Wichtigkeit der Gehäuse für Hoch- und Mitteltöner?

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bernnbaer
Inventar

#1 erstellt: 13. Apr 2016, 15:48

Hallo zusammen,

wenn man sich z.B. 3-Wege-Boxen anschaut, fällt auf, dass bei besseren und höherwertigen die Hoch- und Mitteltöner nicht einfach ins Gehäuse geschraubt werden, sondern in separaten und abgeschlossenen Kammern innerhalb der Box sitzen.
Allerdings sind diese Kammern selbst dann doch eher mehr oder weniger simple Würfel.

Oder wenn man sich z.B. Boxen anschaut, wo die Hoch- und Mitteltöner komplett aus dem großen Bass-Gehäuse ausgelagert und obendrauf gesetzt werden.
Z.B. wie bei den B&W Matrix 801 - Boxen, wo Mittel- und Hochtöner oben auf der Bass-Box in zwei kleinen Kammern sitzen. Ein Schnittbild offenbart, dass diese Kammern keine besonders aufwendig und irgendwie kompliziert verschachtelt konstruierten Gebilde, sondern ganz einfache, evtl. noch mit Wolle ausgestopfte Hohlkörper sind.
Habe mir da auch mal bei dem Beispiel die Trennfrequenz zwischen Bass- und Mitteltöner angeschaut. Diese liegt bei 380 Hz. Der Mitteltöner setzt also schon relativ weit unten ein.
Trotzdem ist sein Gehäuse im Grunde ein simples 8-Eck-Prisma (nennt man das so?) ohne besondere Raffinesse.

Wie wichtig ist also das Gehäuse (Form, Größe, Material...) für Hoch- und Mitteltöner?
Diese Frage geistert schon länger in meinem unwissenden Hirn herum.

Wie sind Eure Meinungen, Erfahrungen und Kenntnisse?

Viper780
Inventar

#2 erstellt: 13. Apr 2016, 19:33

Es kommt drauf an wie der Hochtöner gebaut ist ob er ein eigenes Gehäuse benötigt oder nicht, der Mitteltöner benötigt eigentlich immer ein eigenes Gehäuse.
Die Form ist prinzipiell egal - man sollte evtl versuchen stehende Wellen zu vermeiden damit keine/wenig Resonanzen sich aufbauen können. Dies macht man aber oft einfach mit passender Bedämpfung.

Wichtiger ist eher die Position auf der Schallwand und die breite der selben, dies hat viel mehr Einfluss. Wenn du zB die Konstrukte von Gazza und donhighend anschaust wird vorher die position des Hochtöners optimiert und dieser sitzt dann oft nicht mittig.
Oder so wie bei Alex Heißmann wird beim Hochtöne rmit sehr großen und breiten Fasen gearbeitet.

Wie die Trennfrequenz gewählt wird hat oft wenig mit dem Gehäuse zu tun und eher was so ein Chassis kann.

Die Größe muss natürlich zum Chassis und dem gewünschten Übertragungsbereich passen, bei vielen Hochtönern ist das "Gehäuse" schon eingebaut.

bernnbaer
Inventar

#3 erstellt: 13. Apr 2016, 22:48

Viper780 (Beitrag #2) schrieb:

danke schon mal.
Ich vermute, dass es sicherlich auch auf die Art der Chassis ankommt (ob sie den Schall eher bündeln oder breit "fächern"), wie sich die Breite der Schallwand auswirkt.
Wenn man sich die erwähnten B&W Matrix 801 anschaut, fällt ja auf, dass die Fläche der Schallwand im Verhältnis zur Membran ziemlich gering ist. Bei den Hochtönern noch geringer, als bei den Mitteltönern.
Und noch extremer ist das Verhältnis ja bei Boxen, wo die Chassis in kugelförmige Gehäuse eingebaut werden, wie z.B. bei den B&W Nautilus (um beim selben Hersteller zu bleiben).

Inwieweit könnte man die Chassis einer herkömmlichen 3-Wege-Box in bspw. kugelförmige oder ovale Gehäuse einbauen?
Würde dies klanglich in einem totalen Fiasko enden, sodass man sich die Mühe von vorneherein sparen könnte, oder wäre dies ein durchaus denk- und gangbarer Weg?

Viper780
Inventar

#4 erstellt: 14. Apr 2016, 10:51

Zu 90% liegt es einfach an der Frequenz die ein Chassis abgibt (Such mal nach Bafflestep) mit dem Programm Edge kannst du die Position der Chassis und die Schallwandbreite simulieren.
Die Bündelung von einem Treiber geht da eigentlich nicht ein, sollte aber für den Gesamtenergiegang berücksichtigt werden.

Zu der Form der Schallwand hab ich ja schon geschrieben, les dir einfach mal ein paar Artikel zu "Baffle" und "Bafflestep" durch.
Wenn du die Schallwand änderst dann musst du unbedingt auch die Weiche darauf anpassen