Pizeolautsprecher Vor- und Nachteile

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Jens-
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 23. Jul 2005, 16:24
Hallo,

In einigen Lautsprecherboxen (meist billigen, preiswerten) werden Pizeolautsprecher mit Hornvorsatz eingesetzt.

Wie sind diese Piezeolautsprecher (meist Hochtöner, Mittelton) zu bewerten? Welche Vorteile / Nachteile, Auflösungsverhalten ist den LS zuzuschreiben?

Können diese Piezeolautsprecher höchste Wiedergabequalität erreichen?

Schreibt doch mal Euere Erfahrungen und Berichte.

Jens


[Beitrag von Jens- am 23. Jul 2005, 16:38 bearbeitet]
dafreak
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 23. Jul 2005, 16:29
Piezo hörn sich schlecht an, haben keinen Magneten oder Schwingspule und sind nur dazu ausgerichtet möglichst hohe Lautstärken zu erzeugen und günstig zu sein...

MFG
bolandi
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 23. Jul 2005, 16:39
Hallöchen,

wirklich hifidel oder gar highendig werden Piezos nie klingen, als hochgetrennten Hochtöner für Partyzwecke sind sie aber nutzbar, wenn das Budget sehr klein ist, man sollte ihnen aber immer eine Frequenzweiche vorschalten (zumeist werden sie völlig ohne Weiche verbaut, dadurch klingen sie sehr viel schlechter als notwendig, vor allem die Verzerungen steigen exponentiell an...). Allerdings gibt´s für nur wenige Euros mehr schon richtig ordentliche kleine Hochtonhörner konventioneller Bauart, die nur Vorteile haben...
als Miteltöner sind Piezos völlig unbrauchbar, die sogenannten Teile sind ihren Namen wirklich nicht wert...

ciao, günther
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#4 erstellt: 23. Jul 2005, 19:04
In einer der letzten K&T oder HH stand dass Piezo-Lautsprecher gar nicht mal so schlechte sein "können", sie aber meisten darunter leiden dass es billig zusammengeschusterte Machwerke sind.

Gruß
Cpt.
Tom_am_See
Stammgast
#5 erstellt: 25. Jul 2005, 11:14
Wo das Thema gerade dran ist,
wie beschalltet man so 'nen Piezo denn eigentlich richtig?

Da der keine Schwingspule sondern einen Kristall als Antrieb hat, wird der Schaltungsaufbau wohl anders aussehen.

Grüße

Thomas
geist4711
Inventar
#6 erstellt: 25. Jul 2005, 12:00
wird nicht anders verschaltet wie ein normaler lautsprecher auch.
einige setzen zum schutz des piezos einen kleinen condensator davor, praktisch eine 6db-weiche.
mfg
robert
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 25. Jul 2005, 12:26
Ein Kristall, an welchen eine Spannung angelegt wird, verbiegt sich. Und zwar in einem festen Verhältnis von mm pro Volt. Das bedeutet, dass die Membranauslenkung, ganz im Gegensatz zu einem normalen Lautsprecher nicht frequenzabhängig ist (normaler Hochtöner lenkt kaum as, Tieftöner schon). Daher ist die Höhenwiedergabe stark, auch bei miserablen Konstruktionen und daher kann man diese Dinger auch als kapazitive Wandler bezeichnen (mit dem Ohmmeter ist nichts zu messen).
Dies hat zur Folge, dass sie in sich schon die 6dB-Funktion tragen. Man kann sie also ohne Weiche betreiben.

Da sie keine normale Lautsprecher-Impedanz besitzen, darf man sie NICHT anstelle eines normalen Hochtöners an einer 12 oder 18dB-Weiche anschliessen. Die Weiche kann nämlich erstens ohne 8 Ohm-Last (Serieschwingkreis) für den Verstärker einen Kurzschluss darstellen. Zweitens ergibt sich innerhalb der Weiche eine Spannungsüberhöhung im Verhältnis der Kreisgüte, die die Weiche und den Piezo zerstört.

Optimal ist, einen Folienkondensator von etwa 3,3 Mikrofarad in Serie mit dem Piezo zu schalten und diesem (Piezo) einen Widerstand von etwa 22 Ohm und 5W parallel zu schalten. So bekommt man eine zusätzliche 6dB-Funktion und schützt damit den Piezo zusätzlich.

NUR einen Kondensator in Reihe zu schalten nützt nichts, weil man damit (zusammen mit der Kapazität des Piezo) einen kapazitiven Spannungsteiler baut, der letztlich den Pegel aller Frequenzen absenkt.
Tom_am_See
Stammgast
#8 erstellt: 25. Jul 2005, 13:59
Also auf keinen Fall eine Spule, wie bei 'ner 12dB Weiche, parallel zum Piezo, wenn ich das richtig verstanden habe?!? Stattdessen R=22Ohm/5W parallel...
Danke schön, da werde ich mich doch noch mal an den alten Piezzos versuchen...

Grüße

Thomas
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 25. Jul 2005, 14:56
Jawohl, richtig.
Wenn nämlich ein Kondensator und eine Spule in Reihe geschaltet werden (Serieschwingkreis), auch wenn noch ein kleiner Kondensator parallel zur Spule liegen würde (der Piezo), bildet sich das beschriebene Problem.
tiki
Inventar
#10 erstellt: 25. Jul 2005, 15:22

Ein Kristall, an welchen eine Spannung angelegt wird, verbiegt sich. Und zwar in einem festen Verhältnis von mm pro Volt.

Korrekter: Ein Kristall, welcher den inversen piezoelektrischen Effekt aufweist, verformt sich...
Leider ist der Effekt, wie so vieles in der Natur, nicht so ganz linear, hat eine Hysterese, unterliegt der Alterung und diversen Umwelteinflüssen.
Bei den interessanten Frequenzbereichen und Aussteuerungen kann man diese jedoch nahezu bedenkenlos vernachlässigen.
Gruß, Timo
Cyburgs
Stammgast
#11 erstellt: 25. Jul 2005, 15:33
Ich möchte einmal was echt Ketzerisches hier laut denken: Ein Piezotreiber, parallel ein 8 Ohm Widerstand und aktiv entzerrt müßte doch ein Highend-Hochdöner sondersgleichen sein. Keine beweglichen Teile, kaum mechanische Verluste usw.
Ein schönes, gedrehtes Holzhorn davor, und fertig ist der Plasmatreiberschreck.

Hehe. Vielleicht ist das auch Blödsinn.

Schöne Grüße, Berndt
richi44
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 25. Jul 2005, 16:12
Ich wüsste nicht, wie der Piezo ohne mechanische Bewegung Töne von sich geben sollte.

Im Ernst, im Piezo wird eine sch... Papiermembran durch den Kristall meist über ein kleines Stäbchen bewegt. Die Membran wird demnach an einem Punkt angeregt, im Gegensatz zu einer Schwingspule. Da sind Teilschwingungen eigentlich schon vorprogrammiert. Und auch der dabei entstehende Klirr ist nicht ohne.
Nur, weil eigentlich die Wiedergabe mit 6dB/Oktave ansteigt, bekommt man eine einigermassen brauchbare Höhenwiedergabe.

Wenn schon, müsste der Kristall die Luft direkt antreiben. Nur funktioniert das nicht mit genügendem Schalldruck. Ausserdem wären solche Konstruktionen mechanisch sehr empfindlich.

Es gab vor 50 Jahren Kristallmikrofone auf der gleichen Basis wie heute die Hochtöner. Und die taugten nichts. Besser waren sogenannte Klangzellen-Mikrofone, bei welchen die Kristalle ohne Membran arbeiteten, also mein Hochtöner-Vorschlag. Nur war die mechanische Störanfälligkeit sehr hoch, die elektrischen Daten nicht unproblematisch und der Preis im Verhältnis zum erreichten Ergebnis zu hoch.

Wer echt die Qualität eines Piezo als genügend erachtet, bekommt für wenig mehr einen richtigen, brauchbaren Hochtöner, zumindest im Hifi-Bereich.

Im PA-Bereich sind die Dinger darum beliebt, weil keine Weichen nötig sind (Widerstand, Kondensator, das wars) und weil sie so teuer wie gut sind. Das reicht.
DJ_Zsulu
Neuling
#13 erstellt: 26. Jul 2005, 15:37
Hallo erstmal,

bei mir werden keine Piezos verbaut, dass einzigste was die Dinger machen, ist Krach . Auch eine PA Anlage kann einen guten Klang haben, ist alles ne Preisfrage. Ich zb. verbaue fast nur den JBL 2405 Schlitzstrahler , laufen bei mir im Home und im PA bereich als Superhochtöner. Habe kaum was besseres in diesen Bereich gehört. Ist natürlich auch nicht billig, aber ein guter Speaker kostet nun mal gutes Geld.

Mfg

DJ Zsulu
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