Ein "echtes" Eckhorn?

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AzulShiva
Gesperrt
#1 erstellt: 24. Sep 2015, 00:00
Tag

Die Ankopplung eines "normalen" Eckhorns an die Zimmerwände war mir immer ein Rätsel. Um ehrlich zu sein, ich schnalls nicht. Jedenfalls kam ich heut Abend auf die Idee, den Hornmund Dreieckig zu behalten und ihn direkt mit dem Eck ankoppeln:

http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=14389e-1443045140.jpg

Nach paar Versuchen blieb die Simulation beim Oberton 12B450. (http://www.oberton.com/index.php?option=com_content&view=article&id=172:12b450&catid=49:ferrite-loudspeakers)
Das Problem war, dass sich der Hornmund laut Simulation im Eck zu schnell öffnete. Das Problem wollte ich umgehen indem man 2 Chassis in das Horn ladet. Kritisch siehts trotzdem aus drum gäbs folgende Möglichkeit die aber das Konzept eigentlich in den Schatten stellen würde:

http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=f87d35-1443045137.jpg

Das andere Problem wäre der Platzverbrauch des 2ten Chassis. Fürs erste Chassis hats Platz bis 125 Liter. Oben Simulation für 2 Chassis in 250Liter, drunter 2 Chassis ohne Rückkammer:
http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=d33bf4-1443045528.jpg

3 Fragen habe ich:

1) Warum wendet niemand dieses Konzept an?

imho die Vorteile:
-Minimale Gehäusegrösse und Gewicht, einfach zu Transportieren
-Pegelgewinn gegenüber "normalem" Eckhorn ohne Berücksichtigung der verdoppelten Anzahl Treiber
-Trotz geringer Grösse deutlich mehr Tiefgang

2) Wie sieht das aus damit einen Treiber ins 125L Volulmen und den anderen dem ersten gegenüber und nach aussen frei zu verbauen? Oder wärs da wirklich schlauer dem auch noch ein Volumen zu verpassen? Nen 2ten brauchts auf jeden Fall..

2 Stück von denen sollten immerhin für Zimmerlautstärke ausreichen ^^
http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=5409f7-1443046159.jpg

3) bauen?

Grüsse
NHDsilkwood
Inventar
#2 erstellt: 24. Sep 2015, 00:10
Also ich werde aus deinen Bildern nicht wirklich schlau, aber ich versuchs trotzdem mal.
125 L in der Ecke an der Decke sind wie gross? 250L noch dazu? Macht eben mal 400 Liter oder? Die versteck mal an der Decke in der Ecke!
1. Wer das versucht, seiner "besseren Häfte" unterzujubeln, wird wohl zukünftig draussen schlafen müssen. Leicht??? An die Decke hochwuchten?
2. weiss ich nicht.
3. nein

meine persönliche Meinung: Das NIWO Horn ist nicht mehr zu toppen. Jeder, der eins besitzt, wird es nie wieder hergeben, ausser sein Leben hängt davon ab.
AzulShiva
Gesperrt
#3 erstellt: 24. Sep 2015, 00:47
http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=498b67-1443047571.jpg

Eine Dreieckspyramide als geschlossene Box mit einem Treiber. Drüber wird eine Toblerone gestülbt die den Hornverlauf zurückfaltet. Das Loch in der Toblerone ist für den 2ten Treiber. Ich weiss nicht wie du drauf kommst dass ich das Dings an die Decke hochwuchten will, am Boden im Eck mit einem gescheiten Ständer wird wohl überhaupt kein Problem sein.

Grössenvergleich mit Geist-Eckhorn:
http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=b59e1e-1443049103.jpg

1. Leicht? Da ist deutlich weniger Holz vorhanden als in einem standart Eckhorn: ca 2.75qm (Mit 16mm Multiplex 30kg + Treiber = 45. Neodym gibts ja auch noch). 74cm die Kantenlänge eines Dreiecks (64cm höhe), 84cm länge der Toblerone. 7.4*6.4*8.4/2 < 200Liter. Im Eck aufgestellt verbraucht es selbstverständlich ein wenig mehr Platz.
2.
3. Danke für deine Meinung. Wäre um eine Begründung froh. Was macht ein "normales" Eckhorn besser?

Gruss
AzulShiva
Gesperrt
#4 erstellt: 24. Sep 2015, 00:57
Nochwas.

Bei meinen 2 Geisthörnern hatte ich massivst Probleme bei der Aufstellung mit Fensterbänken, Heizungsrohren, Wände die nicht rechtwinklig zum Boden sind etc.

Toblerone Horn? No Problemo! https://youtu.be/vwQY2fSU-tY?t=4m46s
Hico.s
Stammgast
#5 erstellt: 24. Sep 2015, 06:48

Dieses Video ist in Deutschland leider nicht verfügbar, da es Musik von UMG enthalten könnte, über deren Verwendung wir uns mit der GEMA bisher nicht einigen konnten.
P.Krips
Inventar
#6 erstellt: 24. Sep 2015, 09:14
Hallo,
das hier:
http://www.diy-hifi-...=109697&postcount=53

wäre ein echtes Eckhorn.....

Gruß
Peter Krips
Big_Määääc
Inventar
#7 erstellt: 24. Sep 2015, 09:18
fertig zu kaufen scheint es sowas schon zu geben,
muß mal nach dem Link suchen.

aber ob so ein Eckhorn wirklich iwelche Vorteile gegen andere Tieftonkonzepte hat,
hat noch niemand wirklich mit Messungen darlegenkönnen.

aber warum nicht sowas grosses bauen,
man ist so schön beschäftigt
JulesVerne
Inventar
#8 erstellt: 24. Sep 2015, 10:05
Einen ähnlichen Ansatz hatte ich auch schon, würde das Dreieck aber konisch machen damit zwischen Wand und Gehäuse die Horn Kontur passt.
Echtes Eckhorn
Hab es aber vorerst verworfen da ich keine Dimensionierung gefunden habe die mir gefiel.
(wird irgendwann wieder aufgegriffen)
P.Krips
Inventar
#9 erstellt: 24. Sep 2015, 10:06
Hallo,

Big_Määääc (Beitrag #7) schrieb:
fertig zu kaufen scheint es sowas schon zu geben,
muß mal nach dem Link suchen.

aber ob so ein Eckhorn wirklich iwelche Vorteile gegen andere Tieftonkonzepte hat,
hat noch niemand wirklich mit Messungen darlegenkönnen.

aber warum nicht sowas grosses bauen,
man ist so schön beschäftigt ;)


Habe in dem Thread, aus dem der Link zu obigem Einzelpost stammt, das auch simuliert:

Bei den typischen, zu kleinen Eck-"Hörnern" gibt es kaum noch einen Vorteil für die, wenn man den gleichen Treiber in CB oder BR auch in die Ecke stellt.
BR hat dann im Pegel sogar meist die Nase vorne, vor allen Dingen im untersten Frequenzbereich.

Gruß
Peter Krips
AzulShiva
Gesperrt
#10 erstellt: 24. Sep 2015, 10:21

JulesVerne (Beitrag #8) schrieb:
Einen ähnlichen Ansatz hatte ich auch schon, würde das Dreieck aber konisch machen damit zwischen Wand und Gehäuse die Horn Kontur passt.
Echtes Eckhorn
Hab es aber vorerst verworfen da ich keine Dimensionierung gefunden habe die mir gefiel.


Jo genau so kam ich auch auf die Idee. Konisch in ehren, das Horn öffnet sich da sowieso viel zu schnell, dann lieber umgekehrt..


JulesVerne (Beitrag #8) schrieb:
(wird irgendwann wieder aufgegriffen)


na dann ma los Kannst mir PM geben wennd die 3ds Datei von meinem Konzept magst.


P.Krips (Beitrag #6) schrieb:
Hallo,
das hier:
http://www.diy-hifi-...=109697&postcount=53

wäre ein echtes Eckhorn.....


Mit "echtem Eckhorn" wollte ich nur betonen, dass das Eckhorn auch wirklich ins Eck ladet. Die meisten Eckhörnern sind ja eigentlich Halbkanthörner oder sowas :S


Big_Määääc (Beitrag #7) schrieb:
fertig zu kaufen scheint es sowas schon zu geben,
muß mal nach dem Link suchen.


Bitte


Big_Määääc (Beitrag #7) schrieb:
aber ob so ein Eckhorn wirklich iwelche Vorteile gegen andere Tieftonkonzepte hat,
hat noch niemand wirklich mit Messungen darlegen können.


Machbar. Vorallem für mobile PA in kleinen Räumen? Wäre doch praktischer als doppelt so grosse und schwere Hörner zu schleppen.
jhohm
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 24. Sep 2015, 11:28

AzulShiva (Beitrag #10) schrieb:


Machbar. Vorallem für mobile PA in kleinen Räumen? Wäre doch praktischer als doppelt so grosse und schwere Hörner zu schleppen.


Jepp, gerade bei einer mobilen PA ist es auch IMMER gewährleistet, dass eine oder mehrere Raumecken frei sind!Von daher Taugen Eckhörner eh nix!
Ausserdem hat man immer viel Zeit, große Aufbauarbeiten zu leisten, bevor man zum Soundcheck übergeht, und jedes Teil, welches erst zusammengebaut werden muß, birgt Fehlerquellen.

Also, GERADE für mobile oder sonstige PA völlig ungeeignet!!

Gruß Jörn
AzulShiva
Gesperrt
#12 erstellt: 24. Sep 2015, 11:52
Ich möchte nicht auf dem Thema Mobile PA rumhacken. Es geht mir ums Konzept allgemein.

-Eckladung im Gegensatz zu "HalbKantLadung"
-Das Problem mit dem 2ten Treiber & der sich zu schnell öffnenden Hornmundfläche

Man soll aber den einen Punkt im Hinterkopf behalten, dass ein normales Eckhorn viel schwieriger in ein Eck zu integrieren ist als das Toblerone Horn.
Ungleichmässige Wände, Heizungsrohre & anderes Gerümpel stellen keine so grosse Gefahr mehr dar.


[Beitrag von AzulShiva am 24. Sep 2015, 11:57 bearbeitet]
jhohm
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 24. Sep 2015, 12:24

AzulShiva (Beitrag #12) schrieb:
Ich möchte nicht auf dem Thema Mobile PA rumhacken. Es geht mir ums Konzept allgemein.

-Eckladung im Gegensatz zu "HalbKantLadung"
-Das Problem mit dem 2ten Treiber & der sich zu schnell öffnenden Hornmundfläche

Man soll aber den einen Punkt im Hinterkopf behalten, dass ein normales Eckhorn viel schwieriger in ein Eck zu integrieren ist als das Toblerone Horn.
Ungleichmässige Wände, Heizungsrohre & anderes Gerümpel stellen keine so grosse Gefahr mehr dar.


DU hast das PA-Thema angebracht, und jetzt darf man nichts dazu sagen!?
IMHO gibt es eh keine Probleme beim Einbau eines Eckhorns in die Raumecke, weil es ja eh eine individuelle Anpassung vorgenommen wird - werden sollte, weil es ja kaum ideale Wände gibt. die Aussparungen für Fensterbänke stellen IMHO auch kein handwerkliches Problem dar....
Ausserdem kann man ein Eckhorn üblicher Bauart auch mit einer Bodenplatte versehen und liegend an einer Wand betreiben; das kann man mit Deinem Konstrukt nicht.

Ich bin auf die Umsetzung Deines Entwurfes gespannt.

BTW, Eckhörner sind eh keine echten Hörner, weil zu klein....

Gruß Jörn
AzulShiva
Gesperrt
#14 erstellt: 24. Sep 2015, 12:44
So war das auch ned gemeint. Wenn das niwo horn ungeeignet ist ist die Toblerobe immerhin geeignetER.
JulesVerne
Inventar
#15 erstellt: 24. Sep 2015, 13:45

Jo genau so kam ich auch auf die Idee. Konisch in ehren, das Horn öffnet sich da sowieso viel zu schnell, dann lieber umgekehrt..

Damit es sich nicht so schnell öffnet würde ich es konisch machen, da hast du mich glaube ich falsch verstanden.

Mobile PA und Echtes Horn beißt sich glaube ich.
Heutzutage ist es einfacher auf Wirkungsgrad zu verzichten und in Leistung zu investieren.

Was mir an der Dimensionierung nicht gepasst hat, ich hätte gerne möglichst effektiv das Volumen ausgenutzt in der ecke. Das hab ich mit Excel versucht zu lösen, wenn ich mich recht erinnere klappt es mit ca 120 Hz Grenzfrequenz ganz gut. Ist dann aber kein Subwoofer mehr.
AzulShiva
Gesperrt
#16 erstellt: 25. Sep 2015, 17:43
Ich möchte noch diese Diskussion (bzw. Vortrag von dommi ^^) verlinken:
http://www.hifi-foru...d=461&postID=163#163

Die Toblerone wär meiner Ansicht nach die Lösung. 145 statt 135db beim ähnlichen Verschiebevolumen verdeutlicht dies. Ich werde mich bald nochmals Melden mit ein paar Optimierungen am Gehäuse, Simus & Diagrammen
JulesVerne
Inventar
#17 erstellt: 25. Sep 2015, 18:28
Falls du Raum möglichst effizient nutzen willst solltest du mal ein paar Funktionen Vergleichen.
Horn Funktion, Ah*e^(mx) wenn ich mich recht erinnere.
Gesamt Volumen Horn, also das integral der Horn Funktion
+ vorkammer usw

Fläche der ecke (Hornmund) in Abstand X
Volumen ecke
Kann mir Excel o. ä. ganz gut gemacht werden.
AzulShiva
Gesperrt
#18 erstellt: 04. Okt 2015, 19:15
Hatte relativ wenig Zeit die letzte Woche, das hier laesst sich auf jedenfall (ziemlich aufwaendig) in eine "Toblerone" falten:

http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=d33994-1443979315.jpg

Wurde noch nicht modelliert aber berechnet. Melde mich dann spaeter wieder.

Dreieckseitenlaenge 1.2m in Wandnaehe und [EDIT] 0.85m weiter vorne, gesamtlaenge 1m. 3 Treiber werden seitlich ausserhalb des Gehaeuses angebracht die dann erstmals in ein Rohr innerhalb der Toblerone strahlen. Das geht dann ins obere Ende der Toblerone wo der Hornverlauf dann zurueck gegen Eck reflektiert wird. Etwas schwierig in Worte zu fassen, muss aber wieder weg Eine Konstruktion fuer den Profi Schreiner eigentlich :S


[Beitrag von AzulShiva am 04. Okt 2015, 22:51 bearbeitet]
AzulShiva
Gesperrt
#19 erstellt: 04. Okt 2015, 23:24
http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=463918-1443993305.jpg

Das ganze wurde ohne miteinberechnung der Holzplattendicke konstruiert. Den Horror spar ich mir vorerst mal.


P.Krips (Beitrag #6) schrieb:
Hallo,
das hier:
http://www.diy-hifi-...=109697&postcount=53

wäre ein echtes Eckhorn.....

Gruß
Peter Krips


Diesmal aber auch als Eckhorn gefaltet, nicht als Kanthorn. Nix schrumpfen

Teil des Horns wird innen etwas blockiert (beim 2ten Bild gut zu erkennen) bei der Sprungstelle die allerdings nur 1000cm2 ausmacht (ca 20%). Vllt faellt mir noch was ein, heute sicher nicht mehr.
Soviel Muehe um das Horn moeglichst nahe dem theoretischem Ideal ins Eck zu laden, jetz bin ich wieder zurueck zu der urspruenglichen Frage:

Was bringts? Muesste man da nicht den ganzen Raum mitsimulieren mit zbsp ABEC3 um diese Frage zu beantworten? Die Leute die noch ein Dach ueber dem Kopf haben koennen ja ebenso mehrere "Kantladende-Eckhoerner" Stapeln bis sie die Decke erreicht haben.

Verschiedene Formen, jede wird wohl ihren Einsatzzweck finden, aber um das gehts mir nicht (schon gar nicht was die beinahe unmoegliche Schreinerarbeit betrifft)



PS: Jules Verne, mir gefaellt deine Unterschrift
P.Krips
Inventar
#20 erstellt: 05. Okt 2015, 10:14
Hallo,
mir scheint, da stösst Hornresponse an die Grenzen einer sinnvollen Simulation, da es wohl Mühe hat, den riesigen Hornmund in der Ecke zu platzieren und zu simulieren.
Auch befürchte ich konkret, dass man die vorderen Flächen nicht als Hornmund ansehen kann, denn das in der Mitte befindliche Gehäuse ist in Bezug auf die Wellenlängen, um die es hier geht, vergleichsweise winzig.

Man kommt wohl zu realistischeren Ergebnissen, wenn man die hinten in die Ecke strahlenden Öffnungen als tatsächlich von der Eckaufstellung profitierenden Hornmundöffnungen ansieht.

Ich habe mal eine Simu gemacht und das letzte große Hornsegment weggelassen.
Erstaunlicherweise macht das im Simulationsergebnis kaum einen Unterschied aus.

Noch etwas: Die Halsöffnung von 400 qcm ist bei insgesamt 1545 qcm Membranfläche etwas "sportlich".
Sinnvoller sind da ca. 40-50 % der Membranfläche.

Habe das Horn mal abgewandelt:



Nun hat das Horn "nur" noch 870 Ltr Innenvolumen, deine Variante benötigt aber 2.580 Ltr Innenvolumen.

Gruß
Peter Krips
*blubberbernd*
Stammgast
#21 erstellt: 05. Okt 2015, 16:26

AzulShiva (Beitrag #1) schrieb:
Die Ankopplung eines "normalen" Eckhorns an die Zimmerwände war mir immer ein Rätsel. Um ehrlich zu sein, ich schnalls nicht.

Da ja oben schon mein 'Vortrag' erwähnt wurde versuche ich mal, falls gewünscht, für etwas besseres Verständnis zu sorgen.

Bei einem klassischen Direktstrahler hat man bei tiefen Frequenzen das von mir liebevoll so bezeichnete Paddelproblem. Stell dir vor, du sitzt in einem Kanu und versuchst mit bloßen Händen vorwärts zu kommen. Aufgrund der kleinen Fläche deiner Hand hast du da ziemlich schlechte Karten, denn statt effektiv Wasser zu bewegen, fleißt das meiste einfach um deine Hand herum. Nimmst du jetzt aber ein Paddel, hast du eine viel größere Angriffsfläche, und damit auch die Chance, das ein deutlich größerer Teil nicht mehr einfach um deine Angriffsfläche herumkommt. Dazu kommt, das um so schneller man das Paddel durch das Wasser zieht, um so weniger Wasser kann selbigem ausweichen. Das geht aber nur bis zu einem bestimmten Wert, denn wir haben ja eine begrenzte Fläche, und die kann nicht unendlich viel Wasser mit einem Hub bewegen. Überträgt man nun dieses 'Gleichnis' in die Akustik, dann haben wir als Faktoren die Strahlerfläche, die Frequenz und die Impedanz des Mediums, denn würde man das ganze in Luft machen, sähe man auch mit dem Paddel kein Land.

Die oben schon erwähnte Annäherung an den Grenzwert des nicht mehr ausweichen-könnens, der für ein sauber funktionierendes Horn entscheidend ist, ist über die Strahlerfläche und deren akustischer Impedanz gegeben. Ab einer gewissen Frequenz stimmt das Verhältnis aus Wellenlänge und Strahlerausdehnung, und die eingebrachte Bewegung kann sich nicht mehr als Blindleistung verflüchtigen sondern wird in Form von Schalldruck abgestrahlt. Nimmt man nun eine Grenzfläche dazu kann sich die Bewegung in eine Richtung nicht mehr ausbreiten. Und nimmt man nun weiter an unser Strahler wäre im vorher betrachteten Vollraum eine Kugel gewesen, so genügt nun eine Halbkugel die auf der Grenzfläche steht, um exakt das gleiche Verhalten zu erreichen. Das ist, was man unter Spiegelquellen versteht. Durch Beschneiden der Freiheitsgrade der Schallausbreitung wird eine virtuelle Schallquelle als Spiegelbild an der Grenzfläche erzeugt.

In der Ecke haben wir nun drei Begrenzungsflächen, und das ergibt insgesamt 8 Spiegelquellen. Das heißt unser Strahler braucht nurnoch ein achtel der Fläche um die gleiche Strahlungsimpedanz zu haben wie im Vollraum.

Um jetzt den Bogen zum Horn zu schlagen, hier wird versucht durch möglichst stetige Erweiterung des Querschnitts der Schallführung eine möglichst gute Anpassung der eigentlich viel zu keinen Chassisfläche an die Umgebung zu erziehlen. Ändert man den Querschnitt zu abrupt, hat man dort einen Sprung in der akustischen Impedanz, und es entstehen an diesem Sprung Reflektionen, die dann zu Moden in der Schallführung führen. Bestes Beispiel ist hier das einfache Rohr, am Rohrende sieht der Schall auf einmal den gesamten Raum, und ein Teil denkt sich dann "nö, ich bin schüchtern". Das ganze passiert so lange, wie die Änderung der Fläche groß gegenüber der Wellenlänge ist. Und damit sind wir wieder beim Grenzwert von oben.

Wenn man jetzt einen realen Strahler in die Ecke stellt, hat man bei üblichen Konstuktionen keine ideale Achtelkugelabstrahlebene, das ist aber nicht weiter schlimm solange die Ausdehnung unseres Strahlers unter 1/4-lambda der oberen Grenzfrequenz liegt.


[Beitrag von *blubberbernd* am 05. Okt 2015, 23:56 bearbeitet]
Big_Määääc
Inventar
#22 erstellt: 05. Okt 2015, 19:59
Text ??
wir wollen Bilder

Sphereovox Eckhorn

doch nett erklärt.
AzulShiva
Gesperrt
#23 erstellt: 05. Okt 2015, 22:58

P.Krips (Beitrag #20) schrieb:
Hallo,
mir scheint, da stösst Hornresponse an die Grenzen einer sinnvollen Simulation, da es wohl Mühe hat, den riesigen Hornmund in der Ecke zu platzieren und zu simulieren.
Auch befürchte ich konkret, dass man die vorderen Flächen nicht als Hornmund ansehen kann, denn das in der Mitte befindliche Gehäuse ist in Bezug auf die Wellenlängen, um die es hier geht, vergleichsweise winzig.

Man kommt wohl zu realistischeren Ergebnissen, wenn man die hinten in die Ecke strahlenden Öffnungen als tatsächlich von der Eckaufstellung profitierenden Hornmundöffnungen ansieht.

Ich habe mal eine Simu gemacht und das letzte große Hornsegment weggelassen.
Erstaunlicherweise macht das im Simulationsergebnis kaum einen Unterschied aus.

Noch etwas: Die Halsöffnung von 400 qcm ist bei insgesamt 1545 qcm Membranfläche etwas "sportlich".
Sinnvoller sind da ca. 40-50 % der Membranfläche.

Habe das Horn mal abgewandelt:



Nun hat das Horn "nur" noch 870 Ltr Innenvolumen, deine Variante benötigt aber 2.580 Ltr Innenvolumen.

Gruß
Peter Krips


http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=08e948-1444077571.jpg
Hm... sieht fuer mich nach ner etwas groeberen Veraenderung aus. Fuer die Mundflaeche bin ich von einer achtel-Kugel bis zum Ende der Toblerone ausgegangen minus das Dreieck. (PS S3-S4 ist mit 30cm falsch, je nach S4 werden es ca 45-50cm)
Noch was: Wie kann man die Halsoeffnung generell vergroessern ohne, dass sich der Frequenzgang in einen Tsunami verwandelt?
Wie soll ich hier fortfahren?



Das Sphereovox Eckhorn scheint relativ kurz zu sein mit elenden Sprungstellen. Funktioniert das Ding echt? Das sieht fuer mich auf den ersten Blick nach einer Eck-TML aus im Gegensatz zu all den Kant-TML's ^^ Wenn da 2x12" oder groesser rein sollen reicht das Ding ja bis zur Decke.

@dominik
Wennd maln Buch ueber Hoerner schreibst schreib mir E-mail mich ich kaufe
Nice die 15-35 mal zu sehen.
Gerdo
Inventar
#24 erstellt: 08. Okt 2015, 00:05
@ Domi

Super Erklärung!
Die Geschichte könnte ich mir mal im Vorspann bei der Sendung mit der Maus vorstellen!(incl. der Musik dazu)



In der Ecke haben wir nun drei Begrenzungsflächen, und das ergibt insgesamt 8 Spiegelquellen. Das heißt unser Strahler braucht nurnoch ein achtel der Fläche um die gleiche Strahlungsimpedanz zu haben wie im Vollraum.

Um jetzt den Bogen zum Horn zu schlagen, hier wird versucht durch möglichst stetige Erweiterung des Querschnitts der Schallführung eine möglichst gute Anpassung der eigentlich viel zu keinen Chassisfläche an die Umgebung zu erziehlen. Ändert man den Querschnitt zu abrupt, hat man dort einen Sprung in der akustischen Impedanz, und es entstehen an diesem Sprung Reflektionen, die dann zu Moden in der Schallführung führen. Bestes Beispiel ist hier das einfache Rohr, am Rohrende sieht der Schall auf einmal den gesamten Raum, und ein Teil denkt sich dann "nö, ich bin schüchtern". Das ganze passiert so lange, wie die Änderung der Fläche groß gegenüber der Wellenlänge ist. Und damit sind wir wieder beim Grenzwert von oben.


Zitat

Die untere Grenzfrequenz wird durch das Momentum der Öffnungsfunktion (beim Exponentialhorn durch die Hornkonstante) und in ganz wesentlichem Sinne auch durch die Mundöffnungsfläche bestimmt. Ein den 4-Pi-Raum beschallendes Horn (freie Aufstellung, ohne benachbarte Wände in nennenswertem Abstand) erfordert eine Mundöffnung, deren Umfang der tiefsten zu übertragenden Wellenlänge entspricht. Kleinere Raumwinkel gestatten die Reduktion der Mundöffnung im gleichen Ausmaß, was bei einer Eckaufstellung die erforderliche Mundöffnung auf 1/8 reduziert (wie das Klipsch-Horn eindrucksvoll und erfolgreich demonstriert). Praktisch realisierte Hörner – insbesondere für den Tieftonbereich – werden allerdings oft mit deutlich zu geringen Mundöffnungen realisiert, was zwar die Baugröße drastisch verringert, aber proportionale Nachteile in der Welligkeit des Frequenzganges und in der drastischen Verschlechterung des Impulsverhaltens nach sich zieht. Viele „Hörner“ entpuppen sich damit nach genauer Betrachtung und Nachrechnung als Transmissionlineboxen – mit allen deren Vor- und Nachteilen.


Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Horn_%28Lautsprecher%29

Es kommt wohl hier drauf an,wie gut die jeweilige Eckhornkonstruktion die verkleinerte Mundöffnung umsetzt.
Richtig?

Zitat:

Das Klipschhorn weist zwei wesentliche Konstruktionsmerkmale auf:

Der Lautsprecher ist auf beiden Seiten akustisch belastet. Die Membranvorderseite strahlt in die Hornkonstruktion, die Membranrückseite in eine Kammer, die von der Hornkonstruktion und der Raumluft isoliert ist.
Nichtlineare Verzerrungen durch unterschiedliche Strahlungswiderstände werden verringert.
Durch die Eckaufstellung werden die Zimmerwände zur Vergrößerung der effektiven Hornlänge benutzt, es können tiefere Töne abgestrahlt werden (untere Grenzfrequenz).

Gleichzeitig wird der Mündungsquerschnitt des Hornes vergrößert, Pegelsprünge beim Übergang des Schalles von der Mündungsöffnung in den freien Raum werden ebenfalls verringert.


Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Klipschhorn

Diese Vorteile sind natürlich nicht von der Hand zu weissen.

Aber ein großer Nachteil bleibt:

Die Kiste steht im Achtelraum,was z.B. in meinem Raum ein starkes Bassloch in Raummitte erzeugt in Rellation zu den Überhöhungen in Wandnähe!
Wenn man nur einen fest deffinierten Hörplatz hat,kann einem dass egal sein,für möglichst gleichmäßige Bassverteilung im ganzen Raum,aber sehr hinderlich!



Bei den typischen, zu kleinen Eck-"Hörnern" gibt es kaum noch einen Vorteil für die, wenn man den gleichen Treiber in CB oder BR auch in die Ecke stellt.
BR hat dann im Pegel sogar meist die Nase vorne, vor allen Dingen im untersten Frequenzbereich.


Sich schibet BR in der Ecke mehr Pegel,als eine CB eines "schlecht konstruierten Eckhorns".
Aber ist auch weniger linear!


[Beitrag von Gerdo am 08. Okt 2015, 00:10 bearbeitet]
*blubberbernd*
Stammgast
#25 erstellt: 08. Okt 2015, 00:20
Was bei Wiki über das Klipschhorn steht ist irreführend bis falsch, je nachdem wie man es ließt. Es gibt bei üblichen Konstruktionen keine nennenswerte Verlängerung, der Gewinn durch die Ecke kommt von den Spiegelquellen.


[Beitrag von *blubberbernd* am 08. Okt 2015, 00:20 bearbeitet]
Gerdo
Inventar
#26 erstellt: 08. Okt 2015, 00:34
Is ja echt frustrierend,wenn man nichtmal auf Wiki vertrauen kann...
Was sind gute Quellen speziell für das Thema Deiner Meinung nach?

(halbwegs verständlich,ohne Mathematik studiert haben zu müssen...)
Big_Määääc
Inventar
#27 erstellt: 08. Okt 2015, 07:28
du musst nur den Raum diagonal zersägen,
schon hast su deine Hornverlängernde Wirkung von außen betrachtet.
( Sprungstellen durch die Kistendimensionen außen vor )
Gerdo
Inventar
#28 erstellt: 10. Okt 2015, 00:32

1) Warum wendet niemand dieses Konzept an?

imho die Vorteile:
-Minimale Gehäusegrösse und Gewicht, einfach zu Transportieren
-Pegelgewinn gegenüber "normalem" Eckhorn ohne Berücksichtigung der verdoppelten Anzahl Treiber
-Trotz geringer Grösse deutlich mehr Tiefgang


Setz das Projekt doch mal um!!
Wenns max. kompromisslos werden soll,sind mehrere kleinere Treiber eh besser,als ein großer,besonders in Bezug auf Membranstabilität,welcher-bei besonders hoher Belastung im FL-Horn-auch besonders viel abverlangt wird!(kann man sich natürlich wieder drüber streiten,obs denn auch ein sauberes FL-Horn ist...in jedem Fall ist Membranstabilität durch viele kleinere Treiber bei jeder Konstruktion von Vorteil)
Klingt schon sehr lecker,was Du Dir da ausgedacht hast


Jedenfalls kam ich heut Abend auf die Idee, den Hornmund Dreieckig zu behalten und ihn direkt mit dem Eck ankoppeln:


Das scheint schon Sinn zu machen, weil die seitlich verlängerten Eckhörner am Übergang zum Raum einen zu großen Sprung in der Hornerweiterung haben. Das ist eine sehr gute Erweiterung direkt in die Ecke hinein!

Auch zu bedenken:

Die Raumecke ist naturgemäß keine expotentiale Erweiterung nach der Hornformel. Jedoch überwiegen folgende Vorteile:
1. Kompaktes Gehäuse
2. Langes Horn und großer Mundöffnung für niedrige Grenzfrequenz

Wenn Du das durchziehst,topst Du vielleicht sogar noch das bisher "allmighty" Niwo!
*blubberbernd*
Stammgast
#29 erstellt: 10. Okt 2015, 09:23
Zum tausendsten mal, eine TML oder ein BR belastet die Membran auf den ausgeprägten Resonanzen um Größenordnungen mehr als ein gut angepasstest FL-Horn!
Big_Määääc
Inventar
#30 erstellt: 10. Okt 2015, 10:41
was aber im Hifi Bereich wenig tragisch ist

hier geht es eher um Klang, denn mech. Stabilität,
und das hängt mehr mit Güte und "breitbandigem" Klirr zusammen
Gerdo
Inventar
#31 erstellt: 10. Okt 2015, 14:39
Jaja,BR belastet noch mehr auf Tuningfrequenz...is ja aber sekundär!
Man nutzt TML und BR aber ja auch nicht ständig auf Vollast ausschliesslich auf Tuningfrequenz!
Fakt ist,dass ne möglichst stabile Pappe im Bass immer gut ist,auch in anderen Konstruktionen und viele kleine Basschassis besser als wenige große(aber auch teurer...)

Aber man sollte bei der Diskussion hier den Focus auf das gute Konzept des TEs lenken!
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