten Erfahrungen mit dem Wahrheitsgehalt gemacht.
Am 2-kanaligen Messen bastelt gerade ein Feierabend-Profi, mit dem ich in lockerem E-Mail-Kontakt stehe, das scheint ´was ganz Großes zu werden, darf ich aber noch nicht recht petzen, würde ich ihm auch lieber selbst überlassen, sorry.
Das haben aber selbst die Profis immer noch nicht.

Als ziemlich der Wirklichkeit sich nähernde Simulation, kenne ich AJHorn.
Geheimtipp: Bei http://www.hth-lautsprecher.de/ mal die HTH-Software bestellen

Ich muss erstmal meine Windoof7-Kiste füttern und kann momentan wenig helfen
2eyes
Inventar
#168 erstellt: 22. Feb 2011, 02:25
Hallo Till,

ich fange bei Deinen Bildern mal von hinten an (und bleibe auch gleich beim letzten stehen):

Die Gesamtmessung am Sitzplatz wäre, wenn sie denn aussagefähig ist, schon SEHR gut. Wenn sich die Messwerte über einen breiteren Bereich innerhalb eines 5 dB-Kanals bewegen, muss man dort nicht weiter "rumfummeln". 20 cm weiter entfernt oder seitlich sieht alles schon wieder ganz anders aus.

Dass in der Hörplatzmessung der Hochton relativ steil abfällt, hat mit der hohen Richtwirkung des Ciare zu tun. Es gibt deshalb immer weniger Hochton, der über eine Reflexion von Rück- oder Seitenwänden den Hörer erreichen kann.

Ein gemessener Anstieg im Tiefton (unter 50 Hz) kann verschiedene Ursachen haben. Evtl. ist es "room gain", oder es hat während der Messung gerade jemand die Haustür auf- oder zugemacht . Messergebnissen unter 50 Hz traue ich nur, wenn ich den Durchschnitt aus 5 Messungen sehen kann.

Generell solltest Du jeweils nur einen Lautsprecher messen. Sonst misst Du im Hochton auch die Interferenzen, die sich aus kleinen Entfernungsunterschieden zum Mikrofon ergeben. Außerdem muss ich mich dann nicht wundern, warum Deine Lautsprecher bei derart unterschiedlicher Aufstellung so ähnliche Frequenzgänge am Hörplatz haben. :

Um unterscheiden zu können, welche Unregelmäßigkeiten vom Raum kommen und welche vom Lautsprecher, solltest Du zum Vergleich eine Nahfeldmessung (~Chassisradius von der Dustcap entfernt) des/der jeweiligen Lautsprecher haben. Bei den Alphas kann man z.B. gut sehen, wie in den Sitzplatzmessungen der Tieftöner die Raummoden zuschlagen. Wenn die Zacken in ~Oktavabstand aufeinanderfolgen, ist meist der Raum im Spiel.
Zum anderen kannst Du Messungen an unterschiedlichen Stellen im Raum machen und dabei sehen, was sich ändert und was bleibt.

Mir hat dieser Artikel mal sehr geholfen, um zu lernen, wie man in Messungen die Raummoden von Wandreflektionen/Interferenzen unterscheiden kann.
ede90
Stammgast
#169 erstellt: 22. Feb 2011, 03:09

Ich fühle mich durch Dich geehrt, indem Du mich maßlos überschätzt, lieber Ede, denn ich besitze überhaupt kein Lautsprecher- und Frequenzweichensimu-Programm...


Dann kann mans nur per Try and Error anhand des Impedanzschriebs von Ciare machen und nach Gehör abstimmen. Dazu sind aber wohl ein paar Kondensatoren, kleine Widerstände und Spulen notwendig.

Übrigends: Ein Impedanzmesskabel lässt sich normalerweiße leicht aus der Restekiste zusammenlöten bzw. mit insgesamt 2€ Materialaufwand bauen
Die Arta-Demo gibts kostenlos im Netz...

MfG

ede
Soundy73
Inventar
#170 erstellt: 22. Feb 2011, 08:36
Moin, 2eyes!

Du erkanntest schon ganz richtig:

Messergebnissen unter 50 Hz traue ich nur, wenn ich den Durchschnitt aus 5 Messungen sehen kann.
-oder mehr, mir schwebt so was von 8 Mittelungen vor.
Nicht umsonst wird oft geschrieben in der Fachpresse, dass man sich da schwer tut.
THWO
Stammgast
#171 erstellt: 22. Feb 2011, 13:58
.
Dank an alle!
Freue mich über die vielfältigen Anregungen.

Dann gibt es noch Einiges für mich zu tun.

Es stimmt übrigens, das hat mich auch erstaunt, daß die Messungen gerne z.T. erhebliche Abweichungen voneinander im F-Bereich unterhalb von ca. 50 Hz aufzeigten. Selbst wenn ich bei (zumindest weahrgenommener) absoluter Stille im Haus mehrere Messungen direkt hintereinander machte, gab es Abweichungen von bis zu ca. 7 dB. Witzigerweise fing es meist mit einem gigantischen Sprung nach oben in der 20-30 Hz-Region an, um diesen Peak dann von Messung zu Messung geringer ausfallen zu lassen. Nach vier oder fünf Durchgängen blieben die Spitzen dann allerdings beieinander und veränderten sich nicht mehr. So eine habe ich dann hier eingestellt.

Ein Effekt, den ich mit einfachen Mitteln noch bekämpfen kann: Als ich anfangs ziemlich laute Messungen durchführte, gab es am Ende des Testsignals einen intensiv glockigen Nachklang für eine geschätzte halbe Sekunde. Halte das für ein geräuschvolles Mit- und Nachresonieren von Chassiskörben. Sind ja nur einfach profiliertes Blech.

Fein, also dann werde ich direkte Nahfeldmessungen jedes einzelnen Chassis anlegen, am Sitzplatz dann jede Schallwand einzeln (gerichtet) sowie eine Diffusschallmessung mit in Ohrhöhe nach oben zeigendem Mike vornehmen.

Werde heute vielleicht nicht dazu kommen. Freue mich aber schon auf´s Weitermachen.

Gedankliche Konsequenz aus alldem: Sobald die Schallwände wieder in einem anderen Raum stünden, müßte der ganze Zirkus wohl wieder von vorne beginnen...

Spricht demnach Einiges dafür, sich einmal dem Thema DSP u.ä. zu nähern...


Till


[Beitrag von THWO am 22. Feb 2011, 14:00 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#172 erstellt: 22. Feb 2011, 15:16
Nachdem bei mir schon Anfragen eingingen: Nein, meines Wissens gibt´s beim Thomas Hergeth nicht AJHorn für lau, sondern eine eigene kleine Toolsammlung.

Ganz offen, als Simu-Programm gibt´s z.B. :
http://www.boxsim.de/
http://www.winboxsimu.de/not0815.html

oder:
http://www.hifisound...-SPEAKER-SIMULATION/ (allerdings nicht umsonst)
doeter
Inventar
#173 erstellt: 22. Feb 2011, 19:39
Huhu

Das mit dem Messen ist leider immer so kniffelig, deshalb hatte ich ja oben auch gesagt,
das man das besser diffus machen kann. Zum Thema "nützliche Tools" kann ich folgenden
Link empfehlen, da kann man gerade für das Projekt hier auch ohne richtige Programme
schon eine ganze Menge erfahren.
Solange Du nicht Voll-Aktiv fahren willst gehts auch einfacher. Stimm so neutral wie möglich ab
und schleif eine DSP Weiche wie z.B. die DCX 2496 vor der Endstufe ein, dann kannst Du den
Frequenzgang immer entzerren und auch das Setup für unterschiedliche Räume abspeichern.
DSP und mehrere Endstufen wären natürlich das Optimum, dummerweise steigen die Kosten
dadurch erst einmal derbe an. Auf Dauer rentiert sich das aber wieder wenn Du solche schönen
Sachen öfter zu bauen gedenkst.

Gruß

der doeter
focal_93
Inventar
#174 erstellt: 23. Feb 2011, 01:59
Hallo Freunde,

ich hatte heute abend das Vergnügen, von Till und seiner Frau eingeladen zu werden. Hierfür nochmals meinen Dank!

Tills OBs sind in natura noch viel beeindruckender als auf den Bildern! Handwerklich sehr, sehr sauber und formgestalterisch mit sicherer Hand umgesetzt.


Wir haben ein breites Spektrum Musik gehört und ich muss Tills eigene, etwas skeptische Einschätzung der Klangqualitäten seiner Konstruktionen relativieren:


Zuerst der Bass: Sehr, sehr tief - die Orgelsinfonie Nr.3 von unserem lieben Camille ließ diesbezüglich keinerlei Wünsche offen ! Auch andere Musikstücke zeigten die Qualitäten des Dipolbasskonzeptes wieder einmal deutlich auf: Sehr geringe Anregung der Raummoden und meiner Meinung nach ausreichend knackig und impulsiv.

Man muss eben akzeptieren, dass Frequenzen unter 40 Hz eher "weich" wahrgenommen werden.

Eine weitere positiv hervorzuhebende Klangeigenschaft ist die stupende Räumlichkeit der Breitbänder; in Breite, Tiefe und sogar Höhe(!) spannten sie - je nach Musikmaterial - enorme Räume mit punktgenauer Ortbarkeit einzelner Instrumente auf.

Was fehlt, ist Hochton. Hier kommt der Ciare eindeutig zu schnell an seine Grenzen. Klavieranschlägen fehlt der "metallische Glanz" und Becken etc. klingen doch schon recht stumpf.

Interessanterweise fällt einem dies mit der Zeit immer weniger auf, das Ohr gewöhnt sich offenbar rasch an die Eigenheiten der Box, so daß ich mit Genuß viele, viele Musikstücke gehört habe.

Die Lautsprecher haben einen Charakter, welchen man beim Wein als "süffig" bezeichnen würde.

Stundenlanges Musikhören ist problemlos möglich, kein übertrieben scharfes Saxophon malträtiert das Gehör.

Wenn Till noch irgendwo ein bißchen Hochton herzaubert braucht diese Box keinen Vergleich mit höchstpreisigen Vertretern auf dem Fertigboxenmarkt ( Jamo ! ) zu scheuen!


In diesem Sinne Kompliment nach Bad Soden und nochmals vielen Dank!


Ahoi

Uwe


[Beitrag von focal_93 am 23. Feb 2011, 09:32 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#175 erstellt: 23. Feb 2011, 08:46
Ich hatte mir bei dem überkritischen Till sowas gedacht:


Interessanterweise fällt einem dies mit der Zeit immer weniger auf, das Ohr gewöhnt sich offenbar rasch an die Eigenheiten der Box, so daß ich mit Genuß viele, viele Musikstücke gehört habe.


..ist wiederum eine Bestätigung meiner These, dass der menschliche "Gehörsinn" unglaublich rekonstruktionsfähig ist.
Trotzdem darf man ihn gern mittels sauberer Übertragung unterstützen und ein quasi Super-Hochtöner sollte für Till nicht das große Drama darstellen.

Danke, Uwe für Deinen (ich unterstelle dies!) unbefangenen Bericht, ist druckreif!
tschensS
Ist häufiger hier
#176 erstellt: 23. Feb 2011, 12:51
Hallo Till,
ich finde es super, das du schon so weit bist.
Meine Erfahrungen mit dem Ciare sind etwas anders, jedoch habe ich auch nicht so viel Fläche, um den Grundton aufzufüllen.
Ich habe den Ciare erst mal ohne Subwoofer gehört und dafür musste ich den Mitteltonbereich breitbandig um teils mehr als 6 db absenken. Auf Achse fällt mir dann ein zuwenig an Hochton nicht auf. Wenn es bei dir schon so gut passt, würde ich es auch mit einem Superhochtöner versuchen. Wobei du dann vor der Herausforderung stehst, wie du den SHT in deine schöne OB integrierst.

Viele Grüsse
Jens
focal_93
Inventar
#177 erstellt: 23. Feb 2011, 13:34

tschensS schrieb:
breitbandig um teils mehr als 6 db absenken.


Dieser Weg erscheint mir auch vielversprechend. Duch die aktive Ansteuerung der Bässe kann Till ja den Basspegel dem dann niedrigeren Gesamtpegel des Ciare angleichen und übrig bleibt - voila - der gesuchte Hochton.

Dadurch sinkt insgesamt zwar der Wirkungsgrad, aber dass ist dank ausreichender Verstärkerleistung ja kein Problem und hätte dabei noch den angenehmen Nebeneffekt, den bei Till zu vernehmenden Netzbrumm leiser zu machen.


Ahoi

Uwe
Soundy73
Inventar
#178 erstellt: 23. Feb 2011, 14:15
Hallo Uwe!

erklärst Du mal bitte den:

..bei Till zu vernehmenden Netzbrumm leiser zu machen.
-woher kommt denn selbiger (Unverständnis, nicht geheuchelt!)

Schirmung der Aktivmodule? Einkoppelung der Trafos in irgendwelche Induktivitäten?
focal_93
Inventar
#179 erstellt: 23. Feb 2011, 15:28
Hallo Jürgen,

das WOHER kann ich leider nicht erklären, da will der Till nochmals nachforschen.

Ich vermute eine Brummschleife über das Antennenkabel:
Tills laaaange Cinchverbindung von der Vor- zur Endstufe verläuft hinter TV und Sat-Receiver.

Am Aktivmodul kann es m.E. nicht liegen, es brummt sowohl im Ciare als auch in den Eminenzen.

Ahoi

Uwe
2eyes
Inventar
#180 erstellt: 23. Feb 2011, 15:59

focal_93 schrieb:

Wenn Till noch irgendwo ein bißchen Hochton herzaubert braucht diese Box keinen Vergleich mit höchstpreisigen Vertretern auf dem Fertigboxenmarkt ( Jamo ! ) zu scheuen!

Bei 0,4-3 kHz noch ein paar dB rauszunehmen, wird sicher eine gute erste Strategie sein. Übrig bleibt aber, dass der Ciare ab 2 kHz ordentlich bündelt und vor allem kaum etwas zum nach hinten abgegebenen Schall beiträgt.

Meine Erfahrung ist, dass man nicht gleich versuchen sollte, vorn noch Superhochton draufzupacken, sondern zuerst den Hochton nach hinten "aufzufüllen". Ich würde mit einem Kalottenhochtöner beginnen, den ich auf der Rückseite montiere. Dann würde ich mich mit einer 6 dB Weiche (Kondensator in Serie) langsam von oben zu niedrigeren Frequenzen runtertasten. Ab F3 = 4 kHz wäre über eine Erhöhung der Weichensteilheit nachzudenken. Der Pegel ist jeweils so einzustellen, dass einem die Wirkung am Hörplatz "angenehm" ist und keine neue Hochtonquelle an der Wand hinter den Schallwänden gehört wird.

Wenn die Erfahrung damit positiv ist, lohnt es sich vielleicht, den Ciare komplett ab 2-3 kHz abzuschalten und auch den Hochton nach vorn an eine HT-Kalotte abzugeben. Um dann nicht wieder mit neuen Chassis anfangen zu müssen, sollte bereits der erste Hochtöner möglichst kompakt sein. Denn ein Hochtöner nach vorn muss zwingend direkt über dem CH250 oder vor dessen Membran montiert werden. Denkbar wären HTs wie der Ciare CT 190, CRB-40/50 von Monacor oder ähnliches.
Soundy73
Inventar
#181 erstellt: 23. Feb 2011, 17:50
Rudolf meint:
Ich würde mit einem Kalottenhochtöner beginnen, den ich auf der Rückseite montiere. Dann würde ich mich mit einer 6 dB Weiche (Kondensator in Serie) langsam von oben zu niedrigeren Frequenzen runtertasten.
-von mir dazu ganz kurz: Genauso würde ich´s auch empfehlen. Den Breitbänder würde ich aber nicht abdrosseln (nach oben!).

Auch ich vermute ein wenig, dass die Energieverteilung im Hochtonbereich, etwas unter der Richtcharakteristik des BB leidet.
Dazu wäre das ganze schmerzfei auszuprobieren und die leichte Kalottenmembran könnte noch etwas "Leichtfüßigkeit" beisteuern. - Die Impedanz zu messen, klappt ja mit ATB problemlos, nur damit nix anbrennt. Der Ciare müsste aber, auch aufgrund seiner Induktivität, da genug Luft bieten


[Beitrag von Soundy73 am 23. Feb 2011, 17:51 bearbeitet]
THWO
Stammgast
#182 erstellt: 23. Feb 2011, 21:17
.
Lieber Uwe, herzlichen Dank für Deinen lieben Kommentar; Du machst mich ganz verlegen (*erröt*)... Mir hat der Abend auch sehr gut gefallen und ich räume ein, daß auch ich mich immer weiter in die Kameraden hineingehört habe. Meinen ersten Eindruck hatte ich unmittelbar nach einem ersten Probehören geschrieben, als ich auch noch nicht die aktuelle Abstimmung gefunden hatte. Und gleichzeitig hatte ich auch ein wenig ZHemmung, wenn es um eine Beschreibung meiner eigenen Basteleien ging...

Die Brummschleife hat mit den Schallwänden und den beiden Submodulen nichts zu tun, sie war schon vorher da. In meinen Standlautsprechern nur bei hingehaltenem Ohr ganz leicht wahrzunehmen, brummt es hier aufgrund der deutlich höheren Effizienz entsprechend deutlich wahrnehmbar. Ohne Musik störend. Ich habe die Ursache noch nicht gefunden. Das mit der Antennenleitung kann ein Hinweis sein... muß ich mal ein wenig suchen gehen.

Zum noch unterbelichteten Höchstton: Der Auffüll-Gedanke gefällt mir. Sollte hingegen ein frontseitiger Hochtöner erforderlich werden, würde ich einen Einbau unmittelbar über dem Ciare bedauern, da ich dann voll durch meinen "Terrassenbau" schneiden müßte (*schmerz*).

Eure Empfehlung eines Kalottenhochtöners ist aufgrund dessen Abstrahlungsweise nachvollziehbar. Nach hinten - weiß nicht so recht, denn die linke Seite würde vor allem in den offenen Flur und das anschließende Treppenhaus einstrahlen und keine "Rückwand" mehr finden. Wieviel und wann käme dann noch etwas zu mir zurück (bzw. wann würde mir mein Schatz die rote Karte zeigen, selbst wenn sie sich in der anderen Etage aufhält)? Rechts hingegen wäre das etwas Anderes. Daher rechne ich eher mit einer insgesamt tonalen Verschiebung bei diesem Gedankenmodell.

Was haltet Ihr davon, den Hochtöner hingegen nach oben, an die Decke als Reflektor strahlen zu lassen? Würde dieser Diffusschall nicht mindestens ebenso gut wirken?

Ich habe noch ein Päärchen IMG Stage Line MHD 220N/Rd herumliegen:
http://www.ts-audio....MAX_8undOmega%3B.htm

OK, ich weiß, natürlich bündelt ein Horn stark. Aber wäre das nicht
1). von Vorteil, wenn es (von vorne betrachtet)zunächst verdeckt hinter der Schallwand nach oben strahlt, weil es dann weniger zu Sofortreflektionen an der Schallwandrückseite kommt, beziehungsweise
2). kein großer Nachteil, da ja die Decke als Reflektor und somit breitflächiger Verteilerplatte fungiert?
3). Ich müßte nicht erst neue Hochtöner kaufen...

Das Hochtonhorn spielt lauter. Zunächst könnte ich ja experimentieren, ob ich hier sogar ohne Pegelabsenkung hinkomme, da ja mit Verlusten aus dem Umweg über Decke und Reflektion zu rechnen ist. Oder ist das falsch?

Was meint Ihr: Zunächst ein vorsichtiges Go oder gleich bereits ein erschrecktes No-Go?

Und beim Messen komme ich dann auch noch zum Diffusschall, versprochen!


Till
Soundy73
Inventar
#183 erstellt: 23. Feb 2011, 23:36
Versuch macht kluch!

Aber nicht erdrosseln, das Hörnchen. Deinen Einwand mit dem unterschiedlichen "Background" finde ich bedenkenswert und würde Deiner Argumentation (nach oben!) folgen.
THWO
Stammgast
#184 erstellt: 24. Feb 2011, 00:18
.
Kleine Anmerkung:


...bei Till zu vernehmenden Netzbrumm leiser zu machen.


Hierzu stelle ich fest: Bei mir ist kein Netzbrumm zu vernehmen.
Nur der guten Ordnung halber.


Till

P.S.: Hoffe angesichts der aktuellen Hysterie, dieses Zitat ausreichend als solches kenntlich gemacht zu haben. Neee - es fehlt die Quellenangabe - ouch!
focal_93
Inventar
#185 erstellt: 24. Feb 2011, 00:39
Ts,Ts,Ts der Till
Alle wissen doch das ich Dein Ghostwriter bin

Zum rückwärtigen Hochtöner: in einer alten Hifi - Gazette gabs mal einen Bericht über große Vollbereichdipole mit zwei 30er TMTs und einem rückwärtigen, schwenkbaren Piezo-HT (!).

Könnte Bastanis gewesen sein, bin mir nicht ganz sicher.

Der HT war an einer vertikalen Achse befestigt und konnte so um fast 180° geschwenkt werden.

Da das Teil ja nur den HT- Pegel im Raum anheben soll, könntest Du es auch versuchsweise in Richtung Essplatz oder Richtung Klavier schwenken...

Ahoi

Uwe


[Beitrag von focal_93 am 24. Feb 2011, 00:41 bearbeitet]
2eyes
Inventar
#186 erstellt: 24. Feb 2011, 01:02
Hallo Till, immer Schritt für Schritt ...

Zuerst mal ganz generell feststellen, ob zusätzlicher Hochton hinter (ganz allgemein formuliert) den Schallwänden positiv ist. Allerdings wäre es schon in dieser Phase sinnvoll, die Lautstärke und den Frequenzbereich regeln zu können.

Dann kann man schauen, in welcher Weise die gerichtete Abstrahlung in verschiedenen Richtungen Unterschiede macht. Möglich wäre z.B., dass der Hochton an der Decke eine neue Schallquelle suggeriert (muss aber nicht sein).

Du solltest Dir aber klar sein, wie heftig der Unterschied zwischen einem Hörnchen und einer kleinen Kalotte ist. Hier oben ein Kurzhorn (Visaton TL 16H) und unten Kalotte (Visaton CP 13). Gleiche Farben sind gleiche Frequenz:

direct_pattern

8 kHz unten (grau) ist praktisch noch rundstrahlend.
2 kHz oben (grau) ist ab 45° um mehr als 10 dB leiser - wirkt also kaum auf die Seitenwände.

Dass die von mir persönlich favorisierte Hochtonanordnung im Dipol dagegen eine Doktorarbeit ist, brauche ich ja nicht zu erwähnen. Allerdings nicht in Bayreuth geschrieben. Aber dafür ganz brav mit Quellenangaben.
THWO
Stammgast
#187 erstellt: 24. Feb 2011, 02:04
.
Hallo Rudolf,
Deinen Ausführungen zufolge bündelt das / ein Hochtonhörnchen also erheblich im Vergleich zur Kalotte. Einverstanden.

Bei einer horizontalen Abstrahlung, in welche Richtung auch immer, wäre das ggfs. ungünstig und spräche für eine Kalotte. Diese sollte allerdings vergleichbar hocheffizient sein, damit ich nicht den Breitbänder in seiner Gesamtheit extra deswegen herunterregeln müßte. Zumal der Umweg von rückseitiger Abstrahlung über Reflektion bis hin zum Hörplatz weiteren Schalldruckabfall der Kalotte bewirken dürfte.

Bei einer senkrecht nach oben gerichteten Abstrahlung bedeutete ein stärkeres Bündelungsverhalten, daß es vergleichsweise geringe(re) Brechungen (an Schallwandrückseite, Zimmerwänden etc.) geben würde, während der Schall Richtung Decke abhebt. Erst die Decke würde im Wesentlichen zum Reflektor / Diffusor.

Deine Überlegung, ob die Decke selbst dann als Schallquelle gesehen werden könnte (quasi wie ein an der Decke hängender Hochtöner) ist ein interessanter und zunächst plausibler Gedanke. Zeigt erneut, wie sehr Du Dich bereits mit dieser Thematik beschäftigt hast. Wird sicher interessant zu überprüfen, ob die Ohren / das Gehirn das ebenso empfinden.

Und ob eine scharfe Bündelung nach oben nicht zu einer ebenso starken Reflektion nach unten führt statt zu einer breiten Verteilung. Ich könnte mir vorstellen, daß dieses PingPong zu einem Schaldruckabfall führt, bis der Indirktschall (endlich) bei mir ankommt, und daß dann auch Laufzeitunterschiede groß genug sind, nicht mehr als (Schein.) Primärquelle wahgenommen zu werden.


@Uwe: Horizontal schwenkbar wie bereits bei meinen letzten Offenen Schallwänden umgesetzt?
http://www.hifi-foru...5857&back=&sort=&z=1

Uuups, da sind inzwischen alle Photos verschwunden - ein Jammer.

Das mit dem schwenkbaren Hochtonhorn war da so:

Aus zugesägtem Alu-Vierkantrohr und MDF-Ring angefertigter "Hörnchen"-Träger:







Habe die meisten der damaligen Bauphotos noch. Ließen sich also noch mal irgendwo einstellen bei Interesse...


Till


[Beitrag von THWO am 24. Feb 2011, 02:05 bearbeitet]
focal_93
Inventar
#188 erstellt: 24. Feb 2011, 09:06
Moin, moin Till,

stimmt ja, Du hattest das ja bereits bei Deinem L8 Dipol so umgesetzt!

Genauso meinte ich es.


Schönen Tag

Uwe
doeter
Inventar
#189 erstellt: 24. Feb 2011, 09:57
Moin

Wie würde sich denn ein Diffusorkegel in dieser Situation machen?
Das sollte doch auch eine Option sein, oder nicht?

Baulich als Heiligenschein umgesetzt, natürlich

Gruß

der doeter
Ale#
Stammgast
#190 erstellt: 24. Feb 2011, 10:54
Hi,

Die Idee kam mir auch… Dass ein Rundstrahler dafür eine eventuelle Lösung wäre. Allerdings kenne ich als 360° Strahler nur Expolinear TW4, und sein Preis ist leider jenseits von gut und böse.


APC - 2003.01.13 00.49 - 001

Aber sowas ähnliches könnte man doch bestimmt auch mit der Kalotte basteln. Ich meine so wie bei normalen Rundstrahler, wo der Treiber nach oben gegen einen Kegel strahlt. Das ist doch auch mit dem Diffusorkegel gemeint, oder?

Gruß Alex
doeter
Inventar
#191 erstellt: 24. Feb 2011, 11:03
Huhu

Man kann Diffusorkegel in allen möglichen Materialien und Radien bekommen, da muß dann nur eine Halterung
drann und gut ist.

Da Till ja schon Erfahrung mit solchen Konstruktionen hat sollte das wohl das kleinere Problem darstellen.

Gruß

der doeter
THWO
Stammgast
#192 erstellt: 25. Feb 2011, 00:49
.
Hallo Doeter,
habe mir mal versuchshalber zwei Diffusorenkegel seitlich in die Ohren gesteckt und am Brillenbügel gegen herunterfallen gesichert. Sah zwar marsmäßig scharf aus, klang aber tatsächlich ziemlich diffus. Anschließend so ein Ding heiligenscheintechnisch auf dem Kopf zu befestigen, stellte sich als möglicherweise nicht unriskant heraus. Jedenfalls habe ich die Versuche sicherheitshalber abgebrochen, nachdem ich bei meiner Frau, die das Ding mit der Spitze nach unten feste und unter gleichzeitigem Drehen versuchen sollte, in meiner Schädeldecke so bohren, so ein unternehmerisch-motiviertes Funkeln in den Augen entdeckte...

Habe mal die Hochtonhörnchen testhaber befestigt. Da sich die Magneten des Breitbänders und Horns nicht zu stören scheinen, habe ich das Horn direkt hinter den BB gesetzt. So ist es der rückwärtigen Abstrahlung des BBs nicht im Weg, dnn darauf reagiert er empfindlich.

Man beachte die enorm professionelle Aufhängung des Ganzen, möchte sagen, resonanzminimiert. Und falls noch jemand glaubte, unterhängige Bauteile gäbe es nur bei Lautsprecherschwingspulen, wird nun eines Besseren belehrt: Hier sieht man eine selten anzutreffendes unterhängiges Korrekturglied:




Wollte natürlich auch gleichzeitig messen. Aber holy s*#t, mein ATP wollte nicht "anspringen"!!! Ich sah zwar die Maske, aber ein Hinweisschild sagt nur, daß ein Fehler aufgetreten sei. Erneute Versuche mit quälend langsam den Verlauf anzeigendem Balken führen zu keinem Erfolg. Habe den Dongle wieder abgemeldet und den Rechner runter- und wieder hochgefahren, alle Verbindungen einschl. ext. Soundkarte überprüft - jedesmal der gleiche Mist. Was ist da los? Heute Abend hätte ich noch mal schön Zeit gehabt. Ärgere mich ein wenig...

Das Hochtonhorn habe ich zunächst mit einem 2,2 uF - Kondensator angehängt, also bei etwa 8 Khz, sonst nichts. Rein "hörtechnisch" hat sich daraufhin durchaus etwas getan. Becken kamen prägnanter, Klavier heller. Blechbläser schärfer - teilweise dann aber auch schon zu scharf.

Hatte das Horn dann während eines Stückes wieder abgezupft - doch was war das? Es schien vor der Box immer noch alles recht ordentlich aufzulösen, auch das Tingeltangel bei einem extrem hochtonlastigen Stück... aber bei einem mitteltonbetontem Klavier hörte sich das dann doch wieder etwas matt, belegt an.

Also Hochtonhorn wieder dran - und ja, das Klavier kam jetzt "freier" rüber, aber beim Hochspielen plärrte es auch etwas schwirrend in den Ohren.

Also vermutlich Hörnchen zu laut. Um wieviel reduzieren? Der Ciare hat nominal 96 dB, der MHD 220N/RD 104 dB. Habe jetzt einfach mal mit 3,9 Ohm in Reihe und 8,2 Ohm parallel abgesenkt, dürfte in etwa 8 dB entsprechen. Angesichts des Umweges über die Deckenreflektion vielleicht schon etwas viel, aber andererseits soll das Hörnchen ja auch "aufhellen" und nicht eine neue Scheinquelle an der Decke schaffen, wie Rudolf für möglich hält. Muß einfach mal gemessen werden...

Bin jetzt ein paar mal hin und hergelaufen. Abgezupft, drangesteckt. Mal habe ich den Eindruck, es bringt etwas, mal habe ich das Gefühl, es hat sich nichts geändert. Zur Zeit lasse ich es einfach mitlaufen und werde mal morgen mit Kirchner telefonieren, was da los ist mit dem Programm.


Adiossos, wie die Griechen sagen...
Till


[Beitrag von THWO am 25. Feb 2011, 00:55 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#193 erstellt: 25. Feb 2011, 21:28
Moin Till!

Mit ATB hatte ich selbst bei (watt)Vista(mit) keine Probleme. Unter Win7 habe ich es noch nicht ausprobiert.

Bei Vista rang ich mächtig mit einer exteren Soundkarte und einige Programme laufen nur, wenn man mit der rechten Maustaste "als Administrator ausführen" wählt

Muss los ichmussweg , c.u.
Con-Hoolio
Inventar
#194 erstellt: 25. Feb 2011, 23:34
Moin Till

Und wenn Du nun mal versuchst, einen kleinen 360° Reflektorkegel über die Hörnchen zu setzen. Son Kegel hast Du doch fürs erste schnell aus ein Bisschen Pappe zusammengebastelt. Der Kegel müsste dann natürlich über die Boxen, damit die Reflektion auch gleichmäßig auf der Vorderseite passieren kann. Wenns von der Machart her passt, könnte man ihn später im gleichen Design wie dein Treppentagebau aus Vollholz drehen.
doeter
Inventar
#195 erstellt: 25. Feb 2011, 23:36
Huhu

Aber nicht wieder in die Ohren stecken

Evtl hilft auch der Kompatibilitätsmodus bei Deinem Computerproblem.

Gruß

der doeter
Con-Hoolio
Inventar
#196 erstellt: 25. Feb 2011, 23:43
Wenn er Windows 7 Ultimate hat, kann er sich auch kostenlos die Windows XP VM herunterladen und installieren. Der Vorteil dabei ist, dass es auch Lizenztechnisch sauber ist. Die in der Windows XP VM installierten Anwendungen lassen sich dann direkt in den Windows 7 Desktop verlinken. Im Hintergrund arbeitet da ein kleiner Terminalserver - aber keine Sorge, die Installation ist sehr einfach.
doeter
Inventar
#197 erstellt: 26. Feb 2011, 00:33
Huhu

Ich habe selber ein Win7 x64 Pro am laufen und nutze den PC nicht nur zum Chatten, will heißen, auch Audio,
Grafik und Messprogramme laufen da drauf. Bis jetzt ging immer alles, auch ohne ein virtuelles XP. Evtl. einfach
einmal den Support bemühen, die sollten da sicherlich Rat wissen.

Gruß

der doeter

P.S.: Wann gibt es denn wieder ein Update hier? *Wart*
THWO
Stammgast
#198 erstellt: 26. Feb 2011, 02:53
.
Vielen Dank für die Tips. Habe XP Pro auf dem Rechner und ATP mit einer einfachen externen USB-Soundkarte bislang problemlos betrieben. Nur gestern ging es plötzlich nicht, obwohl ich zumindest wissentlich nichts Anderes genmacht habe. So etwas braucht kein Mensch...

Kirchner wirkte relativ ratlos und ebenso entspannt. Den einzigen Vorschlag, den man mir machen konnte, war, das Programm noch einmal über das Bestehende zu installieren. Sollte das nicht genügen, den Lizenzdongle zwecks Überprüfung einschicken. Mein Hinweis, daß diesem schließlöich nichts zugestoßen sei, half nicht weiter. Es könne trotzdem etwas daran fehlerhaft geworden sein.

Bin vorhin erst nach Hause gekommen, daher wird es jetzt nichts mehr. Aber morgen dann neuer Versuch.

Die Idee mit dem Kegel ist "rundstrahltechnisch" sicher gut. Allerdings würde es optisch ein ziemlich derber Eingriff, deshalb zögere ich noch.

Klanglich scheint es im Moment ein Schritt in die richtige Richtung zu sein. Jedenfalls ist der Obertonbereich insgesamt schon ziemlich gut ergänzt. Tonal ist vielleicht noch en detail etwas zu verbessern, aber insgesamt machen die Kameraden jetzt schon richtig Spaß.

Sofern dieses Meßprogramm sich nun wieder auf seinen Daseinszweck besinnen mag, kommt möglichst bald der Folgebericht.

Grüßle,
Till
Con-Hoolio
Inventar
#199 erstellt: 26. Feb 2011, 15:55
Ich habe hier noch eine Creative Soundblaster 24, die man ebenfalls extern über USB anschließt. Die könnte ich Dir ausleihen, damit Du einen Defekt auf Seiten der Soundkarte ausschließen kannst.

Meld dich mal wenn Du Interessa hast.
THWO
Stammgast
#200 erstellt: 27. Feb 2011, 01:59
.
Hallo Con Hoolio,
vielen Dank für Dein nettes Angebot - und dabei kennst Du mich noch nicht einmal persönlich. Feiner Zug.

Und als hätte die Software diese Konkurrenz geahnt: Beim zweiten Versuch lief sie heute. Einfach so. Hat mir auch nicht gesagt, weshalb sie vorher Zicken machte. Ein Freund, der kurz vorbeikam, meinte nur: Klarer Fall - Software ist weiblich... lassen wir´s mal so im Raum stehen.

Tja, und dann wurde es interessant. Habe mich aufgrund Eurer Vorschläge und angesichts knapper Zeit vor unserem Tanztraining nur mit Diffusmessungen am Hörplatz beschäftigt. Dabei war das Mike mit der Spitze in Ohrhöhe aufwärts zur Zimmerdecke gerichtet. Habe jeweils beide Boxen laufen lassen.

Das Ergebnis des ersten Experiments hat mich überrascht:



Vergeßt zunächst mal den gegenüber den ursprünglichen Messungen nun etwas stärkeren Baßanteil, ich hatte ein klein wenig mehr Gas auf dem Pegel der beiden Module für klanglich angenehmer gefunden. Etwas mehr Fülle.

Was interessiert, ist der Bereich ab etwa 8 KHz. Grün ist der erste Duchgang OHNE die Hochtonhörner. Bei dem nächsten Durchgang, mit den HT-Hörnchen, stellte ich praktisch keine Abweichung fest, dabei hatte ich mit einem sichtbaren Anstieg gerechnet. Nebenbei: Ich hatte vorher probegehört (Ohr dran) - sie liefen durchaus mit (Ihr wißt ja, das Netzbrummen). Hatte ich sie mit den ca. 8 dB etwa zu stark abgewürgt?

Also nahm ich die R´s wieder raus. Lt. Hersteller müßten die Hörner nun extrem lauter spielen als die Breities. Grün ist die Linie mit den Hörnchen ohne Pegelabsenkung, lediglich mit 2,2 uF in Reihe eingeschleift: Praktisch ohne sichtbare Wirkung! Dabei war ich durchaus der Meinung, daß sich das Klangbild schon etwas gebessert hatte. Schnell noch einmal Musik aufgelegt, Ohr auch hinten an die Hörner gehalten - einwandfrei zwitscherte es da heraus.

Nur zur Abrundung habe ich noch eine Messung mit verpolten Hörnern gemacht (blau), um Phasenauslöschungen auszuschließen - gleiches Bild. Wie kann das sein?

Um nun wenigstens irgendeine "Reaktion" hervorzurufen, wählte ich einen recht deftigen Weg (Entschuldige, lieber Rudolf ), indem ich die Hörner von der Rückseite auf die Frontseite holte; hier der provisorische Aufbau. Ich weiß, es wird doppelt schmerzen, da sie recht weit außerhalb vom Zentrum des Ciares und dann noch seitlich versetzt sitzen, aber um mit Lilienthal zu reden (möchte bemüht sein, -hoffentlich- zutreffend zu zitieren): "Opfer müssen gebracht werden!"



So, die nächsten Messungen sollten es eigentlich "bringen". Guggt Ihr hier:



Man glaubt es doch kaum, oder?

Nun zum Test: Die rote Linie dient noch einmal als "Kontrollfunktion", nämlich nochmals eine Messung mit dem Horn auf der Rückseite, Mündung in Höhe des Breitbändermagneten, vertikal nach oben gerichtet.

Die kräftige blaue Linie zeigt die Hochtonhörnchen jetzt auf der Frontseite, also zum Hörplatz strahlend, und zwar ganz alleine. Breitbänder abgeklemmt, Module aus. Keine Ahnung, woher hier noch Sub-Anteil auf einmal auftaucht. Eine Anregung der Tieftönermembranen? Kann ich mir bei dem zarten Quietschen der Hochtöner kaum vorstellen.

Übrigens habe ich jede der hier vorgestellten einzelnen Messungen genau siebenmal gemacht. Nur um Zufalls-Schriebe einzugrenzen. Ihr habt ja geschrieben, daß Ihr F-Schrieben erst ab mindestens fünf Messungen glaubt, das habe ich mir natürlich gerne zu Herzen genommen. Witzigerweise gabe es bei den sieben Messungen pro Durchgang die dollsten Ausschläge nur im Bereich um und unter 30 Hz, manchmal mit Sprüngen von ca. 7 dB! Meist war die erste Messung so hoch und jede weitere danach dann niedriger, bis sich die letzten drei auf einem Niveau einpendelten. Spätestens ab 40 Hz liefen aber alle sieben Durchgänge erfreulich genau auf einer Linie, Abweichung meist nur etwa linienbreit.

Ich glaube, ich schwafel zu viel, bevor ich zum nächsten Punkt komme. Die dunkelgrüne Linie ist nun volles Orchester, d.h. Tieftöner, Breitbänder und Hochtonhörner. Gut erkennbar der Schalldruckanstieg zwischen 4 und 8 KHz gegenüber der roten Linie (HT hinten). Paßt aber nicht ganz zu meiner Erwartung, daß die Hörner unterhalb von 8 KHz abfallen müßten. Und ab 8 KHZ, wenn sie voll da und eigentlich lauter als die Breitbänder sein müßten - nichts!

Dabei hörte sich das Messrauschen selbst bereits viel heller an.

Konnte es trotz lediglich 6 dB- Einschliff Phasenverschiebungen geben? Habe mal die Hochtöner umgepolt. Das ist dann der türkisfarbene Frequenzschrieb, und siehe: Es ward Licht! Im Bereich um die 13-14 KHz ergab sich dann doch endlich mal eine Erhebung. Nochmals: Alles ohne Pegelreduzierung der Hörner.

Habe dann noch mal kurz in ein Musikstück hineingehört. Was für ein dramatischer Unterschied! Snaredrums knallten, Becken sirrten, das ganze Tingeltangel im Jazz mit einer geradezu explosiven, elektrostatenähnlich in den Raum geradezu hineinplatzenden Intensität, dazu saubere Mitten und wunderbarer Baß - frappierend!

Leider hatte ich keine weitere Zeit mehr. Jemand fragte schon, ob ich endlich fertig zum Aufbruch sei, wir mußten ins Training. Morgen werde ich mal verschiedene hochtonkritische Stücke durchhören um zu prüfen, wie sich die Hörner denn nun "in echt" verhalten; ob es gut ist oder zu viel. Erwarte eigentlich Letzteres. 104 dB ggü. 96 dB kann nicht ohne Folgen bleiben.

Tja, so komme ich eigentlich zu dem für mich als Laie auf dem Meßgebiet naheliegenden Schluß, daß die Ursache an der seltsamen Mess-Misere wohl in der nach oben gerichteten Mikrofonspitze liegen wird. Irgendwie erfaßt so das Richtmikrofon den Höchsttonbereich nicht. Oder habe ich einen Verständnisfehler gemacht, was Ihr unter einer Diffusmessung versteht, und das ganze Setup falsch eingerichtet?

Morgen werde ich abermals messen, diesmal mit auf die Lautsprecher ausgerichtetem Mikrofon. Vielleicht wissen wir dann mehr. Nehme an, daß ich die Hörner noch absenken muß.

Und dann die große Frage: Sollte ich dann die Hörner fest einplanen für nach vorne strahlend? Sollte noch ein zweites Paar auf die Rückseite, um gleichzeitig nach hinten zu strahlen? Unterbringungsort? Ich kenne Rudolfs Threads, in denen er sich genau mit diesem Thema ausführlich beschäftigt.

Aber, Rudolf, weshalb hast Du dann em Ende zu zwei Kalotten gegriffen statt eines hinten offenen Magnetostaten? Wäre das nicht eine noch dichtere Zusammenlegung der beiden Abstrahlzentren und auch einfachere Handhabung geworden? Oder sahst Du Anpassungsprobleme zwischen Magnetostaten und Konus-Breitbänder?

Morgen sehen wir weiter.
Gute Nacht,
Till
2eyes
Inventar
#201 erstellt: 27. Feb 2011, 02:48
Was ist eigentlich die Ursache dafür, dass eine offene Schallwand zum Beispiel im Bass irgendwie präziser klingt als die meisten Boxen? Gern heisst es: Weil die Box fehlt - zum Beispiel mit ihren Resonanzen, Vibrationen und hohen Drücken im Inneren.

Dieses Argument sticht nicht. Leute wie z. B. Theo Winterscheid oder Dieter Achenbach bauen Boxen, deren Bass an Resonanzfreiheit und "Knackigkeit" nichts zu wünschen übrig lässt. Ihr Problem ist nur, dass zu viel Energie in den Raum geht und vergleichsweise zu wenig direkt zum Ohr. Giesskanne statt Punktlandung.

Weil ein Dipol zu den Seiten der Dipol-8 viel Energie vernichtet, kommt beim Hörer im Verhälnis deutlich mehr Direktschall an. Das ist ungefähr so, als ob man ein Drittel näher an den Lautsprecher heranrückt. Das Wesentliche ist also das Abstrahlverhalten und keineswegs die Offenheit.

Und schon kommen wir zum Hochton: Wenn Lautsprecher zu höheren Frequenzen den Ton immer mehr bündeln, wird bei gleicher Lautstärke am Hörplatz immer weniger Energie in den Gesamtraum abgegeben. Der "Nachhall" des Raumes wird immer dumpfer.
Dem kann man entgegenwirken, indem man "irgendwie" mehr Hochton in den Raum pumpt. Das funktioniert auch im Prinzip. Aber ob man das "irgendwie" macht oder als Dipol-8 - darin besteht wiederum ein entsprechender qualitativer Unterschied.

Der Haken bei der Sache ist allerdings: Eine vernünftige Dipol-8 im Bass gibt es gratis - man kann sie bei einer offenen Schallwand eigentlich nicht verhindern. Einen dipolisierten Hochton gibt es nur mit deutlich mehr Aufwand. Bei 100 Hz und 3,4 m Wellenlänge ist praktisch jeder Basslautsprecher um das Zehnfache kleiner (im Durchmesser). Bei 3,4 kHz und 10 cm Wellenlänge sind die meisten Standardhochtöner in ihrem wirksamen Durchmesser bereits genauso breit. 5 cm mehr oder weniger Abstand (zwischen Ciare Kegel und Zusatzhochtöner) machen dann bereits den Unterschied zwischen maximaler Verstärkung und maximaler Auslöschung aus. Eine halbe Oktave weiter kann es genau umgekehrt sein. Damit ergibt sich für jede Frequenz und jede Veränderung des Hörorts ein anderer Pegel.

Per Messung kann man dann zwar sehen, was man tut. Aber darüber, welche Berg- und Talfahrt besser gefällt, kann nur das Ohr entscheiden.

Das Hochton-Fazit für Tills Schallwand ist deshalb: Man kann durch Experimentieren mit Zusatz-Hochton (in welcher Rictung und mit welcher Richtwirkung auch immer) noch ein Stück mehr "Luftigkeit" und "Glitzern" in den Hochton bringen. Das ist es sicher auch wert. Aber der Sprung zum "richtigen" Hochton wird leider in dieser (Schallwand)Form nicht möglich sein.
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