Orange Flatbox reloaded - 3-Weg aktiv

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US
Inventar
#1 erstellt: 18. Feb 2021, 15:59
Hallo,

eine Interpretation eines altbekannten Konzepts des „Halbraumstrahlers“ möchte ich zur Diskussion stellen.

Bevor ich zu den Fakten komme, ein paar Worte zum Background sowie persönliches:
Das Projekt entstand 2003/2004 und wurde hier im Forum vorgestellt. Eine große Inspiration für die damalige DIY-Szene waren sicher die fundierten Beiträge des Foristen Andreas, aka „AH“. Einige Aspekte aus den damaligen Diskussionen sind hier umgesetzt zu sehen.

Der Lautsprecher selbst steht inzwischen in der dritten Räumlichkeit, war aber in den letzten 7 Jahren in der Garage eingelagert 😉
Ursprünglich als In-Wall-Equivalent konzipiert, steht der LS nun frei. Elektronik hat ein Update erfahren und die Filterfunktionen wurden neu entwickelt.
Damals habe ich mich intensiver mit Lautsprecher/ Akustik beschäftigt, 2002 ein DBA beschrieben und realisiert und im Nachgang auch mit cardioiden Konzepten beschäftigt. Es blieb bei Prototypen. Seit 16 Jahren bin ich raus.
Interessant ist zu sehen, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Aktive LS sind seit Anfang der 70er Stand der Technik, haben aber erst in den letzten 20 Jahren zu stärkerer Verbreitung auch im Konsummarkt erfahren. DSPs sind kein Teufelszeug mehr. Und Constant Directivity ist inzwischen als Entwicklungsziel anerkannt.
Schön ist zu sehen, dass Ideen von damals auch zu kommerziellen Produkten führt. Als Beispiele genannt seien Grimm LS1, KII Three, Dutch & Dutch. Die Genelec Ones-Serie finde ich ebenfalls sehr innovativ.

Zur Flachbox:
3-Wege-Aktiv-DSP
148cm x 58cm x 16cm
Tiefton: 2x 8“ Konus Eton 8-472
Mittelton: 55mm Gewebekalotte Morel MDM55
Hochton: 19mm Gewebekalotte Hiquphon OWII
Für Trennfrequenzen und Filter im DSP nutze ich diverse Presets.
Hier vorgestellt: 800Hz Low-Mid mit LR24 und 3300Hz Mid-High LR24.
Freifeldfrequenzgang weitgehend linear abgestimmt auf 8° zur kurzen Seite hin.
Unter 400Hz auf Hörraum abgestimmt
Aufstellung „frei“, Basisbreite 170cm, Hochtöner/Mitteltöner außen
Elektronik:
Verstärker Alesis RA300
DSP Monacor DSM48-LAN
SPDIF-AES-Konverter Mutec MC1.1+
Player Bluesound Node 2i

Ein paar Messwerte noch…
Freifeldfrequenzgang an sich ist zwar fad, aber der Vollständigkeit halber mit Nahfeldergänzung unter 400Hz. Weichenfunktion mit elektr. LR24 und passenden Delay-Einstellungen für Mittel- und Hochtöner.
Winkelmessungen zur Schokoladenseite hin (kurze Seite). Drehachse ist die Hochachse durch MT-HT.
Die hohe TF von 800Hz führt zu einer recht netten seitlichen Dämpfung zwischen 300Hz und 1000Hz. Darüber macht die Abstrahlung leicht auf. Das passt an sich gut zur Nachhallzeit des Raumes, die unter 1000Hz zunimmt wie allgemein üblich. Insgesamt eine sehr konstanten Directivity, die auch angestrebt war. Die zwei unorthodox montierten Tieftöner in der breiten Schallwand führen zum angestrebten Abstrahlverhalten und sorgen dennoch für Nahfeldtauglichkeit. Für mich zufriedenstellend - auch aus der Distanz von 17 Jahren


Gruß, Uwe

Freifeld Weiche 2

winkel 8deg bis 90deg Schokoseite

P2182785_ji
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 18. Feb 2021, 16:19
Hi Uwe,

ja, das ist immer noch ein sehr schöner LS, den ich gerne mal hörte.
Heute würde man teilweise wohl andere Treiber verwenden (müssen).

Viele Grüße
Frank
US
Inventar
#3 erstellt: 18. Feb 2021, 23:00
Hallo Frank,

danke. Die Morel MDM55 ist noch zu bekommen, die Hiquphon OWII auch.
Und die Eton-Hexacon haben nur ein kleines Update erfahren.
Oder sind die Treiber heute etwa nicht mehr hip?

Gruß, Uwe
xlupex
Inventar
#4 erstellt: 22. Feb 2021, 19:46
Hi!
Die sehen super aus - auch im Raum.
Die Diskussionen bzw. Beiträge damals, auch von Tantris, waren Klasse und haben das Forum weit nach vorne gebracht.
Wie sind die LS denn aufstellt? So wie sie das stehen??
Grüße
Ralf
US
Inventar
#5 erstellt: 22. Feb 2021, 21:52
Hi Ralf,

danke.
Ja, LS stehen so wie abgebildet an der Stirnseite eines Raumes mit 4x7m.
Basisbreite 175cm, symmetrisch stehend.
Einwinkelung auf 38°, so dass sie sich vor dem Hörpunkt kreuzen.
In den meisten Fällen ist das vorteilhaft.
Der LS kann so unter leichtem Winkel (8°) abgestimmt werden, was einerseits den Energiefrequenzgang leicht verbessert und meist weniger EQ-Eingriffe erfordert. Bei einem Halbraumstrahler hilft es zudem die Seitenreflexionen des jeweils wandnahen Lautsprechers zu unterdrücken. Vergleiche auch hierzu die Seitwärtsdämpfung des Lautsprechers unter 90°.
Und noch ein Vorteil: Die kurze Seite ist viel glatter in den Frequenzgängen.

Die Wand zwischen den Lautsprechern ist damit allerdings kritisch. Hier habe ich hinter dem Vorhang die Wand komplett mit einem offenen Wandschrank versehen. Da sind Klamotten und alles mögliche drin, davor eine Schiebegardine. Den Bereich zwischen den Lautsprechern (hinter der Gardine) werde ich aber wohl mit Basotect auffüllen.

Grüße, Uwe
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 22. Feb 2021, 22:00

US (Beitrag #3) schrieb:
Oder sind die Treiber heute etwa nicht mehr hip?

Gruß, Uwe

Hallo Uwe,

das ist ja klasse. Ich war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass die Treiber nicht mehr zu bekommen sind.

Ich habe mir nach den seinerzeitigen Neutralo-Diskussionen eine O300 gekauft, mit der ich nun seit ca. 15 Jahren schwer glücklich bin.
Kürzlich kam ein KH750DSP mit MA-1-Einmessung hinzu.

Viele Grüße
Frank
xlupex
Inventar
#7 erstellt: 22. Feb 2021, 22:39
EIne Frage noch: Sind Hoch-u.Mitteltöner über Ohrhöhe?
Es sieht ja fast so aus.
Grüße
Ralf
US
Inventar
#8 erstellt: 23. Feb 2021, 10:39

Sind Hoch-u.Mitteltöner über Ohrhöhe?


Ja, aber nur geringfügig (10cm).
LS ist so ausgelegt, dass der Mitteltöner das akustische Zentrum bildet. Über die Delays der Treiber lässt sich dies ja einstellen.

Die Positionierung etwas über Ohrhöhe ist beabsichtigt. Persönlich finde ich es befremdlich, wenn man von unten beschallt wird. Typische kleine Standboxen von 1m Höhe und Anordnung TT-MT-HT von unten nach oben sind zu tief - aus meiner Sicht.

Der LS bildet vertikal übrigens keine Nebenkeulen durch Interferenzen aus. Daher ist die Hörposition bzgl. Höhe unkritisch.

Gruß, Uwe
xlupex
Inventar
#9 erstellt: 23. Feb 2021, 15:09

Persönlich finde ich es befremdlich, wenn man von unten beschallt wird.

Deshalb frage ich - ich persönlich habe die Nahfeldmonitore auf dem Schreibtisch auch immer leicht oberhalb der Ohrhöhe, zumindest niemals darunter. Zweifel kamen jedoch weil nahezu jeder Hifi-Lautsprecher, im typischen Hifi-Setup, eher von unterhalb der Ohrhöhe beschallen.
quecksel
Inventar
#10 erstellt: 24. Feb 2021, 00:45
Zeigt, wie ich finde, sehr schön was man mit einem Dreiweger rausholen kann.

Einen Kritikpunkt hätte ich aber: Die beiden 8" haben etwas viel Fläche im Verhältnis zur MT-Kalotte. Das deutet sich auch in deiner Hörplatzmessung aus dem anderen Thread an, unter 1 kHz steigt die Kurve nicht mehr an.
Eine mögliche Lösung wäre eine Spule vor einen der TT zu schalten.
US
Inventar
#11 erstellt: 24. Feb 2021, 16:17

Einen Kritikpunkt hätte ich aber: Die beiden 8" haben etwas viel Fläche im Verhältnis zur MT-Kalotte. Das deutet sich auch in deiner Hörplatzmessung aus dem anderen Thread an, unter 1 kHz steigt die Kurve nicht mehr an.


Das ist eine zutreffende Analyse, auch wenn der im anderen Thread gezeigte Frequenzgang nur ein Zwischenschritt ist.

Der Kritikpunkt ist augenfällig und berechtigt, daher möchte ich ausführlicher darauf eingehen.

Die beiden 8"er sind für die reine Lehre eines Halbraumstrahlers zu groß.
Es sollte maximal EIN 8"er oder besser noch EIN 7"er sein.
Die Varianten habe ich damals natürlich durchgespielt und teils auch Prototypen beurteilt. Klar ist auch, dass man dann bei einem 4-Weger landet oder aber mindestens bei einem 3 1/2 Weger der wie von dir vorgeschlagen sogar passiv zu realisieren ist.

Meine Zielstellung war eine andere. Ich beabsichtige eine halbwegs lineare Betriebsschallpegelkurve am Hörplatz - zumindest zw. 200Hz und 8kHz bei gleichzeitig linearem Freifeldfrequenzgang. Also nicht die typisch abfallende Kurve.
Dazu benötigt man im Grundtonbereich eher mehr Bündelung, als in den Mitten, da die Nachhallzeit üblicher Wohnräume unter 1kHz ansteigt.
Bei meinem Konstrukt liegt so ab 400Hz bis 1Khz schon eine gewisse Bündelung vor. Das seitliche Abstrahlverhalten zeigt das recht schön, auch wenn das nur die halbe Wahrheit ist.
Die beiden 8"er entsprechen vom Abstrahlverhalten gemittelt (sind ja diagonal angeordnet und "strahlungsgekoppelt") einem Tieftöner mit 680cm². Das ist irgendwas zwischen einem 12"er und 15"er.
Ich habe auch Presets für tiefere Trennfrequenzen, allerdings gefällt mir die hohe TF tatsächlich besser. Das Klangbild ist frappierend "mulmfrei".

Anbei nochmal Winkelmessung horizontal und die gemittelten Winkelmessungen von -90° bis +90°, sowie Betriebsschallpegel.
Raum ist übrigens bislang nicht speziell akustisch behandelt.

Winkelmessungen horizontal. Unter 1kHz etwas stärker gedämpft als darüber, in Summe aber recht linear insbesondere bei größeren Winkeln.
winkel 8deg bis 90deg Schokoseite

Hier die Summe aller Winkelmessungen von +90° bis -90°. Und im Vergleich dazu die Hörachse (8°).
Das ist nun kein vollständiger Energiefrequenzgang, da nur in Medianebene gemessen und auch nur die vordere Hemisphäre. Man bekommt aber dennoch einen guten Eindruck von der gesamten Energieabgabe.
Leicht zunehmend bis 800Hz, dann konstant und bei ca. 2kHz etwas zuviel. Dann bleibts recht konstant bis knapp 10kHz.
Ein klassischer 13cm Pappkonus bei 2kHz getrennt wäre sicher noch besser, aber der hat dann wieder andere Nachteile...
Winkelmessung Summe vs Hörachse 800Hz

Und die Betriebsschallpegelkurve vs. Freifeld. Beides an der Hörposition gemessen bei 170cm Abstand. Das ist noch nicht das letzte Wort, da ich doch noch paar Akustikmassnahmen ergreifen wollte.
Hörplatz vs. Freifeld 210219
quecksel
Inventar
#12 erstellt: 28. Feb 2021, 20:23
Die Antwort kommt ein bisschen spät, trotzdem noch meine Gedanken.


Meine Zielstellung war eine andere. Ich beabsichtige eine halbwegs lineare Betriebsschallpegelkurve am Hörplatz - zumindest zw. 200Hz und 8kHz bei gleichzeitig linearem Freifeldfrequenzgang.


Damit fällt meine Kritik quasi ins Wasser, gut zu wissen So ist die Methode mit zwei Tieftönern wahrscheinlich auch die effektivste und effizienteste.
Insgesamt gefällt mir die Flatbox immer besser, sie hat quasi eine Schokoladenseite zum Hörer hin. Die schlechte kann man dann wegabsorbieren oder zumindest die Reflektionen zum Hörer wesentlich später eintreffen lassen. So interpretiere ich das zumindest.


Ich habe auch Presets für tiefere Trennfrequenzen, allerdings gefällt mir die hohe TF tatsächlich besser. Das Klangbild ist frappierend "mulmfrei".


Mulmfrei kann ich gut verstehen, das gefällt mir auch an Kopfhörern gut. Ich habe aber eine ähnliche Trennung mal bei einem Koax mit zwei Tieftönern drüber und drunter probiert und die Trennfrequenz rutschte mit der Zeit immer tiefer, von 700 Hz auf 500 Hz. Zu hoch getrennt war es zu "ätherisch", die tiefere Trennung lieferte mehr Substanz.
US
Inventar
#13 erstellt: 06. Mrz 2021, 12:53

Insgesamt gefällt mir die Flatbox immer besser, sie hat quasi eine Schokoladenseite zum Hörer hin. Die schlechte kann man dann wegabsorbieren oder zumindest die Reflektionen zum Hörer wesentlich später eintreffen lassen. So interpretiere ich das zumindest.


Ja genau. Die Stirnwand zwischen den Lautsprechern mit dem Flächenvorhang ist inzwischen absorbierend ausgeführt (Tiefe 40cm).
Dort strahlt die lange Seite hin ab. Das ist die ungute Seite, wobei sie so schlimm auch nicht ist. Durch den seitlich liegenden Tieftöner, gibt es halt zwangsläufig zu dieser Seite einige Unstetigkeiten.

Zusätzlich reduziert es den SBIR-Effekt (auch Quarter-Wavelength Destruction genannt) zwischen 100 Hz und 200Hz ganz erheblich.

Die Seitenwände bleiben blank. Absorption ist nicht nötig. Durch die starke Einwinkelung ist der Pegel des naheliegenden LS am Reflexionspunkt schon 6 - 10dB runter. Außerdem ist etwas "Einhüllung" seitlich positiv, sofern symmetrisch vorhanden.

Nur an der Decke muss was gemacht werden. Probehalber habe ich mal Basotect angebracht, was sich äüßerst positiv auswirkt. Also kommt ein ca. 13cm dickes Deckensegel drauf.

In Summe gefällt mir diese Aufstellung noch besser, als die frühere flach an der Wand über Eck (45°-Ausrichtung).
Ein Nachteil sei aber nicht verschwiegen: Man verliert erheblich Wirkungsgrad im Baß. Denn ich benötige im Gegensatz zur früheren Wandaufstellung, eine erhebliche Kompensation der Eton-Treiber im geschlossenen Gehäuse. Etwas Baffle Step kommt dazu.

Grüße, Uwe
US
Inventar
#14 erstellt: 10. Apr 2021, 12:43
Habe mich etwas intensiver mit gewedelten Messungen auseinandergesetzt.
Das ist doch eine sehr sinnvolle Ergänzung. Ist schnell erstellt und repräsentiert gut den Höreindruck und bildet eine gute Basis für Equalizing.

Grafik 1 zeigt die Freifeldmessung ab 500Hz. 1/48 8ve Glättung.
Der Lautsprecher ist über 500Hz freifeldentzerrt auf Hörachse von 8°
Dazu die gewedelten Messungen von linkem und rechtem Lautsprecher mit 1/6 8ve Glättung. Der Meßkubus der Wedelung hat eine Kantenlänge von ca. 50cm, also nicht allzu groß.
Die Aufstellung der Lautsprecher im Raum ist symmetrisch wie man an den Messungen erkennt. Es ist kein Equalizing notwendig, um auf diese Kurven zu kommen!

Gewedelt Hörplatz vs. Freifeld ab 500Hz

Und hier nochmal die gewedelten Kurven und die Summenbildung links/rechts ab 20Hz.
Nur unter 500Hz ist Equalizing notwendig. Einige Raummoden werden unterdrückt und natürlich wird der Lautsprecher allgemein so entzerrt, daß er ab 20Hz im Raum flat ist. Der Freifeldfrequenzgang ist hier nicht besonders interessant.

Gruß, Uwe

Gewedelt li-re und Summe am Hörplatz


[Beitrag von US am 10. Apr 2021, 12:44 bearbeitet]
Alligatorbirne
Stammgast
#15 erstellt: 14. Apr 2021, 22:57
Hallo,

was mich erstaunt ist die Linearität ab 20 Hz.
Das habe ich mit meinen Boxen noch nie geschafft. Wie viel Netto-Volumen haben die Boxen?

Mit meinen vier Tiefton-Modulen in Bass.Array-Anordnung und Entzerrung bekommen ich das hin:
Bass.Array-Anordnung

Unter 40 Hz wird es langsam müde am Hörplatz. Meine Tiefton-Module sind aber recht klein mit je ca. 20 l Netto-Volumen.
Obwohl der Raum in größten Richtung 4 m hat, ist die Wiedergabe von 20 Hz nicht überall gleich laut, ich vermute daher, dass die Tür und die Fenster als Plattenschwinger und Undichtigkeiten wirken.
US
Inventar
#16 erstellt: 15. Apr 2021, 11:26
Hallo,

bei 30 Hz scheint es eine Auslöschung bei dir zu geben. Die verhindert natürlich Tiefgang nach unten, unabhängig davon wie viel Leistung man drauf gibt.

Die dürfte leider auch recht stabil sein. Ich kann dir das Room Simulation Tool innerhalb REW empfehlen. Das ist intuitiv und sehr einfach bedienbar. Damit lassen sich sogar Multi-Sub Konzepte (bis zu vier Subs) inkl. Mains simulieren. Mit getrennten Delays und Phasen!
Damit würde ich mal eruieren, ob du die Auslöschung nachvollziehen kannst und dann Maßnahmen simulieren.


Meine Tiefton-Module sind aber recht klein mit je ca. 20 l Netto-Volumen.

Das sollte ja keine Rolle spielen. Ich habe ca. 27l/ Tieftöner. In Summe vier 8"er. Diese sind weitgehend äquidistant an der Stirnseite des Raumes (siehe Bild der orangenen Boxen oben) Wenn man so will also ein SBA.

Egal ob Subwoofer oder Fullrangebox; ich nutze nur noch geschlossene Gehäuse. Das wird so ausgelegt, wie es am besten in die gute Stube oder eben zum Gesamtkonzept des Lautsprechers passt.
Am Ende wird das eh linearisiert, so dass es im Raum ab 20Hz flat ist. Ausgenommen stabile Einbrüche wie bei dir um 30Hz oder bei mir um 60Hz.


ich vermute daher, dass die Tür und die Fenster als Plattenschwinger und Undichtigkeiten wirken


Diese Undichtigkeiten führen zu Verschiebungen der Resonanzen nach unten, werden aber das Resonanzmuster nicht grundsätzlich ändern. Insbesondere rechteckige Räume mit "stabilen" Wänden sind trotz dieser Undichtigkeiten in der Simulation sehr nah an der Realität.

Gruß, Uwe
Alligatorbirne
Stammgast
#17 erstellt: 15. Apr 2021, 23:06

Ich kann dir das Room Simulation Tool innerhalb REW empfehlen


Danke für den Tip, das probiere ich mal aus.


Das sollte ja keine Rolle spielen. Ich habe ca. 27l/ Tieftöner. In Summe vier 8"er. Diese sind weitgehend äquidistant an der Stirnseite des Raumes (siehe Bild der orangenen Boxen oben) Wenn man so will also ein SBA.

Egal ob Subwoofer oder Fullrangebox; ich nutze nur noch geschlossene Gehäuse. Das wird so ausgelegt, wie es am besten in die gute Stube oder eben zum Gesamtkonzept des Lautsprechers passt.
Am Ende wird das eh linearisiert, so dass es im Raum ab 20Hz flat ist. Ausgenommen stabile Einbrüche wie bei dir um 30Hz oder bei mir um 60Hz


Ich habe die vier Tieftöner in einer Gitter-Anordnung in 1/4-Regel an der Frontwand befestigt. Geschlossene Gehäuse habe ich auch, allerdings eher mit dem Ziel, so klein wie möglich.

Welche Entzerrung ist bei dir nötig?

Für das oben gezeigte Ergebnis sieht die Entzerrung so aus:
eq_gesamt

Die einzelnen vier Wege:
eq_einzel


[Beitrag von Alligatorbirne am 15. Apr 2021, 23:34 bearbeitet]
US
Inventar
#18 erstellt: 16. Apr 2021, 16:08

Ich habe die vier Tieftöner in einer Gitter-Anordnung in 1/4-Regel an der Frontwand befestigt.


Das ist gut. Ich habe das so als Subwoofer SBA oder DBA auch des öfteren schon gemacht. Und meine Fullrange-LS sind auch so aufgestellt, allerdings nur als 2x2 SBA (siehe Bild der LS oben).


Welche Entzerrung ist bei dir nötig?


Anbei die komplette elektronische Kurve des Tieftonzweiges.
Trennfrequenz zum Mitteltöner ist 800Hz mit LR24.
Über 500Hz findet keinerlei Raumentzerrung statt. Hier ist der LS strikt freifeldentzerrt. Diese Kurve der Mittel- und Hochtöner ist hier nicht dargestellt. Ich kann das auch nicht so elegant aus dem DSP erzeugen....
Filterfunktion Tiefton komplett

Und ergänzend zu den Messungen in vorletztem Beitrag die Messkurven von 10Hz bis 300Hz links/rechts. Hier als statische, ungewedelte Messung und völlig Glättungsfrei. Den Werten zwischen 10Hz und 20Hz vertraue ich nicht so sehr, sind aber auch nicht so relevant.
Hörplatz li/re statisch ohne Glättung

Gruß, Uwe
US
Inventar
#19 erstellt: 16. Apr 2021, 17:06

Für das oben gezeigte Ergebnis sieht die Entzerrung so aus:
http://bilder.hifi-forum.de/medium/75995/eqgesamt_1093469.png


Zu deiner Entzerrkurve:
1.) Diese scheint mir das Ergebnis einer Einmessautomatik. Liege ich richtig?
Die breitbandige Senke zwischen 2 und 4kHz ist kritisch. Ferndiagnosen sind schwierig, da ich deinen Lautsprecher und die Raumsituation nicht kenne. Dennoch würde ich diesen Aspekt nochmal untersuchen. Sollte das wirklich eine räumlich stabile Überhöhung am Hörplatz sein, evtl nur "hälftig" entzerren. Besser raumakustische Maßnahmen oder auch mal den Freifeldfrequenzgang prüfen.

2.)Die Anhebung bei 700Hz ist ebenfalls kritisch. Würde ich mal prüfen, ob das gewedelt wirklich eine Senke (ohne Entzerrung) ist.

3.)Für das Gezackel zwischen 150hz und 400Hz gilt sinngemäß dasselbe. Evtl nur Bodenreflexionen, die bereits durch einen Basotectwürfel völlig anders aussehen. Auch hier Vorsicht beim Entzerren.

4.) Unter 40Hz: Du entzerrst hier ins Nirwana. Das sorgt für erheblichen Leistungsbedarf des Verstärkers und Verzerrungen des Lautsprechers. Schallpegel wird unnötig limitiert und du sorgst für Gewummer außerhalb deines Hörplatzes das als Nachschwingen doch hörbar wird. Am Hörplatz selber dürfte wenig ankommen von der Entzerrung. Ich würde s lassen oder nochmal alternative Subwooferaufstellungen simulieren. Z.B. zwei Subs vorne (2x2 SBA) und zwei Subs an den Seitenwänden auf ca. halber Raumlänge.

Gruß, Uwe


[Beitrag von US am 16. Apr 2021, 17:51 bearbeitet]
Alligatorbirne
Stammgast
#20 erstellt: 06. Feb 2022, 04:02
Der Controller (Eigenbau mit einer modifizierten Creative-Soundkarte) ist "manuell" programmiert. Ich habe die einzelnen Treiber mittels Nahfeldmessung und Zeitfensterung („Quasi-Freifeld“) versucht auf Kurs zu bringen, indem ich eine Zielkurve mit Arta erzeugt habe und mit dem Controller entsprechend korrigiert habe:
versuch_nahfeld_1
Die Zielkurven sind rot und die hier bereits korrigierten Treiber liegen nahe genug am Ziel.

Die Box ist flach und breit gebaut (ca. 120 mm tief und 600 mm breit/hoch). Die Idee ist, dass es als endlose Schallwand wirkt. Ob die Rechnung wirklich aufgeht, konnte ich noch nicht beweisen.

Bei den Treibern gehe ich von Kugelstrahlern aus. Bei den Treiberdurchmessern von 25 mm, 88 mm, 170 mm und 240 mm liegen Trennfrequenzen von 2000 Hz, 380 Hz und 140 Hz an. Auch hier: Ob die Vermutung 100% aufgeht, weiß ich nicht. Einige Messungen unter Winkel sahen aber so aus, als könnte man das annehmen.

Die Senke bei 2000 Hz rührt daher, dass der Hochtöner leicht verzögert wurde. Der Hochtöner strahlt etwas früher ab als der Mitteltöner, obwohl beide auf einer ebenen Schallwand sitzen.

Unter 400 Hz kommen dann noch Filter dazu, die auf alle Treiber wirken, die Hauptsächlich den Raum und die Aufstellung berücksichtigen. Hier wird dann ohne Fensterung gemessen, es gilt der Frequenzgang im eingeschwungenen Zustand am Hörplatz.

Ich habe einige Basotec-Platten im Raum so wie vier Steinwolle-Kantenabsorber (400 x 600 x 2000 mm) in den Raumecken.
Der Hörabstand ist bei einem Meter, daher auch kleinen Boxengrößen. Die vier Tieftöner haben gerade mal 34 l Brutto.
Wegen den kleinen Volumen ist am unteren Frequenzbereich eine Anhebung vorhanden, damit der Abfall etwas kompensiert wird. Der Verstärker schafft das problemlos, obwohl da nur ca. 16...17 Veff (ca. 30 W) rauskommen.

Ich hatte auch mal größere Gehäuse für die Tieftöner (ca. 40 l netto) und auch in einem anderen Raum mit anderen Abmessungen fiel der Frequenzgang unter 35 Hz ab.
audiofisk
Inventar
#21 erstellt: 09. Feb 2023, 18:38
Schön zu sehen das es mein Motivationsprojekt von damals noch gibt
Sieht auch optisch immer noch schön orange und damit gut aus.

Bei mir wohnt seit damals ein MDF Rohbau 3-Wege Großbau plus DBA mit.
Ist WAF approved, aber nicht schön.
Hat später einen Fernseher in die Mitte der Schallwand bekommen.
Ob das ein Fortschritt ist?

Hat mich jedenfalls gefreut den Thread zu sehen.
Apalone
Inventar
#22 erstellt: 20. Feb 2023, 08:34

audiofisk (Beitrag #21) schrieb:
....Bei mir wohnt seit damals ein MDF Rohbau 3-Wege Großbau plus DBA mit.
Ist WAF approved, aber nicht schön. .....


Das schreit nach Fotos...
Ezeqiel
Inventar
#23 erstellt: 01. Mrz 2023, 18:09
Ich kann jetzt gar nicht viel zum Konkreten hier beitragen, wollte nur sagen, dass ich die damaligen Diskussionen auch mit US wirklich wehr bereichernd fand. Hat mich nachhaltig inspiriert.

Viele Grüße,
Ezeqiel
xlupex
Inventar
#24 erstellt: 02. Mrz 2023, 15:41
Ja, das war sicher eine der großen Zeiten des Hifi-Forum, als US, AH und Tantris hier aktiv waren
Ezeqiel
Inventar
#25 erstellt: 02. Mrz 2023, 20:21
Ja, diese Namen sind mir auch noch ausgesprochen positiv in Erinnerung.

Irgendwie schade, dass es zumindest scheint, als sei seither die Luft ein bisschen raus.

Viele Grüße,
Ezeqiel
US
Inventar
#26 erstellt: 03. Mrz 2023, 20:29
Hi!

Also wenn da immer noch Interesse besteht, zeig ich euch ein paar pics.
Die Lautsprecher standen jahrelang in der Garage und als Corona-Projekt hatte ich sie entstaubt, Elektronik erneuert, in neuem Raum aufgestellt und natürlich neu abgestimmt.

So sah das dann zunächst aus:
20210405_190301
US
Inventar
#27 erstellt: 03. Mrz 2023, 20:41
Dann hat es mich wieder gepackt und diverse Konfigurationen wurden durchgespielt. Heutige Messoftware ist schon prima

Eine neue Oberfräse musste ausprobiert werden und so hab ich vier Subwoofer gebastelt mit Wavecor SW223bd01:
20210506_162444_ji

20210428_215323_ji

P5132928_ji_jiw

P5132929_ji_ji_jiw
Am Ende hab ich die schicken Subs doch hinterm Vorhang versteckt.
Und schwupp wars ein Vierweger mit Single Bass Array
20210528_231430-01


[Beitrag von US am 03. Mrz 2023, 21:10 bearbeitet]
US
Inventar
#28 erstellt: 03. Mrz 2023, 20:45
Neue Treiber hab ich durchgespielt.
Die zwei 8"er mussten nun ja keinen Tiefbass mehr bringen. So reicht einer und die kleine Morel Mitteltonkalotte konnte auch entlastet werden und durfte dann von 800Hz bis 3300Hz spielen.

20210709_134041
US
Inventar
#29 erstellt: 03. Mrz 2023, 20:53
Damit war aber auch der Weg frei für eine ganz konventionelle Bestückung.
1" SB Acoustics Alu- Hochtöner
4" Kartesian Papp-Mitteltöner
und einen 8" von Faital Pro als TMT.

Am besten haben sich die Trennfrequenzen ergeben zu:
100Hz/ 400Hz/ 2000Hz

Eine komplette Ansicht hab ich von der Konfiguration gar nicht.
Ihr erkennt HT/MT. Hochtöner ausgefräst so dass der Abstand reduziert und die vertikale Abstarhlung vernünftig ohne Nebenkeulen wird.
20210819_103517_jiw
US
Inventar
#30 erstellt: 03. Mrz 2023, 20:59
Dann hab ich noch etwas mit einem sehr elaborierten Koax gespielt.
20211018_180934_ji_jiw

Es handelt sich um einen KEF Uni-Q Koax SP1753.
Das ist schon eine sehr durchdachte Konstruktion und hat sich hervorragend gemessen.

Tja, aber er hat mir nicht so gut gefallen wie die klassische Kombi.
Man bekommt eine Directivity ohne Sprungstellen, aber leider auch abfallend.

Im unteren Bild sieht man übrigens auch den Faital Pro

20211105_170441_jiw

20211107_141007_ji


[Beitrag von US am 03. Mrz 2023, 21:01 bearbeitet]
US
Inventar
#31 erstellt: 03. Mrz 2023, 21:08
Zuletzt hab ich mich an einen Mitteltoncardioiden gewagt:

20211212_170438

Damt bekommt man die Directivity noch etwas besser hin zw. 500Hz und 1kHz. Und vor allem ein kleines Gehäuse um den Preis von Wirkungsgrad.
Die Konstruktion ist im Prinzip eine Lebkässemmel mit Fließwiderstand zwischen den Buns. Die Fließwiderstand fehlt im Bild.

Am Ende hab ich wieder auf ganz konventionell in der Flachbox umgebaut mit den Faital Pro/ Kartesian/ SB.

Man muß dazusagen, dass der Hörabstand nur ca. 1,8m beträgt und der Raum sehr gut absorbiert. Konzepte mit Waveguide - auch der KEF Koax ist ein verwaveguidetes Konzept - liefern mir da etwas zu wenig Hochtonenergie.


[Beitrag von US am 03. Mrz 2023, 21:09 bearbeitet]
US
Inventar
#32 erstellt: 03. Mrz 2023, 21:24
...und noch die 4-Weg-Elektronik.
Zum Monacor DSM 48-Lan kann ich fast nur gutes sagen.
Er benötigt leider einen Digitalkonverter um Spannungsniveaus an Consumer-Geräte wie den Bluesound anzupassen. Hab einen Mutec MC11+ genommen, der leider nicht ganz günstig ist.

20210529_101936
BjoernMZ
Inventar
#33 erstellt: 04. Mrz 2023, 13:23
Hier schau ich immer gerne rein..
Mir gefällt das Halbraum Konzept, bzw die Geometrie der Gehäuse...
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