IT Classic 260: ein Baubericht

Hallo allerseits,

nachdem meine ersten Eigenbauten schon ein paar Wochen fertiggestellt sind und mir der Klang immer noch gefällt, wollte ich hier auch einen kurzen Bericht reinstellen. Immerhin halfen die vielen bereits geschriebenen Beiträge ein gutes Stück weiter, man mußte gar nicht mehr so viele Fragen stellen Okay, die Suchfunktion läßt zugegebenermaßen noch Wünsche offen, aber egal.

Nach langem Überlegen und leider viel zu wenigem Anhören hatte ich mich für den Classic 260 - Bausatz von Intertechnik entschieden. Von der Entscheidung bis zur Fertigstellung sollte es dann noch dauern. Zum Lieferanten meines Vertrauens avancierte Plus-Elektronik, dort lies ich mir dann auch die Zuschnitte (Multiplex Birke) vom Tischler machen. Erste größere Hürde - wie kommt das Zeug aus dem hohen Norden Deutschlands nach Kärnten kurz vor die italienische Grenze. Hier hieß es letztlich aufgrund der doch ziemlich imposanten Größe des Pakets in den sauren, weil teuren, Apfel namens Spedition beißen. Das Teuer nicht gleich Service bedeutet, habe ich in den letzten beiden Jahren seit meinem Umzug nach Österreich schon gelernt. Die Leistung der Spedition verdient aber insoweit besondere Erwähnung, als das diese es fertigbrachte das Paket aufgrund meiner Abwesenheit (ich gehöre zu dem tagsüber arbeitenden Teil der Bevölkerung) einfach vor die Haustür auf die Straße zu stellen , wo es dann den ganzen Tag stand. Das Mitnehmen durch einen netten Mitbürger war weniger das Problem dank des immensen Gewichts, aber ein lauer Sommerregen oder Nachbars zahlreiche Katzen auf der Suche nach 'nem neuen Katzenklo hätten weder den Chassis noch dem Holz gut getan...

Beim Auspacken stellte sich heraus, daß zwar alles da war (genaugenommen ein Brett zuviel), leider aber die Weichenbauteile für eine andere Weiche beigelegt wurden. Hier ein Lob an die Leute von Plus-Elektronik - die durften nun bei Intertechnik den Austausch anleiern (der Bausatz kam so wie er war komplett von IT), und das war weder einfach (da immer irgendwer weg oder nicht erreichbar war) noch ging es dadurch wirklich schnell, so das es dann doch ein recht umfangreicher Mailverkehr wurde.

War jetzt nicht wirklich so begeisternd, am Ende aber auch nicht weiter dramatisch - die Kisten wollten auch erst zusammengebaut werden. Da ich das noch nie gemacht hatte, folgte ich letztlich dankbar den Tips auf Udo's Acoustic Design - Seiten. Letztendlich ging der Zusammenbau dann recht unproblematisch von der Hand, auch wenn meine Frau die länger als erwartete Einschränkung des Bewegungsspielraums in der zur Aufbauwerkstätte umfunktionierten Küche nur mässig begeistert akzeptierte. Zunächst ein Eindruck vom Zusammenbau:



Wie man sieht, geht das alles auch ohne Werkstatt (muß man aber nicht zur Philosophie erheben, aber andere Möglichkeiten habe ich derzeit nicht). Hier dann nochmal das Ganze mit dem zu Testzwecken erstverlegten Dämm-Material:



Nachdem die Kisten dann zu waren, verlagerte ich den Arbeitsplatz zwecks der anstehenden Schleifarbeiten besser nach draußen - das sicherte den Familienfrieden und spart auch jede Menge Reingungsarbeiten. Als Finish habe ich Lasur genommen, nach dem ersten Anstrich wurde wieder glattgeschliffen und dann ging es zum zweiten Anstrich ins Bad zwecks staubfreiheit. Meine Frau hat zu diesem Zeitpunkt, nachdem ich erst das Bad scheinbar sinnlos mit heißem Wasser zunebelte um mich dann eine halbe Stunde später dort zum Streichen einzuschließen, wohl schon ein paar ernste Zweifel an mir bekommen - aber das Ergebnis in Form einer schönen glatten Oberfläche hat dann wohl doch zu meinen Gunsten gesprochen

Unterdessen waren dann auch alle Weichenteile eingetroffen, der fehlende Weichenplan lies sich von Udo beschaffen - nichts sprach mehr gegen den Endzusammenbau. Nach weiteren zwei Abenden konnte dann am Sonntagmorgen das letzte Chassis an seinem vorgesehen Platz verschraubt werden. Der spannende Augenblick war da - ob wohl etwas herauskommt? Es kam, und was herauskam und immer noch kommt ist durchaus erfreulich und eine deutliche Verbesserung zu meinen bisherigen Quadral Rubin. Musikhören macht jetzt richtig Spaß (auch wenn evtl. meine Nachbarn manchmal mitlauschen dürfen), und daran hat sich auch nach einigen Wochen 'Gewöhnung' noch nichts geändert. Ich werde noch einen Hörbericht nachreichen, jetzt gibt's für heute noch zwei Bilder mit dem Endzustand:





Danke jedenfalls an all' die fleißigen Schreiber hier, es lies sich wirklich eine Menge lernen und dank' dessen konnte ich einige sicher ärgerliche Fehler oder Schnitzer vermeiden. Wobei ich zugeben muß, daß als erstes Projekt ein paar kleinere Boxen zum Üben sicher keine schlechte Idee ist.

Es finden sich doch immer wieder Gleichgesinnte. Auch wenn's eigentlich nicht hierher gehört, hoffe ich doch sehr das meine gute Minolta noch eine Weile durchhält - neue Modelle wird's ganz offensichtlich leider nicht mehr geben...

Zurück zum Thema: Wenn die Boxen gefallen, hindert doch eigentlich nix in den Kreis der Selbstbauer zurückzukehren? Wobei mir solche Worte eigentlich nicht zustehen, schließlich sind die Teile meine Erstlingswerke. Hatte zwar vor langer Zeit (bis Beginn meines Studiums - schon lange her) zwar auch viel zusammengebaut, aber das war klar mit Schwerpunkt auf die Elektronik (immerhin hängt vor den Boxen auch wieder Selbstbauelektronik). Macht jetzt aber immer noch (wieder) richtig Spaß.

Dann noch zu der zweiten Frage: ich habe den finanziellen Einsatz nicht bereut, zugegebenermaßen ist das freilich subjektiv. Für die geplanten weiteren Zubauten - zunächst die Rears - bleibe ich bei der Seas-Bestückung der Classic 260, allerdings ohne den Tieftöner (so groß ist meine Wohnung dann doch wieder nicht).

Dann ein paar schöne Feiertage