Neue Weiche für Tannoy DC3000 (Schaltplan? Bauteile?)

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BBC1
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Jul 2006, 19:45
Hallo,

eigentlich hatte ich meine guten alten Tannoy DC3000er auf den Gebrauchtmarkt werfen wollen, um mit ein Pärchen Piega C3 zuzulegen, dann aber ist mir ein sensationell günstiger ASR Emitter 1.3 HD mit Akkunetzteil dazwischen gekommen, der einfach super mit den Tannoys klingt. Jetzt habe ich mal nachgesehen, wie die Weiche der Tannoys ausschaut; das Ergebnis : superbillig. Elkos und Spulen mit dünnem Draht, das ganze findet Platz auf der Rückseite des 10cmx10cm Anschlussterminals! Da müsste einiger Spielraum für Verbesserungen sein.
Meine Fragen:
1. Hat jemand einen Schaltplan für die Tannoy DC3000 ?
2. Was für Bauteile würdet Ihr mir emfehlen ?
3. Wie stelle ich ggf den Wert der Spulen fest?

Grüsse,
Stefan

P.S.: Habe übrigens eine Neukomm Vor-End Kombi über, für Piega-Besitzer sehr interessant. Bei Interesse bitte melden.
ad2006
Inventar
#2 erstellt: 10. Jul 2006, 23:44
Die DC 3000 hatte ich auch. 1989 gekauft. Ziemlich das erste Modell das es überhaupt in Deutschland gab.
Die Serie war Series `90.
Die Frequenzweichenbauteile kann man messen. Einzeln zerlegt. Dann würde ich alles durch gute aber nicht abgehobene Teile ersetzen mit gleichen Werten.
Dem Bass der DC 3000 würde ich etwas mehr Kontrolle zukommen lassen. Also evtl. je nach Raum durch etwas geänderte Spulen mit evtl. höherem Wiederstand versehen.
Hersteller wie Mundorf bauen gute und nicht einmal teure Bauteile.
Bei den Spulen würde ich Luftspulen mit 1,4 bis 2 oder gar 3 mm nehmen. (für den TT der als Sub läuft bis ca 200HZ war es in der DC 3000) und der Coax würde ich dann evtl. schon mit besseren Spulen und Kondensatoren rangehen. Das hört man! Also vielleicht eine Tritec Sule und MKP (Supreme) Kondensatoren. Keine Elkos!!!!
Der Fuss der Tannoy mit Sand füllen und auf Spikes stellen. Dürfte ja schon bestimmt der Fall sein.
Das lohnt sich bestimmt. Die Membranen der DC 3000 sind ja aus PP und die Sicken aus Gummi. Da dürfte bei Pflege so schnell nix dran kommen.

Weichenbauteile findest Du zum Beispiel bei Lautsprechershop.de (Strassacker).
Aber vorher ausbauen/löten und messen!
Wenn Du die Werte hast, dann kannst Du ja mit diesen direkt Strassacker anfragen und um Hilfe bitten.
Eventuelle Klangwünsche direkt berücksichtigen.
Eine Komplette Messung und Neuaufbau der Weiche machen die bestimmt auch!
Radiologe
Inventar
#3 erstellt: 11. Jul 2006, 01:07
Hallo,
die Tannoy Leute werden sich bei der Dimensionierung der Weichenbauteile eventuell was gedacht haben.Hast Du dir das schon mal überlegt?Es gibt meiner Meinung nach keine wirklich schlechten Weichenbauteile,sondern nur falsch eingesetzte.Eine dickere Weichenspule in serie zum Bass(=weniger Widerstand)kann das Tieftönverhalten auch im negativen beeinflussen.Genau so verhält sich das auch bei einer eventuellen Parallelspule zum Hochtöner.

Eine neue Weiche entwickeln lassen von jemanden der ein subjektiv anderes hörempfinden hat würde ich nicht empfehlen.Würde da eher zu einem Händler in der nähe gehen und fragen ob er dir eventuell ein paar Bauteile aus Werkstattbedarf leihweise anbieten kann.Mit Krokoklemmen zum testen der verschiedenen Werte brauchen die Bauteile nicht verlötet zu werden.Eventuell haben die auch ein Messgerät um Induktivitäten zu messen.

MfG Markus
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 11. Jul 2006, 08:44
Da kann ich Radiologe nur unterstützen.
Mach Dir mal die Mühe und simuliere mit BassCAD eine Box. Da kannst Du noch zusätzlich einen Widerstand einfügen. Und schon sieht die Kurve im Bass ganz anders aus. Wenn Du also Spulen mit weniger oder mehr Drahtwiderstand einfügst, so verändert sich die Abstimmung und damit der Klang deutlich.
Und stell Dir vor, Du baust eine Box und da ist der Hochtöner 2dB zu laut. Was machst Du? Du fügst eine Dämpfung aus Widerständen in die Weiche. Diese Dämpfung ist um einiges höher als die, welche durch den nicht idealen Elko im Hochtonzweig entsteht. Und wer weiss, ob diese nicht ideale Eigenschaft bereits berücksichtigt wurde.
Wenn die Box jetzt gut abgestimmt ist, so kannst Du sie nicht verbessern, sondern nur anders, und damit schlechter, abstimmen. Und dass sie gut abgestimmt ist (kommt auf die Serie an, ich habe die DC 3000 mit alufarbenem Horneinsatz, die ist deutlich besser als die 2. Generation mit gelbem Einsatz), ist für mich der Grund, dass ich mich noch nicht von ihr getrennt habe.
BBC1
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 11. Jul 2006, 20:31
Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich hatte mir das eigentlich so ähnlich wie ad2006 gedacht, bin aber durch radiologe und richi44 doch ins Grübeln gebracht worden, ob und wenn ja, was zu ändern ist.
Natürlich hat sich Tannoy was bei der Weiche gedacht und es ist ja auch ein sehr guter Lautsprecher dabei herausgekommen. Sonst hätte ich die den Teilen nicht so lange (seit `94) die Treue gehalten. (Neu im Geschäft als Auslaufmodell für DM 2400.- gekauft OVP war glaube ich DM 4000.-?). Meine Elektronik wechselt hingegen ständig - dank Ebay öfter mal was neues. Aber natürlich hat man bei Tannoy auch die Kosten im Blick gehabt bei der Entwicklung und mit eher günstigen (mein Auge sagt mir sogar "billigen") Teilen entwickelt. Ist dieses verschwendete Klangpotential wirklich nicht mehr nachträglich herauszuholen?
Selbst der eklige Elko muss bleiben? Und die fipsigen Spulen müssen auch bleiben, dürfen nicht gegen schöne grosse Luftteile getauscht werden, auch wenn ich den Wiederstand kompensieren würde? Warum noch einen Gedanken an Kabel verschwenden, wenn das Signal anschliessend durch 100 Meter minderwertige Spule läuft?

@richi44
(Ich habe übrigens auch die mit alufarbenem Horneinsatz.) Welche Elektonik und Kabel sind bei Dir zusammen mit den Tannoys im Einsatz? Schon mal mit Emitter gehört? Schaltplan für die weiche hast Du nicht zufällig? Hast Du noch alte Testbericht von den DC3000? Würde mich ech mal interessieren, wie die so beschrieben wurden.

Gruss und Dank,
Stefan
ad2006
Inventar
#6 erstellt: 11. Jul 2006, 23:42
"...die DC 3000 geht ab wie die Feuerwehr... schon mit kleinen Verstärkern...." oder sowas haben die von Image-Hifi glaube ich damals geschrieben.
Dem war auch nichts hinzuzufügen.
Aber ich muss ganz Ehrlich sagen das mir die NFM 8 etc. also mit 1 Chasis besser gefallen haben.
Ganz einfach weil mein Raum zu klein war für die 3000er (ich hatte sie auch 10 Jahre!)

Ich würde das mit der Weiche machen.
Ist doch Hobby! :-)
Das ganze anfangs extern gestalten und alle Bauteile mit Listerklemmen und Kabel verschrauben. Erst wenn die entgültige Weiche feststeht wird gelötet und sie in den Innenraum zurückgebracht...
Die "Subweiche" sollte schnell gemacht sein. Aber das wird schon teuer... Die Spule bei der Trennfreuenz etc. kostet schon Geld.
Die Trennung vom Koax wird dann mit mehr Versuchen und Bauteilen zu Buche schlagen...
Ich denke das man durch Versuche da mehr rausholen kann als aus der orginal Weiche, zudem die Bauteile auch schon 15 Jahre haben!

Die DC 3000 hat auch DM 3000 gekostet.
Die DC 3000 kenne ich nur mit Alufarbenem Horn.
Ein goldfarbenes hatten die sechseckigen "Nachfolger" und die späteren Modelle.
Die Hörner wurden m.E. nach immer mehr gezähmt und Richtung "Hifi" abgestimmt.
Die DC 3000 klingt noch etwas harsch.
Aber sie hat was!
Neue Tannoys kann man kaum noch unter der Prestige Serie kaufen.
Wenn ich den zusätzlichen Hochtöner der aktuellen Serien sehe, wird es mir übel.
Das dies nicht funktionieren kann, bzw. die Vorteile des Koax zunichte macht, untermauerte ein Hörtest mit den aktuellen Modellen.
Für eine Tannoy Prestige zahlt man dann doch sehr viel Geld, das aber sehr gut angelegt ist....


[Beitrag von ad2006 am 11. Jul 2006, 23:48 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 12. Jul 2006, 14:04
Ich habe früher für eine Schweizer Zeitschrift vor allem Lautsprecher getestet.

Meine DC3000 habe ich an einer Ausstellung das erste Mal gehört und mich dafür entschieden, weil ich Tannoy sowohl aus dem Hifisektor als auch vom Studiobetrieb her kannte.
Den Test für die Zeitschrift habe ich dann allerdings nicht mehr durchgeführt, weil ich aus Zeitmangel meine Mitarbeit bereits beendet hatte. Ich habe die Redakteue aber auf die 3000 hingewiesen.

Etwa 6 Monate später wurde ein Test durchgeführt, allerdings mit nicht sonderlich guten Resultaten. Auf Nachfrage wurde bestätigt, dass es sich um die neue Serie mit dem "goldenen" Horn handelte.
Studiotests haben damals ebenfalls ergeben, dass bei den Monitoren die ursprüngliche (silberne) Serie wesentlich besser abgeschnitten hat.

Es ist also jetzt die Frage, was damals verändert wurde, denn an der Farbe kanns ja nicht liegen.

Und damit stellt sich die Frage, ob durch bessere Bauteile in der Weiche der Klang der ursprünglichen DC3000 wieder erreicht wird oder wo die Unterschiede liegen.

Um Dir nun konkret zu raten müsste man wissen, welche Serie Du besitzt. Ist es die silberne (wurde nur etwa 2 Jahre am Anfang gebaut), lohnt sich ein Umbau nicht, weil Du nichts verbessern kannst.
Ist es die goldene, weiss ich nicht, was ausser dem Klang anders ist. Und vor allem nicht, was da wie zu verbessern wäre.
ad2006
Inventar
#8 erstellt: 12. Jul 2006, 23:37
Ich denke schon das man die DC 3000 verbessern kann.
Sie war nicht Perfekt!
Auch abgesehen vom Horn.
Das Horn hat eine ganz andere Geometrie wenn man vorne reinschaut als das alte, silberne.
Da kann also alles anderst sein. Auch die Weichenabstimmung.
Die silberne klingt viel eher nach Horn.
Mich hat bei der DC 3000 immer der untere Bass gestört.
Es ergab nie so ein rundes Klangbild wie die Tannoys mit 1 Koax und sonst nix.
Auch die Basskontrolle war nicht zufriedenstellend für mich. Und wirkte etwas lansam. Im Vergleich zu den Prestiges...

Ich ermutige Ihn die Weiche mal zu überarbeiten...!
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 13. Jul 2006, 08:57
Um es nochmals zu wiederholen, es gab die DC3000 mit den genau gleichen Chassis und dem genau gleichen Horneinsatz, nur war der silberfarbig. Von der Form und Konstruktion her sind diese ältere Ausführung und jene mit dem "Goldhorn" identisch. Beide haben nichts mit den früheren Koaxsystemen gemeinsam.
Aber es gibt klangliche Unterschiede, die ganz klar zu Gunsten der ersten DC3000-Serie sprechen.
Nun müsste man Deine Weiche und meine Weiche aufzeichnen und ausmessen. Möglicherweise würden wir da mal teilweise fündig. Aber ganz wird es nicht reichen.
Ich habe in eine meiner Boxen nämlich mal das goldene Chassis montiert und einen anderen Klang erlebt. Ich vermute stark, dass nicht nur das Horn anders ist (auch wenn es bis auf die Farbe gleich aussieht), sondern dass auch die Form der Alu-Kalotte im Hochtöner verändert wurde. Und das hat bei einem Horn extremen Einfluss auf den Klang. Bei meinem Horn ist ein leicht abgesenkter Höhenbereich zwischen 10 und 18kHz festzustellen, so minus 2dB, mit anschliessendem Anstieg bis 25kHz mit +4dB. Und das ist beim Goldding anders.
Wie gesagt, das hat gar nichts mit den ganz alten Tannoys zu tun.

So sieht das Ur-Ding aus.
BestVintageAudio
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 08. Jan 2007, 02:10
@ richi44

Hallo,

googlen hat mich auf diesen Thread gelockt.

Ich habe mich vor gut 20 Jahren zu einem LS- Selbstbau aufgerafftund eine Konstruktion von Peter Gold gebaut. Aus seiner Feder stammt auch ein mir erinnerliches "Goldhorn". Da Du den Namen hier erwähnst, frage ich mich, ob Du (evtl. auch jemand Anderes) noch Informationen zu den "Gold-Produkten" besitzt.
Mein Selbstbau ist ein Hornlautsprecher mit angekoppelter TML, bestückt mit 2x 25 cm TT mit unterschiedlichen Trennfrequenzen, einem Konus-Mitteltöner und einem Druckkammer-HT. Der Wirkungsgrad ist enorm, die Maße leider auch (HxBxT: 140x34x52cm) .
Mitgeliefert wurden seinerzeit, neben dem "PG" -Logo auch Aufkleber mit dem Aufdruck "McEntire"

Ich würde mich freuen, wenn jemand helfen könnte.

Gruß
Rüdiger

www.bestvintageaudio
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 08. Jan 2007, 10:07
Gold in Deinem Sinne ist ein Fabrikat, in meinem Sinne die Farbe des Horns, das Tannoy verbaut hat.
Irgendwie düster erinnere ich mich an die Gold-Produkte. Aber das ist wirklich in einer meiner letzten Hirnwindungen gelagert, und da ist ausser Spinnweben nicht mehr viel zu holen...
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