Teile für den Lautsprecherbau auf lau

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WilliWinzig
Stammgast
#1 erstellt: 03. Nov 2006, 18:10

"Ach Du, ich hab letztens meine alten Lautsprecherboxen weggeworfen. Die sahen schon so schäbig aus. Hättest Du die vielleicht haben wollen?"



Ist mir ganz genau so passiert. Glücklicherweise stellte sich dann heraus, daß es plastiküberzogene Dünn-Spanplatten-Boxen von einer sehr simplen Kompaktanlage aus dem Versandhaus waren.


Aber so geht das. Die Leute sind doch nicht blöd, kaufen sich irgendwas hübsches neues und werfen die funktionierenden alten Teile weg.

Deshalb hier der Tip besonders an die Forianer, die mit geringem Budget auch was bauen wollen. Wenn sie sich nicht zu fein dazu sind, einfach mal einen Blick auf das werfen, was andere zum Sperrmüll rausgestellt haben. Man sollte als Minimalausrüstung einen kleinen Schlitzschraubenzieher ca. 3 - 4 mm möglichst lang (damit kann man nämlich auch Kreuzschrauben rausdrehen) und eine kleine Kombizange dabei haben. Selbst in recht demolierten Boxen hatten eigentlich immer die Weichen überlebt.

Fazit des letzten halben Jahrs: fast 50 teilweise sogar hochwertige Drosseln, überwiegend Paare und nicht vergossen, also durch abwickeln auf gewünschte Werte verringerbar, mehrere komplett wiederverwendbare Boxenpaare und einige Paare Breitbänder aus Fernsehgeräten. Die Teile aus FS und Moni sind auch in sofern gut, als man sie in der Nähe von Röhrenmonis nutzen kann. Dafür war ich keine 10 mal für eine halbe Stunde mit dem Rad unterwegs.

Vor ein paar Monaten habe ich mir ein LC-Meter zugelegt, kann nun also die Induktivitäten messen. Die längere Suche brachte schließlich als Zufallsfund ein Gerät, das inklusive Versand keine 30 € kostete. Sinnvoll ist so ein Gerät schon bei der Weichenentwicklung, weil man sich Drosseln veriabler Induktivität bauen und die eingestellten Werte damit messen kann. Michael Uibel beschreibt eine Variante davon auf seiner Homepage. Aber auch mit einem einfachen Ferritkern kann man bei manchen Luftspulen die Induktivität um bis zu mehr als 100% erhöhen.
WilliWinzig
Stammgast
#2 erstellt: 04. Nov 2006, 13:37
Wer übrigens meint, beim Sperrmüll gebe es nur irgendwelchen billigen Dreck, den verweise ich auf Verleihnixxx Bericht über seine Sperrmüllbeute:

http://www.rahaso.de...allgemein&idx=21334&

Gruß Michael
holly65
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 04. Nov 2006, 13:44
Ja , so ging es mir mit dem Grundig V3 Verstärker aus
der Fine Arts Serie.

An der Schwager verschenkt und leider erst zu spät
gemerkt was ich daran hatte.
Perrier
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Nov 2006, 14:04


Vor ein paar Monaten habe ich mir ein LC-Meter zugelegt, kann nun also die Induktivitäten messen. Die längere Suche brachte schließlich als Zufallsfund ein Gerät, das inklusive Versand keine 30 € kostete.


war das ein Ebay-Kauf? was was ist das für ein Gerät? Ich stehe vor dem Problem mehrere Spülchen abwickeln zu müssen, aber das Messgerät eines Bekannten stellte sich als "unbrauchbar" heraus. Das Teil ist ein Escort, und soll angeblich bis 2mH recht genau sein. Bei meiner 5.6mH zeigte es aber schlappe 1mH an...da kann ich mir das Messen Sparen und rate besser


mfg
Michith
Inventar
#5 erstellt: 04. Nov 2006, 14:14
Salü mitenand

oooh ja, Müll ist was feines habe auch schon diverse HiFi Geräte und Boxen auf diese Art ergattert. Meist nur mit geringfügigen Schäden. Kühlkörper z.B. hab ich schon seit Jahren keinen mehr gekauft

Das Problem hier in der Schweiz ist allerdings, dass seit ein paar Jahren der Elektroschrott zurück in die Geschäfte gebracht werden muss, und die muffeligen Verkäufer vom Mediamarkt oder Interdiscount hüten die alten Geräte, wie wenns neue wären. Ich wollte mal son grossen schwarzen Lautstärke-Knopf von ner alten Kompaktanlage, die dort im Müllcontainer lag, abziehen, da er sehr gut auf meine neuste Verstärkerkreation gepasst hätte, wurde aber vom Personal darauf hingewiesen , dass DAS Diebstahl ist....... seit dem bin ich vorsichtig geworden. Also von denen was zu bekommen ist schier unmöglich, obwohl sie dann ja weniger zu entsorgen hätten, aber logische Argumente ziehen bei der Spezies Mediamarkt- Verkäufer nicht

Gruss ins Müll-Paradies Deutschland aus der stieren Schweiz

Michi
WilliWinzig
Stammgast
#6 erstellt: 04. Nov 2006, 14:16
Hallo teures Sprudelwasser!

Ich habe das Gerät nicht von 321. Vom Fachhändler. Habe es selbverständlich mit den verfügbaren Spulen mit bekannten Werten ausprobiert. Plausible Werte. Über die Qualität kann ich so natürlich noch nicht viel sagen ohne Verleich mit einem professionellen kalibrierten Gerät.

Wie hast Du gemessen??? In der Weiche eingebaut??? Ich habe da unerwartete Effekte festgestellt, die aber nicht weiter untersucht. Es war eine schlecht überschaubare Vierwegweiche.

Beim Gerätekauf würde ich auch die Möglichkeiten vor Ort ausloten. Habe erst kürzlich ein Mikro teuer, aber viel günstiger als billig + Versandkosten gekauft. Und wenn dann eine Fehler auftritt, ist die Reklamation bzw. das anzünden des Ladens mit geringerem Aufwand verbunden.

Gruß Michael
Perrier
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Nov 2006, 14:21
Hallo kleiner Willi



Wie hast Du gemessen??? In der Weiche eingebaut??? I


nein, Spule solo.


Beim Gerätekauf würde ich auch die Möglichkeiten vor Ort ausloten.


die sind eben etwas beschränkt


Und wenn dann eine Fehler auftritt, ist die Reklamation bzw. das anzünden des Ladens mit geringerem Aufwand verbunden.


Laden anzünden klingt sympathisch

Kannst Du noch was zum Gerätetyp sagen?

mfg
WilliWinzig
Stammgast
#8 erstellt: 04. Nov 2006, 14:31
Moin Du allein!


Michith schrieb:
Kühlkörper z.B. hab ich schon seit Jahren keinen mehr gekauft ;)

Mir geht's damit und einigen anderen Dingen genauso!

Michith schrieb:
Das Problem hier in der Schweiz ist allerdings, dass seit ein paar Jahren der Elektroschrott zurück in die Geschäfte gebracht werden muss.

Hier darf der auch nicht mehr zum Sperrmüll. Wenn aber bei einer Wohnanlage mit vielen Wohnungen so ein Haufen Zeug liegt, wird der dann doch abgeholt. Also bringen die Leute das dann nicht wie vorgeschrieben zur Sammelstelle.

Die Umsetzung der Verordnung hat übrigens sogar Arbeitsplätze bei Entsorgungsbetrieben gekostet, die sich früher um Gewerbliche Kunden gekümmert haben.
Der Containerdienst, von dem Ich gelegentlich sehr interessantes Material bekommen konnte, hat daraufhin fast komplett dicht gemacht!

Michith schrieb:
Also von denen was zu bekommen ist schier unmöglich, obwohl sie dann ja weniger zu entsorgen hätten, aber logische Argumente ziehen bei der Spezies Mediamarkt- Verkäufer nicht

Womöglich hat denen das die Firmanleitung ausdrücklich untersagt. Du sollst da schließlich was kaufen.

Und wer nicht kauft ist doch blöd.

Gruss ins Paradies der stieren Schweiz

Michael
WilliWinzig
Stammgast
#9 erstellt: 04. Nov 2006, 14:47
Klein aber nicht schmächtig!


Laden anzünden klingt sympathisch :prost

Wenn man mit recht sauer ist, sollte man das ruhig zeigen! Erst neulich hat mir so ein Monopolist am Ort ein Teil, das mit 6,2 in seiner EDV stand, für 6,95 verkauft. Der hatte mir auch schon mal statt 2m teuer bezahlter hochflexibler Litze 1,98 abgeschnitten. Bei sowas bin ich pingelig!

Gerätetyp: Voll geiles schwarzes Gehäuse mit digitaler 3,5-stelliger Anzeige. 2 super-duper hightech ca. 10cm lange flexible Leitungen mit Krokodilchen und eine Tasche sind auch dabei. RTO MY-62 steht drauf.

Meßbereiche: 2...20...200nF...2...20...200µF, 2...20...200mH...2H
Perrier
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Nov 2006, 15:07
bedankt!


Hallo teures Sprudelwasser!


nicht teuer, Preiswürdig!

mfg
WilliWinzig
Stammgast
#11 erstellt: 04. Nov 2006, 15:34
Hohe Transportkosten!

Ich verweise den Interessenten auch noch auf diesen Beitrag zum Thema der L-Messung:

http://www.hifi-foru...read=18&postID=15#15

Gruß Michael
Perrier
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 04. Nov 2006, 15:42
nochmals bedankt!


Hohe Transportkosten!


nahe der belgischen Grenze egalisiert sich das

mfg
WilliWinzig
Stammgast
#13 erstellt: 06. Nov 2006, 12:49
Mir fallen übrigens zu der oben erwähnten Beschaffungsmethode noch weitere positive Aspekte ein.

Speziell beim jugendlichen Bastler wird das Bewußtsein gestärkt, daß das Wegwerfen in unserer sich immer extremer entwickelnden Geiz-ist-geil-Wirtschaft wirklich nicht die ultima ratio ist.

Man bekommt die Möglichkeit Konstruktionsvarianten der kommerziellen Hersteller wirklich im oft entscheidenden Detail zu untersuchen. Nicht selten ist das Vorgefundene eher schlecht. Aber lernt man nicht gerade besonders gut aus Fehlern - durchaus auch anderer? Brauchbare Ideen kann man getrost abkupfern.

Jugend forscht. Man kann an den als nicht verwendungswürdigen Teilen Materialprüfungen vornehmen. Nicht immer zerstörungsfreie. Ich habe z.B. noch kürzlich über 20 Jahre alte (Schaumstoff-)sickenlose Bässe von Heco zerlegt und mir die da praktizierte Schwingspulenbelüftung und sonstige Aufbaudetails genauer angesehen.

Jetzt könnte jemand argumentieren, ich würde den derzeit sicher arg gebeutelten Händlern auch noch etwas von dem bißchen Butter von ihrem Brot klauen. Da erwarte ich eher das genaue Gegenteil. Der Anfänger, der seinen mühsam zusammengesparten ersten Bausatz durch die noch fehlende Übung vermurkst, wird doch eher geneigt sein das Hobby ein für alle mal an den Nagel zu hängen, als jemand, dem ähnliches mit ein paar gesammelten Teilen passiert. Bekanntermaßen wachsen dann die Ansprüche und eines Tages steht man dann vor dem Laden von unserem wohlgemuthen Udo oder einem der anderen Anbieter und preßt die Nase an die Scheibe. Mal bildlich gesprochen.


Da denkt mal in der nächsten Halbzeitpause 'ne Viertelstunde drüber nach. Viertelstunde? Das schafft Ihr schon!


Würde mich über Kommentare jeglicher Art freuen

Michael
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