Polklemmen löten.

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Eunegis
Stammgast

#1 erstellt: 16. Okt 2014, 17:30

Moinsen, Ihr Lieben,

die SuFu fördert nix, deswegen muß ich mal wieder 'ne ganz basale Frage stellen:

Wie zum Henker bekommen ich Kabel an Polklemmen gelötet???

Klingt trivial, ist es aber scheinbar nicht ganz so. Ich besitze ein temperaturgeregeltes Lötgerät ("Lötstation", Bezeichnung: ZD-981, fragt mich nicht nach dem Hersteller). Wenn ich die Lötspitze ans Metall halte sinkt die angezeigte Temperatur immer so um 5-10°C und steigt innerhalb einiger Sekunden wieder an. Als Zieltemperatur haben ich 300°C eingestellt. Ich vermute mal, daß da die Temperatur der Lötspitze angezeigt wird. Wieviel Wärme auf das Metall (in dem Fall: die Polklemme und die Kupferlitzen) übergeht, kann naturgemäß nicht angezeigt werden.
Meine Polklemmen werden auch mit der Zeit richtig warm, so daß man sie nur ganz am anderen Ende noch in den Fingern halten kann. Aber es reicht nicht, um bei der Berührung des Metalls mit dem Lötzinn (extra dünner Faden mit Flußmittel, damit's schnell schmilzt) ebenjenes zum Schmelzen zu bringen.
Das Lötzinn schmilzt nur, wenn ich damit die Lötspitze direkt berühre. Dann fließt es natürlich über das Metall, aber das entspricht in meiner Vorstellung nur einer Verklebung, nicht aber einer echten substantiellen Verbindung zwischen vergoldeter Oberfläche der Polklemmen, Lötzinn und den Kupferlitzen des Kabels.
Wenn es so verklebt, ist das wieder abgekühlte Lötzinn hinterher auch matt. Ich habe es so gelernt, daß das Lötzinn der Lötstelle glänzen muß, wenn's fertig ist. Dieser Glanz zeigt an, daß die Temperatur hoch genug war und läßt auf eine echte substantielle Verbindung der Metalle schließen.
Ob das alles jetzt aber nicht doch Laienvorstellungen sind kann ich nicht genau sagen. Kleinere Lötstellen mit weniger Metall (z. B. Frequenzweichen) funktionieren gut nach dieser Methode.

An welcher Stelle bin ich zu dusselig? Ist schon die ~€40-Lötstation zu schlapp? Wenn dem so wäre, was zeigt dann das Temperaturdisplay an? Und wieso funzt es mit kleineren Lötstellen?

Dank Euch.

Kalle_1980
Inventar

#2 erstellt: 16. Okt 2014, 17:49

Stell die Temperatur höher, 300 vielleicht auch auf 350°C. Die Klemme ist einfach nur zu kalt.

Und noch als Tipp, den Draht vorher schon verzinnen, dann alles inkl. Kolben auf die Klemme drücken.

[Beitrag von Kalle_1980 am 16. Okt 2014, 17:53 bearbeitet]

Giustolisi
Inventar

#3 erstellt: 16. Okt 2014, 19:14

Wenn ich so was massives löte, stelle ich die Lötstation immer auf Vollgas. Dann muss man nur schnell sein, es geht aber wunderbar.

Fabian-R
Stammgast

#4 erstellt: 16. Okt 2014, 22:01

Vorher eine gute Menge Zinn an die Spitze. Dann hast du einen besseren Temperaturfluss. Die Kontaktfläche wird dadurch vergrößert.

Eunegis
Stammgast

#5 erstellt: 16. Okt 2014, 22:47

@alle3:
Vielen Dank für Eure Hilfe.
Ich habe Eure Ratschläge beherzigt, und es hat tatsächlich geklappt. Ziemlich problemlos sogar.
Ich habe auf 450°C gestellt (das Gerät geht bis 480), dann war's easy. Das mit dem vorab verzinnen und dem Tropfen Lötzinn für den Wärmefluß gibt den Kick. Ich hatte vorher die Temperatur nicht so hoch gewählt, weil ich in Handwerkerforen mehrfach gelesen hatte, daß die Temperatur nicht möglichst hoch sein muß, sondern daß sie passen muß. Da wurden dann immer Temperaturen knapp unter 300°C genannt. Aber wenn so viel Wärme abfließt in so dickes Metall wie bei Polklemmen, dann gelten solche Regeln wohl nicht mehr.

Giustolisi
Inventar

#6 erstellt: 17. Okt 2014, 08:13

Da wurden dann immer Temperaturen knapp unter 300°C genannt.

das wär mir selbst bei dünnen Drähten und bleihaltigem Lötzinn zu wenig.
Es ist wohl auch eine geschmacksfrage, wie es sich für den Einzelnen besser arbeiten lässt. Eine feste Richtlinie gibt es da nicht