Große Lautsprecher mit Gehrungsschnitten verkleben?

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ralf0702
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 05. Sep 2020, 13:06
Hallo Leute,

ich plane gerade den Bau von größeren Lautsprechern und würde ihre Einzelteile gerne auf Gehrung zuschneiden lassen, um sie später ohne sich durchdrückende Stoßkanten furnieren zu können.

Nur, wie klebt man sie zusammen? Im Netz habe ich einige Anleitungen mit Klebeband gefunden. Dieses Prinzip ist mir schon seit Ewigkeiten im Flugmodellbau bekannt.
Dort kann man es auch recht einfach anwenden, da die Bauteile leicht sind und einfach umgedreht werden können.

Wie macht man das aber mit Holzplatten größerer Ausmaße, die unter umständen 30 kg wiegen, ohne daß sich die Einzelteile durch ihr Eigengewicht verschieben? Habt Ihr vielleicht eine andere Taktik?

Danke

Ralf


[Beitrag von ralf0702 am 05. Sep 2020, 13:31 bearbeitet]
Rotel_RA-980BX
Inventar
#2 erstellt: 05. Sep 2020, 13:34


[Beitrag von Rotel_RA-980BX am 05. Sep 2020, 13:36 bearbeitet]
ralf0702
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 05. Sep 2020, 14:15
Hallo Rotel,

danke dir.

Laufen die Bretter mit Spanngurt nicht weg?

Stehe kurz davor, doch auf Stoß zu verleimen und die Kanten mit dünnem MDF abzusperren.
Brandis7B
Inventar
#4 erstellt: 05. Sep 2020, 17:02
Die Spangurte laufen nicht weg, würde die Kantenschoner über die ganze Länge machen, die zu kleben ist.
Notfalls mehrere Gurte und unter die Kantenschoner Zeitungspapier drunter, falls der Leim rausquillt kleben die Schoner nicht an.
Die Zeitung kannst du dann hinterher weg schleifen.

Grüße
ralf0702
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 05. Sep 2020, 17:09
... das Ganze zieht sich also automatisch beim Verspannen in ein rechtwinkliges Viereck?
Brandis7B
Inventar
#6 erstellt: 05. Sep 2020, 17:28
Normal ja, wenn die Schnitte genau sind.
Kannst auch mal mit Zollstock die Diagonalen nachmessen.
Diagonalen müssen dann gleich lang sein.

https://youtu.be/4cTVz1bgwC0
Inspired
Stammgast
#7 erstellt: 05. Sep 2020, 17:35
lieber kurz aus nem Kanholz ne Hand voll solcher Klötze bauen. Dann wird der Gurt schön um die Ecke geführt und der Druck auf die Leimstelle wird sauber aufgebracht. Die Platten auch nicht flach legen sondern beim Verleimen hochkant stellen, idealerweise alle 4 Seiten gleichzeitig verleimen.
Wenns kein geschlossener Rahmen wird, sollte man noch was innen rein spannen das den Winkel hält oder bisschen Fummeln bis der Winkel stimmt und es so halten bis der Leim angezogen hat.
Unbenannt


[Beitrag von Inspired am 05. Sep 2020, 17:36 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#8 erstellt: 05. Sep 2020, 23:00

Brandis7B (Beitrag #4) schrieb:
....und unter die Kantenschoner Zeitungspapier drunter, falls der Leim rausquillt kleben die Schoner nicht an.
Die Zeitung kannst du dann hinterher weg schleifen......


besser ist Frischhaltefolie, da klebt nichts an.
Brandis7B
Inventar
#9 erstellt: 06. Sep 2020, 06:40
Frischhaltefolie nehmen ich,um mein Essen frisch zu halten.
Apalone
Inventar
#10 erstellt: 06. Sep 2020, 07:21

Brandis7B (Beitrag #9) schrieb:
Frischhaltefolie nehmen ich,um mein Essen frisch zu halten. ;)


Interessanter Beitrag...
ralf0702
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 06. Sep 2020, 07:49
... finde ich auch. Danke!!

Wie haltet Ihr es eigentlich mit Deckel und Boden? Auch auf Gehrung oder stumpf? Wenn auf Gehrung, dann kein Problem mit der Paßgenauigkeit nach dem Verleimen der Seitenwände?
4711Catweasle
Stammgast
#12 erstellt: 06. Sep 2020, 07:52
Im Möbelbau wird mit Paketklebeband gearbeitet.

Die Platten mit der Außenseite nach oben auf einer ebenen großen Fläche präzise bündig zusammenlegen.
Dann entlang der Stoßkanten Klebeband und dann mit ca. 20-30cm Abstand quer dazu Klebeband.
Die mit Klebeband fixierten Platten umdrehen (mehrere Personen), Leim angeben
und den "Kasten" zusammenklappen.
Nach dem Zusammenklappen die restlichen Kanten ebenfalls mit Klebeband fixieren.

Voraussetzungen damit das klappt sind absolut gerade stehende Platten und präzise Gehrungsschnitte.


[Beitrag von 4711Catweasle am 06. Sep 2020, 07:54 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#13 erstellt: 06. Sep 2020, 08:05

4711Catweasle (Beitrag #12) schrieb:
.....Voraussetzungen damit das klappt sind absolut gerade stehende Platten und präzise Gehrungsschnitte.


Das ist häufig ein Problem.

Ich habe in den -wenigen- Fällen, in denen ich solche Gehäuse geklebt habe, immer zusätzlich gute Spanngurte parallel verwendet.
ralf0702
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 06. Sep 2020, 08:24
... d.h. im Umkehrschluß, daß stumpfes Verleimen in der Regel für einen Nichtschreiner wesentlich erfolgsversprechender ist?

Mir gehts übrigens um ein solches Gehäuse.

Furniert werden soll es mit Eiche von Easiwood. Wichtig ist mir dabei, daß sich die Kanten des MDF nicht nach einiger Zeit abzeichen.


[Beitrag von ralf0702 am 06. Sep 2020, 08:26 bearbeitet]
4711Catweasle
Stammgast
#15 erstellt: 06. Sep 2020, 09:02

ralf0702 (Beitrag #14) schrieb:
... d.h. im Umkehrschluß, daß stumpfes Verleimen in der Regel für einen Nichtschreiner wesentlich erfolgsversprechender ist?


Im Prinzip Ja.

Wenn du befürchtest das sich irgendwann die Stoßkanten abzeichnen kannst du das Gehäuse vor dem furnieren noch vollflächig, an den Ecken "überlappend", mit 3mm Hartfaserplatte belegen:

Platten aufdoppeln
Apalone
Inventar
#16 erstellt: 06. Sep 2020, 09:14

ralf0702 (Beitrag #14) schrieb:
... d.h. im Umkehrschluß, daß stumpfes Verleimen in der Regel für einen Nichtschreiner wesentlich erfolgsversprechender ist?.....


Je nach Sichtweise... Nein...

Denn:
ich habe ich 40 Jahren noch keinen Baumarktzuschnitt gehabt, der an allen Seiten so maßhaltig war, dass man sofort furnieren konnte.

Wenn man eine Seite mit Zwingen genau bündig verleimt hat, fehlte am anderen Ende was oder es standen zwei Millimeter vor...

Kann man mit einem Bandschleifer oder einer Bündigfräse recht einfach abraspeln, aber

- gutes Werkzeug kostet nicht wenig;
- man muss einen Raum haben, in dem man wirklich ohne Einschränkungen solche Fräsarbeiten machen kann.

Ein Raum mit offenen Regalen oder gar einem Auto drin stehend sollte man nicht nehmen...
ralf0702
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 06. Sep 2020, 09:37
... eigentlich hatte ich das mit den Harfaserplatten auch vor. Dachte nur, ich könne mir durch die Gehrungen eben den Arbeitsschritt sparen.

Die Platten möchte ich wegen Zeitmangels bei Dabenmo schneiden zu lassen. Sie geben eine Maximaltoleranz von 0,3mm. Damit dürfte übermäßiges Schleifen und anpassen nicht notwendig sein.

Falls sie sich doch etwas verschneiden, ist hier im Prinzip alles vorhanden, was zur weiteren Bearbeitunng benötigt wird.


[Beitrag von ralf0702 am 06. Sep 2020, 09:38 bearbeitet]
Inspired
Stammgast
#18 erstellt: 06. Sep 2020, 11:44
für präzise Gehrungen darf man sich halt nicht einzig auf die Sägeblatteinstellung und/oder eine Bevelbox verlassen.
Bevelbox ist hilfreich für einen ersten Richtwert. Danach herantasten nach der Variante (youtube link) funktioniert eigentlich ziemlich gut, insofern man keine richtig hochwertige Säge hat die auch das sägt was man einstellt.


[Beitrag von Inspired am 06. Sep 2020, 11:45 bearbeitet]
punsch
Stammgast
#19 erstellt: 06. Sep 2020, 12:54
Hallöchen,

Bei Furnier hatte ich bis jetzt noch nie Probleme mit sichtbaren Kanten.
Würde es einfach Stumpf verleimen und gut.
MBU
Inventar
#20 erstellt: 06. Sep 2020, 13:07

ralf0702 (Beitrag #17) schrieb:

Die Platten möchte ich wegen Zeitmangels bei Dabenmo schneiden zu lassen. Sie geben eine Maximaltoleranz von 0,3mm. Damit dürfte übermäßiges Schleifen und anpassen nicht notwendig sein.


Den Leim vergessen? Selbst bei 100-prozentig exaktem Zuschnitt kommen noch die Leimfugen hinzu und dann passt es nicht mehr.

Stumpf verleimen geht so und passt immer.
ralf0702
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 06. Sep 2020, 16:17
.. ok, fand hier Berichte vor, die aussagten, daß sich bei dünnem Furnier die Stoßkanten abzeichen würden.

Bzgl. der 0,3 mm meinte ich eher die Breite der Zwischenstücke, Bei den Seitenteilen gebe ich ein paar mm zu. Danach kommt dann der Bündigfräser, ... .
MBU
Inventar
#22 erstellt: 06. Sep 2020, 17:33
Das "Wachsen" der stumpf verleimten Seitenteile hatte ich kürzlich bei der mittlerweile 12 Jahre alten PC-Box meines Sohnes mit einem Digitalmessschieber gemessen - um die 0,1 Millimeter. Meine anderen hier herumstehenden Boxen weisen etwa das gleiche "Wachstum" auf. Ich begegne dem einfach mit Toleranz und mach mir keinen Stress damit.

btw.: Ein wesentlicher Einflußfaktor zur Ausdehung des Plattenmaterials ist die Einbringung von Wasser bei der Oberflächenbehandlung, also Beize, Lack, Holzleim beim Furnieren, etc...

Man kann das auch vermindern, indem man Gehäuse im verleimten, aber ansonsten unbehandeltem Zustand einige Zeit (bei mir war es über ein Jahr) lang im Keller/Wohnraum akklimatisieren läßt und dann erst bündig fräst und schleift. So ein Gehäusepärchen habe ich auch und hier ist die Toleranz im Bereich von wenigen Hundertstel, aber auch das sieht man im lackierten Zustand.


[Beitrag von MBU am 06. Sep 2020, 17:39 bearbeitet]
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