Erstversuch: Eigenbau sehr leise

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joe8353
Neuling
#1 erstellt: 13. Jan 2023, 16:08
Hallo zusammen,

mein Name ist Gerhard, ich komme aus der Ingolstädter Ecke und habe mich an einem Eigenbauprojekt versucht. Es ist eine Abwandlung der Silenos (K&T 01/19) mit höherem WAF (wife acceptance factor) für das Gehäuse. Bild siehe weiter unten.

Ich bin diese Woche mit dem Zusammenbau fertig geworden, und hab mal probegehört. Das erste was mir aufgefallen ist: die Boxen sind deutlich leiser als meine alten, günstigen (Typ muss ich nachreichen, sollte aber ein 4Ohm Lautsprecher sein, wie die Silenos auch).
Ich hatte die neuen Boxen am Ausgang A und die alten am Ausgang B und hab hin und her geschaltet, um den Klang direkt zu vergleichen. Dadurch ist der Pegelunterschied direkt aufgefallen. Ein für die neuen ("Silenos_mod") vernünftiger Pegel führte zu einem Schockerlebnis beim Umschalten auf die "alten".

Nun meine Frage ans geneigte Publikum: woran liegt das? Hab ich einen dummen Anfängerfehler gemacht? Verpolt? Vertauscht? Falsch gemacht?
Beim Gehäuse sind die Volumen zum "Original Silenos" gleich geblieben, ca. 58l für den TT, 2,7 l für den MT und für den HT 1,1l.
Dämmwolle liegt bis Unterkante Bassreflexrohre und direkt hinter dem TT über ca. die halbe Tiefe des TT-Gehäuses.
Der MT Raum ist nahezu vollständig ausgefüllt mit Dämmmaterial (wie bei den original Silenos beschrieben).
Die Frequenzweichen sind selbst gelötet auf der mitgelieferten Platine, und mehrfach gegen die (bebilderte) Anleitung verglichen. Alle Bauteile an Ort und Stelle, bei den drei spannenden Kondensatoren stimmt die Einbaurichtung. Die Verkabelung intern ist mit 1,5mm2 Leitungen ausgeführt und mit Knoten als Zugentlastung an den Gehäusedurchführungen versehen.(Kann das eine Rolle spielen?)

Kurze Messung mit einem Handy ergab einen Pegelunterschied "alt zu neu"von ca. 5dB (die Messung ist wahrscheinlich Mist, soll aber als erste grobe Hausnummer helfen den Unterschied zu verstehen).

Ich betreibe die LS an einem Yamaha Stereo Verstärker R-N803D der vielleicht ein oder eineinhalb Jahre alt ist. Im Datenblatt gibts eine Angabe zu "Hohe dynamische Ausgangsleistung / Kanal (8/6/4/2Ohm)" : 140/170/220/290W und eine Angabe zu maximaler Ausgangsleistung (4Ohm, 1kHz, 0,7%THD, for Europe) 160W +160W.

Danke für Eure Unterstützung
Gerhard

PS: wenn der Beitrag in der falschen Rubrik ist, bitte ich um Hinweis bzw. ums verschieben, danke.
Silenos_mod


[Beitrag von joe8353 am 13. Jan 2023, 16:09 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#2 erstellt: 13. Jan 2023, 16:43
servus,
die silenos hat einen wirkungsgrad von ~88db (2,83V/db) => um welche LS handelt es sich bei deinen alten LS?
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 13. Jan 2023, 17:04
Hi,

wenn man sich zu Silenos informiert kommt zuerst:

Ein Ausschnitt aus dem Klang+Ton Hörtest
... "Zunächst fällt auf, dass die Silenos deutlich lauter ist als so ziemlich alles, was ich in letzter Zeit an unsere derzeitige "Abhöre" in Gestalt einer Accuphase-Verstärkerkombi gestöpselt habe: Ich muss deutlich weniger weit aufdrehen als sonst ...

Das wäre genau gegensätzlich zu deiner Erfahrung.
Deshalb hängt jetzt -- bevor mit Messungen Fehlersuche los geht -- alles an der Identifkation
... meine alten, günstigen (Typ muss ich nachreichen, sollte aber ein 4Ohm Lautsprecher sein ...

5 dB sind schon wesentlich.
Im Zweifelsfall mit Bildern oder link.

Gruss,
Michael


-------------------------
btw:

... bei den drei spannenden Kondensatoren stimmt die Einbaurichtung ...

Audiosignale sind Wechselspannung (AC), daher darf es bei Bauteilen keine Polung /Signalrichtung geben, d.h. Elkos müssen Bi- oder Non-Polar (BP /NP) sein
(zeig mal einen der Kondensatoren)


[Beitrag von ehemals_Mwf am 13. Jan 2023, 17:12 bearbeitet]
Stefan@Audio
Stammgast
#4 erstellt: 13. Jan 2023, 17:11
Hallo nach Ingolstadt,

Für einen ersten Versuch sieht es schon mal Top aus…

Der Unterschied in den Lautstärken könnte wirklich nur an den unterschiedlichen Wirkungsgraden liegen.

Wenn die neuen LS 4Öhmer sind, dann hast ja nur noch 85dB, dass ist nicht besonders gut aber auch nicht selten bei HiFi anzutreffen… (meine haben auch nicht mehr)

Hast du jetzt zB Canton oder Quadral (gibts/gab es ja ohne Ende bei euch im Saturn), da sind Wirkungsgrade von 90dB nichts ungewöhnliches .
Schon hättest 5 dB am Papier bereits geklärt…

Deswegen die wichtige Frage, um welchen Lautsprecher es sich bei deinen alten handelt…
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 13. Jan 2023, 17:21

Stefan@Audio (Beitrag #4) schrieb:
... Hast du jetzt zB Canton oder Quadral (gibts/gab es ja ohne Ende bei euch im Saturn), da sind Wirkungsgrade von 90dB nichts ungewöhnliches …

Aber auch das sind Werbe-optimierte Angaben (4/8 Ohm bzw. Freifeld/Halbfeld).
5 dB bei gleicher Impedanz sind schon ein wesentlicher Unterschied, der normalerweise mit sehr großen Differenzen in Tiefbasswiedergabe und/oder Gehäusevolumen einhergeht.

88 bzw. real 85 dB/W/1m sind heutzutage (kompakte Gehäuse, Verstärkerleistung kein Problem) für Home-Anwendung schon nahe dem oberen Ende (lediglich Klipsch kommt mit einigen Modellen noch in die Gegend von 90 dB).


[Beitrag von ehemals_Mwf am 13. Jan 2023, 17:26 bearbeitet]
Stefan@Audio
Stammgast
#6 erstellt: 13. Jan 2023, 17:28
Eben, wenn der Eigenbau 85dB hat und zB Canton sogar über 90dB und beide eben 4 Öhmer sind, hat man auf dem Papier schon einen deutlichen Unterschied.
Es würde sich eben dadurch theoretisch erklären, unabhängig was da bei den Werten jetzt wieder geschwurbelt sein soll…

Also lieber „Schanzer“, auf gehts… welchen Lautsprecher hast denn noch 😉
d-ybom
Stammgast
#7 erstellt: 13. Jan 2023, 17:37
Lautstärke ist nicht alles. Wenn sich die Neuen gut anhören ist doch alles ok.

Evtl mit kleiner Batterie testen ob die Polarität stimmt.
Evtl mit REW alte links, rechts und neue links, rechts alle einzeln messen und vergleichen.
joe8353
Neuling
#8 erstellt: 13. Jan 2023, 18:03
Nachtrag: Meine alten LS (also das eine von den beiden alten Paaren mit dem ich verglichen habe) sind JBL MX 1000.
IMG20230113155406

Und ein Paar Canton Karat 30 hab ich auch noch, aber noch nicht verglichen. Die JBL und die Canton waren bis dato parallel im Einsatz und waren ziemlich gleich laut, konnte ich auch gut parallel hören.


[Beitrag von joe8353 am 13. Jan 2023, 18:09 bearbeitet]
Stefan@Audio
Stammgast
#9 erstellt: 13. Jan 2023, 18:39
JBL haben normal auch eher gute „Wirkungsgrade“…
Im Netz steht für deine JBL 92 dB bei 4 Ohm.

Für die Canton steht 92,2 dB im Netz, aber nichts genaueres zu dem Wert.

Also ich denke mal, da ist nix defekt oder falsch…
joe8353
Neuling
#10 erstellt: 17. Jan 2023, 01:52
Hi,

tut mir leid dass ich erst jetzt zum schreiben komme, bin mit Job und Renovierung völlig Land unter

vielen Dank für Euer Feedback. Wenn sich der Lautstärkeunterschied so leicht erklären lässt freu ich mich

Evtl mit kleiner Batterie testen ob die Polarität stimmt.
Evtl mit REW alte links, rechts und neue links, rechts alle einzeln messen und vergleichen.

Das hab ich nicht verstanden. Batterie (welche?) an den LA anschliessen und die Auslenkung der Membranen beobachten versteh ich Aber der zweite Satz sind lauter böhmische Dörfer für mich...
Polarität hatte mein Verstärker übrigens schon per Mikrofon rausgefunden (war im Erstversuch natürlich "falsch" angeschlossen, mittlerweile korrigiert).

Wenns euch Freude macht, kann ich gern ein paar Bilder vom Bau und aus dem CAD hier einstellen, auch ein Bild der Frequenzweiche liegt vor (wegen der Kondensator-Polarität).

Nachtrag zum WAF (ist der Begriff WAF eigentlich übergriffig? Frauenfeindlich? Herabwüdigend? Bin da in eine spannende Debatte reingestolpert, mich würde euer Bild interessieren):
Wahrscheinlich muss eine Bespannung vor die Chassis... Mein audiophiler Kumpel hat das kommentiert mit der Frage, ob es denn auch einen Vorhang vor der Waschmaschine gäbe

Gerhard
herr_der_ringe
Inventar
#11 erstellt: 17. Jan 2023, 10:47

Mein audiophiler Kumpel hat das kommentiert mit der Frage, ob es denn auch einen Vorhang vor der Waschmaschine gäbe

nein: so etwas ist nur erforderlich, wenn der klang ansonsten nicht ausgewogen bzw. unzulänglich wäre
d-ybom
Stammgast
#12 erstellt: 17. Jan 2023, 10:53
Mit Batterie (zB 1,5 V) hatte ich das mit +/- und Auslenkung der Membrane gemeint.

Mit REW kann man die einzelnen Chassis und Lautsprecher in allen Frequenzen messen und vergleichen.
Dann siehst Du auch den genauen Unterschied.
REW ist kostenlos. Für deinen Zweck genügt ein einfaches Mikrofon oder notfalls das interne von Notebook.
https://www.roomeqwizard.com/

ich sehe darin nichts frauenfeindliches oder herabwürdigendes
WAF Womens Acceptance Factor
https://acronyms.thefreedictionary.com/WAF


[Beitrag von d-ybom am 17. Jan 2023, 10:55 bearbeitet]
MBU
Inventar
#13 erstellt: 17. Jan 2023, 17:36
Hier findest du eine Installationsanleitung und Empfehlungen für USB-Mikrofone. Diese bezieht sich zwar nicht auf die aktuellste REW-Version, aber in der Grundbedienung stimmt es noch.



joe8353 (Beitrag #10) schrieb:
Nachtrag zum WAF (ist der Begriff WAF eigentlich übergriffig? Frauenfeindlich? Herabwüdigend?


Wife acceptance factor ist nicht übergriffig sondern zur Wahrung des häuslichen Friedens enorm wichtig!

Wenn Feminismus und Wokismus so weitergehen hat sich das Thema aber bald erledigt, weil es sich dann kein Mann mehr antun wird zu heiraten. Meine Frau hatte vor 34 Jahren neben mir auch meine damaligen großen Standboxen "geheiratet" und wenn sie auf die Idee gekommen wäre mir diese zu "verbieten" (So eine Ehefrau haben wir in der Bekanntschaft), dann wären wir nicht verheiratet.


[Beitrag von MBU am 17. Jan 2023, 17:49 bearbeitet]
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