Selbstbau LS MDF oder Echtholz?

+A -A
Autor
Beitrag
Lumibär
Stammgast
#1 erstellt: 29. Apr 2012, 12:13
Hi,
möchte demnächst loslegen und mir ein paar Angelinas (Fast System) bauen. Bin mir bezgl. des Material nicht so sicher.
Rein optisch würde mir Echtholz besser als MDF lackiert gefallen.
Würde natürlich Schichtholz oder Leimholz nehmen.
Furnieren ist mir nicht so ohne weiteres möglich.
das heisst ich selbst kann es nicht, und beim Schreiner ist mir das zu teuer.
Wie sind eure Erfahrungen bezgl. klanglicher Vor- und Nachteile der versch. Materialien?
geist4711
Inventar
#2 erstellt: 29. Apr 2012, 12:39
vom klanglichen her stellt MDF sicher die beste variante dar.
wenn du echtholz-optik haben möchtest, wäre es zb möglich die sichtseite mit sperrholz aufzudoppeln, da kann man die lautsprecher dann auch leicht einlassen ohne zu fräsen.

mfg
robert
FreigrafFischi
Inventar
#3 erstellt: 29. Apr 2012, 13:28
Du kannst natürlich auch komplett mit Leimholz arbeiten,habe das auch schon gemacht. Musst nur aufpassen,es kann passieren das die Bretter arbeiten und du so dann Lücken bekommst. Ist mir mal bei größeren Temperaturunterschieden passiert (waren mal im Keller und mal in der Wohnung),die konnte ich dann wegschmeissen.Aber die Optik von Leimholz ist schon sehr schön,kannst du mit der FRäse natürlich auch gut und sauber bearbeiten.
Granuba
Inventar
#4 erstellt: 29. Apr 2012, 13:45
Moin,


Furnieren ist mir nicht so ohne weiteres möglich.
das heisst ich selbst kann es nicht, und beim Schreiner ist mir das zu teuer.


Quatsch.

http://www.nordic-au...inkl._videoanleitung



Harry
averett
Stammgast
#5 erstellt: 30. Apr 2012, 01:46
Hallo Lumibär,

die Frage nach der Verwendung von Massivholz wird ja immer wieder gestellt, und ich rate immer wieder davon ab, auch wenn es immer wieder Leute gibt, die behaupten damit keine Probleme zu haben. Jedenfalls bis jetzt nicht . . .

Lumibär schrieb:
Rein optisch würde mir Echtholz besser als MDF lackiert gefallen.
Würde natürlich Schichtholz oder Leimholz nehmen.

Wenn es nicht völlig tot lackiert wird (wozu dann Massivholz?) bleibt immer das Problem mit den unterschiedlichen Schwundrichtungen, und bei einer klassischen Sechsbretterkiste stösst irgendwo immer Längs- auf Querholz. Das mag bei gut abgelagertem und getrocknetem Holz eine Zeit lang gut gehen, aber wenn Du in der nächsten Wohnung vielleicht Fussbodenheizung hast, eine Box in der prallen Sonne steht oder die Lautsprecher im Winter im ungeheizten Wochenendhäuschen stehen, ist der Spass schnell vorbei.

Der Vorteil bei Sperrholz ist ja, dass die einzelnen Lagen gegeneinander abgesperrt(!), also rechtwinklig zueinander verleimt, sind. MPX aus Schälfurnieren, 3- oder 5-Schichtplatten aus Sägefurnieren. Und Faserplatten, MDF, HDF und Span, kann man natürlich auch furnieren oder fertig furniert kaufen - dann muss der Zuschnitt natürlich auf Gehrung sein. Bei günstigen Leimholzqualitäten finde ich die Optik meistens auch mehr als unbefriedigend, Längsstösse in den einzelnen Lamellen und keine Rücksicht auf farbliche Schwankungen - wollte ich jedenfalls haben.
Sieht dann etwa so aus:



Lumibär schrieb:
Furnieren ist mir nicht so ohne weiteres möglich.
das heisst ich selbst kann es nicht (...)

Du hast es wohl nur noch nie gemacht, so schwer ist furnieren nicht - musst ja nicht gleich mit irgendwelchen Wurzelhölzern anfangen. Harrys Video ist doch eine ganz gute Anleitung, und wenn Du Dir das Zuschneiden und Fügen der einzelnen Furnierblätter nicht wirklich zutraust, gibt's bei vielen Händlern bereits gefügte Furnierblätter auf einem Papierträger, das Trägermaterial kannst Du Dir quasi beliebig aussuchen. Und da die Angelina ja schon funktionsbedingt sehr gut ausgesteift ist, die Abtrennung zum BB-Gehäuse und die Mittelwand der TQWT, hätte ich auch keine Bedenken das fertige Gehäuse zu furnieren, auch wenn's fachlich alles andere als richtig ist.

Grüße,

Martin
georgy
Inventar
#6 erstellt: 30. Apr 2012, 09:13
Fachlich richtig wäre natürlich erst die Bretter beidseitig zu furnieren, bei Boxen geht daa aber auch gut einseitig, zumindest ist mir kein Gehäuse bekannt das sich dadurch verzogen hätte.
Schwer ist das Furnieren nach der Bügelmethode nicht, man kann auch erst mal günstigere Boxen bauen um etwas Übung zu bekommen, Abnehmer findet man doch immer.
mty55
Inventar
#7 erstellt: 30. Apr 2012, 11:24
kannst auch mal in meinen Baubericht gucken, ich hab sogar 40*110cm als Erstlingswerk per Bügelmethode furniert.
Löten ist schwieriger
anymouse
Inventar
#8 erstellt: 01. Mai 2012, 14:47

Lumibär schrieb:
Würde natürlich Schichtholz oder Leimholz nehmen.


Wenn Du "Multiplex" (auch MPX oder Sperrholz genannt) auch zum Schichtholz rechnest, dürfte das Deine beste Wahl sein: Optik ähnlich zu Vollholz oder Furnier, akustisch mit MDF vergleichbar.

Alternativ auch MDF und mit dünnem Sperrholz (ca. 3-6mm) "furniert".
Lumibär
Stammgast
#9 erstellt: 10. Jun 2012, 16:49
hi,
ist ja schon eine weile her, ber danke für eure antworten. dann werde ich es wohl mal mit dem furnieren versuchen. nach der methode scheint es ja wirklich nicht so schwer zu sein.
meine bedenken waren, dass es sich bei einseitigem furnier verziehen könnte, aber das scheint dann ja wohl ziemlich unwahrscheinlich zu sein..
moby_dick
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 10. Jun 2012, 17:16
Meine Empfehlung ist die Pattexmethode. Hier nachzulesen.
http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=23539

Die Bügelmethode kann funktionieren, muss aber nicht. Beim Fügen sind die Stöße oft zu sehen, speziell bei hellem Holz, manche Furniersorten reißen.

Unübertroffen gut: Furnierte Platten auf Gehrung schneiden lassen beim Schreiner und dann verleimen.


[Beitrag von moby_dick am 10. Jun 2012, 17:30 bearbeitet]
Lumibär
Stammgast
#11 erstellt: 10. Jun 2012, 17:33
ich werde versuchen jedes risiko auszuschließen, und mir furnierplatten kaufen, die ich nicht selbst zusammenfügen muss.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 10. Jun 2012, 17:59
Auch sehr gut ist Furnier auf Papierträger. Nicht billig:
http://www.modulor.d...99/cl/alist/cnid/CPK
Lumibär
Stammgast
#13 erstellt: 01. Jul 2012, 12:43
habe mich dann jetzt dank eueren ermutigungen dazu entschieden die kompletten ls zu furnieren. da bin ich mal gespannt wie es wird.

front makassar:

http://www.designhol...7-5cm-1Bl::1737.html



rest komplett vogelaugenahorn:

http://www.designhol...a-1-Blatt::3880.html

so in 2 wochen soll es losgehen.
Lumibär
Stammgast
#14 erstellt: 11. Jul 2012, 22:38
habe jetzt das furnier bekommen . in ein paar tagen soll es losgehen.
nun bin ich etwas verwundert. das makassar furnier ist doch recht "uneben"....
wie mach ich das am besten mit dem schleifen?
da muss ich sicherlich gewaltig aufpassen um es nicht durchzsuschleifen.
eine seite scheint etwas glatter zu sein. ist das egal welche ich nach vorne (sichtbar) und welche ich nach hinten mache?
die unebenere seite wird aber wahrscheinlich auch schlechter aufzuleimen sein, oder?
als oberflächenbehandlung will ich wahrscheinlich das osmo hartwachsöl nehmen. hat jemand damit erfahrungen? muss ich das mehrmals auftragen? mit zwischenschliff?

was würdet ihr empfehelen, die pattex- oder die bügelmethode?
Wave_Guider
Inventar
#15 erstellt: 12. Jul 2012, 00:06
Lumibär schrieb:


was würdet ihr empfehelen, die pattex- oder die bügelmethode?


Hi,

ernsthaft empfehlen kann man eigentlich nur, diverse Vorversuche zu machen.

- Einmal um das allgemeine Handling einzuüben.
- Und, um das für sich und für das spezielle Funier, besser geeignete Klebeverfahren rauszufinden.

Die glattere Seite sollte die Klebeseite sein.
Sind auf der Oberseite nun tiefe schmale Täler, ja, wie bekommt man dann Anpressdruck da hinein ?

Eigentlich gar nicht.

- Beim Kontaktklebeverfahren könnte man es mit einer angemessen schmalen Andruckwalze versuchen.

- Bei der Bügelmethode könnte man versuchen durch möglichst dicken (oder mehrmaligen) Leim-Vorauftrag eine Art kolateralen Popkorn-Effekt (des Leimes) für die Bereiche zu erreichen, wo das Bügeleisen zwar nicht andrücken kann, sie aber dennoch mit erhitzt.

Beim Kontaktklebeverfahren wäre zu bedenken, dass ein gleichmäßiger flächiger Kleberauftrag, fast unmöglich ist.

Denn die Ablüftzeit ist einfach viel zu kurz um noch ein zweites Mal drüber gehen zu können wo Fehlstellen sind oder der Kleber weggesaugt wurde, ohne dass sich dabei das Werkzeug mit Untergrund verklebt, oder besser gesagt, sich dabei heftig dicke Kleber-Cluster ergeben können. Welche innen lange weich bleiben, während die guten Bereiche, vielleicht die nutzbare Klebezeit schon überschritten haben.

Wie gesagt: man sollte vorher Durchprobieren, also Versuche machen.

Was dem Einen mit Verfahren X gelingt, kann wegen anderen handwerklichen Voraussetzungen beim Anwender Y, ganz schief gehen.

Dazu die Frage des Anspruches:

Anwender Z ist vielleicht zufrieden weil das Furnier nicht wieder abgefallen ist, bevor ein Foto für´s Internet getan werden konnte.

Anwender UVZ will jedoch eine Hochglanzlackierung auf´s Funier.
Und da wäre jede kleine Fehlstelle in der Klebeschicht, der ganz große GAU.

Du willst aber keine Hochglanzlackierung. Sondern Wachsen, bzw. Ölen.

Da kommt es dann nicht soooo drauf an, ob hier und da mal, eine kleine Stelle nicht geklebt hat.

Und weil die Bügelmethode eher Wohlgemut < öh.... Freudscher Versprecher ... also jetzt aber: also eher Wohlgeruch verströmt, ich würde im Leben nicht (mehr) das Kontaktklebeverfahren anwenden.

Gut Üb wünscht
Thomas
wurmholz123
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 13. Jul 2012, 21:48
Versuch macht kluch. Kann ich nur unterschreiben, kannste ja auch mit nem Blatt Papier / Pappe erst mal testen und später dann mit furnier. Kontaktkleber gibt es übrigends auch auf Wasserbasis, stinkt nicht und knallt nicht so.
Lumibär
Stammgast
#17 erstellt: 14. Jul 2012, 00:17
zum viel üben habe ich dummerweise zu wenig furnier übrig....

das war mit ca. 20 euro/qm schon teuer genug, deshalb habe ich es relativ knapp bemessen und war froh, dass es mit kaum verschnitt hinkommt.
nach dem was ich so bisher gelesen habe gab es bei der pattex methode weniger "fehlversuche". das makassar furnier ist auch sehr sehr trocken. da habe ich fast schon angst, es so in dem großen stück hochzuheben....
ich denke dabei wäre das risiko mit bügeln, von wegen wasser, schrumpfen und evtl. rissbildung, schon ziemlich hoch....

wieviel sollte ich als "überstand " an den kanten beim zuschneiden einrechnen? reicht da je 1 cm?

wie am besten schneiden? das vogelaugenahorn ist nicht so problematisch wie es aussieht, aber das makassar ist da schon ein ganz anderes kaliber.... vor allen dingen bei den schnitten in maserrichtung.
da habe ich etwas angst, dass ich da keinen sauberen schnitt hinbekomme und mir das entlang der maserung einreißt....
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Echtholz
Dirk-S. am 28.04.2013  –  Letzte Antwort am 28.04.2013  –  2 Beiträge
Seitenteile aus Echtholz
White am 03.03.2004  –  Letzte Antwort am 05.03.2004  –  7 Beiträge
Selbstbau oder Fertig-Ls Beratung
Der_Tom am 17.11.2012  –  Letzte Antwort am 17.11.2012  –  10 Beiträge
Echtholz Bezugsquellen gesucht
Ingo_He am 29.03.2004  –  Letzte Antwort am 29.03.2004  –  2 Beiträge
Selbstbau-LS ANFÄNGERFRAGE
Lupopappe am 23.01.2005  –  Letzte Antwort am 23.01.2005  –  4 Beiträge
Hifi LS Boxen Selbstbau
Gamesplayer am 04.01.2008  –  Letzte Antwort am 07.01.2008  –  28 Beiträge
Selbstbau-LS für 12m²
white-flame am 31.01.2006  –  Letzte Antwort am 02.02.2006  –  6 Beiträge
Selbstbau-LS umbauen.
S.P.S. am 08.06.2007  –  Letzte Antwort am 13.06.2007  –  45 Beiträge
Breitband-Einwege-LS-Selbstbau
Goostu am 27.08.2007  –  Letzte Antwort am 07.09.2007  –  25 Beiträge
LS-Selbstbau - Weichenfrage.
Rage79 am 18.09.2008  –  Letzte Antwort am 29.10.2008  –  37 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedTschoker
  • Gesamtzahl an Themen1.551.072
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.415

Hersteller in diesem Thread Widget schließen