Zusammenhang von Sicke und Spinne bezüglich Compliance?

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Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Feb 2017, 18:54
Einfach mal so in die Runde gefragt: Was ist genau der Zusammenhang der Sicke und der Spinne bezüglich der 'Härte' der Aufhängung? Bei den Sicken gibt's ja alles von Bretthart bis Gummischlabber, wird das in den jeweiligen Spinnen dupliziert? Also harte Sicke & harte Spinne und weiche Sicke & weiche Sicke? Falls ja, wie wirkt sich ein Mismatch aus?

Konkreter Anlass für meine Frage ist ein Pärchen Tannoy 3169g Treiber, deren Stoff-Harmonikasicken gerissen waren. Die Treiber könnte man auf 3149er reconen, was die saubere Lösung wäre und auch vertretbar teuer. (Wer sich mit Tannoy nicht auskennt, ist völlig egal für die Frage, die mich umtreibt.) Aus Neugierde habe ich dann einfach mal passende Sicken aus Schaumstoff 'installiert', die eigentlich für HPD cones gemacht sind. Das funktioniert soweit auch und da die Dinger aktiv betrieben werden sollen, spielt es auch keine Rolle, dass nun die Originalweiche natürlich nicht mehr passt.

Die 3169er sind eigentlich brutal hart aufgehängt und mit den Schaumstoffsicken sind sie nun superweich. Das überrascht mich ein wenig, ich hätte erwartet, dass die Spinne stärker 'bremst'.

Natürlich gilt auch hier die Maxime wenn's gut klingt, ist gut und ich werde auch unvoreingenommen reinhören (Testgehäuse sind unterwegs), aber ich bin doch neugierig, was die Theorie und Physik zu dem Thema sagt.

Also konkrete Fragen zB: Spricht etwas dagegen, die Sicke von superhart auf superweich zu ändern, die Spinne aber zu lassen, wenn weder Gehäuse noch Weiche beibehalten werden und man in Kauf nimmt, dass das ein komplett anderer Treiber wird?

Früher oder später werden die Dinger wohl korrekt reconed werden, aber ich dachte es wäre doch Schade die Membranen wegzuschmeissen und vielleicht lerne ich ja noch was dabei?
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 22. Feb 2017, 00:43
Hi,
Monsieur_de_Charlus (Beitrag #1) schrieb:
... Die 3169er sind eigentlich brutal hart aufgehängt und mit den Schaumstoffsicken sind sie nun superweich. ...

Wie weit hat sich denn Fo verschoben ?
(die TSPs solltest du ohnehin neu messen)

Der Anteil von Sicke und Zentrierung an der Gesamt-Compliance ist je nach Konstruktion unterschiedlich. Da gibts keine festen Regeln.

Insgesamt weichere Aufhängung bedeutet in der Regel reduzierte Tiefbass- Belastbarkeit in BR-Gehäusen und besonders Dipolen bzw. in Freiluft.
Für CB brauchst du weniger Amp-Power um den Hub voll auszunutzen bzw. du kommst mit kleinerem Gehäusevolumen für ~gleichen Bass aus.

Der Frequenzgang im Mitteltonbereich (= Klang) wird deutlich anders sein wg. anderen Partialschwingungen der Sicke.

Gruss,
Michael

---------------------------
P.S.:
Unter Höchstbelastung (PA) können auch bei höheren Frequenzen vermehrt Instabilitäten auftreten (DC-Offset).
Das Zusammenspiel der Compliance-Kennlinien von Sicke und Zentrierung ist also gelegentlich eine sensible Sache ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 22. Feb 2017, 01:21 bearbeitet]
Monsieur_de_Charlus
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Feb 2017, 01:56

Mwf (Beitrag #2) schrieb:

Wie weit hat sich denn Fo verschoben ?
(die TSPs solltest du ohnehin neu messen)


Vielen Dank, allerdings geht's hier schon los mit meinem Unverständnis. Was ist Fo für ein Parameter? Aber so oder so, an TSP-Messungen werde ich wohl nicht vorbei kommen um die Dinger sinnvoll einzusetzen. Hab ich bis jetzt immer vor mir hergeschoben und wenn ich danach google, kommen teilweise sehr alte Anleitungen. Was ist da im Jahr 2017 die einfachste Methode ohne Software kaufen zu müssen? Immer noch das ARTA/LIMP Paket? Ich hoffe das läuft auch in einer virtuellen Maschine, oder gibt's evtl sogar was ähnliches für OSX?


Mwf (Beitrag #2) schrieb:
Der Anteil von Sicke und Zentrierung an der Gesamt-Compliance ist je nach Konstruktion unterschiedlich. Da gibts keine festen Regeln.


Cool, genau nach solchen Infos habe ich gesucht.


Mwf (Beitrag #2) schrieb:
Insgesamt weichere Aufhängung bedeutet in der Regel reduzierte Tiefbass- Belastbarkeit in BR-Gehäusen und besonders Dipolen bzw. in Freiluft. Für CB brauchst du weniger Amp-Power um den Hub voll auszunutzen bzw. du kommst mit kleinerem Gehäusevolumen für ~gleichen Bass aus.

Der Frequenzgang im Mitteltonbereich (= Klang) wird deutlich anders sein wg. anderen Partialschwingungen der Sicke.


Dann wäre in meinem konkreten Fall, die weiche Sicke vielleicht ja sogar von Vorteil gegenüber dem Original. Der Plan war, die Dinger in kleine geschlossene Gehäuse zu packen und erst ab ungefähr 80Hz oder sogar noch höher aufwärts einzusetzen (unter anderem um die Modulation des Hochtons durch die Bassmembran zu minimieren). Was muss ich mir unter Partialschwingungen der Sicke genau vorstellen? Auch eine Art von Modulation des eigentlichen Hubs? Wenn sich das allerdings nur auf den Frequenzgang auswirkt, kann ich das leicht ausgleichen mit dem DSP.

Grüße,
MdC
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