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JVC X30 Mess- und Kalibrierthread

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Autor
Beitrag
AxelT
Inventar
#251 erstellt: 02. Nov 2012, 21:12
Danke für die Info´s

X30 angekommen, nun aklimatisiert er gerade..

Nachher mal checken...Pixelfehler usw..
AxelT
Inventar
#252 erstellt: 02. Nov 2012, 21:14
EDIT: Das Schienensystem kenne ich, ich nehme bei dem Gewicht des X30 lieber passende große Winkelstützen, auch wenn es nicht sooo schön auseiht...
Nudgiator
Inventar
#253 erstellt: 02. Nov 2012, 21:27

AxelT schrieb:

Nachher mal checken...Pixelfehler usw.. :cut


Hast Du das Gerät ohne Pixelfehlerkontrolle gekauft Ich hoffe nicht ...
AxelT
Inventar
#254 erstellt: 02. Nov 2012, 22:59
Doch, aber keine zu erkennen (Glück gehabt )

Der Preis war sehr gut, da musste ich zuschlagen.

Hab eben mal ne halbe Stunde hier auf meiner grün gestrichenen Raufasertapete projeziert...war schon recht ordentlich. Natürlich weit von der Norm entfernt....aber "Star Wars" sah schon toll aus...Schwarzwert, Sternenhimmel.

Meine alte im Keller liegende Rahmenleinwand (Tuch) war dummerweise ganz knittrig...hat im Rohrkarton gestanden..

Firmware ist 29.0.58
AxelT
Inventar
#255 erstellt: 04. Nov 2012, 11:01
Hey, hättet ihr nicht Lust, sowas wie die "Kal, Editor CurtPalme.com Home Theater Anleitung"....also "for dummies" ....auf deutsch zu machen? Ich fänd es Klasse.
Auch wenn ich mir bald (nach Umzug) Calman v5 kaufe....so ist doch sicher damit besser zu verstehen und ggf. zu korrigieren....also ich fänd das Klasse.

Also ein "How to" ür Calman....

Denke, da würden doch sicherlich viele mitwiken wollen.


[Beitrag von AxelT am 04. Nov 2012, 11:02 bearbeitet]
George_Lucas
Inventar
#256 erstellt: 04. Nov 2012, 13:15

AxelT schrieb:
Hey, hättet ihr nicht Lust, sowas wie die "Kal, Editor CurtPalme.com Home Theater Anleitung"....also "for dummies" ....auf deutsch zu machen? Ich fänd es Klasse.

Wenn dir soviel daran liegt, mach das doch selbst.
Es gibt allein hier im Forum zahlreiche Beiträge, in denen die Graustufenkalibrierung im Detail erklärt worden ist. Damit dürfte jeder "Anfänger" klar kommen.

Deutlich wird aber bei all diesen Kalibrierungsanweisungen, dass sie trotzdem nicht vollumfänglich verstanden werden. Oftmals sind sie auch massiv Fehlerbehaftet, weil die Autoren die Thematik nicht verstanden haben. Diese Kalibrierungstipps wurden mehrfach in späteren Postings von anderen Usern korrigiert.
Eine auch nur annähernd inhaltlich richtige und sachlich vollständige Anleitung mit entsprechenden Screenshots bedarf locker 20 - 30 Seiten Text. Das ist eine Arbeit von mehreren Tagen!

Wenn dann auch noch die Einstellung des Gamuts inkl. Korrekturrechnungen (wenn die Zielkoordinaten für RGB nicht erreicht werden) erklärt werden muss, wird es noch deutlich umfangreicher. Die Einstellung der Gammakurve, deren richtige Werte für den Bildeindruck und die Farbdarstellung ausgesprochen wichtig sind, versteht hier kaum ein Anfänger im Detail - selbst nach einer korrekten Anleitung nicht!
Selbst so "banale" Dinge wie die Video Range (HDMI-Normal/Erweitert) zu erklären, sind dermaßen umfangreich, wenn man es richtig machen will, dass allein dies schon ein Tageswerk an Schreibarbeit und Screenshotaufarbeitung ist. Siehe hier: Video Range von George Lucas
Trotz umfassender Erklärung gibt es anschließend noch reichlich Ergänzungen und Diskussionen, weil nicht alle Punkt erfasst worden sind.

Im Grunde gibt es zu jedem JVC- und Sony-Projektor im Thread eine ausführliche Kalibrierungsanleitung.
Einfach mal die Suchfunktion nutzen.

Wer auch nur ein wenig Englischgrundkenntnisse besitzt und die in Magazinen publizierten Messdiagramme "lesen" kann, sollte mit der Anleitung von CurtPalme klar kommen.
Wer dazu nicht in der Lage ist, sollte sich ernsthaft überlegen, ob er nicht mal Englisch lernt.

Wer das alles nicht will, kann sich das Geld für das Messequipment sparen und davon den Projektor direkt bei Händler kalibrieren lassen.
Bis dahin reicht bei vielen Heimprojektoren und frischer Lampe die üblichen Testbilder von Finzel, AVS, Burosch, THX-Optimizer mit entsprechender Blaufilterfolie/brille aus, um ein wirklich anständiges Bild zu erzielen. Das Ergebnis sieht vielfach besser aus als mit normabweichendem Messequipment und einer fehlerhaften Kalibrierung.

Fazit:
Sicherlich wäre es möglich, eine HCFR-Anleitung für Anfänger zu schreiben. Diese umfasst dann aber mindestens 50 Seiten, wenn die Einstellungen im Detail sachlich richtig und vor allem für Laien verständlich erklärt werden sollen.


[Beitrag von George_Lucas am 04. Nov 2012, 13:52 bearbeitet]
*Maxe*
Gesperrt
#257 erstellt: 04. Nov 2012, 13:49
Ja, klasse fänden das wohl viele, aber für den Ausführenden bleibt das eine sehr undankbare Sache.

Ich hatte in meinem Faden zur Justage meines X3 die wichtigsten Schritte aufgeführt, wie man den D-ILA sauber einsstellt. Das gleiche gilt auch für den X30. Wir hatten dann ein paar Diskussionen um ergänzende Feinheiten, und ich noch einiges an PMs. Das wars dann aber auch schon.

Es gibt sicherlich eine gute Handvoll von Besitzern die es kapiert haben, wieviel da noch im Gerät steckt. Potential, welches man auch im ganz stinknormalen Wohnzimmer überdeutlich erkennen und nutzen kann. Die meisten aber pfeiffen darauf, oder hoffen, das ihnen ihr Händler diese Arbeit für 99€ sauber abnimmt. Oft genug bekommt man aber auch nur eine Beruhigungspille, denn so richtig ausführlich kalibriert da niemand für die paar Kröten. Und kontrollieren kanns doch hinterher sowieso kaum einer.

Selberlernen! Das ist der einzige Rat, den man newbies geben kann. Ich stand vor einigen Monaten genau vor dem gleichen Problem, bekam genau die gleichen Antowrten. Und am Ende hatten alle Beteiligten die geholfen haben, vollkommen recht. Zudem ist es mit dem kostenfreien HCFR und einem guten 100€-Sensor auch kein Hexenwerk. Es sieht auf den ersten Blick nur konfus aus.

Ich habe keine Fachliteratur hierzu gewälzt, sondern habe einfach losgelegt und ausprobiert. Und nach gut 30 Probierstunden hatte ich den ersten vorzeigbaren Graustufenverlauf, mit DeltaEs von unter 3. Die D-ILAs lassen sich gar unter 1 trimmen, was aber nur noch fürs Ego Nutzen bringt.

Und man kann sich im Allgemeinen auch darauf verlassen, das man bei genügend Eigeninitiative auch immer ausreichend Unterstützung von den Kennern erhält. Nur die "macht Ihr das mal"-Einstellung führt zu keinem Erfolg.
Nudgiator
Inventar
#258 erstellt: 04. Nov 2012, 14:59
Was an dieser Stelle sicherlich auch hilfreich ist: Ekki von C4H bietet immer wieder mal ganztägige Kalibrierkurse an. Kostenpunkt: 150€ OHNE Beamerkalibrierung, +30€ Aufpreis bei Beamerkalibrierung. IMHO sind hier die 180€ deutlich besser investiert, da man dann auch selbst etwas über die Kalibrierung lernt und das dann in Zukunft selbst nachvollziehen kann.
max25game
Stammgast
#259 erstellt: 04. Nov 2012, 15:26
hi

ich denke auch nicht, das es hilft (mal abgesehen von der sprachlichen Barriere die GL angesprochen hat) alles einzudeutschen. ich denke vielen ist es einfach zuviel auf einmal - mich eingeschlossen

deshalb hab ich mir einen Messkopf bestellt und Calman5 auch schon geladen - learning by doing!

ich hoffe mit Hilfe der AutoCal, wenn diese denn gut funktioniert, mich schneller mit dem Thema "anzufreunden".

ich freu mich darauf, mal was neues...

vor etwa fünf Jahren hatte ich einen "Kalibrierer" im Haus, er sollte meinen damaligen Sony SXRD Rückpro einstellen. Nachdem ich schon mit im gestritten hatte über den Gamanormwert von 2.2, er wollte mir weismachen 2.02 wäre die Norm (kein Scherz!!), sah dann dementsprechend das Bild am Schluss aus.
Meine Fresse - von den Farben über die Helligkeit - erschreckend! hab das natürlich nicht bezahlt.

Der Herr arbeitet übrigens nicht mehr in der Branche.

was ich damit sagen will, das war der einzige in ca. 200km Umkreis der "kalibriert" hat, und ich nicht die Möglichkeit habe es bei mir zu Hause eine Kalibrierung von einem Profi machen zu lassen - ohne erheblich finanziellen Aufwand...wenn denn jemand so weit fahren würde

Gruß
Markus
Master468
Inventar
#260 erstellt: 04. Nov 2012, 15:28

Ich fänd es Klasse.
Auch wenn ich mir bald (nach Umzug) Calman v5 kaufe....so ist doch sicher damit besser zu verstehen und ggf. zu korrigieren....also ich fänd das Klasse.

Ein Grundproblem, das eine reine Anleitung nicht lösen wird. Man muss sicher kein Farbmetrik-Experte werden, aber wenn man sich wirklich für die Abläufe interessiert, sollte man sich ein paar Basiskenntnisse aneignen. Ein ganz guter Online Einstieg wäre hier zu finden. Empfehlenswert übrigens auch die Informationen zum ICC-Profil basierten Farbmanagement, selbst wenn es im TV-/Beamerkalibrationsbereich darum nicht geht. An entsprechenden Büchern gibt es im deutschsprachigen Raum naturgemäß eine große Auswahl. Ein hervorragendes Werk kann über die ugra bezogen werden, auch wenn es sich in erster Linie an die grafische Industrie richtet. Wie gesagt: Es handelt sich hier um Basiswissen, das bei entsprechenden Ambitionen unabdingbar sein sollte. Möchte man dann ein wenig "spielen", kann man sich hier umsehen.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 04. Nov 2012, 15:36 bearbeitet]
termi1
Stammgast
#261 erstellt: 04. Nov 2012, 15:56
Hallo Axel,T
deinen Wunsch kann ich gut nachvollziehen. Ich habe unzählige Stunden im I-Net verbracht um mir wenigstens ein Allgemeinwissen anzueignen. Hat man davon zu wenig kann man nicht beurteilen, was Einstellungen in der Software oder am Endgerät bewirken. Die Vorposter haben es ja schon beschrieben, so einfach ist das nunmal nicht und vor allem zeitaufwändig.

Wirklich gelernt habe ich allerdings erst durch die Praxis und das waren nicht Stunden sondern unzählige Tage. Muss man dann auch noch die Bedienung der Software erlernen, kann das insgesamt betrachet eine sehr große Hürde sein und viele geben wieder auf.

Für eher technisch versierte unter uns finde ich zum Lernen die Software HCFR eher geeignet, wenn man die wenigen notwendigen Grundeinstellungen kennt, der Sensor angesprochen wird und nicht evtl. anderweitige Probleme korrekte Messergebnisse verhindern. Dazu trägt vor allem die anschauliche grafische Aufbereitung bei, direktes Messen per PC, dadurch schnellere Ergebnisse und das direkte vergleichen können, wenn man mindestens 2 Messfenster verwendet. Mir persönlich war das noch zu wenig, habe Excel-Tabellen erstellt, wo ich recht einfach Messungen importieren und noch besser vergleichen kann.

Hast du die Zeit nicht, möchtest du einfach nur möglichst schnell gute Ergebnisse, dann wäre Calman Control für deinen JVC eine prima Lösung. Wie der Sensor in etwa korrekt positioniert wird, sollte man natürlich wissen. Messtechnisch muss er natürlich noch genauer positioniert werden. Dazu nimmt man ein 100% Weiß-Pattern und misst damit die maximale Helligkeit. Geht mit Calman und mit HCFR.

Vorweg meine Grundeinstellungen im JVC-X30, worauf ich, siehe oben und Vorposter, nicht weiter eingehen werde:
Kino, Erweitert1, 6.500k, User - Gamma 2.4, Optik -10, HDMI Standard (mehr weiß ich jetzt auswendig nicht)

Erst sollte der Projektor voreingestellt werden, am besten mit der AVS Test-DVD.
Dafür verwende ich nur Kapitel 1-1 (0 - ...) und Kapitel 1-3 (... - 255). Dort ist auch beschrieben was man sehen sollte. Dies wäre mit dem Helligkeits- und Kontrastregler möglich. Ich belasse sie auf 0 und verwende dafür nur die optimalste Gamma-Einstellung, ist bei mir 2.3 oder 2.4. Manches will man auch nach seinem Geschmack.
Den Helligkeitsregler belasse ich auf 0, da +1 eine Aufhellung der Leinwand bewirkt und das will ich nicht. +2 wäre laut AVS-DVD am sinnvollsten bei Gamma 2.4 respektive Kontrast auf -3 im hellen Bereich, weiß das aber nicht mehr so genau, da ich es mir nicht notiert habe. Wie gesagt, ich verwende dafür die sinnvollste Gamma-Einstellung.

Voreinstellung CalMan (nur in etwa, hab den PJ nicht angeschlossen)
1. Sensor anschließen vor CalMan-Start
2. Sensor i1D3 Retail, Leinwandmessung: Sensor-Menü oben - Front Projector (UHP) auswählen
3. unter Direct Display Control den Projektor/TV und Schnittstelle auswählen

Messung zur Ausrichtung des Sensors mit Calman:
1. Open Main Menu (der große grüne Button oben links, Version Calman Control)
2. Open Workflow Template
3. HT Advanced Calibration
4. 2 x Next (unten rechts)
5. Read Continuous (Werkzeugleiste unten rechts)
6. Sensor positionieren und der höchste Wert ist die optimalste Position. Der Sensor sollte dabei möglichst mittig positioniert werden.
7. Stop (Werkzeugleiste unten rechts)

Mit AutoCal sind es jetzt nur noch einige Minuten:
1. Open Main Menu (der große grüne Button oben links, Version Calman Control)
2. Open Workflow Template
3. Quick Analysis
4. Open Workflow und Application Settings Panel (oben rechts)
5. Luminance Levels: PC (0-255), nicht wie meist üblich 16-235!
6. Next (unten rechts)
7. Read Series (Werkzeugleiste unten rechts)
Danach sieht man, wie es so allgemein mit den Graustufen und dem Gamma bestellt ist. Äußerliche Einflüsse spielen mit eine Rolle und das Ergebnis sieht recht deprimierend aus. Um den optimalen Werten näher zu kommen, gibt es jetzt mehrere Möglichkeiten. Blau und Grün ist bei mir im oberen Bereich dominant, ist auch bei einer getrennten Messung der Farbtemperatur deutlich sichtbar. Da ich auf der Leinwand über 20fl messe bei Optik -10, reduziere ich im nicht offiziell dokumentierten Servicemenü Gain Blau und Grün. Wenn man nur im erweiterten Servicemenü etwas verändert, muss man CalMan nicht neu starten soweit ich mitbekommen habe. Werden im normalen Menü Einstellungen verändert, weiß Calman davon nichts und muss die Einstellungen vom Projektor nochmal laden oder CalMan neu starten. Zur Anpassung könnte man auch Tint verwenden. Von Kontrast und Helligkeit empfiehlt man allgemein die Finger zu lassen. Man kann sich diesen Aufwand auch sparen und gleich mit dem nächsten Punkt weitermachen, allerdings steigt dann die Wahrscheinlichkeit von Unstimmigkeiten.
8. AutoCal (Werkzeugleiste unten rechts)
9. Das war es schon, denn die Daten werden direkt übertragen und man darf sich freuen. So einfach war und ist es ansonsten kaum möglich, außer man investiert in zusätzliche Hardware.

Leider sind es oft Kleinigkeiten die zu schlechten Ergebnissen führen können, man sie noch nichtmal bemerkt, zu technikgläubig ist usw.. Je mehr Know-How, desto eher hat man letztendlich (einigermaßen) korrekte Ergebnisse.
Eine Empfehlung von mir, falls du insgesamt etwas lernen möchtest. Versuch es mit HCFR und deinem TV um zumindest ein Gefühl zu bekommen, welche Regler am TV was verstellen. Vergiss aber nicht vorher alle Bildoptimierer zu deaktivieren!

Jetzt ist gleich F1 und muss mich anderweitig konzentrieren. Ich hoffe, nichts Wichtiges oder eine Kleinigkeit vergessen zu haben, woran du verzweifelst und Korrektur lesen ist jetzt auch nicht mehr drin.

Grüße
termi

Nachtrag: Die Fachbegriffe und Formulierungen von Master, ohne den Beitrag jetzt noch gelesen zu haben, sollten dich nicht verzweifeln lassen. Er ist wirklich ein Experte in diesem Bereich! Das soll aber nicht heißen, dass nicht andere auch noch einiges an Wissen angesammelt haben, abgesehen von der nötigen Erfahrung.


[Beitrag von termi1 am 04. Nov 2012, 19:49 bearbeitet]
AxelT
Inventar
#262 erstellt: 04. Nov 2012, 16:26
Vielen Dank euch allen, vor allem termi1

Das und weiteres wede ich bald berücksichtigen und hoffendlich die ersten guten Ergebnisse hinbekommnen.

Wie gesagt, der X30 ist da, nun muss noch (da ich die "alte" Rahmenleinwand eingemottet habe), noch eine neue Leinwand her.
(sieht interessant aus: http://www.cmb-syste...rleinwand-260cm.html )

Sobald Umzug Anfang Dezember erledigt ist, habe ich die Zeit, einzustellen und zu testen.


[Beitrag von AxelT am 04. Nov 2012, 16:26 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#263 erstellt: 06. Nov 2012, 02:43
Geeignete Messköpfe für die 3D-Beamerkalibrierung: > Klick ! <
binockel1
Stammgast
#264 erstellt: 06. Nov 2012, 21:27
Ich hätte mal ne Frage an die Experten.
Wenn ich bei meinem X30 über 100 IRE das Weiss einstelle und alle Werte nahe 100% liegen erhalte ich ein extrem rotlastiges Weiss, wenn ich es mit einem einfachen Blatt Papier vergleichen würde.
Also irgendwie entspricht das überhaupt nicht meinem Sehempfinden, vielleicht ist auch der Messkopf schlecht.
Das Weiss auf der Leinwand sollte ja schon wie ein Baltt Papier aussehen, oder ist das bei 6500K normal ?
Auch das reduzieren des Kontastreglers bringt nichts.
Liegt es daran dass die Grundfarben nicht 100 prozentig stimmen ?

Hat zufällig mal jemand einen Modus im X30 im Werkszustand gemessen ?
z.B. Film mit Gamma A, 6500K und Lampe Hoch und alle Regler auf 0.
Mich würde da mal die gemessene Farbtemperatur bei 100 IRE Zuspielung interessieren.
Bei mir misst der i1 Display relativ hohe Werte ... vielleicht ist der Defekt.
audiohobbit
Inventar
#265 erstellt: 06. Nov 2012, 21:40
Das dürfte normal sein dass vielen Leuten die 6500K erstmal etwas warm vorkommen.

Weißes Schreibpapier enthält oft Weißmacher die eigtl. bläulich färben weil uns das subjektiv dann noch "weißer als weiß" vorkommt, daher ist das kein guter Vergleich. Das Auge adaptiert sich auch an verschiedene Farbtemperaturen von Weiß. Daher sieht man die Unterschiede im Relativvergleich, aber eine absolute Farbtemperatur ohne Vergleichsmuster kann man höchstens mit sehr sehr viel Seherfahrung einigermaßen angeben.

Lege mal im Winter in der Nachmittagsonne ein Blatt Papier in schönen frischen Schnee, der dir ja sicher sehr weiß vorkommt. Dann wirst du sehen wie blau das Papier auf einmal wirkt.

Die 6500K sind nunmaldie Videonorm (disclaimer: Master468 wird kommen und dich gleich noch mehr verwirren.. ).

Einfach mal einstellen und eine Weile Filme schauen, dann sollte das schon passen.
Nudgiator
Inventar
#266 erstellt: 06. Nov 2012, 23:04
Besorg Dir mal die AVSHD und schau Dir die weißen, blinkenden Balken in der Nähe um 235 an. Wenn der Kontrastregler nicht korrekt eingestellt ist, verfärben sich diese Balken gerne mal rötlich oder gelblich.

Ich tippe bei Dir zu 99% auf einen falsch eingestellten Kontrastregler. Rot ist bei Dir im Grenzbereich und clippt. Du verschlimmerst es natürlich, wenn Du mit aller Gewalt versuchst, auf 100% RGB zu kalibrieren.

Mein Tipp: stell den Kontrast korrekt ein und nutze dann die GAIN-Regler im X30, um bei 100 IRE auf 100% RGB zu kalibrieren.

Falls Du CalMAN 5 besitzt: Du kannst das Clipping auch mit dem "Dynamic Range" Workflow kontrollieren.
binockel1
Stammgast
#267 erstellt: 07. Nov 2012, 09:08
Danke für Eure Tips.

Am Kontrast kann´s leider nicht liegen das hab ich schon alles ausgetestet, hab ich oben schon erwähnt. ( selbst bei Kontrast - 15 siehts noch so aus )
Den Rotstich hab eigentlich immer wenn die Messwerte stimmen, natürlich hab ich in manchen Modi das Weiss nach Auge justiert, aber das ist ja nicht der Sinn vom Messequipment

Ich hatte eher das Farbsegel im Verdacht ...
Nudgiator
Inventar
#268 erstellt: 07. Nov 2012, 18:15

binockel1 schrieb:

Ich hatte eher das Farbsegel im Verdacht ...


Am Farbsegel kann es nicht liegen, da dann der Weisspunkt bezüglich x und y ausserhalb des Segels liegen müßte. Das halte ich für extrem unwahrscheinlich.

Mit dem Kontrastregler veränderst Du die Luminanz Y des Weisspunktes. Spätestens dann, wenn Du die Luminanz des Weisspunktes verringerst, indem Du den Kontrast verringerst, schiebst Du Y im Gamut in einen gültigen Bereich, so daß Du RGB problemlos auf 100% kalibrieren kannst, ohne einen Farbstich zu erhalten.

Sollte das nicht funktionieren, ist Dein Messkopf defekt oder der Beamer.


[Beitrag von Nudgiator am 07. Nov 2012, 21:05 bearbeitet]
binockel1
Stammgast
#269 erstellt: 07. Nov 2012, 19:26
Ok, vielen Dank, werde ich mal ausprobieren.
Ich hab bis jetzt immer nur den Kontrast reduziert, da es so in der Kalibrieren für Dummies Anleitung stand.

Wie gesagt gemessen siehts gut aus aber das Bild ist mau

bbb

aaa
George_Lucas
Inventar
#270 erstellt: 07. Nov 2012, 19:34

binockel1 schrieb:

Wie gesagt gemessen siehts gut aus aber das Bild ist mau

Beschreibe doch bitte mal "mau". Ich kann mir da nicht so viel drunter vorstellen.

Warum hast du das Gamma nicht linear auf 2,2 eingestellt?

Welche "Grundeinstellung" hast du für die Kalibrierung genutzt?
- HDMI
- Bildmodus
- Farbraum
- Korrekturgammawert
- Kontrast
- Helligkeit
- Farbe
audiohobbit
Inventar
#271 erstellt: 07. Nov 2012, 19:58
binockel, kommt dir denn nur bei 100 IRE das Weiß zu rot vor oder auch bei anderen Graustufen?
binockel1
Stammgast
#272 erstellt: 07. Nov 2012, 20:05
Ich bin auf 2,1 weil ich ein helles Wohnzimmer habe.

HDMI Zuspielung Panasonic Blu Ray
Modus Natürlich
Farbraum Standard
Gamma 2,5
Kontrast 1
Helligkeit 0
Farbtemp 6500 K mit 100 IRE im SM vorjustiert

Ich habe einen grossen LED Tv und bin natürlich dessen poppiges Bild gewohnt, es gelingt mir auch den X30 in meine Farbrichtung zu justieren.
Aber ich möchte auch einen ordentlichen Modus im Programm haben,
und versuche deshalb einen Rec 709 mit 6500 K wie definiert zu machen.
Grundsätzlich sehen die Werte im Chromapure einigermassen gut aus aber das Weissbild mit dem Rotstich und der gesamte Bildeindruck überzeugen mich leider nicht.
Daher meine Frage zum Rotstich... kommt mir irgendwie komisch vor.
audiohobbit
Inventar
#273 erstellt: 07. Nov 2012, 20:17
ich wiederhole meine Frage:

audiohobbit schrieb:
binockel, kommt dir denn nur bei 100 IRE das Weiß zu rot vor oder auch bei anderen Graustufen?


und wieso Kontrast +1?
Max. 0 oder weniger würde ich sagen. Wenn der Rotstich wirklich nur bei weiss so stark ist, dann solltest du den Tipp von Nudge trotzdem mal beherzigen, dir die AVSHD-Disk runterladen (Ist immer empfehlenswert) und beim Blinking Highlight Kontrasttestbild schauen ob Farbstiche da sind und sich per Kontrastregler ins MINUS abstellen lassen.
Das war bei meinem X30 auch und ich musste auf -4 gehen.
Nudgiator
Inventar
#274 erstellt: 07. Nov 2012, 21:14

binockel1 schrieb:
ch hab bis jetzt immer nur den Kontrast reduziert, da es so in der Kalibrieren für Dummies Anleitung stand.


Sorry, war ein Schreibfehler von mir (hab es eben ausgebessert): Du mußt natürlich den Kontrastregler verringern, um den Farbstich zu beseitigen. Erhöhst Du den Kontrastregler zu stark, kommst Du ins Clipping.

Ich mußte damals bei meinem X3 auch den Kontrastregler auf -4 stellen, da ich rote Farbverfälschungen gesehen habe.


[Beitrag von Nudgiator am 07. Nov 2012, 21:15 bearbeitet]
binockel1
Stammgast
#275 erstellt: 07. Nov 2012, 23:39
Danke,
ich hab die blinkende Disk und probier morgen mein Glück
werde berichten ..
ix3sig
Neuling
#276 erstellt: 10. Dez 2012, 11:04
Hallo Beamerfreunde,

nachdem ja nun zur Kalibrierung der Graustufen alles und noch mehr geschrieben wurde, möchte ich meine Erfahrungen mit dem CMS im Service-Menü mitteilen. Erst aber einen Dank an Audiohobbit für die Gedanken zum CMS und die Messungen auf Seite 1!

Seitdem ich kürzlich auf den X30 umgestiegen bin, komme ich aus dem staunen nicht mehr heraus – wobei man sich seeeehr schnell an das mehr an Bild gewöhnt! ;-) Den X30 betreibe ich in einem dedizierten Heimkino mit einer konkaven 2,5m 21:9 Leinwand.

Bevor ich einsteige: leider besitze als Messequipment lediglich eine Digi-SLR mir Adobe-RGB in Verbindung mit PS, was mir für meine Einstellungen lediglich Anhaltspunkte liefern kann, jedoch keine „harten Werte“. Gerne würde ich die gewonnen Werte auch einmal an einem anderen X30 einstellen, vielleicht sogar mit Messtechnik von dem User. Falls jemand im Umkreis von Schweinfurt Lust hat auf Bierchen, Kalibrieren und Fachsimpeln -> PN.

Die Einstellung des Bildes erfolgt bei mir hauptsächlich mittels Testbildern und Auge. Bevor jetzt die Messwertfetischisten über mich herfallen: Schon einmal einen blinden Klavierstimmer mit Spectrumanalyzer arbeiten sehen?! Vielleich habe ich auch einfach ein wenig Erfahrung gesammelt seit meinem SHARP XV-320P?

X30 CMS mit Farbbereichen

Zum Thema:
Als erstes habe ich ein Bild des Farbkreises im CMS angefertigt, um die diversen Verstellmöglichkeiten zu visualisieren.
In fünf Farbbereichen können Änderungen vorgenommen werden:
Skin: beeinflusst einen Bereich um Orange (auswählbar), jedoch nur bis zu einer mittleren Sättigung (nicht einstellbar)
RY1: (red yellow 1) beeinflusst einen schmalen Bereich, der von Orange bis kurz vor Gelb auswählbar ist
RY2: (red yellow 2) beeinflusst einen schmalen Bereich, der von Orange bis kurz vor Rot auswählbar ist
GCBM1: (green cyan blue magenta 1) beeinflusst einen schmalen Bereich, der von Cyan bis kurz vor Grün auswählbar ist
GCBM2: (green cyan blue magenta 2) beeinflusst einen schmalen Bereich, der von Magenta bis kurz vor Rot auswählbar ist

Wie funktioniert das Einstellen?
1. Verstellbereich auswählen (z.B. RY1)
2. Innerhalb dieses Farbbereichs kann nun ein (schmaler Bereich/ bei Skin ein breiterer Bereich) „eine Farbe“ ausgewählt werden, die man von der Kreismitte (geringe Sättigung) bis zur Außenkante (volle Sättigung im gewähltem Farbraum) beeinflussen kann. Ausnahme "Skin": wird nur bis zu mittlerer Sättigung augewählt. Den Winkel der Farbe ist mittels des Reglers „Ang“ auswählbar.
3. Mittels der Regler „Sat“ und „Hue“ kann nun die Sättigung bzw. der Farbton der gewählten Farbe geändert werden.
4. Falls der Farbton geändert wird: die Zwischen-Farben im Bereich von der veränderten Farbe bis zur nächsten Primärfarbe (R,G, bzw. B), im Kreis, werden gestaucht bzw. gedehnt.

Was kann das / nicht?
Wie im Bild zu sehen und auch schon mehrfach berichtet: Die Primärfarben des gewählten Farbraums sind (leider) nicht beinflussbar - die würde ich ansonsten jeweils genau auf eine gedachte Line durch Rec 709 - Primärfarbe und den Weißpunkt legen.
Die Helligkeit sämtlicher Farben ist ebenfalls nicht beeinflussbar.
Bis zu vier Farben (in den Farbbereichen) sind in Sättigung und Farbton einstellbar.
Zusätzlich ist ein spezieller Bereich der Hauttöne in Sättigung und Farbton einstellbar.
Die Werkzeuge zur Farbkalibrierung sind also in der Zahl und den Möglichkeiten begrenzt, bei dem was sie können aber sehr mächtig. Was ich konkret damit gemacht habe und zu welchen Ergebnissen das an meinem X30 geführt hat...

...to be continued


[Beitrag von ix3sig am 13. Dez 2012, 01:10 bearbeitet]
ix3sig
Neuling
#277 erstellt: 10. Dez 2012, 13:57
Bevor ich zu meinen eigentlichen Eistellungen komme: Was ist mein Ziel? Die Reproduzierung des „Kino-Originals“ bzw. des des „Kino-Farbgefühls“! Warum verwende ich so esoterisch klingende Worte? Zum einen haben die Farben im Hollywood-Kino oft wenig mit dem Original, der Realität, zu tun (es soll lediglich beim Zuschauer eine gewisse Stimmung erzeugt werden) zum anderen bin ich mir der Einschränkungen in der vorliegenden Software (Bluray) und des X30 bewusst.

Das größte Problem bei diesem Vorhaben ist, dass eine Bluray auf einen viel zu kleinen Farbraum (Rec 709) gemastert ist. Zum Glück bietet der X30 Farbräume zur Wiedergabe an, die wesentlich größer sind und so dem Kino-Original näher kommen. Streckt man nun einfach den Farbraum der Bluray auf einen erweiterten Farbraum des X30 ist zwar der Himmel schön blau und die Rosen sind schön rot, jedoch haben die Darsteller alle einen Sonnenbrand.

Und genau hier schlägt die Stunde des CMS des X30! Um es vorweg zu nehmen: die Möglichkeiten, die Hautfarben natürlich und andere Farben kräftig aussehen zu lassen, sind imho sogar noch komplexer als beim X70. Grundsätzlich könnte dies, mit der richtigen Software, jeder Beamer/TV – jedoch ist das m.W. bisher ein geniales Alleinstellungsmerkmal von X70/90 und nun auch X30! An anderen Farben als den Hautfarben habe ich natürlich auch noch gedreht.

Rec 709 ist für mich leider nicht mehr als eine Krücke („kleinster gemeinsamer Nenner“)! Die Farben haben so gar nichts mit denen der Realität und erst recht nichts mit denen im Kino zu tun. Glaubt mir: wenn Fleisch, Blumen, Autos in Realität so aussehen würden, wie normgerecht nach Rec 709 dargestellt, würdet ihr das Zeug dem Verkäufer wahrscheinlich um die Ohren hauen!

Wenn Besucher in meinem Heimkino (ohne Nachfrage) anmerken, dass die Farben „irgendwie wie im Kino“ aussehen würden, finde ich das klasse! Wenn dann der eine oder andere bei sich zu Hause am TV dreht und dreht, bekommt er entweder blasse Farben oder kräftige inkl. Sonnenbrand!


Meine Anpassungen:
I. Farbraum allgemein: hier habe ich Erweitert 2 gewählt. An anderer Stelle wird oft Erweitert 1 empfohlen, da dieser natürlicher sei (kein Grünstich) – dieses kann ich grundsätzlich bestätigen, jedoch ist E1 für mich nicht akzeptabel, da Blau hier nicht erweitert ist, sondern nur Rot sowie Grün/Gelb.

Den leichten Grünstich von E2 habe ich in den Griff bekommen und kann mich nun im Bild auch an einem tiefen, satten Blau erfreuen. (z.B. Rundumleuchten amerik. Einsatzfahrzeug: mit E1: Rot knallt, Blau ist blass / mit E2: Rot und Blau kräftig wie im Kino) Den Grünstich bekommt man mittels des Tint-Reglers im normalen Bildmenü (leicht! in Richtung Magenta) und den korrekten Einstellungen zur Hautfarbe (siehe 3.) beseitigt.

Warum ich nicht auf das tiefe Blau verzichten möchte, ist u.a. gut im Farbraum-Diagramm CIE 1960 zu sehen. Abstufungen in Grün/gelb sind vom Menschen relativ wenig(e) unterscheidbar – bei Rot sind es viel mehr und bei Blau erst recht! Bei einem Bild, dass auch ein tiefes Blau enthält, können also mehr wahrnehmbare Farbabstufungen vorhanden sein – es könen vom Beobachter mehr im Bild vorhandene Farbinformationen wahrgenommen werden.

II. Gelb: habe ich etwas nach rot verschoben, da leicht grünlich gewesen.

III. Cyan: habe ich etwas mehr gesättigt (eigentlich schon übersättigt). Da Grün in Farbraum E2 leider nicht kräftiger als in Rec 709 ist, ist Cyan dies systembedingt auch nicht. Damit Cyantöne trotzdem ähnlich wie im Kino aussehen (z.B. Augen in Bond CS) habe ich diese etwas übersättigt – sehr starke Cyantöne gehen allerdings ins Clipping. Dass Cyantöne im (DCI)Kino so kräftig abgestimmt sind (Stichwort: Colortiming) hat vielleicht auch damit zu tun, dass der Farbraum des analogen Films, bei Cyan eine „Ausbeulung nach außen“ hat.

IV. Magenta: habe ich etwas nach rot verschoben, da bläulich gewesen.

Die Änderung zu den Hautfarben ist schon sehr komplex, daher weiter in einem neuem Beitrag...

...to be continued


[Beitrag von ix3sig am 11. Dez 2012, 12:19 bearbeitet]
ix3sig
Neuling
#278 erstellt: 10. Dez 2012, 15:49
V. Hautfarben: Bond auf den Bahamas bzw. die Burosch-Mädels sehe ich inzwischen schon fast im Schlaf! Ich habe etliche Runden gedreht über Service, Einstellung in Kino/Film -> Bond CS, Burosch, Testbilder erstellen, ..nutzen und zurück nach Service.

Meine Vorgehensweise war die folgende:
1. großen Farbbereich auswählen (ich habe E2 genommen [inkl. Anpassung von Tint], das hier beschriebene funktioniert aber auch mit E1, falls ihr den besser findet)

2. Einstellung von „Color“ im normalen Bildmenü so weit erhöhen, bis Feuerwehrautos, Himmel und Wiesen ansprechend kräftig gesättigt sind (Schauspieler bekommen nun Sonnenbrand) Der schwarze Kreis im Farbkreis symbolisiert übrigens den Rec 709 – Farbraum, der komplette Kreis stellt Farbraum E2 dar (Eindellung bei Orange [siehe 3.2] ist nicht dargestellt)

3. Sonnenbrand der Schauspieler Beseitigen: Alle unter diesem Absatz beschriebenen Nachteile der Verfahren treten um so deutlicher zu Tage, je mehr ihr in 2. „Color“ aufdreht und hier dann bei den Hauttönen desto drastischer gegenregeln müsst. Aber keine Angst! Ich bin mit dem Ergebnis wirklich mehr als zufrieden und finde diese Tools von JVC einfach genial.

Nur für Nutzer des Farbraums E2 (siehe auch I.): Falls, wenn ihr "Tint" schon etwas nach Magenta gedreht habt, die Hautfarben nicht passen, könnt ihr dies einfach beheben, in dem ihr unter 3.1/2 jeweils mittels "Hue" die Hauttöne noch einen Tick weg von Grün und hin zu Rot dreht.

3.1. Verringerung der Sättigung von Hautfarben mittels Skin: Es wird, wie oben geschrieben, im Farbkreis ein Bereich im Winkel Orange/Gelb von der Kreismitte (farblos) bis zur mittleren Sättigung beeinflusst. (siehe orangenes Dreieck im Bild oben) Der Bereich ist recht breit und deckt so recht gut die möglichen Hautfarben ab. Falls ihr Testbilder mit Modellen findet, deren Hautfarbe nicht abgedeckt wird, könnt ihr den Bereich im Winkel zwar nicht verbreitern, jedoch nach Gusto etwas nach Gelb bzw. Rot verschieben. Mittels „Sat“ nach Minus kann nun der Sonnenbrand beseitigt werden.

Das funktiniert so weit so gut, nur hat die Sache einen Haken: Da nur wenig gesättigte Farben beeinflusst werden, ist eine Veränderung nur bei Hautpartien zu sehen, die halbwegs realitätsnah bzw. bei „Normallicht“ abgebildet sind – z.B. Gesicht im Freien am Tag. Hautpartien die bei Nacht, im Schatten, im Abendlicht usw. abgebildet sind, werden nicht beeinflusst! Dies sieht z.B. dann unharmonisch aus, wenn einige Teile des Gesichts gut/kälter beleuchtet sind und andere schlecht/wärmer. Die Haut kann so im Extremfall fleckig erscheinen.

Vorteile:
- „normale"/blasse Hautfarbe gut anpassbar
- rel. breiter Winkel an Farben im Farbkreis, der beeinflusst wird
- gesättigtes Orange/Gelb (z.B. Apfelsine) wird kräftig - gemäß dem gewählten Farbraum – angezeigt

Nachteil:
- Hautpartien in besonderen Lichtsituationen werden nicht angepasst

3.2. Verringerung der Sättigung von Hautfarben mittels RY1: Es wird, wie oben geschrieben, im Farbkreis ein schmaler Bereich im Winkel Orange/Rot von der Kreismitte (farblos) bis zur vollen Sättigung beeinflusst. (siehe roten Winkelbereich im Bild oben) Der Bereich ist schmaler als bei Skin und muss mittels „Ang“ recht genau nach Gelb bzw. Rot verschoben werden, um die meisten Hautfarben zu erfassen. Mittels „Sat“ nach Minus kann nun der Sonnenbrand beseitigt werden.

Das funktioniert so weit so gut, nur hat die Sache einen Haken: Da ein Bereich von Orange bis zur vollen Sättigung beeinfluss wird, bekommt bei „Sat“ nach Minus der Farbraum bei Orange „eine Delle nach innen“. Es werden Hauttöne in jeglichem Licht beeinflusst, jedoch auch das kräftigste darstellbare Orange eingeschränkt!

Vorteil:
- jede Hautfarbe gut anpassbar

Nachteil:
- Hautpartien in besonderen Lichtsituationen werden nicht angepasst
- gesättigtes Orange/Gelb (z.B. Apfelsine) wird nicht kräftig - gemäß dem gewählten Farbraum – angezeigt, sondern mehr wie nach Rec 709


Zusammenfassung:
Der Trick ist jetzt die Maßnahmen 2 und 3 so zu kombinieren, dass dabei ein für euch annehmbares Ergebnis herauskommt. Da man sich dabei jenseits sämtlicher Normen bewegt ist klar und daher kann es dabei imho auch kein richtig/falsch geben! Mein Heim-KINO erzeugt seine Faszination nun zum großen Teil mit den kinoänlichen Farben und ein Rec 709 – Bild sieht für mich einfach nur noch blass und flach aus. Der Zielkonflikt um den es sich bei der Einstellung handelt, ist im Bild dargestellt. Viel Spaß in der dunklen Jahreszeit mit dem Ausprobieren/ Verifizieren – aber seid gewarnt: Einmal solche Farben gesehen und Mann/Frau ist süchtig!
VG ix3sig!

X30 Farbmanagement Zielkonflikt


[Beitrag von ix3sig am 11. Dez 2012, 12:14 bearbeitet]
Master468
Inventar
#279 erstellt: 10. Dez 2012, 19:03

Rec 709 ist für mich leider nicht mehr als eine Krücke („kleinster gemeinsamer Nenner“)! Die Farben haben so gar nichts mit denen der Realität und erst recht nichts mit denen im Kino zu tun. Glaubt mir: wenn Fleisch, Blumen, Autos in Realität so aussehen würden, wie normgerecht nach Rec 709 dargestellt, würdet ihr das Zeug dem Verkäufer wahrscheinlich um die Ohren hauen!

Ausgehend vom originär größeren Farbumfang hat ja ein geeignetes Gamut-Mapping stattgefunden. Recht viele Tonwerte können ideal in Rec.709 – also sRGB mit anderer Tonwertkurve – dargestellt werden. Im Detail hängt, neben dem konkreten Material (ein schwedischer Krimi ist da etwas anderes als der Karibik-Piratenfilm ;-) ) dann noch viel an der Umsetzung der Farbraumtransformation. Ein einfacher farbmetrischer Intent bildet darstellbare Tonwerte zwar ideal ab, birgt aber die Gefahr von Tonwertabrissen. Da habe ich aber zu wenig Erfahrung in Bezug auf die konkreten Abläufe im Videobereich.

Gar so schrecklich ist es also nicht. Im Umkehrschluß möchte ich damit aber nicht bestreiten, dass ein "intelligente" Abbildung des transformierten Materials auf einen größeren Farbumfang visuell sehr ansprechende Ergebnisse erzielen kann.


[Beitrag von Master468 am 10. Dez 2012, 19:15 bearbeitet]
termi1
Stammgast
#280 erstellt: 11. Dez 2012, 00:51
@ix3sig:
ich sage einfach ein herzliches danke! Eine derart genaue und umfangreiche Analyse habe ich über das CMS des X30 noch nicht gelesen. Nicht zu vergessen, der Arbeitsaufwand, denn das ist nicht einfach mal so erledigt. Genau dieser Punkt war es bis jetzt, warum ich mich davor gedrückt habe, mich näher damit zu beschäftigen und ich muss nun nicht mehr alles "erforschen"!


Grüße
termi
George_Lucas
Inventar
#281 erstellt: 11. Dez 2012, 11:06
@ix3sig
Klasse Bericht!

In welchem Bildmodus hast du die Werte gemessen?
Mir ist während eigener Messungen aufgefallen, dass sich das Farbmanagement unterschiedlich verhält in Abhängigkeit vom jeweiligen Bildmodus.


[Beitrag von George_Lucas am 11. Dez 2012, 11:07 bearbeitet]
termi1
Stammgast
#282 erstellt: 11. Dez 2012, 13:33
Hallo George,
danke auch nochmal für deine vielen Postings, denn du hast davon auch schon vieles angesprochen.

Verwendest du überhaupt die AutoCal-Funktion von CalMan? Diese hat aus meiner Sicht durchaus auch Nachteile. Manuell ist es möglich, auf eine höhere Lichtausbeute hin zu optimieren, bei mir waren es zuletzt immerhin 2 ftL.
Grüße
termi
ix3sig
Neuling
#283 erstellt: 11. Dez 2012, 13:51
@Master: Du hast natürlich recht, bei einigen sehr wenigen Filmen reicht Rec 709 natürlich aus, um alles im Film vorkommende darzustellen, aber schon bei simplem Obst, Bremslichtern, Blinklichtern, (Sonnen-)Blumen taugt der Farbraum nicht mehr.

Ich bin echt jedes Mal wieder geflasht, wenn ich Bilder von meiner DSLR anschaue und gerade tiefes Gelb z.B. einer Sonnenblume oder noch besser eines Rapsfeldes macht „wow!“ wie in Realität. By the Way: der X30 kann ja lt. den Messungen von Audiohobbit nahezu jedes existierende(!) Gelb darstellen - klasse!

@George: Wie schon geschrieben: „Gemessen“ ist nicht der richtige Begriff, wenn ich meine Arbeit beschreiben müsste – mir steht lediglich (für Vergleichs“Messungen“) eine DSLR mit AdobeRGB-Farbraum in Verbindung mit PS zur Verfügung.

Zu deiner konkreten Frage: Für mich sehen die Modus „Film“, „Cinema“ und „Stage“ nahezu identisch aus. Bei „Anime“ sind die Farben Bonbon und „Natural“ nutze ich um immer einmal wieder zu vergleichen, wie unbunt doch ein normgerechtes Bild aussieht.
In den drei erstgenannten Modus habe ICH verschiedene Lösungen des oben genannten Zielkonfliktes eingestellt und nutze diese je nach Filmmaterial:
- ein Modus: Farben mittels „Color“ mittelstark gepusht, Hauttöne mittels Skin, RY1 mittelstark korrigiert
- zweiter Modus: Farben mittels „Color“ stärker gepusht, Hauttöne mittels Skin, RY1 stärker korrigiert
- dritter Modus: Farben mittels „Color“ schwächer gepusht, Hauttöne mittels Skin, RY1 schwächer korrigiert

Die „Spreizung“ zwischen den Einstellungen habe ich aber ziemlich gering gewählt – ich habe schon ein mit den Möglichkeiten erreichbares Ideal vor Augen, welches mir der erste Modus meist liefert.

Gruß ix3sig


OT: Apropos Möglichkeiten: Ich fühle mich geehrt, dass User meinen Aufwand zu schätzen wissen und finde es super, dass ihr nach Jahren immer noch hungrig seid, was unser großartiges Hobby betrifft. Leider (oder zum Glück?) fehlen mir die finanziellen Mittel, mich laufend mit der neuesten HW auszustatten. Statt dessen kaufe ich immer nur Beamer mit herausragender P/L, tune ein wenig hier und da, bastle etwas an meinem HK und genieße abends mit meiner Süßen einfach Träume aus der Traumfabrik!

Über die Jahre war ich meistens nur Mitleser in den einschlägigen Foren, kenne ziemlich viele Posts von George und anderen und habe daraus unendlich viele Ideen und Anregungen gezogen. Jetzt war es auch einfach einmal an der Zeit der großartigen Gemeinde etwas zurückzugeben!

Ich habe einige Projekte durchgezogen, wo mir einfach die Muße fehlt/ gefehlt hat, diese im Forum ausführlich zu beschreiben. ICH bedanke mich bei allen, die das unermüdlich mit nicht nachlassendem Eifer tun! Mir würde ehrlich gesagt aber auch die Zeit fehlen all das zu beschrieben:
- Bau 21:9-LW konkav (Materialwert <200€)
- „C4H“-Tuning an einigen Beamern (Materialwert <10€)
- X30-Projektion über Spiegel, da Zimmer für meine 2,5m-Bild mit CenterSpeaker dahinter zu kurz
- Kalibrierung mittels DSRL
usw.
Nudgiator
Inventar
#284 erstellt: 11. Dez 2012, 22:37

termi1 schrieb:

Verwendest du überhaupt die AutoCal-Funktion von CalMan?


George nutzt HCFR.



Diese hat aus meiner Sicht durchaus auch Nachteile. Manuell ist es möglich, auf eine höhere Lichtausbeute hin zu optimieren, bei mir waren es zuletzt immerhin 2 ftL.


Das wundert nich doch etwas, da dieses Verhalten normalerweise nur bei einer 3D-Cube-Kalibrierung mit dem Radiance bzw. eeColorBox auftritt, aber auch nur bei bestimmten Bildmodi ausschließlich beim Gamut.
termi1
Stammgast
#285 erstellt: 12. Dez 2012, 00:04
Hallo Nudigator,
in meiner Umgebung herrscht im mittleren und oberen Bereich ein Rotmangel. Damit AutoCal von CalMan nicht zu sehr am Gamma-EQ ändern muss, bleibt mir nichts anderes übrig als Gain Grün und Blau stärker zu senken. Ansonsten sieht danach der Gamma-EQ nicht wirklich optimal aus.

Kalibriere ich manuell, kann ich Rot im Gamma-EQ anheben um dies besser auszugleichen und genau das macht AutoCal nicht! Ich werde, sobald ich Lust und ein wenig Laune habe aber noch diese Woche, einen Gegentest durchführen und hoffe jetzt, dass sich nicht das bestätigt, was ich gerade vermute.

Grüße
termi
Nudgiator
Inventar
#286 erstellt: 12. Dez 2012, 00:26
Die AutoCal von CalMAN arbeitet am besten, wenn Du eine Gammakurve im X30 auswählst, die OBERHALB (!) des Zielgammas verläuft.
termi1
Stammgast
#287 erstellt: 12. Dez 2012, 06:03
Hallo Nudigator,
danke nochmal für den Hinweisich. Ich verwende die Gamma-Einstellung, die am Gamma-EQ prozentual betrachtet von 0-100 IRE, die geringsten Abweichungen nötig macht, sowohl nach oben und unten. Das Problem bei mir ist, dass ich für den unteren und oberen Bereich gegensätzlich einstellen müsste. Wie schon mal geschrieben, kommt bei mir Gamma 2.3 und Gamma 2.4 am nächsten.
Mit HCFR habe ich davor die Kalibrierung mit Gamma 2.5 durchgeführt, hatte aber auch eine andere Gain-Einstellung. Ich werde in nächster Zeit sowieso einige Messungen durchführen und die Werte nicht nur notieren, sondern auch mal wieder auswerten.
Grüße
termi
.
binockel1
Stammgast
#288 erstellt: 15. Dez 2012, 19:30
Kurze Frage ,

wenn man im Service Menü die Hauttöne justieren will wie oben beschrieben
ändert man dann nur das Preset und der Rest bleit erhalten ?
Oder verkurbelt man gleich die ganze Kiste ?
Also Stage nutz ich eh nie da könnt man das ja mal testen
ix3sig
Neuling
#289 erstellt: 20. Dez 2012, 13:16
Modifikationen im CMS des Service-Menüs sind vollkommen ungefählich!

1.) man ändert jeweils lediglich im gewählten Bildmodus (z.B. „Film“, „Cinema“)
2.) ALLE REGLER stehen default auf "0", d.h man kann, falls einem das Ergebnis misfällt, einfach wieder den Ausgangszustand herstellen indem alle Regler auf Mitte ("0") gestellt werden

Viel Spaß beim Testen! ix3sig
patrox
Ist häufiger hier
#290 erstellt: 24. Dez 2012, 02:15
vielen Dank ix3sig für die tollen Beiträge. Habe grade bei meinem RS46 (x35) gemerkt, dass dieser im SM kein CMS mehr hat, schade eigentlich.


[Beitrag von patrox am 24. Dez 2012, 05:23 bearbeitet]
termi1
Stammgast
#291 erstellt: 26. Dez 2012, 21:08

Nudgiator schrieb:
Die AutoCal von CalMAN arbeitet am besten, wenn Du eine Gammakurve im X30 auswählst, die OBERHALB (!) des Zielgammas verläuft.


Im Grunde betrifft meine Antwort nun nicht nur dieses Zitat von dir, sondern auch die Ungereimtheiten vieler Postings, welche ich an meinem PJ nicht unbedingt nachvollziehen konnte und deshalb auch für manche Statements von mir.

Wie ich in einem Beitrag von GL vorhin gelesen habe, sind im CMS des X30 bereits unterschiedliche GAIN-Werte bei den jeweiligen Voreinstellungen für die Farbtemperatur hinterlegt. Genau dies ist bei meinem X30 nicht (mehr) der Fall. Alle GAIN-Werte, egal bei welcher Farbtemperatur, stehen standardmäßig auf 0, auch nach einem Reset. Diese Diskrepanz hängt evtl. mit der Teilreparatur zusammen. Danach hatte mein PJ die neuere Firmware 29.058.

Deshalb konnte ich u.a. nicht verstehen, wie ich noch mehr Lichtgewinn herausholen kann, wenn sowieso schon die höchstmögliche Einstellung vorhanden ist. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, musste ich deshalb Gain Grün und Blau immer auf bis zu -100 reduzieren, ansonsten kannst du dir bestimmt vorstellen, wie grauenhaft das Bild gewesen wäre.

Meine Annahme, dass AutoCal im Gamma-EQ prinzipiell nur senkt und nicht erhöht, ist übrigens hinfällig. Im unteren IRE-Bereich wird sehr wohl erhöht. Den GAIN-Wert von Grün/Blau müsste ich wohl auf -150 senken, damit dies evtl. der Fall wäre, habe ich aber nicht getestet, da durch dermaßen hohe Werte das Bild zu dunkel wird.

Gruß
termi
termi1
Stammgast
#292 erstellt: 26. Dez 2012, 22:14
Aufgrund diverser Diskrepanzen zu meinem X30, die ich nicht nachvollziehen konnte, habe ich kürzlich einige grundsätzliche Messungen der Funktionen des X30 durchgeführt. Das hat sich zwar für mich nun offensichtlich geklärt, hat aber mit nachfolgendem nur am Rande zu tun. Eigentlich hatte ich dies bereits seit einer Woche vor, aber bevor ich gar nichts schreibe, wenigstens einige kurze Bemerkungen..

Fixe Werte sind natürlich nicht direkt übertragbar, da die äußeren Bedingungen auch eine Rolle spielen.

Typ Leinwand, Angaben bezogen auf Stellung AUS:
Typ A senkt die Farbtemperatur um ca. 350k, im unteren IRE-Bereich im Verhältnis etwas stärker.
Typ B ähnlich AUS, nur Grün im RGB-Diagramm etwas gesättigter
Typ C erhöht die Farbtemperatur um ca. 300k, im unteren IRE-Bereich etwas stärker, Lichtausbeute kurioserweise am niedrigsten, um ca. 0,7 ftL

Tint:
Verschiebt man den Regler ins Plus (gemessen nur bis +5), verschieben sich die Sekundärfarben gegen den Uhrzeigersinn, also Gelb Richtung Grün, Cyan Richtung Blau und Magenta Richtung Rot. Die Primärfarben ändern sich bei 100% Sättigung nicht
Verschiebt man den Regler ins Minus (gemessen bis -10) genau gegensätzliche Auswirkungen.
ABER: ab etwa Tint -7 verschiebt sich auch die Primärfarbe Rot, der Erweiterte Bereich Rot-Gelb ist bei -10 nicht mehr vorhanden, also nicht mehr Erweitert!

Kontrast sollte man am besten mit der AVSHD-DVD testen. Damit kein Farbstich auftritt, muss ich auf -3 herunterregeln.

Helligkeit 0 ist bei mir ok, ab +1 misst der Sensor bereits Werte bei 0 IRE. Schwarzwert ist im Grunde ähnlich Helligkeit, aber feiner abgestuft. Die Lichtausbeute erhöht sich natürlich aber hauptsächlich wirkt es sich im unteren IRE-Bereich aus. Näheres habe ich hier noch nicht analysiert aber auf den Schwarzwert und Kontrast wirken sich Änderungen normalerweise negativ aus.

Gruß
temri
termi1
Stammgast
#293 erstellt: 03. Jan 2013, 16:42
@AxelT:
Vorweg, vergiss einfach erstmal das CMS. AutoCal von CalMan erledigt für dich im Grunde alles notwendige und das bis auf kleine, kaum sichtbare Abweichungen. Ausgenommen, die Software wird falsch bedient oder man sieht nicht mit den kalibrierten Werten.

Messung mit dem 100 IRE Testbild, ist in einem der Workflows direkt anwählbar, nicht bei QuickAnalysis oder so ähnlich:
Trotz Erklärungen scheint es dir noch ein kleines Rätsel zu sein. Man führt eine Dauermessung durch und richtet dabei den Sensor so aus, bis man die beste Position gefunden hat. Umso optimaler, desto höher der gemessene Wert bei einem 100 IRE Testbild. Der Winkel, meist leicht schräg nach oben und Abstand zur Leinwand sind dafür ausschlaggebend.

Gamma-Equalizer:
Den findest du über Menü - Bildeinstellungen - Erweitert - Benutzer Gamma. SpectraCal verwendet nach dem Start die aktuelle Einstellung des Projektors. Mit User1, User2 und User3 im oberen rechten Bereich von SpectraCal kann man gezielt eine dieser 3 Speicherplätze für die Kalibrierung wählen. In diese Speicherplätze werden dann die ermittelten Werte übertragen, welche man auch manuell verändern kann. Das sollte man aber nur, wenn man weiß was man tut. Ansonsten wirkt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit eher negativ aus.
Im Standardmenü des X30 unter Bildeinstellungen muss im unteren Bereich natürlich auch das korrespondierende Gamma gewählt werden, sowie der passende Farbbereich usw., also mit den voreingestellten Werten, mit denen die Kalibrierung durchgeführt wurde.

Tint (Farbton) wurde angesprochen und wie Nudigator im anderen Thread geschrieben hat, es wirkt sich nicht positiv aus. Ich habe dort in einem meiner Postings auch aufgeführt, man sollte den Regler auf 0 belassen. In diesem Thread, im Posting zuvor, habe ich u.a. die Auswirkungen von Tint nur rudimentär erläutert. Um die negativen Auswirkungen zu veranschaulichen, nachfolgend Bilder von meinen Testmessungen:

Testmessung mit Tint 0 Testmessung mit Tint -10 Testmessung mit Tint -15

Die einzige Option diesen Regler minimal zu verwenden wäre aus meiner Sicht nur dann, wenn man kein Messequipment besitzt und den Erweiterten Farbraum 2 verwendet um dem Grünstich ein wenig entgegen zu wirken. Wie man anhand der Bilder auch sehen kann, geht die Linearität vollkommen verloren und dies hat nur negative Auswirkungen.

Gruß
termi
George_Lucas
Inventar
#294 erstellt: 03. Jan 2013, 17:02
Hallo termi,

vielen Dank für diesen supertollen, lesenswerten und informativen Beitrag!
Ohne TINT-Verstellung ist der Farbraum des X30 ja ausgesprochen linear. Klasse, dass du durchgemessen hast, wie groß die Abweichungen der Sekundärfarben sind, wenn TINT verändert wird.
termi1
Stammgast
#295 erstellt: 03. Jan 2013, 17:05
Hier noch 2 unterschiedliche AutoCal-Varianten.
In der Regel ist die Abweichung im 90 IRE-Bereich meist am größten, muss aber nicht sein. So lange es sich in etwa diesem Rahmen bewegt, muss man nicht unbedingt manuell nachregeln.

JVC-X30 User 1 Normal JVC-X30 User 2 Normal

Nachtrag: Messungen im Normal-Mode


[Beitrag von termi1 am 04. Jan 2013, 15:33 bearbeitet]
termi1
Stammgast
#296 erstellt: 03. Jan 2013, 17:07
@George:
das war bestimmt ironisch gemeint, aber gemessen hast du es doch bestimmt auch
AxelT
Inventar
#297 erstellt: 03. Jan 2013, 19:01
termi1@


Hier noch 2 unterschiedliche AutoCal-Varianten.
In der Regel ist die Abweichung im 90 IRE-Bereich meist am größten, muss aber nicht sein. So lange es sich in etwa diesem Rahmen bewegt, muss man nicht unbedingt manuell nachregeln.


Ich gehe mal davon aus, das du den linken meinst. So sieht es ja auch ungefähr aus bei meiner Messung. (Siehe oben)

Am Wochenende hab ich etwas mehr Zeit...da werde ich mich mal auf meinen Samsung UE558970 stürzen...der hat ja auch Möglichkeiten bis zum abwinken..was das kalibrieren angeht.


[Beitrag von AxelT am 03. Jan 2013, 19:03 bearbeitet]
Master468
Inventar
#298 erstellt: 03. Jan 2013, 19:48

In der Regel ist die Abweichung im 90 IRE-Bereich meist am größten, muss aber nicht sein.

Die Gradationskurven liegen in den Lichtern auch sehr dicht beieinander. Das sollte man bei der Angabe des korrespondierenden Gammas nicht vergessen.

90%: Gamma 2.2 => Gamma 2.0
Absoluter Intensitätsunterschied: ~2%
DeltaL: ~1

20%: Gamma 2.2 => Gamma 2.0
Absoluter Intensitätsunterschied: ~38%
DeltaL: ~4

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 03. Jan 2013, 20:07 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#299 erstellt: 03. Jan 2013, 20:52
@Master468

Der X30 verhält sich bezüglich einer Kalibrierung des Gammas / Graustufen nahezu perfekt. Selbst das Gamma kannst Du eine Stunde lang immer wieder neu vermessen und erhältst nur minimalste Abweichungen. Davon kann mein Plasma TV nur träumen !

X30 - kalibriert mit internem Gamma-Equalizer (die "Abweichung" bei 10 IRE ist so gewollt, um die Durchzeichnung zu verbessern):

X30-kalibriert
termi1
Stammgast
#300 erstellt: 03. Jan 2013, 22:14
@Denis:
absolut betrachtet hast du leider recht! Obwohl kaum ersichtlich, sind die Abweichungen im unteren IRE-Bereich auch nicht geringer. Betrachtet man die Grafik ohne sie weiter zu hinterfragen, fällt den meisten nur der deutlich wahrnehmbare Knick des Gammas im oberen IRE-Bereich auf. Habe dies nur wegen dem geposteten Bild im CalMan-Thread hier reingestellt um Axel zu beruhigen und nicht weiter kommentiert, hätte ich wohl machen sollen .

@Axel:
Die Software an sich arbeitet schon sehr gut und wenn du nicht irgendwelche grobe Fehler machst, solltest du an einem nahezu optimalen Bild deine Freude finden. Wie Denis vorgerechnet hat, ist es im oberen Bereich kaum der Rede wert.
Als weitaus schwieriger wird sich dein angekündigtes Wochenende herausstellen. An deinem TV beißt du dir dagegen die Zähne aus, hat aber den Vorteil, dass du die Software näher kennenlernst und einige Erfahrungen sammelst. Versuche es dann auch gleich mal mit HCFR.

Gruß
termi
ix3sig
Neuling
#301 erstellt: 03. Jan 2013, 22:15
@termi1: Danke, für die Erklärungen und ganz besonders die Vermessung des Farbraums bei diversen Sättigungen (!) mit geändertem Tint-Regler!
Es geht eben doch nichts über gescheites Messequipment und einen termi, der das ganze auch bedienen kann!

Diese magentafarbenen Rottöne sehen ja echt gruselig aus!

Bei meinem X30 habe ich den Tint-Regler lediglich auf -2 stehen, um im Farbraum E2 den Grünstich auf den Gesichtern zu mindern. Per Auge habe ich die dadurch mutmaßlich entstehenden Nichtlinearitäten nicht wahrnehmen können - ist bei dem Wert eben auch nur eine kleine Korrektur...
Falls sich der Farbraum E2 ähnlich wie der von termi vermessene E1 verhält, spricht alles dafür den Grünstich bei Hautfarben am besten mittels "Hue" in RY1 sowie Skin weg von Grün zu drehen und den Tint-Regler gar nicht (oder nur sehr sparsam) einzusetzen.

Leider kann ich meinen Beitrag, oben, diesbezüglich nicht mehr ändern. (falls jemand mit Adminrechten mitliest => bitte melden)

Grüße ix3sig


[Beitrag von ix3sig am 03. Jan 2013, 22:29 bearbeitet]
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