Welche Chassis mit zwei Schwingspulen kennt Ihr?

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cosmodog
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Jul 2006, 11:52
Hallo,

für ein zukünftiges Projekt möchte ich hier Info´s zu Doppelschwingspulen-Chassis (PA oder HiFi) sammeln. Vielleicht könnte man so eine Art Katalog anlegen.

Welche Modelle sind für Selbstbauer lieferbar, in welchem Preisrahmen bewegen sie sich?

Bis zu welcher Übernahmefrequenz lassen sie sich jeweils einsetzen? (Viele sind sicher Subwoofer-Chassis, aber es gibt auch Tiefmitteltöner mit zwei Spulen)

Ich lege drei vor:

Visaton GF200, 20er-TT, 109 Euro, einsetzbar bis 2kHz

Visaton GF250, 25er-TT, 150 Euro, einsetzbar bis 2kHz

Visaton AL200DV, 20er-TMT, 139 Euro, einsetzbar bis 3,5 kHz

Die Daten findet man bei visaton.de oder den einschlägigen Shops.

Wenn Ihr ein Modell besonders empfehlen könnt, teilt es hier bitte mit!

Gruß aus Söhlde

Andreas
cosmodog
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 17. Jul 2006, 12:18
Habe gerade noch was gefunden:

Monacor SPH 170TC, 17er TMT, bis 3kHz, 40 Euro
Monacor SPH 135TC, 13er TMT, bis 4kHz, 35 Euro

Suche weiter!!

Andreas
WilliWinzig
Stammgast
#3 erstellt: 17. Jul 2006, 12:25
Hallo Andreas!

Mehr Interesse dürftest Du verständlicherweise erreichen, wenn Du das Geheimnis der Zielsetzung Deiner Suche lüften würdest.

Gruß Michael
detegg
Inventar
#4 erstellt: 17. Jul 2006, 12:37
Moin Andreas,

die Doppelschwingspul-TMT kamen wohl Anfang der 80er in Mode. Habe hier ein Paar FOCAL 7N401DBE (168mm) aus dieser Zeit. Ergänzt werden sie durch eine 21er-AUDAX Kalotte - Trennfrequenz ca. 2000Hz.
Die 2.te Schwingspule wurde mit L=3,9mH beschaltet, somit machte der Treiber im unteren F-Bereich mehr Hub. Erstaunlich für ein 20L-BR-Gehäuse
Als weitere Anwendung kommt mir der passive Stereo-SUB hoch - halt einfach anzusteuern, von der (tiefen) Trennung aber nicht ohne ..

Was willst Du eigentlich machen?

Gruß
Detlef
Michith
Inventar
#5 erstellt: 17. Jul 2006, 12:51
Salü, da du nicht angibst, ob es sich dabei um aktuelle Chassis handeln muss, dachte ich, ich gebe etwas historischen Senf dazu

In den 80ger Jahren waren kleine 2,5 Wege Konstruktionen mit nem Doppelschwingspulenbass und ner Kalotte weit verbreitet. Ich habe damals einen Focal Bausatz mit Polypropylen 17ner Bass, nen Audax Bausatz mit 13er Bass und eine Regalbox mit DV13P von Visaton nachgebaut. Bei allen war die Beschaltung der Bässe folgendermassen: Im Tiefbass spielten beide Spulen parallel, eine wurde dann ziemlich tief, so bei 150Hz etwa steil abgekoppelt, den Mittelton übernahm dann die 2te Spule allein. Diese Abstimmung führte bei den Miniboxen zu einem erstaunlich voluminösen Klangbild.

Mich wunderts schon länger, dass sowas heute nicht mehr so gemacht wird, obwohl da schon Kandidaten für eine solche Box auf dem Markt wären

Gruss, Michi
detegg
Inventar
#6 erstellt: 17. Jul 2006, 13:15

Michith schrieb:
Diese Abstimmung führte bei den Miniboxen zu einem erstaunlich voluminösen Klangbild.

... sag´ ich doch!
Nur Pegel brachten die nicht allzuviel ...

Detlef
Michith
Inventar
#7 erstellt: 17. Jul 2006, 13:41
lol, hätte vielleicht mal die page refreshen sollen, bevor ich poste, dann hätte ich deinen Beitrag auch noch gesehen
detegg
Inventar
#8 erstellt: 17. Jul 2006, 13:55
OT - @Michael

... wenn das in Deinem Avatar ein PSM120 ist - was könnte man damit schönes machen?!

Detlef
Michith
Inventar
#9 erstellt: 17. Jul 2006, 14:10
OT @ Detlef

Jo isses, 3 von den PSM120 werkeln in meiner Surroundanlage in Kombination mit Visaton W200S und Gewebekalotten, unterstützt von nem W300S in 80 Liter CB, Antrieb DT150. Das ist, was mir eingefallen ist damit zu machen...

Die Weiche wurde mit Unterstützung von Sven (not0815) entwickelt, bin super zufrieden damit, selten was natürlicheres gehört.

OT off

Gruss, Michi
Heissmann-Acoustics
Inventar
#10 erstellt: 17. Jul 2006, 14:11
@detegg

Das habe Ich mich auch gefragt:

Lesestoff: Hier & Hier

@michith

Hi --- Da bin Ich seit langem mal wieder im Forum, und schon treffe Ich auf Dich ...


[Beitrag von Heissmann-Acoustics am 17. Jul 2006, 14:14 bearbeitet]
cosmodog
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Jul 2006, 10:24
Hallo zusammen,

also der Hintergrund meines Interesses ist, dass ich beabsichtige, einen geregelten aktiven Zweiwegelautsprecher zu entwickeln. Die zweite Schwingspule soll dabei als Messaufnehmer dienen, also nur eine als Antrieb verwendet werden.

Der Wirkungsgrad wird darunter sicher leiden, aber in Zeiten, in denen man durch Digitaltechnik Leistung fast im Überfluss zur Verfügung hat, kann man es sich leisten, ein paar Watt mehr in Wärme zu verwandeln.

Also nochmal: Gesucht wird ein Tief-Mitteltöner zwischen 17 und 20 cm Durchmesser mit zwei Schwingspulen, der im gut bestückten Einzelhandel für Selbstbauer verfügbar ist.

Den preislichen Rahmen stecke ich mal von 29 bis 99 Euro, die Qualität sollte natürlich vernünftig sein und der nutzbare Übertragungsbereich des Chassis sollte bis ca. 4khz reichen.

Gruß aus Söhlde
Andreas
WilliWinzig
Stammgast
#12 erstellt: 18. Jul 2006, 11:16
Hallo Andreas!

Endlich wurde das Geheimnis gelüftet. Ein geregelter aktiver Zweiwegelautsprecher ist im Selbstbaubereich mal etwas interessantes neues.

Eines fiel mir an dem "Doppelschwingspuler" für den ich das Verhalten bei den unterschiedlichen möglichen Beschaltungen vorgeführt bekommen habe sehr unangenehm auf. Die TSP waren für den Antrieb mit beiden Schwingspulen ausgelegt. Nur mit einer Schwingspule angetrieben wurde die Gesamtgüte reichlich hoch.

Fazit: Man braucht die TSP des eingestzten Chassis beim Betrieb mit nur einer Schwingspule. Schweigt der Hersteller sich dazu wie so oft aus, muß man ggfs. selbst messen (lassen). Und das Ergebnis kann sein, daß das Chassis für den Einsatz nicht taugt!

4 kHz bei 17-20 cm? Was soll den Hochton wiedergeben?

Gruß Michael

edit: Hier ein Artikel zu Messungen an einem Chassis:

http://www.visaton.de/de/forum/pc_doppelschwingspulen.html


[Beitrag von WilliWinzig am 18. Jul 2006, 11:22 bearbeitet]
cosmodog
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 18. Jul 2006, 14:40
Hallo Michael,

im Hochtonbereich soll ein Plasmahochtöner zum Einsatz kommen, daher die hohe Trennung. Ist zwar ebenfalls noch im Versuchsstadium, aber ich denke, er wird im Herbst/Winter einsatzbereit sein.

Und dann muss natürlich im Mittel-/Tieftonbereich ein ähnliches Ausnahmekonzept her. Mit der Güte hast Du natürlich recht, aber mir fällt bis jetzt keine Alternative ein, wie ich einen Messaufnehmer am Chassis befestigen soll. Ich habe mal versucht, eine kleine Spule aus hauchdünnem Lackdraht auf einen alten Breitbänder zu kleben. Das funktioniert aber nicht so toll, weil es das Verhalten des Treibers natürlich auch beeinflusst.

Daher die Idee mit dem Doppelspulen-Chassis. Die Frage wäre, in welchem Maße die Güte steigt, wenn ich nur eine Spule als Antrieb nutze. In gewissen Grenzen, wie beim GF200 in Deinem Link (vielen Dank dafür!) liesse sich über ein entsprechendes Gehäusekonzept (akustisches Labyrinth?) sicherlich einiges retten. Zudem entfällt ja der Anstieg der Güte durch die Weichenbauteile, da der Wandler ja direkt am Verstärker hängt. Und durch die aktive Regelung würde ein Überschwingen theoretisch ohnehin unmöglich.

Aber es ist, wie gesagt, bisher noch graue Theorie.

Gruß aus Söhlde
Andreas
WilliWinzig
Stammgast
#14 erstellt: 18. Jul 2006, 16:12
Hallo Andreas!

cosmodog schrieb:
im Hochtonbereich soll ein Plasmahochtöner zum Einsatz kommen

Als 360° Rundstrahler? Die Kombination mit dem bei der Übergangsfrequenz stark bündelnden TMT wäre dann arg problematisch.

Etwas beeinflussen kannst Du die Gesamtgüte natürlich durch Beschaltung der "messenden" Schwingspule mit einem niederohmigen Widerstand. vgl. kurzgeschlossene Schwingspule im o.g. Link. Du verringerst damit mechanische Güte. Das kann sich klanglich negativ auswirken. Die Anpassung des Gehäuses erscheint mir da auch besser.

Eine alternative Positionsaufnahme an der Membran ist die kapazitive. Dürfte insbesondere bei Chassis mit Metallmembran gut realisierbar sein.
Backes und Müller macht(e) das meines sicher nicht mehr auf dem aktuellen Stand befindlichen Wissens nach über die Staubschutzkalotten aus Alu.

Gruß Michael
detegg
Inventar
#15 erstellt: 18. Jul 2006, 19:42

WilliWinzig schrieb:
Eine alternative Positionsaufnahme an der Membran ist die ...

... optische über z.B. Laserdiode.

Allen so geregelten Systemen ist aber eines gemeinsam: sie benötigen eine sehr schnelle Regelschleife - reaktio nach aktio - und arbeiten doch nie perfekt.
Eine Regelung vor der elektr./mech./akust. Wandlung ist immer schneller, lässt sehr viele Freiheitsgrade bei der Wahl des Chassis und des Gehäuses.

Die Bedenken von Willi hinsichtlich Betrieb eines DSP-Chassis mit nur einer Schwingspule (TSP) teile ich. Aber wer Regelschleifen einsetzt, hat doch bestimmt Messtechnik

4kHz als fo für einen 17er - puhhh - das schaffen gute 4"-er häufig nicht - Tannenbaum lässt grüßen! Da ja aktiv getrennt wird, welche Filter (-steilheiten) schweben Dir vor?

Und dann wäre da noch fu - 60...50Hz (-3dB) sind möglich. Reicht das?

Gruß
Detlef
cosmodog
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 19. Jul 2006, 11:07
Hallo Michael,

gut, dass Du B&M erwähnst. Die benutzen bei ihrem neuesten Geniestreich eine Schallführung, mit der sie die Abstrahlung gezielt (gewollt) richten. Sie erzeugen damit "Zylinderwellen". In dieses Thema konnte ich mich noch nicht weiter einlesen, weiß nur, dass das Prinzip wohl aus der Optik stammt (Lichtbrechung an Kanten). Das Ganze erinnert mich entfernt an Schlitzstrahler, wie sie bei Rogers BBC-Studiomonitoren in den 1970ern zu sehen waren und dessen Prinzip ja ebenfalls auf Kantenbeugung beruht. Ob sich mit einer entsprechenden "Linse" der Bündelungseffekt des TMT in den Griff bekommen lässt?

Hallo Detlef,

klar ist eine Regelung vor der Wandlung besser, aber dazu müsste ja der Regelkreis vorher "wissen", wie sich der Wandler verhalten wird. (imho sehr aufwendig!) Zudem wird die reagierende Regelschaltung ja um ein Vielfaches schneller sein als das schwingende System.

Über das Layout der Weiche habe ich noch nicht nachgedacht. Wie schon erwähnt ist Alles bis jetzt nur ein "Gedankenmodell", bei dem sich mit jeder vermeintlichen Lösung neue Probleme auftun.

Gruß aus Söhlde
Andreas
Nordmende
Stammgast
#17 erstellt: 19. Jul 2006, 11:42
Peerless CCS-220/8/8

Ist aber eher eine Tieftöner (22cm) geht bis ca 800 Hz
WilliWinzig
Stammgast
#18 erstellt: 19. Jul 2006, 12:13

cosmodog schrieb:
Ob sich mit einer entsprechenden "Linse" der Bündelungseffekt des TMT in den Griff bekommen lässt?

Das setzt einen weitreichenden Pegelanstieg auf der Achse voraus. Oder eine angepaßte elektronische Entzerrung. Der über die Linse zu verteilende Pegel muß ja irgendwo herkommen. Ich vermute, daß viele Chassis auf Verluste in der Membran und Sicke konstruiert sind, um den unvermeidlichen Bündelungsgewinn zu kompensieren. Ist nur eine Vermutung!

Selbst bei einem erstklassigen Breitbänder geht der Pegelanstieg nicht so hoch:

http://www.visaton.de/de/1/3/771.html

Und 2 Schwingspulen hat der auch nicht. Trotzdem ist ein Breitbänder für die hohe Trennung sicher besser geeignet. Aber da wird es zwangsläufig schwieriger mit dem Baß.

B&M arbeitet doch sicher mit mehr als 2 Wegen?


cosmodog schrieb:
Alles bis jetzt nur ein "Gedankenmodell", bei dem sich mit jeder vermeintlichen Lösung neue Probleme auftun.


Besser die Probleme tun sich jetzt auf, als wenn Du schon alle Teile gekauft hast.

Da kommt auf jeden Fall ein ordentliches Stück Arbeit auf Dich zu! Ein konkreterer Titel des Threads könnte auch die richtigen Ansprechpartner für das komplexe Problem "anlocken". So in die Richtung: "TMT für Kombination mit Plasmahochtöner gesucht"
WilliWinzig
Stammgast
#19 erstellt: 20. Jul 2006, 11:30
Moin!

Hier noch ein Link zum Thema. Modifikation eines Chassis für Gegenkopplungszwecke. Gerade frisch gefunden:

http://www.lup-berlin.de/archiv/Bausatz/bassgegenkopplung.pdf

Paßt natürlich nicht genau, bringt aber vielleicht trotzdem Anregungen.

Gruß Michael
cosmodog
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 20. Jul 2006, 12:41
Hallo Michael,

die Idee mit der Gegenkopplung entspricht schon in etwa dem, was mir vorschwebt. Den Piezo als Messaufnehmer hinter der Staubschutzkalotte finde ich genial, damit lässt sich ja fast jeder Speaker verwenden.

Den Link habe ich gleich gebookmarkt (schreibt man das so?). Da werde ich mir wohl demnächst einen "Versuchsballon" besorgen und etwas daran rumoperieren müssen.

Wenn es klappt, lasse ich es Euch wissen.

Bis dann
Andreas
WilliWinzig
Stammgast
#21 erstellt: 22. Jul 2006, 21:34

cosmodog schrieb:
Wenn es klappt, lasse ich es Euch wissen.


Das ist schonmal ein guter Vorsatz.

Wenn Du dazu erstmal billige Chassis zum Experimentieren suchst. Hier wurden welche eingesetzt, bei denen einem nicht gleich die Tränen kommen, wenn sie durch ein Mißgeschick zu Tode gebracht werden:

http://www.hifi-foru...m_id=104&thread=7655

Die sind nichtmal schlecht. Elac hat die beispielsweise früher in einigen Boxen eingesetzt und auch andere Markenhersteller. Piezos gibt es bei Pollin auch.

Außerdem natürlich viel Erfolg

Gruß Michael
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