MiDu Baubericht

Wie kam ich zu den MiDus? (Wer nicht viel Blabla mag, bitte überspringen)

Zum Boxenselbstbau kam ich erst durch die Website von Strassacker. Richtig Feuer gefangen habe ich aber erst durch Udo Wohlgemuth. Seinen Namen hörte ich erstmals bei der Modifikation zur CT209, nämlich der CT209AL, die um so ein Vielfaches besser klingt als das Original, dass ich neugierig wurde.
Vor den MiDus baute ich (chronologisch):
• CT 198 (Transmissionline-Sub) +5 x CT209AL (Schlafzimmer)
• 2x CT209AL + Sub8 von Strassacker (fürs Arbeits- bzw. Computerzimmer)
• Buschhorn MK2 (fand ich persönlich nicht so gut)
• First Time 2 von Udo (aus Spaß und für Feten noch im Einsatz)
• First Time 6 aus Neugier (hat übrigens meine Erwartungen weit übertroffen)

Mein Cousin (ein echter Hornfreak) meinte, ich solle doch endlich mal mit dem “Kleinkram aufhören und zum „finalen Projekt“ ausholen und meine Canton DC80MC rausschmeißen.
Ich fand eigentlich, dass die Cantons ganz gut und vor allem sehr angenehm klingen.
Nichts desto trotz war ich sehr neugierig auf Udos Flagschiffe Duetta und MiDu, (auch auf die Impuls 3, nachdem ich die FT6 gebaut hatte) und sein Magazin aufmerksam verfolgt hatte.
Als sich die Gelegenheit ergab, bin ich dann mit meinem Cousin zu Udo gefahren (immerhin 500 Km). Der Laden ist nicht ganz einfach zu finden und auch nicht sofort als Gewerbebetrieb zu erkennen. Nachdem man den Laden betritt wird einem sofort klar: Hier wird nach dem Prinzip „Form follows Funktion“ gearbeitet. Jeder, der mal bei Udo war, wird verstehen, was ich meine.
Udo selbst ist die Geduld in Person und erklärt jedem Un- und Halbwissenden geduldig, worum es beim Musikhören eigentlich geht.

Zuerst hörten wir die Impuls 3, die schon nicht schlecht war, anschließend die Duatta. Ab hier war klar, alles andere als Eton Chassis ist raus. Nun ging es nur noch um Duetta oder MiDu. Die Bluenote z.B. gefiel mir gar nicht. Ich mag gerne einen etwas betonteren aber knackigen Bass mit Dynamik. Genau hier hat die MiDu gegenüber der Duetta ihre Stärken. Zu den einzelnen Klangerlebnissen brauche ich glaub ich nicht viel zu sagen, in den Foren steht genug darüber.
Nur noch eins, als Udo statt seiner teuren Vor und Endstufenkombi den EL34 von Destiny anschloss, ging erst so richtig die Sonne auf. Spätestens jedoch nachdem Udo noch die „Hell freezes over“ von den Eagles mit Hotel California auflegte, war ich infiziert.

Zuhause angekommen, wurde das Projekt mit der „Regierung“ besprochen, der WAF ist ja nie zu unterschätzen und die MiDus nach einigem hin und her, für das ich mich bei Udo entschuldigen möchte, bestellt.


Baubericht
Ich habe mich aus optischen Gründen dazu entschieden, die Bassreflexöffnung nach Hinten raus zu legen (macht laut Udo keinen Unterschied), hierfür sollte der Mittelpunkt der HP100 ca. 15-20 cm von Unten liegen.
Zuerst habe ich die Frontplatte gefräst. Für die Fräsung des ER4 habe ich die Schablone von Udo nachgebaut und die Distanzstücke zurechtgesägt.
Beim Anzeichnen zum Fräsen habe ich mich beim unteren Tieftöner um 2,2 cm vermessen (vergessen die Plattenstärke einzurechnen). Macht mir aber optisch und laut Udo auch akustisch nix.

Die Weichenteile habe ich einfach auf ein Brettchen mit Heißkleber fixiert und zusammengelötet.

Anschließend die Better zusammengeleimt und die Löcher für die Chassis mit einem 2mm Metallbohrer vorgebohrt.

Vor dem Finish habe ich die Chassis schon mal für einen ersten Hörtest eingebaut.










Erster Hörtest:
Mir war sofort klar: Die klingen viel besser, als die Cantons, aber nicht so gut, wie bei Udo. Jedes Detail, was sich auf der CD befand, wurde wiedergegeben.
Am Anfang erschienen mir aber vor allem die Höhen des ER4 als sehr hart und etwas zu präsent. Was ich erst auf die Einspielzeit von ca. 100 Std. (Aussage von Udo) schob.
Ich hatte aber einen gravierenden Fehler gemacht: den ER4 falsch gepohlt angeschlossen, wodurch es bei ca. 2 KHz (aussage Udo) eine deutliche Senke im Frequenzgang gibt, wodurch dann natürlich alles darüber etwas härter klingt.

Finish:
Chassis wieder ausgebaut und meine Cantons angeschlossen. Oh welch graus, die klangen gegen die MiDus (selbst mit dem falsch gepolten ER4) viel schlechter und schon fast topfig.

Habe mich beim Finish für eine helle Ausführung entschieden, da ich die Dunklen bei Udo irgendwie klobig fand und im Forum die von Flores gesehen habe, die meiner Meinung nach die bis Dato hübschesten MiDus sind.
















Zweiter Hörtest:
Nun mit der richtigen ER4 Pohlung klingen die MiDus einfach unglaublich. Selbst an meinen mittelmäßigen Onkio TX-DS696.
Sie spielen alles, was auf der CD ist völlig klar und detailliert und dabei mit einer unglaublichen Dynamik und einem seeehr knackigen Bass. Hier liegt meiner Meinung nach auch der Vorteil (bei meinem Musikgeschmack) gegenüber der Duetta, die zwar noch etwas souveräner ist, aber bei Rock und Pop mit der Impulsivität und Lebendigkeit der Duetta nicht mithalten kann.

Eine weitere Steigerung ist noch mit einem Röhrenverstärker möglich (z.B. KT88). Überlege gerade, ob ich ihn mir bestelle. Die Impedanzkorrektur ist bei Udo bereits bestellt.


Zum Schluss
muss ich Udo noch einmal meinen ausdrücklichen Dank aussprechen. All meine Fragen wurden jederzeit sehr schnell, kompetent und geduldig beantwortet.

Da habt ihr Beiden natürlich Recht. Auch dass sie in der Ecke steht macht den Bass eine Kleinigkeit zu fett (hängst aber auch immer von der Aufnahme ab).
Leider habe ich nicht viel andere Möglichkeiten.
Gruß Lomax