Veratet Eure Tricks beim Lautsprecherbau

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TEKNOne
Stammgast
#1 erstellt: 21. Mrz 2007, 16:36
Hallo,

ich dachte mir, dass hier eine kleine Tippsammlung zusammenkommen sollte die einem helfen einen Lautsprecher noch ein wenig besser Klingen zu lassen oder besser aufbauen zu können.
Es sollte nicht allzusehr in Voodootipps ausarten aber alle Tipps sind willkommen am besten mit einer kleinen Beschreibung was sich Klanglich verbessert oder worinn der Vorteil liegt.

Ich fange auch gleich an:

Bei Chassis mit dicken Blechkörben die in den Mittel- oder Hochtonbereich reinspielen lohnt es sich die Innenseite der Blechstrebe hinter der Membran mit für den jeweiligen Frequenzbereich wirksamen Dämmmatetial zu bekleben (direkte Refexionen werden gemindert). Nur aufpassen das sich nichts lösen kann und das bei großem Hub nichts an die Membran kommt.
Das ganze wurde getestet bei der Morion TML am Visaton W170 S8 und an meiner jetztigen Box (die hat zwar keinen Blechkorb aber auch vergleichbar große Streben). Der Mitteltonbereich wird sauberer.

Also veratet Eure Tricks!!

Mit freundlichen Grüßen:
Thomas
Robert_K._
Inventar
#2 erstellt: 21. Mrz 2007, 20:48
Hallo,

Eine ganz nette Idee, die du da hast.
Es ist nur die Frage in welchem Bereich Tipps erwünscht sind? Hier ein paar, die jeder beherzigen kann/könnte ----nur wenn er möchte.



1. Lautsprechermodding:
Korb stabilisieren, Auf Strömungsgünstigkeit achten

2. Gehäuse:
Stabil bauen, B/H/T unterschiedlich bemaßen, Kanten abrunden oder anfasen, mit Dämpfung sinnvoll experimentieren

3. Frequenzweiche:
Lieber ein bisschen die Bauteilwerte variieren als in teurere Bauteile investieren, Spulen entsprechend der Anwendung wählen

4. Allgemein:
Grundlagenwissen sammeln, experimentieren > nur Mut aber möglichst versuchen objektiv zu bleiben.

Viele Grüße

Robert


PS.: Diese Tipps haben jedoch ein stetiges Gefahrenpotential, da der sinnvolle Anwendungsfaktor immer auf ein bestimmtes, oft enges Gebiet(Gebiet = oft Frequenzbereich) begrenzt ist. Daher ist der beste Tipp, Tipp 4.


[Beitrag von Robert_K._ am 21. Mrz 2007, 20:51 bearbeitet]
Heissmann-Acoustics
Inventar
#3 erstellt: 24. Mrz 2009, 17:58
Sehr schöne Idee --- Wollte auch schonmal so einen Threat aufmachen.

Ohne Chronologie und Anspruch auf Richtigkeit Tipps
v.A zur LS-Entwicklung:

-Lasst Euer Mic und den Mic VV kalibrieren --- Es ist ein sehr schönes Gefühl zu wissen, das die Messergebnisse stimmen

-Verlötet die Weiche erst, wenn Ihr gaaaanz sicher seit, dass Sie gut ist (Macht keinen Spass eine verlötete Weiche zu Ändern)

-Trittschalldämmatten sind sehr billig und sehr effektiv zum Beruhigen der Gehäusewände

-Lautsprecherentwicklung ohne Messequipment geht nicht, auch nicht ansatzweise

-Nie nur auf Achse entwickeln ... Stichwort Kantenreflexionen des HT ... Ein auf Achse "Richtiger" LS kann unter Winkel dann hässliche Beulen etc haben ... Ich entwickle primär unter 15Grad, dann auf Achse, dann die Anderen Winkel

-Baut Euch eine Vorrichtung zum Winkelmessen --- Drehteller geht nicht, da sich der Messabstand verändert... In meiner Projektvorstellung "Samuel" könnt Ihr euch sowas ansehen (kostet weniger als 5€)

-Baut Euch eine variable Spule:

In eine I.T Luftspule den Kern einer Kernspule gleichen Durchmessers stecken, von unten eine M5-Schraube in das Loch der Spule drehen (Noch eine Beilagscheibe dazwischen, da sonst das Schraubengewinde den Ferrit abschabt), das ganze mit einem Haushaltsgummi auf Spannung bringen ... Jetzt kann man an der Schraube die Induktivität einstellen

-Die Weiche auch immer "verpolt messen und auf Auslöschung hoffen ... lieber eine saubere und tiefe Auslöschung im Übernahmebereich, als ein Superlinearer Verlauf

-Um 2kHz lieber 2dB zu wenig als 1dB zu viel

-Vertraut mehr Eurem Gehör als zwielichtigen High-End Versprechungen (Ich höre keinen Unterschied zwischen MKPR-Kondensatoren und irgentwelchen Supreme....)

-Gleiches gilt für die Chassisauswahl: Mein Favorisiertes Material für TMT und MT ist nach wie vor Papier ... und die sind nunmal billiger als Carbon oder was weiss der Teufel

-Lest K&T und Hobby-Hifi, aber lest Sie kritisch ... Die Magazine leben nicht von Ihren z.T sehr guten Entwicklungen, sondern von Anzeigen, und die werden immer von den gleichen Firmen eingestellt, die dort auch Ihre Bausätze präsentieren ... Und es sind im Endeffekt keine echten Tests sondern eher Präsentationen

So ... jetzt fällt mir erstmal nix mehr ein
markusred
Inventar
#4 erstellt: 26. Mrz 2009, 15:50

-Lautsprecherentwicklung ohne Messequipment geht nicht, auch nicht ansatzweise


aber:

-Vertraut mehr Eurem Gehör


Was meinst du, wie die meisten Selberbauer früher "entwickelt" haben

Die Könner haben auch rein per Gehör abgestimmte Boxen hinbekommen, die so besser klangen als mancher von heute totsimulierter und gemessener Lautsprecher. Ein gemessener gerader FG ist nicht alles, er hilft nur.


Zu den Tipps:

- Die Box in der Entwicklung stets mit anderen Lautsprechern gegenhören, dann fallen Schwächen eher auf.

- Verschiedene Filterordnungen ausprobieren, nicht immer klingt die messtechnisch beste auch am "musikalischsten". Einige Dinge wie etwa gepresster/eingeengter Klang lässt sich nicht am FG und Rundstrahlen nachweisen.

- Lüsterklemmen für den schnellen Probeaufbau von Frequenzweichen

- Kombination verschiedener Bedämpfungsmaterialien

- Masseerhöhung des Gehäuses (warum z.B. nicht ne Beton-Gehwegplatte einbauen oder auf das Gehäuse legen?)


[Beitrag von markusred am 26. Mrz 2009, 15:51 bearbeitet]
ukw
Inventar
#5 erstellt: 26. Mrz 2009, 22:13
- weniger rum simulieren (besonders, wenn man wenig Erfahrung hat) und mehr bauen.
- Impedanzmessungen sind weit weniger kritisch/ fehlerbehaftet als Frequenzgänge, Impulsantworten und so weiter. Außerdem sind Impedanzmessungen mit einfachsten Mitteln durchführbar als "akustische Messungen". Eigentlich kann man jeden Fehler in der Lautsprecher Entwicklung im Impedanzschrieb wiederfinden.
- Aufpassen, das man nicht immer wieder in typischen Entwicklungsschemen / Standards hängen bleibt (1 Watt Pisa Small Simulations Denke)
- bei der Entwicklung immer in Strecken (Wellenlängen) denken. (Schallwandmaße, Treiberanordnung, stehende Wellen im Gehäuse usw.



Die Schwierigkeit besteht darin, Tipps allgemeingültig zu formulieren.
Was nutzen Tipps wie ... und wenn Du mal eine 23 x 42 x 27 cm große kompakte 3 Wege Regalbox für Zimmerlautstärke und Klassik baust, dann ...
stoffoe
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 27. Mrz 2009, 21:59
Einen kleinen Tip hab ich zur Verwendung der Oberfräse:
Wenn ihr Fräser mit Anlaufring (z.B. Bündig-, Viertelstab- oder Fasenfräser) verwendet,
dann achtet darauf, dass die Schraube des Anlaufrings auch gut angezogen ist.
Da bin ich gestern beim bündig fräsen draufgekommen, als mir der Anlaufring um die Ohren
flog und der Fräser das Gehäuse sehr originell verziert hat .
Heissmann-Acoustics
Inventar
#7 erstellt: 28. Mrz 2009, 02:31

markusred schrieb:

-Lautsprecherentwicklung ohne Messequipment geht nicht, auch nicht ansatzweise


aber:

-Vertraut mehr Eurem Gehör


Was meinst du, wie die meisten Selberbauer früher "entwickelt" haben

Die Könner haben auch rein per Gehör abgestimmte Boxen hinbekommen


...

Magst Du mir ein Beispiel nennen ... Ich bin neugierig. Auch Pegelschreiber, Oszis Frequenzgeneratoren und Microphone sind Messequipment, aber wenn es Entwickler gab/gibt, die rein nach Gehör entwickelten/entwickeln und das mit sehr guten Ergebnissen, kann Ich nur sagen Hut ab

Ich könnte das nicht, und bin sehr dankbar für die heutigen Möglichkeiten ... ohne Ohr geht es aber selbstverstädlich nicht
eltipo
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 28. Mrz 2009, 02:43
Ich war vor gut 2 Jahren mal in einem Laden in Madrid ( der als Visatonstützpunkt in Spanien deklariert war), da habe ich mit dem Chef ganz gut unterhalten. Er lag damals Wert darauf, dass er all seine Konstrukte rein nach Gehör entwickelt.
Er meinte, Sie schauen sich die Messwerte an, berechnen von Hand den BaffleStep und die Weiche und gleichen den Rest mit den Ohren ab.
Ich konnte es kaum glauben, aber er bestand darauf.
Ich muß aber dazu sagen, dass sie fast ausschliesslich nur sehr gutmütige Chassis verwendet haben, mit einem großen Überlappungsbereich und ohne großes Aufbrechen.


casa de los Altavoces irgendwas.....

edit: http://www.casa-altavoces.com/v2/


gruessle

Markus


[Beitrag von eltipo am 28. Mrz 2009, 02:46 bearbeitet]
Das_Lehm_ist_hart.
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 28. Mrz 2009, 04:15
Warum nicht richtig per Gehör abstimmen?
Also mit dem Messequipment die Dinge erledigen, die man mit dem Ohr nicht so leicht hinbekommt:
Impedanz, Trennungen, Abstrahlverhalten, Gehäuse, Nichtlinearitäten

Aber das feine Equalizing bekommt man mit Gehör, Rosa Rauschen und einem Equalizer am besten hin. Da muss man viel herumprobieren und wissen, wie Rosa Rauschen klingt.
Hier steht ein bisschen was dazu:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic19648.html

Dann muss man nur noch den geequalizten Frequenzgang messen und dann die Passivweiche daran möglichst genau annähern.

Somit ist die Box perfekt auf die bestehende Situation bzw. akustische Umgebung und auf den Hörplatz abgestimmt. Das geht bei einem Zweiweger meist an einem Tag - und ohne den langwierigen Onanierzyklus mit dem ewigen Herumgewurschtel.



Das ist also mein Tipp an alle:

- Pragmatischer herangehen. Weniger reden, mehr machen.
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