Subwoofer Selbstbau in vorhandenes Gehäuse

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fschroedie
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 27. Okt 2014, 22:42
Hallo Hifi-Freaks,

kurze Einleitung. Ich bin Frank, bin hier ganz neu, habe von Selbstbau bislang überhaupt keine Ahnung, elektronische Fachbegriffe sind für mich böhmische Dörfer - die Infos deshalb, damit ihr wisst, wie ihr eure Antworten verfassen könnt.

Dafür habe ich ein gutes Gehör, stehe auf guten Klang, habs weder mit Billigschrott, noch muss ich eine Hypothek aufnehmen, um meine Bausteine zu finanzieren. Ich würde meine Komponenten im guten Mittelfeld ansiedeln.

Bis vor Kurzem spielte in meinem Wohnzimmer Heimkino das Teufel Theater 2. Jetzt bin ich umgestiegen und habe mir die Dali Zensor - Reihe zugelegt. 4 Zensor 1 für die rückwärtigen Kanäle, zwei Zensor 3 für die Front, sowie den Vocal Center. Aus dem Teufel Theater ist lediglich noch der Subwoofer übrig geblieben. Ausgangsleistung 400 Watt, Sinus 250 Watt (Herstellerangabe). Das Chassis hat einen Durchmesser von 30 cm. Die Anlage wird von einem Pioneer SC-LX 71 AV-Receiver befeuert. Max. Leistungsabgabe 180 Watt pro Kanal.

So weit, so gut - na ja fast.

Als meine Family letztens mal ausgeflogen war, konnte ich die Anlage zum ersten Mal so richtig aufdrehen. Ich nutze die Konfiguration sowohl für Musik, wie auch Heimkino. Die Dalis spielen dabei sehr homogen, nicht zu aufdringlich und schaffen eine schöne Bühne. Was ich aber nie gedacht hätte, ist, dass ich den Teufel-Sub im Musikbetrieb an seine Grenzen gespielt habe. Außerdem wurde es unten rum dann etwas schwammig und dann und wann verzerrte es sogar. Ganz schlimm z.B. bei AC/DC Highway to Hell. Laienhaft würde ich sagen, die Membran schwingt zu langsam. Mir fehlte der Bassdruck in Kombination mit Tiefgang. Im Heimkinobetrieb geht das Ding super. Klingt komisch, is aber so...Jetzt mein eigentliches Anliegen:

Ich würde gern das Subwooferchassis von Teufel gegen das von Mivoc XAW320HC tauschen. Habe dazu im Netz nur Gutes gefunden. Es ist also kein kompletter Selbstbau, sondern eigentlich nur ein Chassistausch. Würde das vorhandene Terminal weiter dazu nutzen, da ich dort die Grenzfrequenz von 24 bis 45 hz regeln kann. Verschenke zwar ein paar Hertz, da das Chassis auch 15 hz verträgt, aber mein Hörraum verträgt eh am besten 30 - 35 hz. Außerdem, warum sollte ich zusätzlich Geld ausgeben für etwas, was ich schon habe.

Nach den bisherigen Recherchen, müsste das Volumen von ca. 112 Litern gut passen. Allerdings sind im Gehäuse zwei Bassreflexrohre verbaut (Länge jeweils ca. 45 cm). Man liest im Zusammenhang mit der 320 HC, dass diese mit einer Passivmembran betrieben werden sollte. Lt. Hifitest ist aber auch ein geschlossenes Gehäuse mit Bassreflex möglich.

Meine Fragen:

Kann ich einfach die Chassis tauschen und das vorhandene Gehäuse nutzen?
Erziele ich mit dem Mivoc im Stereobetrieb im Vergleich zum Teufel- Chassis den gewünschten Mehrdruck?
Funzt der Woofer mit zwei Bassrflexrohren (Durchmesser ca. 10 cm)?
Muss ich, falls das Vorhaben umsetzbar sein sollte noch etwas beachten?

Ach ja - ich könnte auch ein Gehäuse selbst bauen, bin da handwerklich recht geschickt, aber elektronisch halt ne Graupe... Es wäre daher am einfachsten ich müsste nicht erst alles abkabeln und das Terminal komplett neu anschließen. Sofern es nur ein paar STrippen sind, würde ich das vermutlich aber auch hinbekommen. Hab son Terminal noch nie "Nackt" gesehen und weiß nicht, wie man sowas anschließt.

Schon mal danke für eure Hilfe. Und erklärt es mir einfach einfach...

LG

Frank
iHack
Stammgast
#2 erstellt: 27. Okt 2014, 22:55
Bei 112 Litern mit 2 Bassreflexrohren mit 45cm Länge und 10cm Durchmesser:

Mivoc_2BRRohre

Bei 112 Litern mit 1 Bassreflexrohren mit 45cm Länge und 10cm Durchmesser:

Mivoc_1BRRohre

Könnte theoretisch klappen. Allerdings ist der Port doch etwas klein vom Durchmesser, da gibts in den unteren Frequenzen (20Hz) einen relativ starken Strömungsanstieg.
fschroedie
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 28. Okt 2014, 00:09
Uups, erst mal vielen Dank für deine Antwort. Aber da geht es schon los.

Was ist die rote, was die schwarze Linie? Sehe ich das richtig - der Schalldruck bei zwei Bassreflexrohren ist höher, als bei einem?
Was meinst du mit Port und Strömungsanstieg?

Sorry, bin wie gesagt, absoluter Laie.

Kannst du Vergleiche zum Teufel Sub ziehen. Übrigens, die Bezeichnung des Teufel Subs ist M220SW, falls das was hilft...
iHack
Stammgast
#4 erstellt: 28. Okt 2014, 00:14

Uups, erst mal vielen Dank für deine Antwort. Aber da geht es schon los.





Was ist die rote, was die schwarze Linie?


Die schwarze ist der gesamte Schalldruck (eigentlich das, was interessiert). Die rote ist der Schall vom Chassis. Da würde jetzt noch eine brauen Linie fehlen - das Bassreflexrohr. Hab ich einfach mal weg gelassen


Sehe ich das richtig - der Schalldruck bei zwei Bassreflexrohren ist höher, als bei einem?


Bei der Resonanzfrequenz der Rohre schon. Das führt aber meistens zu unangenehmen Wummern und Dröhnen. Man sollte, sofern gewünscht, auf einen möglichst linearen Frequenzgang schauen. So wie beim 2. Bild mit nur einem Rohr (das 2. kann man einfach zustopfen).



Was meinst du mit Port und Strömungsanstieg?


Der Port ist das Bassreflexrohr. Durch das "fliest" der rückwärtige Schall des Chassis, wenn das Rohr zu eng ist, muss zu viel Luft auf einmal durch. Besonders bei hoher Lautstärke kommts dann zu störenden Nebengeräuschen. Aber es geht gerade noch so.


Kannst du Vergleiche zum Teufel Sub ziehen. Übrigens, die Bezeichnung des Teufel Subs ist M220SW, falls das was hilft...


Ich hab leider noch nie einen Teufel Sub besessen oder einen gehört


[Beitrag von iHack am 28. Okt 2014, 00:14 bearbeitet]
fschroedie
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 28. Okt 2014, 00:34
Ha, schon mal das erste gelernt. Danke dafür... Gut, ich frag jetzt mal nicht, woran man erkennt, dass das mit dem Port in dem Fall noch so gerade geht. Bislang kann ich nur die Aussage, bei Verwendung eines Bassreflexrohrs sollte dieses ca. 1/3 des Durchmessers des Chassis haben und bei zwei Rohren ca. 1/4. Keine Ahnung, ob das stimmt...

Kennst du denn das Mivoc-Chassis? Was ich vergessen hab zu erwähnen. Aktuell habe ich das Gefühl, dass bei niedrigen Pegeln sich der Sub sehr zurück hält. Wenn ich den Pegel erhöhe, steigt auch das Verhältnis zu den übrigen Schallwandlern an. Das heißt, der Wirkunsgrad des Subs steigt überproportional an. Bis zu einer bestimmten Grenze, wo sich das Verhältnis dann wieder umkehrt.

Ich hätte gern, dass der Sub auch bei relativ niedrigen Pegeln schön füllig und kraftvoll ist.

Die Trennfrequenz zu den übrigen 'LS liegt bei 80 hz.
iHack
Stammgast
#6 erstellt: 28. Okt 2014, 09:15

Gut, ich frag jetzt mal nicht, woran man erkennt, dass das mit dem Port in dem Fall noch so gerade geht.


Da sich die Luftgeschwindigkeit im Port noch in Grenzen hält. Ich kann heute Abend noch mal ein Bild der Simulation posten.


Kennst du denn das Mivoc-Chassis?


Nope. Ich hab nur die TSP, das Gehäuse in sinnvolen Abmaßen bis 112L und die zwei BR-Rohre eingegeben.


Ich hätte gern, dass der Sub auch bei relativ niedrigen Pegeln schön füllig und kraftvoll ist.


Das hängt immer davon ab, wie viel er durch Musik / Kino zu tun bekommt. Der Teufel Subwoofer ist wahrscheinlich auf die restlichen Boxen abgestimmt. Möglicherweise musst du dann im Subwoofermodul etwas umstellen.


bei Verwendung eines Bassreflexrohrs sollte dieses ca. 1/3 des Durchmessers des Chassis haben und bei zwei Rohren ca. 1/4. Keine Ahnung, ob das stimmt


Ich dachte bis jetzt das man von der Fläche des Chassis ausgeht...


[Beitrag von iHack am 28. Okt 2014, 09:18 bearbeitet]
fschroedie
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 28. Okt 2014, 16:06

iHack (Beitrag #6) schrieb:

Gut, ich frag jetzt mal nicht, woran man erkennt, dass das mit dem Port in dem Fall noch so gerade geht.



Ich dachte bis jetzt das man von der Fläche des Chassis ausgeht... :?


Du, steinige mich nicht. Vermutlich liege ich eher falsch und es ist die Fläche und nicht der Durchmesser. Wie gesagt, von diesem Technikkrempel habe ich nur wenig Ahnung. Habe es irgendwo gelesen und vielleicht falsch im Gedächtnis abgespeichert.

Speziell abgestimmt habe ich den Teufel Sub nicht. Er hat nen Phasenregler, Einstellung der Grenzfrequenz und Übergangsfrequenz, sowie Volume. Der Sub steht bei mir an der Stirnseite meines Heimkinos zwischen Center und rechtem Frontlautsprecher. Lt. Teufel soll er zwischen den beiden Frontspeakern stehen. Das passt. Entkoppelt ist er auch.

Gibt es denn hier vielleicht noch jemanden, der den XAW 320 HC verbaut hat, möglichst mit Röhren? Leider gibt die SuFu auch nicht so wahnsinnig viel her.
fschroedie
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 29. Okt 2014, 02:08
So, ich noch mal.

Irgendwie hat mich der Gedanke seit gestern nicht losgelassen. Habe jetzt noch mal ne Menge gelesen und bin auf folgende mögliche Lösung gestoßen.

Ich betreibe den Sub als geschlossene Box. Geht zwar zu Lasten des Pegels, aber sowohl Modul am Sub, wie auch mein AVR haben noch Reserven. Dann habe ich mir mal das Gehäuse angeschaut. Bin natürlich von den Außenmaßen ausgegangen. Das Volumen dürfte bei ca. 100 Litern liegen. Bei dem Volumen liegt die untere Grenzfrequenz lt. Übersicht von Mivox bei 22 hz. Das Teufel-Modul geht eh nur bi 25 runter, also würde das passen. Aufgrund der Möglichkeit bei dem Chassis ein wenig mit den Gewichten zu spielen, sollte sich das somit an das vorhandene Gehäuse auch anpassen lassen - oder liege ich da falsch?

Jetzt hab ich aber dennoch ein paar Fragen.

1. Muss oder sollte ich das Modul bei geschlossener Bauweise separat unterbringen. In diesem Fall also nachträglich einschalen?
2. Muss ich das Gehäuse noch mal separat abdichten oder kann ich von einer vernünftigen Verklebung des Herstellers ausgehen?
3. Wie kann ich am besten die Bassreflexrohre abdichten? Bauschaum?
4. Sind meine obigen Annahmen bzgl. eines geschlossenen Gehäuses richtig und mein Vorhaben somit realisierbar? Ich bevorzuge mittlerweile die geschlossene Bauweise, da ich davon ausgehe, dass einer der Punkte, nämlich die nicht exakte Präzision und das etwas schwammige Auftreten insbesondere im Musikbetrieb dadurch reduziert oder gar vollständig behoben werden sollten.

Schon mal vielen Dank im Voraus.
fschroedie
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 29. Okt 2014, 22:29
Mmh, niemand unter den Profis dabei, der mir meine Fragen beantworten kann, bzw. sagen kann, ob ich mein Vorhaben so umsetzen kann? Es geht dabei insbesondere um meinen letzten Post und den Plan, das vorhandene Bassreflexgehäuse zu einem geschlossenen umzufunktionieren und dann den Mivoc ohne Passivmembran einzubauen.
iHack
Stammgast
#10 erstellt: 29. Okt 2014, 22:44
Geschlossen funktioniert eigentlich immer solange der Treiber keine extrem hohe Gesamtgüte hat. Das hat der Mivoc nicht daher müsste es klappen. 30Hz kannst du dann natürlich nicht mehr mit vernünftigem Pegel erwarten.


[Beitrag von iHack am 29. Okt 2014, 22:46 bearbeitet]
fschroedie
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 29. Okt 2014, 23:38
Hey iHack,

danke für die Antwort. Mir geht es auch nicht um die ultimative Tiefbassorgie. Voluminös ja, knackig ja, vor allem aber präzise und klar. Habe gestern beim Googeln einen Artikel gefunden, dass der Mivoc bei 100 Litern halt immer noch gut Dampf hat. Übrigens läuft mein Teufel derzeit mit max. 35 hz. Wenn ich tiefer gehe, ergeben sich teils unschöne Resonanzen (sagt man das so? - also es brummt, bzw. die Gläser in den Regalen schwingen im Takt und die Glasplatte des WoZi-Tisches vibriert.

Hast du denn vielleicht auch noch Antworten auf meine weiter oben gestellten Fragen bzgl. separate Kammer für das Modul und evtl. nachträgliches Abdichten des Gehäuses, bzw. korrektes Abdichten der Reflexrohre?
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