Tipps zum Boxenbau

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Beulenseppel
Neuling
#1 erstellt: 02. Feb 2018, 23:42
Hallo liebe Hifi-Community,

ich besitze ein recht altes, selbstgebautes Zwei-Wege-System bestehend aus einem Tief-Mitteltöner (Tonsil GTC13/40/1) und einer Hochtonkalotte (Tonsil GTC 11/130). Nach etwa 12 Jahren ist nun einer der Hochtöner kaputt gegangen, den es leider nicht mehr online zu kaufen gibt. Ich habe mich demnach nach einer Hochtonkalotte umgeschaut, die von den Maßen her (104mm Durchmesser) in meine Boxen passen. Da ich nun sowieso zwei neue Hochtöner benötige, dachte ich mir ich könnte gleich den Tief-Mitteltöner ebenfalls durch einen qualtativ besseren austauschen. Ich bin was das Thema "Boxenbau" angeht ein Laie (ich habe die Boxen nicht selbst gebaut) und habe mich da mal etwas eingelesen und festgestellt, dass man auf deutlich mehr achten sollte als auf den Preis und den Durchmesser...
Ich hatte ich mir schon für mein Geäuse folgende Lautsprecher im Wert von etwa 200€ pro Box rausgesucht:
Tief-Mitteltöner: Morel CAW-638
Hochtöner: Visaton G25 FFL oder Morel CAT-308

Nun habe ich gelesen, dass es schon mal eher schlecht ist, Lautsprecher für ein schon vorgefertigtes Gehäuse auszusuchen und dass man sich lieber als Anfänger an vorgefertigte Baupläne halten sollte.
Daher wollte ich mich in diesem Forum erkundigen, ob es sich lohnt, die oben gegannten Lautsprecher zu kaufen oder ob das eher eine Schnapsidee ist und ob es für das Geld bessere alternativen gibt.

Außerdem habe ich noch ein paar generelle Fragen:

Sollte man sich in der Preisklasse überhaupt großartig Gedanken um das Gehäuse oder die Frequenzweiche machen?

Würde es sich eher lohnen, auf einen billigeren Hochtöner (Bsp.: Monacor DTM-104) zurückzugreifen, den Tief-Mitteltöner weiter zu verwenden und das Geld später in einen kompletten Neubau zu investieren?

Nochmal zur Frequenzweiche: Da habe ich gelesen, dass man ab einer gewissen Preisklasse auf Universalweichen verzichten sollte... Was würdet ihr mir da raten?

Hier noch zwei Infos, die möglicherweise relevant sind
Maße von meinem Boxengehäuse (h/b/t [cm]: 30x18.5x30)
Musikstil: Metal/Rock

Danke schonmal im voraus!
jehe
Inventar
#2 erstellt: 03. Feb 2018, 02:59
von wem wurden die denn gebaut und auf welcher Grundlage ?
Wenn das nicht bekannt ist und es sich nur um irgendwas frei Schnauze zusammen Geschustertes handelt, würde ich da weder Zeit noch Geld investieren.


Nun habe ich gelesen, dass es schon mal eher schlecht ist, Lautsprecher für ein schon vorgefertigtes Gehäuse auszusuchen und dass man sich lieber als Anfänger an vorgefertigte Baupläne halten sollte.


so ist es


Daher wollte ich mich in diesem Forum erkundigen, ob es sich lohnt, die oben gegannten Lautsprecher zu kaufen oder ob das eher eine Schnapsidee ist und ob es für das Geld bessere alternativen gibt


nein und ganz sicher ja


Sollte man sich in der Preisklasse überhaupt großartig Gedanken um das Gehäuse oder die Frequenzweiche machen?


das ist mMn. in jeder Preisklasse angebracht, es sei denn es ist einem völlig egal wie es klingt.


Würde es sich eher lohnen, auf einen billigeren Hochtöner (Bsp.: Monacor DTM-104) zurückzugreifen, den Tief-Mitteltöner weiter zu verwenden und das Geld später in einen kompletten Neubau zu investieren?


wenn du bisher mit den Dingern zufrieden warst und keinen GTC 11/130 mehr findest, dann lass es und investier lieber gleich in was Neues (Bausatz oder Fertig)


Nochmal zur Frequenzweiche: Da habe ich gelesen, dass man ab einer gewissen Preisklasse auf Universalweichen verzichten sollte... Was würdet ihr mir da raten?


auf diesen Schrott sollte man ebenfalls in jeder Preisklasse verzichten. Im Grunde ist der Begriff "Universalweiche" schon der größte Blödsinn, da es so was einfach nicht gibt.

Sicher kann man die Kisten noch irgendwie verwurschteln, allerdings mit neuer Schallwand, neuer Chassis und neuer Weiche. Möglicherweise müssen auch hier und da ein zwei Zentimeter weg.
Da der Aufwand an den alten Kisten rum zu schnitzen aber erheblich ist, macht ein Neubau natürlich mehr Sinn.


[Beitrag von jehe am 03. Feb 2018, 03:08 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#3 erstellt: 03. Feb 2018, 08:04

Beulenseppel (Beitrag #1) schrieb:
......Daher wollte ich mich in diesem Forum erkundigen, ob es sich lohnt, die oben gegannten Lautsprecher zu kaufen oder ob das eher eine Schnapsidee ist und ob es für das Geld bessere alternativen gibt.....


Nein, ja, ja.

Die Tonsil LS waren seinerzeit eher Standard- bis untere Mittelklasse. Die verbauten Weichen werden auch eher minimalistischen Anforderungen genügen.

Die v dir avisierten Chassis sind für sich v recht ansprechender Qualität, die wären viel zu schade, in einem Projekt versenkt zu werden, das mit einer Wahrscheinlichkeit v 0,999999 nachher mies klingt.

Da du aber weder die Kenntnisse noch die Möglichkeiten (Simulationswerkzeuge, Messsystem; großer Bauteilvorrat an Frequenzweichenbauteilen) hast, selbst zu entwickeln, bleibt dir ausschließlich ein durchentwickelter Bausatzvorschlag eines renommierten Anbieters.


[Beitrag von Apalone am 03. Feb 2018, 08:05 bearbeitet]
achgila
Stammgast
#4 erstellt: 03. Feb 2018, 08:33
Sofern Selbstbau nun für dich in Frage kommt solltest du am besten dass HIER ausfüllen und hier einstellen
Beulenseppel
Neuling
#5 erstellt: 03. Feb 2018, 16:26
Vielen Dank für die Antworten soweit! Ich dachte mir schon fast, dass das eher ne Schnapsidee ist

Ich würde tatsächlich am liebsten mein altes Gehäuse weiter verwenden und es mit neuen Lautsprechern und einer Weiche ausstatten. Ich weiß ja, dass das nicht gerade optimal wäre, aber geldtechnisch wäre es momentan am besten. Hätte jemand einen Vorschlag oder eine Idee, wie man daraus noch was halbwegs vernünftiges machen kann? (Zumindest für den Übergang, bis ich mir was besseres leisten kann)
Nochmal die Maße:
Hochtöner: 104mm Durchmesser (evtl. könnte man die Öffnung noch 1-2mm vergrößern)
Tief-Mitteltöner: 6 Zoll (da lässt sich nix vergrößern)
h/b/t [cm] 30x18.5x30
Ein Bassreflexrohr ist in der Rückwand eingebaut

Was einen Neubau angeht wäre ich nicht abgeneigt, daher versuch ich mal die folgenden Fragen so präzise wie möglich zu beantworten:

-Wie viel Geld kann ausgegeben werden ( Pro Stück/insgesamt - mit/ohne Gehäuse)
150-200€ pro Box (ohne Gehäuse, ohne Weiche)

-Wie groß ist der Raum?
Spielt eher eine untergeordnete Rolle, da ich sicherlich nochmal umziehen werde.

-Wie können die Lautsprecher aufgestellt werden? (eine kleine Skizze mit Aufstellungsort, Möbeln und Hörplatz ist sehr hilfreich)
Ich besitze zwei Boxenständer, die ich so aufgestellt habe, sodass mein Schreibtisch im Zentrum steht.

-Sollen es Standlautsprecher, Kompakte, Wandlautsprecher oder sonst was werden?
Es sollen eher kompakte Lautsprecher werdern (vgl. die Maße meiner alten Boxen). Gerade was das Umziehen angeht ist das momentan sicher am günstigsten.

-Wie groß dürfen die Lautsprecher werden?
Vgl. Maße meiner alten Boxen.

-Steht ein Subwoofer zur Verfügung? (wenn ja, bitte genau beschreiben)
Nope.

-Welcher Verstärker wird verwendet?

Nix tolles, Saba Sigma RS 960. Habe mir schon überlegt den ebenfalls auszutauschen, wenn ich mich für neue, bessere Boxen entscheiden sollte.

-Was soll über die Lautsprecher gehört werden ?
Metal/Rock

-Wie laut soll es werden?

Schwer zu sagen, meine alten Boxen gingen auf der letzten Party auf jeden Fall laut genug, sodass die Polizei kam

-Wie tief sollen die Lautsprecher kommen (Hz)?
Da ich keine basslastige Musik höre, müssen die Boxen nicht extrem tief gehen. Mein alter Tief-Mitteltöner ging laut Datenblatt bis 35 Hz, der Morel CAW 638 geht bis 30 Hz tief, das sollte auf jeden Fall reichen.

-Wird großer Wert auf Neutralität gelegt?
Was genau bedeutet das?

-Wird auf irgend etwas Spezielles Wert gelegt (Breitbänder, Sub-Sat Kombination, geschlossene Bauweise, Anzahl der Wege, Hersteller, Aktivbox, Horn...usw.)
Ich würde wieder ein ähnliches Zwei-Wege-System bevorzugen.

Ich hoffe meine Antworten sind hilfreich
Beulenseppel
Neuling
#6 erstellt: 03. Feb 2018, 16:34
Noch was vergessen...
@Apalone: Kannst du mir konkret eine bessere Alternative für ähnliches Geld empfehlen?
Also beispielsweise einen Bauplan für kompakte Boxen
herr_der_ringe
Inventar
#7 erstellt: 03. Feb 2018, 17:11
es gibt bausätze, für welche eine fixfertig gefräste schallwand mitgeordert werden können. diese würde ich an deiner stelle auf die vorhandene schallwand aufdoppeln, die ausschnitte der bisherigen schallwand werden dazu großzügig erweitert => wäre mein tip, um das vorhandene gehäuse weiterzuverwenden.

nicht genannt wurde das anzusetzende gehäusevolumen. bei 19mm-material ergäbe sich ein vorhandenes innenvolumen von etwa 10-11ltr - richtig?


der vorhandene receiver ist nichts weltbewegendes, aber auch alles andere als schlecht. wirst dich beim austausch wundern, wie wenig sich hier die letzten jahrzehnte getan hat


[Beitrag von herr_der_ringe am 03. Feb 2018, 18:10 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#8 erstellt: 03. Feb 2018, 17:39

Beulenseppel (Beitrag #6) schrieb:
Noch was vergessen...
@Apalone: Kannst du mir konkret eine bessere Alternative für ähnliches Geld empfehlen?
Also beispielsweise einen Bauplan für kompakte Boxen :)


Das vorhandene Gehäuse weiter zu verwenden, ist keine gute Idee. Du hast dann soviel Limitierungen, das lohnt nicht für 10,-. Denn mehr kostet das Holz für neue LS nicht.

Bausatzwahl:
Die etablierten Anbieter haben sooo viele Angebote und auch gute Suchparameter, das kannst du effizienter selber erledigen!
achgila
Stammgast
#9 erstellt: 03. Feb 2018, 17:44
...dein Punkt 2 ist sicherlich, aus Unwissenheit, eine Fehleinschätzung. Es gibt durchaus Hersteller dessen Bausätze sich von 2- auf 3-Weger ausbauen lassen...
Black-Devil
Gesperrt
#10 erstellt: 06. Feb 2018, 08:37
Ganz gut passen würde bei dir die Scamo15.
Der HT hat die 104mm Durchmesser, der TMT ist etwas größer als der Tonsil und auch die Abmessungen passen soweit, dass man das durchaus machen kann. Die abgeschrägten Ecken wären eigentlich schon erforderlich, aber deine Ansprüche sind wohl nicht allzu hoch, so dass man auf diesen Punkt auch mal verzichten kann.

Für Partys würde ich aber was richtig pegelfestes wie die LOUD empfehlen. Dann musst du dir auch nicht ständig Sorgen um deine Lautsprecher machen.

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