Grundrauschen - Ausschlussmerkmal für gute Verstärker?

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Luke66
Stammgast
#1 erstellt: 18. Mai 2009, 10:03
Hallo,
ich möchte hier an dieser Stelle mal ein paar grundlegende Dinge zu rauschenden Verstärkern sammeln.

Ich beschäftige mich ja nun schon seit längerem mit dem Grundrauschen der Tangent Audio Verstärker.
Interessant ist, nebenbei bemerkt, dass unterschiedliche Geräte desselben Typs unterschiedliches Rauschverhalten aufweisen.
Von deutlich bei ganz leiser Musik wahrnehmbar bis auch bei absoluter Stille kaum wahrnehmbar.

Im Laufe des Threads wurde von diversen Seiten auf eine mangelhafte Qualität der Verstärker geschlossenn. Vermutungen liegen auf den Vorstufen-ICs (PT2314) als Verursacher des Rauschens.

Bis hierher ging ich zunächst auch erstmal von mangelhafter Qualität aus.

Nun habe ich mir einen Stereo-Receiver von Sherwood (RX-772, UVP 499 €) zugelegt, der bei der Zeitschrift "Hifi Test" mit "Spitzenklasse" abschnitt (nebenbei bemerkt haben die den Tangent Geräten vermeintlich baugleichen System Fidelity Geräte ebenfalls sehr gut abgeschnitten).
Nach dem Einschalten des Sherwood war das gleiche Grundrauschen zu Hören, welches ich schon bei den Tangents bemerkte.
Von der Stärke her allerdings eher untergeordnet, so in etwa den besseren Tangents entsprechend, jedoch wahrnehmbar.

Im Gegensatz dazu herrscht bei meinem Onkyo 9555 absolute Totenstille, auch ein 12 Jahre alter Sony D-265 rauscht nicht.
Diese Diskrepanzen wundern mich schon sehr.
Hier im Forum habe ich auch einige Threads über rauschende Verstärker gefunden, von HK über Vincent zu Yamaha.
Anscheinend rauscht aber immer nur das spezielle Gerät und nicht gleich die ganze Serie, da es dann wiederum andere Besitzer gibt, bei denen das gleiche Gerät nicht rauscht..

Es ist schon klar, dass das Rauschen auch abhängig vom Wirkungsgrad der verwendeten LS ist, ein deutlich wahrnehmbares Rauschen jedoch sollte keine Zweifel übrig lassen.

Nun stellen sich folgende Fragen:
1. Ist das Rauschen ein eindeutiges Qualitätsmerkmal für Verstärker?
2. Warum findet man rauschende Verstärker unabhängig von der Preisklasse bei sehr vielen Herstellern?
3. Liegt das Rauschen in der Serienstreuung (was den Anschein hat) oder am konkreten Aufbau er Serie?
4. Welche Bauteile sind erfahrungsgemäß am ehesten für das Rauschen verantwortlich (Vorstufen ICs z.B.)?

Vielleicht könnten ein paar Besitzer rauschender Verstärker auch mal Ihre Gerätetypen posten.

Also bei mir sieht's so aus:

Onkyo 9555: kein Rauschen wahrnehmbar
Sony D-265: kein Rauschen wahrnehmbar
Yamaha RX-496: kein Rauschen wahrnehmbar
Yamaha RX-396: kein Rauschen wahrnehmbar
Onkyo TX-SR 603: kein Rauschen wahrnehmbar
Tangent Audio AMP-50 bzw. AMP-100: Rauschen kaum bis deutlich wahrnehmbar
Sherwood RX-772: Rauschen kaum wahrnehmbar
stefansb
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 18. Mai 2009, 12:37
Hi,
ich habe auch einen sherwood rx 772 und kann bei ihm bestenfalls mit voll aufgedrehten lautsärkeregler ohne signal ein kaum wahrnehmbares rauschen vernehmen. die lautsprecher haben einen wirkungsgrad von 91 dB.
im betrieb, auch bei leisen klassikpassagen oder pausen bei hoher lautsärkeeinstellung ist hingegen nichts zu vernehmen.
andere user hingegen haben beim rx 772 deutlicheres rauschen vernommen.
ich tippe auf unterschiedliche wirkungsgrade der ls, aber auch auf mangelnde serienkonsistenz bei der herstellung der receiver.
bei meinen 16 jahre alten akai am 39 ist das rauschen etwas deutlicher, bei meinen 9 jahre alten cambridge audio a 1 mk III viel deutlicher zu vernehmen.

gruss stefan
Luke66
Stammgast
#3 erstellt: 18. Mai 2009, 12:44
Ok, meine Test-LS sind nicht gerade die wirkungsgradstärksten.

Ich schätze auch, dass es ganz schöne Serienschwankungen gibt.
Mich wundert, dass allerdings auch Premium-Hersteller davon betroffen sind.
das.ohr
Inventar
#4 erstellt: 19. Mai 2009, 11:05
Hallo,

Es klingt eigenartig, aber auch ich habe bei meiner Anlage ein klitze kleines Rauschproblem.

Die Endstufe ist mit einem Rauschabstand von 78 dB angegeben und die Vorstufe mit 90 dB und somit ist an meinen Lautsprechern (83 dB/1W/1m) doch schon etwas zu hören. Das Problem scheint aber die Vorstufe zu sein, da ohne ihre Arbeit die Endstufe nur ein fast gar nicht vernehmbare Zischeln mit dem Ohr vor dem Hochtöner von sich gibt.
Ein Musterbeispiel in Sachen Rauschen ist der M3 von NAD. Ich habe ihn an ähnlichen Lautsprechern gehört, aber selbst wenn man fast in den Speaker kriecht ist so gut wie kein Rauschen zu vernehmen. Excelentes Design!

Mein leichtes Räuscheln, was nachts ohne Musik, bei völlier Stille sogar am Hörplatz hörbar wird will ich mittels Dämpfungsglied zwischen Vor- und Endstufe bekämpfen.


Frank


[Beitrag von das.ohr am 19. Mai 2009, 17:57 bearbeitet]
premiumhifi
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Mai 2009, 17:53
habe recht viele vollverstärker und vor- / endkombis ausprobiert. deutliche störsignale wurden bei mir immer durch kabelsalat an den geräten verursacht. je besser und getrennter die kabel verlegt werden, umso weniger störungen treten auf.

beim arcam a90 war immer ein ganz leises hohes singen aus den ls zu vernehmen, wenn die musik gerade nicht spielte. das kam definitiv aus der elektronik.

stimmt frank, der m3 rauscht null, nada, nix


[Beitrag von premiumhifi am 19. Mai 2009, 20:55 bearbeitet]
-scope-
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 19. Mai 2009, 20:48

Die Endstufe ist mit einem Rauschabstand von 78 dB angegeben und die Vorstufe mit 90 dB


Es fehlt (besonders für den Endverstärker) das Bezugsmaß Dadurch kann man mit den Werten eigentlich nichts anfangen.
High_Fidelity_Freak
Inventar
#7 erstellt: 19. Mai 2009, 21:03
Hallo Leute,
hab einen ca. 20 Jahre alten H/K PM665Vxi. Bei absoluter Stille ist auch ein leichtes Rauschen zu hören, welches aber bei aufdrehen von 0 bis maximale Lautstärke erst leise ist, dann lauter wird und dann wieder abnimmt.
Ist aber auch nur bei absoluter Stille zu hören und fällt bei leisen Musikpassagen nicht auf. Könnte sein, dass das LS-Poti Zicken macht oder der Ruhestrom der Endstufe nicht mehr stimmt.
Muss ich bei Gelegenheit mal nachschauen. Wird im Sommer evtl. eh zur HiFi-Zeile gebracht. Mann wird das teuer
MfG,

HFF
das.ohr
Inventar
#8 erstellt: 19. Mai 2009, 22:57

-scope- schrieb:

Die Endstufe ist mit einem Rauschabstand von 78 dB angegeben und die Vorstufe mit 90 dB


Es fehlt (besonders für den Endverstärker) das Bezugsmaß Dadurch kann man mit den Werten eigentlich nichts anfangen.

S/N Unweighted, 20-20000hz --> -78dB
S/N Weighted, A-weighted --> -81dB

zur Vorstufe habe ich gerade noch mal nachgelesen:
S/N ratio 100dBA

Frank
-scope-
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 20. Mai 2009, 13:49

S/N Unweighted, 20-20000hz --> -78dB
S/N Weighted, A-weighted --> -81dB



Das Bezugsmaß fehlt immer noch. Man darf bloß hoffen, dass sich die 78/81 dB nicht auf Nennleistung beziehen.

Das wären dann katastrophal schlechte Werte, die man als praxisfremd sehen könnte.
Ich vermute daher 1Watt/8 ohm (oder weniger) als Bezug für diese Werte.


[Beitrag von -scope- am 20. Mai 2009, 14:34 bearbeitet]
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